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Neue AGM-Batterie und merkwürdiges Verhalten
Abend zusammen,
ich habe eine Frage zu meiner neuen AGM-Batterie WINNER SOLAR FREE VRLA AGM 180Ah - 12Volt.
Kurz vorab: Wir haben einen Wohnwagen in unserem Obstgrundstück stehen, auf dem Dach ein 150Wp Panel von Offgridtec, ein Laderegler Steca PR 3030 und vor der AGM verrichtete eine alte Autobatterie mit 90AH ihren Dienst. Die war schon an Bord vor dem Solarpanel, hatte einige Tiefenentladungen und Recons hinter sich und ich dachte, es wird doch mal langsam Zeit - zumal Schwiegereltern es zweimal geschafft haben, die irgendwie leer zu saugen, während wir an einem Abend bestenfalls mal 10% laut Regler gezogen haben.
Installiert im Wohnwagen ist ein Autoradio samt ner kleinen Endstufe - die aber nur bei Parties benutzt wird, sonst hängen die Lautsprecher direkt am Radio - ein 12V/230V/Gas Kühlschrank der aber eigentlich gar nicht mehr benutzt wird, Außenbeleuchtung 2x 7W Energiesparbirnen 12V und 1x 15W ESL 12V, eine 12V Pumpe für den IBC-Container/Regenwasser und im Wohnwagen gibt es noch alte 12V Birnen mit 15W und einmal 40W - werden aber auch sehr selten benutzt.
Heute Abend fiel mir auf, dass das Licht - egal ob ESL draußen oder eine der Glühbirnen innen drin - flackerten während das Radio lief.
Batterie war bei Eintreffen laut Regler auf 100%, die Spannung lag bei 12,7V (12,75V Ruhespannung laut Datenblatt), also passte soweit. Beim nachschauen lag die Spannung bei 12,9V. Ich habe dann mal mehrere Verbraucher inklusive dem Kühlschrank angeworfen und laut Regler stieg die Batteriespannung weiter an auf bis zu 13,7V. Es war schon dunkel, also über das Panel kam nix mehr rein. Bei einem Strom von ca 13,5A ging dann plötzlich das Radio aus, Kühlschrank aus, Radio wieder an...
Ich kann mich nicht erinnern, bei der alten Batterie etwas derartiges erlebt zu haben und ich bin normalerweise recht empfindlich, was so "Störungen" angeht.
Zum einen wundert mich die Spannungsanzeige, die ansteigt je mehr Strom fließt ?! Und dann eben generell das Flackern, da die Verbrauchereinheit - läuft alles über einen Sicherungskasten - über den Laderegler kommt. Und der hat ja theoretisch Luft bis 30A.
Weiter wundert mich dass Steca im Handbuch schreibt, für AGM´s den Betriebsmodus GEL zu nehmen, weil kein AGM-Modus vorhanden, Winner schreibt in ihrem Datenblatt, wenn kein AGM-Modus vorhanden, kann man auf LI gehen, GEL wäre ungeeignet...
Bin gespannt, ob jemand eine Idee hat, wo der Fehler im System liegt...
Grüße
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9 Antworten
Mit was für einem gerät wurde die spsnnung bzw der strom gemessen?
Nicht direkt, sondern über den Laderegler, bzw. dessen Anzeige zur Batteriespannung. Hatte keines zur Hand, aber das Verhalten an sich war schon suspekt, bzw. kenne ich so nicht.
So, Spannungsprüfer organisiert. Vllt. schaffe ich es heute Abend mehrere Testläufe zu fahren. Einmal wollte ich die Last direkt an die Batterie klemmen und messen, natürlich messen ohne Last im Ruhezustand und das Gleiche dann mit der alten Batterie. Werde dann auch mal den Laderegler abklemmen und die Spannung am Lastausgang messen, falls doch der Regler einen Schuss weg hat. Mir fiel noch ein, dass der LR ab und an bei der Anzeige des eingehenden Stroms vom Solarpanel sich immer mal wieder nullt und dann wieder hochzählt wenn er Eingangsströme von 8A oder mehr hat...
