VW Nutzfahrzeuge plant ein umfangreiches Update für die Bus-Familie: 2019 startet der Bulli mit neuem Gesicht und aktueller Technik. Erste Erlkönig-Bilder.
Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Hannover – Große, praktische Autos bleiben stets etwas länger am Markt. Bei VW gilt das besonders für die Bus-Familie (Transporter, Caravelle, Multivan, California). Auch, wenn der Bulli seit 2015 halboffiziell T6 heißt: Unter dem Blech steckt nach wie vor der T5, den Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) seit 2003 verkauft. So schnell wird sich an dieser technischen Basis nichts ändern. Aus gutem Grund: Die wichtigsten Argumente für den Bus und seine Brüder sind Größe, Platz und Praktikabilität. An der Würfelform lässt sich nicht allzu viel verbessern. Wenn es um Nutzlast und Laderaumbreite geht, kommen Schraubfedern wie in Pkws nicht infrage. Deshalb wird der Bulli sich in Chassis und Karosserie eher wenig verändern, schon gar nicht auf eine Pkw-Plattform ("MQB") umziehen. Ein ganz neues Modell erwarten wir nicht. Ob VW das weiterentwickelte Modell mit dem modifizierten Grill als Facelift der sechsten Transporter-Generation oder als neue Generation „T7“ ausweist, bleibt ebenfalls abzuwarten. Mildhybrid oder Diesel-PHEV?Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Aber technisch könnte sich im Bus einiges tun. 2015 stellte VWN auf die Motorengeneration „EA 288 Nutz“ um – die Nutzfahrzeug-Variante der Pkw-Diesel von VW. Die könnte es bald erstmals mit Elektro-Unterstützung geben. Hier sind verschiedene Modelle denkbar. Für die häufig verkauften Varianten rechnen wir mit einer leichten Elektrifizierung. Ein 48-Volt-Bordnetz könnte in Verbindung mit einem Riemen-Startergenerator den Durchschnittsverbrauch senken und den Verbrenner beim Anfahren unterstützen. Die Technik ist konzernintern ab 2019 für Quermotoren verfügbar. Außerdem könnte VW den Bulli erstmals als Plug-in-Hybrid anbieten. Vermutlich in Verbindung mit einem Diesel-Motor. So würde sich der Verbrauch der PHEV-Version auf Langstrecken in Grenzen halten. Trotzdem könnte das Auto innerorts emissionsfrei fahren. Der Nachteil: Durch die aufwendige Abgasreinigung bei Selbstzündern wäre ein Plug-in-Bulli-TDI eine sehr teure Lösung. Eine komplett neue Motorengeneration wie im Pkw (EA 288 Evo) düfte im VW-Bus noch nicht anstehen. Die Umstellung auf Euro 6d-Temp geschieht derzeit mit den alten Motoren. Überarbeitete Modelle werden noch 2018 ausgeliefert. Kein BEV-BulliQuelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Eine reine Elektro-Version des klassischen Bulli wird es voraussichtlich nicht geben. Dieses Segment soll ab 2021 der VW I.D. Buzz bedienen. Der rein elektrische Bus baut auf der Konzern-Elektroplattform „MEB“ auf. Bisher ist allerdings nicht bekannt, ob VW den Buzz als Nutzfahrzeug oder Pkw anbietet – am wahrscheinlichsten ist, dass beide Varianten konzipiert werden. Auch Konkurrenten wie Daimler und Opel planen mit elektrischen Stadtlieferwagen – die Branche sieht also einen Markt dafür. Im Innenraum wird der Bulli ebenfalls modernisiert. VW wird moderneres Infotainment auf einem größeren Monitor darstellen wollen, der weiterhin ein Touchscreen sein wird. Bei den Assistenten wird der VW-Bus deutlich aufrüsten. Der aktuelle Bulli verfügt im Wesentlichen über ACC, Spurwechselassistent und Parksensoren – das ist etwas wenig, vor allem im Vergleich zum neuen Crafter. Der ist beispielsweise mit Trailer Assist, Seitenwindassistent oder automatischer Parkhilfe lieferbar. Hier wird der Bulli nachziehen.
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