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Opel 1290 Riss im Block

Themenstarteram 3. Juni 2007 um 22:17

Hallo Leute,

da ich vor einiger Zeit Leistungsabfall bei meinem Opel 1290 Bj1934 bemerkt habe und ich nach einem schlagartigen ausfall eines zylinders die Zündkerzen rausgeschraubt habe, stellte ich mit Schrecken fest, dass in dem 2. Zylinder Wasser eingedrungen ist. Natürlich Verdacht - Zylinderkopfdichtung, nun ohne ausbau ließ sich das ja nicht sagen...

also auseinander.....

und siehe da:

Motorblock

...na? Problem gefunden?

Genau!

ein wenig näher:

Im Fokus

So, also kann man ja leicht schlußfolgern Totalschaden. Da aber so ein 1290iger Motor nicht auf jedem Schrottplatz zu finden ist, gibt es ja noch die "kleine" Hoffung es proffesionell schweißen zu lassen. Allerdings ist der gesamte Block Guß.

Meine frage an euch, hat schon irgend einer Erfahrung mit gerissenen blöcken die geschweisst wurden? Oder kennt einer sehr gute Anlaufstellen dafür?

wünsch euch noch einen schönen Abend

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23 Antworten
am 4. Juni 2007 um 1:40

Oh, so ein Mist...

Aus der Ferne kann natürlich niemand beurteilen, ob eine standfeste Reparatur möglich ist. Grundsätzlich kann man Grauguß schweißen, die Frage ist, wie der Riss läuft, wie tief er ist und ob von allen Seiten zur Reparatur zugänglich. Und evtl. muß das Werkstück zum Schweißen getempert (erwärmt) werden, man wird also ggf. kaum umhin kommen, den Motor komplett zu zerlegen.

Sind um die Zylinder Abdrücke der Kopfdichtung zu sehen, oder sind das Laufbuchsen? Zumindest die betroffene Buchse müsste zum Schweißen auch raus.

Anschließend noch Bearbeitung der Dichtflächen...

Ob beim Zusammenbau dann Neuteile verwendet werden ist erstmal Nebensache, vom Arbeitsaufwand wird das ein Neuaufbau.

Von Vorkriegsautos habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung, ich frage mich aber schon, ob es hier lohnt, einen reparierten Block wieder aufzubauen. Ist es wirklich so schwer (und teuer) einen baugleichen Block zum Aufarbeiten zu finden, hatte der P4 nicht auch den 1,2l Motor?

Grüße, Z.

Themenstarteram 6. Juni 2007 um 0:09

@ Zwiebelfarmer

Ich wills mal Stück für Stück abarbeiten ;)

Also es sind Laufbuchsen. Das die zum Schweißen raus muss, ja muss sein...

Also mit nem Austauschmotor is ja immer so eine Sache, erst einmal einen zu finden der anständig ist und dann die Gefahr das auch dieser versteckte Defekte aufweisst. Is ja halt immer so ne Sache mit 70 Jahren alten Motoren. Da kann man ja keine Maßstäbe von heute ansetzen. Aber das is ja klar.

Trotzdem danke ich dir für deine Antwort!

 

Gruß

EFG-Terminator

am 6. Juni 2007 um 1:23

Moin

Nee, daß es weder einen Austauschmotor von der Stange, noch 'mal eben' einen vertrauenswürdigen Gebrauchten gibt, ist mir klar. Ich fürchte nur, daß der Riß u.U. so verläuft, daß er nicht vollständig geschweißt werden kann, zumindest nicht mit 'Garantie'. Da frage ich mich, wie sinnvoll es ist, einen geschweißten Block wieder aufzubauen...

Wenn definitiv kein Ersatz verfügbar, hast Du natürlich keine Wahl, aber wenn irgendwo für angemessenes Geld eine Restobasis aufzutreiben ist, würde ich eher einen anderen Motor neu aufbauen. Der Arbeitsaufwand wäre ja ungefähr gleich.

Aber die Entscheidung hängt natürlich erstmal vom genauen Verlauf des Risses ab. Hast Du den Seitendeckel schon offen, dort müsste man vielleicht sehen können, wie sich der Riß fortsetzt?

Grüße, Z.