Die angezeigte Spannung, die umso weiter steigt, je höher der Stromverbrauch ist, hat mit der Batterie definitiv nichts zu tun.
Wenn der LR kaputt ist, kann es natürlich sein, dass der tatsächliche Ladezustand der Batterie nicht angezeigt wird und diese z.B. einen viel geringeren Ladezustand hatte.
Dein LR hat laut deinen Schilderungen auf jeden Fall Probleme, die behoben werden müssen.
Ob die Batterie Probleme hat, solltest du völlig extern testen, ein Leerlaufspannungsvergleich mit der alten Säurebatterie bringt da kaum eine sinnvolle Erkenntnis,
d.h.:
Batterie abklemmen und mit einem geeigneten 230V-Netzladegerät (mindestens ca 10A Nennstrom) mindestens 24 Stunden (egal, was die Anzeige des Ladegerätes anzeigt) laden.
Danach die Batterie z.B. mit einer H4-Lampe (Fernlichtfaden) bis auf ca 12V (gemessen an den Batteriepolen) entladen. 20 Stunden sollte das schon ca dauern. Wenn diese Zeit deutlich (z.B. nur 10 Stunden) kürzer ist, hat die Batterie vermutlich einen Defekt.
Irgendwie habe ich das mit dem LR befürchtet und dass die "Probleme" mit dem Batteriewechsel jetzt reiner Zufall sind. Mittlerweile habe ich auch in anderen Foren schon gelesen, dass bei den Steca die SOC-Ladevariante öfters Probleme bereiten soll und viele lieber auf der schlichteren Spannungsladung fahren...
Der zweite Teil mit den Batterietests wird dann wohl etwas aufwändiger, das knapp 50kg Teil rumtragen :-( aber eines nach dem anderen. Sollte die Last direkt an der Batterie einwandfrei laufen im Vergleich zur Last am LR wäre ich schon einen Schritt weiter und ich kann Steca mal direkt anrufen.
Steca kannst du auch jetzt schon anrufen, denn das was dein LR macht/anzeigt ist, unabhängig von einer eventuell schwachen Batterie o.ä., definitiv, sofern keine Anschlussfehler vorhanden sind, nicht in Ordnung.
Eine Vollladungserkennung sollte immer über Spannungs- und Strommessung erfolgen.
Z.B.:
wenn bei eingestellter ( z.B.Ladeschluss)spannung der Strom 1/100 der Batteriekapazität unterschreitet ist die Batterie voll geladen.
dann ist man ziemlich sicher, dass die voll geladen ist.
Wieviel Kapazität die Batterie dann real wirklich (noch) hat, weiß man dadurch natürlich nicht.
So, zurück aus dem Garten mit ner Ladung Messungen und einem Grinsen im Gesicht.
Hätte zur Vorgeschichte vllt noch erwähnen sollen, dass Schwiegereltern den Wohnwagen vor 3 Jahren uns hingestellt haben und Schwiegerpapa schon fleißig rumgeschraubt hat mit 12V, Batterien, Autoradio, Endstufe etc...
Also, der LR auf SOC Laderegelung und Lastanschluß zeigt murks an unter Last an der Batterie. Während da die Spannung immer weiter steigt, bleibt sie fast konstant direkt an den Polen der Batterie. Konnte knapp 22A Last erzeugen - hab nur Kleckerkram da draußen - und die Spannung fiel von 12,72V auf 12,46V ab an den Polen. Lastausgang abgeklemmt, Laderegelung auf Spannungsladung und wie vom Hersteller der Batterie angesagt, auf LI-Batterien gestellt. Soweit so gut.
Das Grundproblem blieb aber bestehen, dass irgendwann das Radio ausging. Dachte mir, bei knapp 12,5V, wieso geht das Mistding aus. Bis ich auf die Idee kam, den Spannungsmesser mal an die Endstufe zu halten. Da kamen lächerliche 9,7V an, kA wieso die überhaupt noch lief.
