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Opa am Autofahren hindern - Alzheimer
Hallo zusammen,
ich habe dieses Thema bereits im Hyundai Form gepostet aber da hier vermutlich mehr Personen lesen und eventuell auch andere vor ähnlichen Problemen stehen möchte ich es hier noch einmal zur Diskussion stellen.
Zum Hintergrund - Mein Opa (68) ist bis vor kurzem noch relativ fit gewesen und auch sehr sicher Auto gefahren. Nun schlägt seit einem halben Jahr der Alzheimer heftig zu weswegen nun hauptsächlich meine Oma (67) mit dem bis dato noch vorhanden Auto (alter Golf Variant) unterwegs gewesen ist. Leider versucht mein Opa immer wieder die Schlüssel zu finden und steigt dann ins Auto (mit mehr oder weniger großen Schäden an Haus und Auto) um dieses beispielsweise in die Garage zu fahren.
Da Sie mit dem großen Auto nicht sehr gut zurecht kommt und wir der Meinung waren, dass dies meinen Opa vom Autofahren abhalten würde haben wir meiner Oma nun einen i20 mit Automatik und Starknopf gekauft. Aber wie immer im Leben ist gut gedacht nicht gleich gut gemacht und so kam es gestern, dass ich meinen Opa quer in der Einfahrt stehend im neuen Auto erwischt habe. Er hat scheinbar so lange probiert, bis er das Auto in den Leerlauf gebracht hat woraufhin dieses zurückgerollt ist.
Hat hier jemand eine Idee wie wir es verhindern können, dass er sich ins Auto setzt? Gibt es vielleicht von Kia Wegfahrsperren mit Tastencode oder andere Nachrüstlösungen die helfen könnten? Die versteckten Schlüssel findet er immer wieder und Verbote vergisst er bzw. kommt nicht damit zurecht wenn ihm diese von Kindern und Enkeln ausgesprochen werden. Für ihn war Autofahren das Größte und die Gedanken kreisen nur um dieses Thema.
Beste Antwort im Thema
Das Spielchen mussten wir leider bei meinem Vater auch mitmachen.
Erstmal wünsche ich euch viel Kraft, um mit der Gesamtsituation fertig zu werden.
Auf Dauer wird leider das Auto zum kleinsten Problem .
Wir haben fast alles, was die Mitforisten hier vorgeschlagen haben ausprobiert,
am Ende ist aber alles mehr oder weniger gescheitert. Und sei es nur, weil der Autoschlüssel doch mal liegengeblieben ist. Die quälenden Diskussionen (ging bei meiner Mutter bis zur absoluten Erschöpfung) gar nicht erwähnt. Logik, Einsicht oder Selbsterkenntnis darf man bei diesem Krankheitsbild überhaupt nicht erwarten. Ohne Fahrzeug war es allerdings auch mehr als schwierig, da meine Eltern auf dem platten Land wohnen und man für Einkäufe, Arztbesuche usw. fast gezwungen ist mobil zu bleiben.
Geholfen hat am Ende nur, dass ein neues Auto angeschafft wurde, welches freundlicherweise 3 Häuser weiter beim Nachbarn geparkt werden durfte. Offizielle Version war dann (wenn mein Vater mitfahren musste), dass es ausgeliehen ist... Nach einem Jahr war dann auch das geliebte Auto vergessen.
An alle die nach dem Motto schreiben: "da muss man nur mal ordentlich die Meinung geigen"
Es freut mich für euch, dass ihr offensichtlich noch nie in engerem Kontakt mit dementen Menschen gestanden habt. Ich wünsche euch wirklich, dass ihr nie wissen werdet, wie es ist!! Solange ihr aber unwissend seit, haltet einfach die Klappe!! Ist besser für eure Außenwirkung.
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81 Antworten
Autoschlüssel in einen kleinen Mini-Safe mit Zahlencode legen?
bspw. https://www.amazon.de/.../B000N4CRRW
Den Notschlüssel für den Safe muss man dann allerdings auch wieder irgendwo verstecken...
Bei einer Bekannten wurde ein anderes Auto mit anderer Farbe gekauft, seit dem hat er es nicht mehr als sein Auto angesehen.
