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OHC Motor nagelt/klackert - Was kann das sein?

Ford
Themenstarteram 19. August 2024 um 18:46

Ich bin echt verzweifelt! Mein 2 Liter Ford OHC (Pinto) Motor nagelt/klackert recht böse und ich finde die Ursache nicht :-(

Vor etwa 6 Monaten wurde eine neue (268 Grad) Nockenwelle und ein Weber DGV 5A eingebaut. Mit dem Vergaser wurde der Motor m.W. ausgeliefert. Seitdem höre ich das Nageln/Klickern und es ist bei kaltem und warmem Motor faktisch gleich laut. Subjektiv klingt das, als würde nebenher eine Nähmaschine mitlaufen. Zeichne ich das auf, hört es sich an wie ein Diesel. :-((

Ich habe den Motor mit einem Stethoskop abgehört. Demnach kommt's vom Motorblock, gefühlt von unterm Ventildeckel. Anbauteile wie Lichtmaschine schließe ich aus. Daher habe ich das Ventilspiel neu eingestellt. An der Nockenwelle ist kaum ein Kratzer zu sehen, die Kipphebel sehen gut aus. Dass man sie bei kaltem Motor durch das Ventilspiel ein paar mm hin und her wackeln kann, ist ja normal. Die Kipphebelklammern habe ich sicherheitshalber getauscht (mind. eine war ausgeleiert). Startet man den Motor ohne Ventildeckel, läuft nach etwa 2-3 Sekunden so viel Öl aus dem Ölrohr auf die rotierende NW, dass sie eine große Sauerei verursacht. Ich kann also bei laufendem Motor nichts prüfen. Aber es zeigt, dass genug Öl da ist. Öl (10W30) wurde vor 2 Monaten gewechselt. Leistungsverlust bemerke ich keinen, der Motor zieht nach der Einstellung gut. Ölverbrauch ist mit 0,5-1.0 Liter/1.000km im normalen Bereich für so nen alten Schinken.

Die alten Hasen, die solche Motoren früher in- und auswendig kannten und so Geräusche diagnostizieren konnten, gibt's kaum noch. In meiner Gegend weiß ich niemanden. Die Werkstatt, die die NW verbaut hat, hatte angeblich Ahnung von Oldies. Sie hat aber m.E. keinen guten Job gemacht. Und so Koryphäen wie Annette Hue haben ihre Auftragsbücher für das nächste Jahr schon voll und so lange müsste das Auto stehen bleiben. Daher versuche ich, den Fehler selbst zu finden, auch wenn's mühsam ist.

Wo könnte dieses Klickern noch her kommen? Wenn etwas an den Zylindern/Kolben/Ringen wäre, hätte ich Leistungsverluste. Oder? Ich nehme jeden Tipp und Ratschlag dankend an.

Eigentlich ist der Pinto-Motor ja ein Eisenschwein, das kaum klein zu kriegen ist. So modernes Zeugs wie Hydrostößel hat er ja gar nicht.

 

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19 Antworten

Hallo

Genau, Hydros gibt es da nicht. Nach Deiner Beschreibung klingt das nach zu losen Ventilen. Ich würde also zuerst das Ventilspiel überprüfen. Die Maße weiß ich nicht mehr, da müsstest Du motorspezifisch selbst nachhaken.

Zum Einstellen:

Nimm die Zündfolge, z. B. 1-3-4-2. schreibe sie wie folgt auf

1 3

4 2.

D. H., wenn 1 kippelt, kannst Du 4 einstellen. Wenn 2 kippelt kannst Du 3 einstellen usw. Achte auf die Ein- und Auslassventile, die hatten unterschiedliche Werte!!!

Grüße shorti

Themenstarteram 5. September 2024 um 4:56

Danke shorti für die Tipps.

Ich bin aber sicher, dass es nicht das Ventilspiel ist. Das habe ich sogar zwei Mal gecheckt. - Es sei denn, das verstellt sich ständig. Es muss irgendwas anderes sein.

Ich habe in meiner Region alle möglichen Werkstätten abgetingelt und eine mit einem alten Meister gefunden, der sagt, dass er noch mit so einem alten Motor umgehen kann.

Bei der habe ich heute Nachmittag einen Termin. Dann wollen sie mit dem Endoskop in die Zylinder schauen, ob Ablagerungen oder Schäden zu finden sind. Vor da müssen wir weiter schauen.

Die Ventilspiel-Maße sind übrigens laut Buch 0,20 für die Eingangsseite und 0,25 für die Ausgangsventile.

Das Ventilspiel ist ja bei kaltem Motor, und du hast geschrieben das du da die Kipphebel ein Paar mm bewegen kannst?

Themenstarteram 5. September 2024 um 6:51

Zitat:

@bengs111 schrieb am 5. September 2024 um 07:53:38 Uhr:

Das Ventilspiel ist ja bei kaltem Motor, und du hast geschrieben das du da die Kipphebel ein Paar mm bewegen kannst?