Schon allein von der Batterie zum ersten Verteiler, den Schwiegerpapa da installiert hat - es gibt 1 Erstverteiler, mehrere Haushaltssteckdosenleisten!!!, danach Sicherungskasten mit Keramiksicherungen, noch mehr Steckdosenleisten etc... pp... Kabel von Batterie zum Erstverteiler ist ein abgeschnittenes Starterkabel mit gefühlt Miniquerschnitt und einem Spannungsabfall von ~ 1,1V auf nur 1,5m!!! und so geht es weiter.
Ehrlich, im Herbst wollte ich mal den Kabelsalat endlich entsorgen und entrümpeln, dass es so schlimm ist...
Solarpanel zum LR, 5m mit 6mm² (laut Hersteller sollten 4mm² reichen), vom LR zur Batterie 1,5m mit 6mm², aber alles danach sieht gefühlt teils aus - besonders die Kabel in und aus dem Sicherungskasten nach bestenfalls 0,75mm² aus.
Ja ich grinse noch und ehrlich, ich ärger mich, weil es mich fast die ganze Zeit mehr oder weniger in die Nase gebissen hat, dass das Mist ist und trotzdem Betriebsblind das Thema halb ignoriert hab. Selbst meine Zuleitungen zu den Außenlichtern und 12V Pumpe mit Maximal 4,5A sind wenigstens 1,5mm² bei 8-10m - nicht optimal aber ich verlier keine 3V auf vllt 3m Strecke...
Habe jetzt auf die schnelle ein paar Onlinerechner bemühnt zum Thema Spannungsabfall. Manche wirken einfach, manche komplexer (cos Phi Angabe und so) nur sind die Ergebnisse teils verschieden, teils unvollständig, wenn man kein Kabelmaterial/spez. Innenwiderstand angeben kann. Im einen Rechner habe ich über 13% Verlust zu meiner Pumpe hin, im anderen 1,3%... Jemand eine Idee? Die letzten E-TEchnik Vorlesungen sind etwas her ;-)
Ich frage mich, weswegen der Fehler mit der alten Batterie nicht auftrat, denn die Kabeldimensionierungen ändern sich beim Batteriewechsel meistens nicht von allein...
Zum Spannungsabfall:
Wenn man von Kupferkabel mit Standard-Querschnitten ausgeht (also 1,5mm² oder z.B. 0,75mm²) kann man den Widerstand eines Kabels (einadrig) so berechnen:
R = 0,019 / Nenn-Querschnitt (mm²) x Kabellänge (m).
Jedes Kabelstück angefangen vom Pluspol der Batterie zum Verbraucher und jedes Kabelstück vom Verbraucher bis zum Minuspol der Batterie muss dabei (wenn der Querschnitt sich ändert) einzeln betrachtet werden.
Wichtig ist aber, das auch sämtliche Kontaktstellen, Sicherungen und Schalter einen Kontaktwiderstand besitzen, der zu den Kabelwiderständen addiert werden muss und genau da wird es dann bei einer Kalkulation schwierig:
Diese Widerstände sind nur selten bekannt und, das wichtigste bei der Beurteilung einer älteren Installation: sie werden mit der Zeit i.d.R. größer und sind häufig die Ursache von scheinbar unerklärlichen Spannungsabfällen.
Man kann daher in Altinstallationen gerne den Spannungsabfall nur anhand der verwendeten Kabel berechnen. Formel:
U = Summe R (alle Kabelstücke) / angegebenen Nennstrom des Verbrauchers
Der errechnete Wert wird aber in jedem Fall deutlich geringer (optimistischer) sein, als es in der Realität der Fall ist, denn viele weitere Umstände (die genannten Kontaktwiderstände, der Spannungsabfall innerhalb der Batterie und der reale Strom, den der Verbraucher bei der dann entsprechend geringeren Betriebsspannung aufnimmt) sind unbekannt.
Zu deinem Fall:
Ich würde mich mit langen Berechnungen dieser Art gar nicht erst quälen, denn sie stimmen ohnehin nicht genau.
Die einzelnen Kabelstücke sollten gem. des dort maximal auftretenden (Summen-)Stroms dimensioniert werden (bei Ladeleitungen gerne großzügig) und dann funktioniert eine übliche Installation in einem Fahrzeug auch.