Da das nicht gehölfen hat, ein anderer Bekannter hat das Zündschloss über einen versteckten Schalter unter dem Lenkrad angesteuert.
So kann er einsteigen aber bekommt das Auto nicht an, da das Zündschloss ohne umlegen des Schalters tot ist.
Dürfte die günstigste Variante sein, man muss nur aufpassen das er das umlegen des Schalters nicht sieht.
Die einfachste Variante wäre wohl einen versteckten Schalter einzubauen der den Anlasser vom Strom trennt bzw. lahm legt.
Den Schalter müsste man dann gut verstecken und so sichern das er nicht aus Versehen oder von rutschenden Sachen (Bsp. Handschuhfach) betätigt werden kann.
Bestellt beim Händler einen Nachschlüssel der nicht auf die Wegfahrsperre kodiert ist. Den kann er dann "finden" und versuchen, das Auto damit zu starten.
Geile Antworten, einen Schalter im Wagen einbauen. Das ist wohl weit am Problem des TE vorbeigedacht. Denn er schreibt ja, der Opa hatte den Leerlauf eingelegt, woraufhin das Auto weggerollt ist. Wäre sicher super gewesen da wäre ein Kind gewesen.
Also sollte man eine Lösung wählen damit Opi gar nicht erst INS Auto kommt.
Da gibt es nur eine einzige Möglichkeit, er darf den Schlüssel nicht finden.
Entweder ist er wirklich ein Super Spürhund oder der Schlüssel war schlichtweg nicht wirklich versteckt.
Ein Schlüsselsafe wie log1c Vorgeschlagen hat wäre wohl wirklich das beste. Aber dann müsste man natürlich drauf achten das er den Code nicht mitbekommt.
Noch besser, das Auto verkaufen. Denn eine Frau die seit Jahrzehnten kaum gefahren ist (so lese ich das zumindest heraus) ist auch nicht die beste Verkehrsteilnehmerin. Da würde eventuell sogar der Opa besser fahren
Wenn er den Code durch Zufall doch mal mitbekommt, dürfte das auch kein Problem sein, denn bis zum nächsten mal hat er den sicherlich wieder vergessen.
Ein "vollelektronisches" Auto wäre sicher besser. Ich beziehe mich auf die automatische elektrische Feststellbremse.
Ohne Zündung oder Motorstart geht da gar nichts, geschweige denn ins Auto einsteigen, weil Keyless entry...
Ergänzend mit dem Amazon Safe sollte das nahezu Narrensicher sein.
HTC
Zitat:
@Log1c schrieb am 12. März 2017 um 14:33:41 Uhr:
Den Notschlüssel für den Safe muss man dann allerdings auch wieder irgendwo verstecken...
Den kannst wegwerfen. Wenn du mal den Code vergisst, läßt das Ding einfach auf die Ecke fallen, dann geht die Tür freiwillig auf.

Gruß Metalhead
Hab keine Ahnung wie sich die Alzheimer auf deinen Opa auswirkt, aber..
Hat ihm schon mal irgendjemand unmissverständlich klargemacht, dass er kein Auto mehr fahren darf?
Lese hier nur von technischen Möglichkeiten, Schlüssel verstecken und so.
Kenne das aus dem Bekanntenkreis: da will man mit allen Tricks versuchen, dass der Opi nicht mehr fährt, aber traut sich nicht es ihm ins Gesicht zu sagen.
Du Schlauberger. Sag das doch mal einem Menschen, der alles vergisst.
Vielen Dank schon einmal für die Antworten.
Meine Oma hat extra noch einmal Fahrstunden in einer Fahrschule genommen um die nötige Fahrpraxis zu sammeln und fährt meiner Meinung nach wirklich gut für ihr Alter.
Das Auto ist schon so vollelektronisch wie möglich (Keyless Entry and Drive, Automatik) aber das hat leider trotzdem nicht gereicht.
Über den gesunden Menschenverstand gehen zu wollen und das Autofahren zu verbieten/auszureden funktioniert bei meinem Opa leider auch nicht mehr. Er ist in seinen Gedanken erst 55, noch topfit und lässt sich nichts sagen.