Themenstarteram 6. Juni 2007 um 2:42

Noch nicht, wollte erstmal eine gute Firma finden die das macht.

Das du fürstest das der Riss so verläuft das er schlecht geschweißt werden kann, ist realistisch von dir. Leider...

Den Stößeldeckel hab ich noch nicht ab. Kommt aber noch... Ach das das jetzt alles vor den Klausuren passieren muss :(

Grüße EFG-Terminator

am 6. Juni 2007 um 15:06

Moin

Hab beim googeln was zum Thema Guß schweißen gefunden.

Dort der erste Artikel weckt wenig Hoffnung, daß ohne Tempern viel läuft.

Das PDF Schweißen von Gusswerkstoffen ist auch interessant, Zitat:

"Für ... Reparaturschweißungen müssen die Gussteile auf Temperaturen von ca. 650 0C ganz oder teilweise vorgewärmt werden. Anwärmen und Abkühlen müssen sehr langsam erfolgen, da das Gussstück bereits durch die thermischen Spannungen zerstört werden kann."

Grüße, Z.

Also ich finde der Riss lässt sich problemlos schweissen. Nur darf man nicht mit Gusselektroden aus Ni oder NiFe(Kalt-oder Halbwarmschweissen) drangehen. Das ist immer ein Risiko. Fest ja, aber dicht?

Zuerst muss eine Analyse den Guss(GG15 -35) bestätigen. Ich denke nicht das damals Stahlguss (=einfacher zu schweissen)benutzt wurde.

Dein Vorteil sind Laufbuchsen,ganz klar. Ohne.......gaaanz schlecht.

Dann:

 

Laufbuchse raus, Riss ausarbeiten und das Teil anwärmen.

Und da fängt es an. Es muss in einem Glühofen mit genauer Temperaturkontrolle gezielt angeheizt(rotweissglut!), geschweisst und wieder gezielt abgekühlt werden.

Heimwerkermittel scheiden da vollkommen aus.

Du hast aber noch 2 Möglichkeiten.

1. du klopfst die Risse - soweit überhaupt möglich - mit einem Körner zu.

2.Du fräst etwas den Riss aus und schmierst Weyer kaltmetall rein.Mit einer Alufeile ausgehärtetes abfeilen, bis es plan ist. Siehe mal Beiträge vorher durch- war ein Thema bei einer Ablassschraube.

 

Und noch eins oben drauf: manche Gusssorten lassen sich partout nicht schweissen, vom Material her,von dem Alter her oder die lange Feuergasen(Auspuffkrümmer z.B.)oder Laugen ausgesetzt waren.

Da ist eine Gefügeänderung passiert oder Kohlenstoff wild und unberechenbar umhergewandert.

Tja, leider.

@Zwiebelfarmer: deine links habe ich jetzt erst gelesen. Auch mit schmunzeln über den Hanomag Schlepper.

Ist schon interssant das die Kleber einiges halten.

Auch das die Schweisser(?) so guter Dinge drangingen.

Ich wollte hier nur noch etwas zu den - wohl beim Hanomag ausgeführten - Kaltschweissen sagen.

Es geht, zweifellos. Diese Sonder-Elektroden werden nicht umsonst hergestellt, aber man muss auch die Anforderungen sehen. Will ich nur so Gusslunker auffüllen oder will ich ein Flacheisen anschweissen oder will ich eine dichte und feste Reparatur.

Bei letzterer wird es schwierig. Nicht nur das es verschiedene Firmen gibt die diese Elektroden herstellen (jeder Schweisser bevorzugt seine Marke für ein Problem) und die auch unterschiedlich zu handhaben sind (laufen besser oder schlechter), nein, das ursächliche Problem bleibt : Gusseisen hat keine teigige Zone wie Stahl und auch nur ausserordentlich wenig Dehnung.

Diese fehlende teigige Zone ist u.a. das Problem. GG ist entweder fest oder sofort sehr dünnflüssig.

Man kann GG sogar mit einer normalen Kb-elektrode für Stahl schweissen, die hat über 30% Dehnung,reicht, nur man darf sich nicht wundern, wenn die Nähte nicht mehr schleifbar sind - zu hart.