"Ein paar Millimeter" ist übertrieben. Aber ja, ich kann die Kipphebel am kalten Motor unter der Welle minimal hin und her kippeln. Dennoch passt die 0.20 / 0.25er Fühlerlehre wie gefordert mit leichtem Druck zwischen Welle und Kipphebel (by the book: wenn die Nocke senkrecht nach oben steht).

Beim ersten Mal hat das ein Kumpel eingestellt, der Motorradmechaniker ist (der sollte sowas können) und da das Geräusch nicht wegging, habe ich es 3 Wochen später nochmal selbst gemacht. Anpassungen waren marginal. Würde mich also wundern, wenn es jetzt doch das Ventilspiel wäre.

Ich vermute eher, dass die Ventile irgendwo total verkokt sind und/oder dass der Vorbesitzer irgendwas am Kopf gemacht hat, was das Geräusch verursacht. Wäre nicht die erste "Überraschung". Freunde sagten mir kürzlich, der Motor hat immer schon geklackert, auch vor dem Nockenwellentausch.

Themenstarteram 6. September 2024 um 4:52

Der gestrige Termin bei der Werkstatt hat leider nichts ergeben...

Am Ventilspiel liegt es definitiv nicht. Der Meister hat meine Einstellung nochmal nachgemessen. Das passte.

Er ist mit dem Endoskop in die Zylinder gegangen, um sich die Ventile anzuschauen und zu sehen, ob diese an die Kolben anstoßen. Das ist nicht der Fall. Da der Motor m.W. ein Freiläufer ist, hatte ich damit auch nicht gerechnet. Sonstige Schäden oder Verschmutzungen, die das Geräuch erklären würden, wurden nicht gefunden.

In der Werkstatt gibt es einen Mechaniker, der bei Ford gelernt und noch an solchen Motoren gearbeitet hat. Der hat aber aktuell Urlaub. Ich werde also in 3 Wochen wieder einen Termin machen. Dann berichte ich wieder.

Themenstarteram 19. September 2024 um 15:53

Hallo Leute.

Ich bin über ein Video (eines Mercedes? Finde den Link leider nicht mehr) gestolpert, wo der Mensch, der die Ventile einstellte, sagte, dass seiner Meinung nach die Werte aus dem Handbuch zu groß seien und er 0,05 bis 0,1 weniger einstellen würde. Das sei seiner Erfahrung nach passender...

Das hat mich hellhörig gemacht. Könnte das auch bei mir die Lösung sein, - abweichend vom Handbuch - weniger Spiel einzustellen??? Bevor ich aber alles aufschraube und das abändere, hier die Frage an die Schwarmintelligienz: macht das Sinn? Und wie viel sollte ich maximal runter gehen ohne Schäden zu riskieren?

Wenn ich das Prinzip korrekt verstanden habe, sollte das Ventilspiel so groß sein, dass die Teile sich bei maximaler Hitzeausdehnung fast berühren. Wenn ich aber die Aushehnung einer Stahlwelle mit 15mm Radius/ 30mm Durchmesser bei 80 Kelvin Temperaturunterschied berechne, komme ich nur auf 0,0288mm. Bei der Berechnung eines Spaltmaßes muss ich den Wert verdoppeln (beide Seiten dehnen sich ja aus). Damit würde das Spaltmaß um 0,06mm sinken. Dann wäre ich selbst mit 0,1mm für den Eingang und 0,15mm für die Ausgangsseite rechnerisch noch im grünen Bereich. Was denkt Ihr?

Dann möchte ich mal Teil vom Schwarm sein:

Die Einstellwerte werden ja schon einen Sinn haben.

Und gerade bei diesem Massenmotor wäre der Fehler dann öfter aufgetreten.

Viel kaputt wird bei dem Versuch wohl nicht gehen ;)

Der Fehler wird wohl woanders liegen.

Ich tippe eigentlich schon lange auf Kolben.

Aber warum willst die Ursache von dem Geräusch finden wenn es gleichbleibend ist?

Ich hatte mal einen Scorpio, der beim Beschleunigen Hammerschläge abgegeben hat, da war dein tickern wohl nur flüstern, Ursache unbekannt.

Der Vorbesitzer ist 20000 km mit diesem Geräusch gefahren, ich 20000, und danach noch verkauft.

So schön kann das Leben sein :)

Themenstarteram 19. September 2024 um 17:24

Danke für Deinen Rat.

Wenn mir jemand sagen könnte, dass das Geräusch harmlos ist, wäre ich entspannt. Aber ich habe Angst, dass es eben nicht harmlos ist und ich eines Tages mitten am A... der Welt liegen bleibe. Gemäß Murphy passiert das, wenn 20km um Dich herum kein Haus steht... :-)

Ich glaube, ich werd' morgen den VD nochmal abmachen, die Ventile 0,05 bis 0,1 strammer einstellen und schauen, ob dann das Geräusch weg ist. Wäre ein Träumchen. Das Blöde ist halt, dass das Ölrohr richtig viel Öl auf die Welle kippt, die das dann in der Gegend verstreut. Man muss also jedes Mal alles wieder zu schrauben bevor man startet.