Die Idee mit dem separat schaltbaren Relais wirkt sinnvoll, ich werde mal bei Hyundai nachfragen ob sowas zu realisieren wäre. Wenn man den Schlüssel im Haus offensichtlich in einem Safe versteckt würde das eine zusätzliche psychische Belastung für meine Oma in Form von unendlichen Diskussionen mit Opa bedeuten der nicht versteht warum man Ihn von seinem Auto fernhalten will.
Es sind plötzlich einschießende Gedanken wie "Das Auto muss in die Garage", "Ich muss meinen (bereits verstorbenen Vater) besuchen" die ihn dazu veranlassen sich ins Auto setzen zu wollen und loszufahren.
Vor einem Jahr hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass es so schnel geht aber das Klagen hilft nichts, es müssen Lösungen her.
Zitat:
@gummikuh72 schrieb am 13. März 2017 um 09:17:27 Uhr:
Hat ihm schon mal irgendjemand unmissverständlich klargemacht, dass er kein Auto mehr fahren darf?
Sehr witzig. Niemand will eine Verschlechterung seiner eigenen Gesundheit wahrhaben, wenn sie nicht plötzlich genug eintritt. Das betrifft nicht nur Alzheimer, sondern auch oder gerade schlechter Sehen oder auch Hören. Sagt man jemandem, dass dieser dringend eine Seh- oder Hörhilfe benötigt, lacht er dich nur aus. Probier das mal z.B. bei deinem besten Freund, der wirklich noch topfit ist. Genauso fühlen sich nämlich die Betroffenen.
@TE: ich denke, du solltest dich lieber an eine
Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alzheimerwenden. Die dürften auf dem Gebiet weit mehr Erfahrung haben als wir hier.
da sich Alzheimer offenbar nicht immer bei jedem gleich zeigt, war meine Frage durchaus Ernst gemeint.
Aber der TE hat den Zustand ja inzwischen konkretisiert.
Da haben wohl schon einige Erfahrungen gesammelt...ich auch. Es hängt stark von der erkrankten Person ab. Demenz ist eine fiese Sache und je nach Karakter kann das völlig unterschiedlich ablaufen.
Solange der Demente das nicht einsieht hat man sehr lange schlechte Karten, da kann ich ein Lied von singen. Von Behörden, Ärzten & Co. ´braucht man auch keine Hilfe erwarten, die rühren sich erst wenn was Ernstes passiert... Parkplatzrempler gehören da noch lange nicht dazu. Habe selbst bei meinem Opa zuoft den Spruch gehört. "DEr ist doch noch völlig klar im Kopf". Die Dementen können das für Außenstehende noch relativ lange verbergen. Ich war beim DemenzTest (Psychologe/Arzt) dabei, Opa hat da noch nicht mal mehr das Jahr oder die Jahreszeit hinbekommen... Zum Führerschein wurde ihm nur vom Artz gesagt : "Ich empfehle ihnen ersteinmal nicht großartig mit dem Auto zu fahren"
Oma hat bei meinem Opa auch die Schlüssel versteckt, aber er hat sie immer solange "therapiert" bis sie sie doch rausgegeben hat, so eine 40+ Jahre Ehe lässt das Herz halt nicht einfrieren.
Letztendlich hat er aber den Wagen dann doch innerhalb der Familie abgegen, wir haben ihm das Taxi Schmackhaft gemacht und sagen ihm immer die K-Kasse übernimmt die Taxikosten rückwirkend ... was aber nicht stimmt.
Das hat er akzeptiert, aber auf Nachfrage kann er natürlich immer noch super Auto fahren, in diesem Glauben lassen wir ihn auch...
Mittlerweile ist die Demenz schon relativ weit fortgeschritten, Opa ist im Heim. Seinen Schein hat er aber immer noch, wie gesagt von offizeller Seite passiert da mal garnichts... irgendwie schon krass.
Er kann nicht mehr selbstständig einen Tag verbringen und für sich sorgen, aber das da mal eine Behörde wegen dem F.-Schein nachfragt...absolut 0.
Mit Logik oder normalen Menschenverstand braucht man einem Dementen nicht kommen, da landet man eher selber in der Klapse´, das meine ich völlig Ernst.