Vorher funktionierte bei dir doch auch alles. Wieso sollten jetzt auf einmal die Kabeldimensionierungen Schuld sein?
Viel wichtiger wäre es aus meiner Sicht, dass erhöhte Übergangswiderstände an den genannten Kontaktstellen ausgeschlossen sind.
Ob es deutlich erhöhte Übergangswiderstände in solchen Bereichen gibt kann man aber nicht berechnen, sondern nur messen oder man tauscht kritische Komponenten lieber gleich aus.
Dass dein Fehler quasi "auf einmal" auftrat und es offensichtlich nicht an der Batterie gelegen hat, zeigt ja, dass sich am Widerstand deiner Installation "auf einmal" etwas geändert haben muss und das kann eigentlich nur ein plötzlich aufgetretener erhöhter Übergangswiderstand (oder ein sonstiger ähnlich gelagerter Fehler) sein.
Von daher solltest du nach messen, wo dieser deutliche Spannungsabfall von ca 3V genau stattfindet, denn allein mit zu dünnen Kabeln wird das kaum begründet werden können.
Die Elektrik sollte natürlich trotzdem mal "aufgeräumt" werden (Stichwort: Schukosteckdosen), was vermutlich auch die Anzahl der potentiellen Problemstellen reduziert, und wenn Kabelstücke eindeutig unterdimensioniert sind, sollte man die auch auswechseln.
Warum das mir erst mit dem Batteriewechsel auftrat bzw. auffiel, habe ich ne Vermutung. Bei der alten Batterie war mir so oder so klar, dass die ne Macke hat und zu der Zeit lief in der Regel nur das Autoradio ohne Endstufe und vielleicht mal kurzzeitig das Terrassenlicht was dann auf gerade einmal 1,5A kam. Ich bin bei solchen Dingen eigentlich sehr hellhörig, höre beim Auto auch immer das Gras wachsen wenn verstehst was ich meine, aber evtl. hatte ich das einfach auch so verinnerlicht, wenn was ist, klar, die Batterie taugt ja eh nix mehr.
Klar, werde mich jetzt nicht stundenlang mit Berechnungen rumärgern. Der Plan ist zum einen von der Batterie zum ersten Verteiler - bzw. will ich da einen neuen einbauen, diese Alu/Eisen was weiß ich Stange die da hängt taugt sicherlich auch nix - wenigstens 20mm² zu nehmen. Der LR wird in den Elektroschrank verbannt über die Batterie, dann sind die Ladeleitungen auch nur noch maximal 50cm lang, bei 6mm² sollte das dann wirklich passen.
Und von dem Verteiler steuere ich über ne Abzweigung, bspw. solche wie aus dem Car-Hifi-Bereich bekannt von 20mm² auf 2x 10mm² zwei neue Sicherungshalter an, wo ich dann die einzelnen Verbrauchskreise absicher und entsprechend verteile.
Sämtliche Mehrfachsteckdosen und Krams fliegt raus, Leitungen so kurz wie möglich, für Licht 1,5mm², Radio/Endstufe eher 4mm².
Was diesen gravierenden Spannungsabfall betrifft von 3V, werde ich das auch erst nach und nach eruieren können.
Das Hauptkabel bzw. der Kontakt über die Klemmen des "Starterkabels" sind zum einen sicherlich unglücklich und wie Du schon sagtest, all die Kontaktstellen, Stecker hier in weiteren Stecker, Sicherungen etc... könnte mir auch vorstellen, dass evtl. schon irgendwo das eine oder andere Kabel zu warm wurde - hatten am WE iene große Party draußen, zur Abwechslung auch die Endstufe dran und haben über einen langen Zeitraum gut 6A im Schnitt gezogen. Vllt ist da gleich mit was flöten gegangen.
Fazit: Erst einmal ALLES rausreißen und dann von Punkt zu Punkt ordentlich dimensioniert neu aufbauen. Wenn dann immer noch was sein sollte, geht die Fehlersuche eben in die nächste Runde. Falls Interesse, kann ich hier ja weiterhin Updates posten, so als abschreckendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte ^^