Zitat:

@amateur99 schrieb am 19. September 2024 um 19:24:42 Uhr:

Danke für Deinen Rat.

Wenn mir jemand sagen könnte, dass das Geräusch harmlos ist, wäre ich entspannt. Aber ich habe Angst, dass es eben nicht harmlos ist und ich eines Tages mitten am A... der Welt liegen bleibe. Gemäß Murphy passiert das, wenn 20km um Dich herum kein Haus steht... :-)

Ich glaube, ich werd' morgen den VD nochmal abmachen, die Ventile 0,05 bis 0,1 strammer einstellen und schauen, ob dann das Geräusch weg ist. Wäre ein Träumchen. Das Blöde ist halt, dass das Ölrohr richtig viel Öl auf die Welle kippt, die das dann in der Gegend verstreut. Man muss also jedes Mal alles wieder zu schrauben bevor man startet.

ich glaube du solltest am besten MURPHY kontaktieren

mit vermutungen+glaskugel kommst du auf keinen grünen zweig

die werksmäßig vorgegenen ventilspiele haben wohl ihre daseinsberechtigung

denn das material dehnt sich im kopf unterschiedlich aus an den unterschiedlichen teilen

der ohc motor wurde in dieversen modellen verbaut

da wären die ford menschen bestimmt auch drauf gekommen wenn etwas nicht stimmt

Jepp

Und wenn man sich ein YouTube Video über das einstellen bei einem Mercedes (!) anschaut... und dann aus der Meinung des Youtubers (also gottähnliches Orakel) Rückschlüsse auf einen Ford Massenmotor schließt...

Kann man auch Runen lesen ;)

Themenstarteram 20. September 2024 um 16:43

Um auszuprobieren, ob das Klackergeräusch sich verändert, habe ich heute probehalber beide Seiten um je 0,05 enger eingestellt (0,15 Eingang / 0,20 Ausgang) und bin 10km gefahren. Abgesehen davon, dass der Durchzug vor allem im unteren Drehzahlbereich merklich besser wird (gefällt mir), wurde das Klackern lauter, nicht leiser.

Beim wieder zurückbauen fiel mir aber was auf, was die Ursache sein könnte. Das angehängte Bild zeigt die Einstellschrauben der hinteren beiden Zylinder (zum Getriebe hin). Von dort kommt auch tendenziell das Geräusch. Beim Vergleich fällt der massive Höhenunterschied der Einstellschrauben auf. Beide sind aktuell auf die 0,200mm eingestellt, aber offensichtlich sind die Ventile/Federn der Gegenseite unterschiedlich hoch. Ich kann zwar nicht sagen was das ist, aber hier liegt definitiv irgendwas im Argen! Da ich die Werkzeuge nicht habe, um die Federn und Ventile auszubauen und nachzuschauen, warte ich auf den Ford-Mechaniker in meiner Werkstatt. Er soll die auf machen und reparieren was nötig ist. Dann ist hoffentlich Ruhe.

Kipphebel

ist zwar nich besonders gut das bild

aber meine fielmann augen sagen

die nockenwelle+schlepphebel sind hin

Themenstarteram 21. September 2024 um 7:38

Zitat:

@transe79 schrieb am 21. September 2024 um 08:17:16 Uhr:

ist zwar nich besonders gut das bild

aber meine fielmann augen sagen

die nockenwelle+schlepphebel sind hin

Die Nockenwelle ist ok, die stammt auch erst aus dem letzten Herbst. Aber bei den Kipphebeln hat Du Recht. Nachdem ich nachgemessen hatte, dass die Länge der Federn bei den Zylindern in etwa gleich hoch war (das war meine erste Vermutung), konnten es nur noch die Kipphebel sein. Daher habe ich den Kipphebel des 4. Zylinders und den des 2. Zylinders als Gegenprobe ausgebaut. Und siehe da, die Werkstatt hat es offenbar beim Tausch der Welle nicht für nötig erachtet, die Kipphebel mit zu tauschen. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Schaden in knapp einem Jahr und 2.000 km entsteht.

Habe gleich neue bestellt. Das sollte dann hoffentlich die Lösung sein. Halleluja!

Es war also doch gut, das Geräusch nicht zu ignorieren, weiter zu suchen und alles erdenkliche auszuprobieren. Murphy und die Runen haben gesprochen...

Verschlissener Kipphebel

Auf alle Fälle gut, dann Du so konkrete Rückinfo schreibst

Es werden ja noch mehrere das Problem haben

Aber meine Runen sehen auch, dass die Nockenwelle nicht im besten Zustand ist

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