Neue Bremsen, Re/Li abweichende Bremskraft,ist das noch im Rahmen?
Hallo Leute,
Meine Vertragswerkstatt hatte den Auftrag das Auto S204 Mopf 350er Benziner mit 90'000 km auf der Uhr TÜV fertig zu machen.
Dazu gehören rundum neue Scheiben + Beläge und die beiden hinteren Bremsleitungen hatten etwas rost und wurden ebenfalls getauscht.
Heute war ich dann bei dem Tüv mit nicht wirklich schönen resultaten auf dem bremsenprüfstand:
Der Prüfer sagte mir bei 30% wäre ich durchgefallen. Hinzu kommt noch, dass vorne links und hinten rechts deutlich mehr bremsleistung vorhanden ist.
Das Auto hat aber meines wissens nach nicht die verteilung über kreuz sondern nur VA und HA.
gibt es hier leute die ahnung von der materie haben und mir sagen können, ob der prüfer nur einfach sehr pingelig war oder ob es berechtigt ist, das autohaus aufzufordern nachzubessern.
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24 Antworten
Zitat:
@gdh123 schrieb am 11. Nov. 2022 um 18:42:19 Uhr:
Das Auto hat aber meines wissens nach nicht die verteilung über kreuz sondern nur VA und HA.
Diese Aussage wäre auf Richtigkeit zu hinterfragen.
Der 204 hat meines Wissens einen vorderen und einen hinteren Bremskreis, das wird schon durch die unterschiedlich großen Kolben im Hauptbremszylinder vorgegeben. Sollte sich hier in den letzten 30 Jahren etwas geändert haben, korrigiert mich bitte. Mit den Werten vom Tüv Prüfstand würde ich auf jeden Fall in der Werkstatt vorstellig werden. In der Regel sind die Werte bei neu verbauten Komponenten nahezu gleich, sei denn, die Bremssättel sind fest. Das wiederum hätte der Schrauber beim zurückdrücken der Kolben aber merken müssen. Die Feststellbremse ist ein anderes Thema, jedoch sollten auch hier die Werte nahezu gleich sein. Vorausgesetzt, Bremsseile oder Spreizschlösser sind nicht festgegammelt. Viel Erfolg bei der Reklamation.
Wenn die Bremsleitungen getauscht wurden, ist wohl noch Luft im System. Einfach nochmal ordentlich entlüften, dann sollte es passen.
Werkstatt ansprechen und dort eine Lösung finden.
Wie sind denn die Bremswerte der vorherigen HU? In zwei Jahren entsteht keine 30 Prozent Abweichung.
Zitat:
Werkstatt ansprechen und dort eine Lösung finden.
Wie sind denn die Bremswerte der vorherigen HU? In zwei Jahren entsteht keine 30 Prozent Abweichung.
die bremsklötze, scheiben (beides vorne und hinten) und leitungen zur HA sind komplett neu. bin von der werkstatt direkt zum Tüv gefahren. Egal, wie der Bericht aus der vorherigen Prüfung aussieht, ich empfinde die abweichung als sehr stark, der prüfer sagte mir das gleiche und der generelle tenor hier im forum schein in die gleiche richtung zu gehen.
-> Werde mal die werkstatt fragen, wie die abweichung zu stande kommt und ob das der qualitätsanspruch ist, den man liefern möchte.
Hat die Werkstatt denn keinen Prüfer, der die HU vor Ort macht? Der hätte das bestimmt direkt gesagt und die Werkstatt hätte dich entsprechend kontaktiert.
Wenn du der Werkstatt nur sagst, dass sie Scheiben und Klötze neu machen sollen, dann machen sie auch nur genau das. Da sieht das Auto keinen Prüfstand.
Mein Wissensstand ist, die Bremsen sind diagonal verteilt. Sonst bräuchte man nach hinten keine zwei Leitungen. Dazu passt das Fehlerbild. Also den Kreis mit der schwächeren Leistung entlüften. Übrigens gehören dazu nicht zwangsläufig neue Scheiben und Beläge. Normal müssen die Beläge und Scheiben etwas einlaufen. 50-100km sind da normal. So groß darf der Unterschied aber nicht sein. Die 30% bei der HU sind so, dass man das deutlich merkt, das müsste bei dir auch der Fall sein.
Dass bei nur 90.000km alles runter ist, das ist mir unheimlich.
Zitat:
@gdh123 schrieb am 12. Nov. 2022 um 09:16:51 Uhr:
leitungen zur HA sind komplett neu
Sind die neuen Bremsleitungen links und rechts zur Hinterachse nicht beim Erneuern untereinander verwechselt worden?Das kann leicht unter dem linken Schweller passieren.
Zitat:
@wolfgangpauss schrieb am 12. Nov. 2022 um 10:26:31 Uhr:
Mein Wissensstand ist, die Bremsen sind diagonal verteilt.
So kenne ich das auch.Die Bremsen werden immer diagonal verteilt.
Bitte berichtigen,falls jemand andere Erkenntnisse hat.
Ich habe nachgesehen, es geht von jedem Bremskreis eine Leitung nach hinten und eine nach vorn. Sieht man deutlich am HBZ
Wie lange sind denn Scheiben und Beläge schon verbaut? Vielleicht sind die Bremsen noch nicht richtig eingebremst? Entlüften des Bremssystems kann auch eine Lösung sein.
Soweit ich weiß sind die Bremsen Kreuz verteilt dies meinte auch mal ein Mercedes Mechaniker zu mir.
Bei Frontantrieb ist das fast immer so, damit die Vorderachse nicht als ganzes ausfallen kann.
Bei heckgetriebenen Fahrzeugen, die für gewöhnlich hinten deutlich schwerer sind und die Bremsen entsprechend größer dimensioniert sind, tut es auch eine Aufteilung der Kreise nach vorne und hinten. Wird aber trotzdem kaum gemacht, weil es sonst bei Coupé-Varianten usw. wieder knapp werden kann.
Wenn die Bremskreise diagonal aufgeteilt sind, bleiben bei einem Ausfall eines Kreises 50% der Bremskraft erhalten. Wenn man vorne/hintenbteilr und der vordere Kreis fällt aus, bleibt maximal ein Drittel erhalten