Es gibt allerdings auch positives. Mein Bekannter schweisste eine schon kernig durch Frostschaden gerissene Güllepumpe aus GG mittels Kaltschweiselektrode, ohne Vorwärmung,im Winter.30cm ohne Absatz-ein Risiko.

Aber, dicht und hält bis heute; ist etwa 15 Jahre her.

Eben zufällig dicht und halten sowieso!

In Remscheid gibt es eine Firma, Caspar Hahn, die seit jahrzehnten mit riesigen Erdöfen arbeitet. Die schweissen haushohe Fehl-Gussteile(z.B. Pressen)mit 3m langen Gusselektroden.

Aber die Temperaturverläufe wie schnell und weit geheizt und wieder abgekühlt wird, sagt keiner. Geschäftsgeheimnis.

Man munkelt so 3 Tage heizen und abkühlen.

Mich wundert sehr das die Ventile so sehr verrostet sind insbesondere auch bei dem 3 und 4 Zylinder,lag der Block mal eine Zeit im Freien ohne Kopf oder ist das vieleicht auch schon ein Schaden im Anmarsch?

Themenstarteram 7. Juni 2007 um 23:27

Ich möchte euch beiden recht herzlich für eure Antworten danken.

Das man die ganze Sache proffesionell machen muss steht ja ausser Frage. Deswegen hab ich auch ein wenig geschmunzelt bei den Links von dir Zwibelfarmer :) Ich meine ich danke dir das du welche gefunden hast, aber ich finde da gehört schon ein wenig Mut zu sowas zu machen. Oder halt Können...

Nun flatflour ich danke dir zumindest für deinen Optimismus.

Ich freu mich ja jetzt schon auf die Kosten die dies verschlingen wird....

 

Grüße

EFG-Terminator

am 8. Juni 2007 um 1:07

Zitat:

Original geschrieben von EFG-Terminator

ich finde da gehört schon ein wenig Mut zu sowas zu machen.

Das bezieht sich jetzt aber die Rep. Versuche am Hanomag? :D Fand den Link als abschreckends Beispiel ganz wertvoll.

Im Bereich Landmaschinen wird gerne mal etwas 'drauf los' gearbeitet. Nicht zuletzt durch Zeitdruck, denn Maschinen fallen eben nur dann aus, wenn sie gerade gebraucht werden.

Flatfour, habe ich das falsch verstanden, oder meinst Du, den Riß nur auf der Oberseite (Kopf-Dichtfläche) zu schweißen?

Gruß, Z.

Nee, natürlich nicht, das wird nix.

Wenn die Laufbuchse raus ist, den Steg ausfräsen und zuschweissen.

Man muss es auch mal positiv sehen.

1. Laufbuchsen

2. keine Sitzringe die sich lockern könnten

Es gibt schlimmeres....

Aber ich persönlich würde es mit Kaltmetall versuchen.

Rissende mit 3mm anbohren,Ausfräsen, vielleicht sogar den Rissspalt erweitern, so das das Kaltmetall durchpasst, durchhängt und sich damit hinten(im Kühlkanal) bei Druck gegen den Riss stemmt.

Ziemlich rauh mit Hinterschneidungen ausführen- hält bestimmt.

Und wenn nicht, dieses Kaltmetall ist schnell entfernt, schneller und billiger als eine Amateurnaht mit Gusselektroden aus dem Handel.

Bei frisierten Käfermotoren ist ein ähnliches Probem seit langem mit Kaltmetall gelöst: erweiterte Kanäle kommen im Ventilfederbereich(andere Seite,Ventilkasten) an die "Luft". Schweissen nutzt nichts, da Material zu dünn und es wieder reisst. Folge: Nebenluft, Ölfahne durch angeaugtes Öl.

Mit Kaltmetall kein Problem.

Mit Kaltmetall meine ich das mit eisenspäneverstärkte pastennartige Epoxidharz der Fa.Weyer. Oder Weicon.

Diese Knetmassen meine ich nicht.

am 8. Juni 2007 um 23:03

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

Nee, natürlich nicht, das wird nix.

Wenn die Laufbuchse raus ist, den Steg ausfräsen und zuschweissen. ...Rissende mit 3mm anbohren,

Moin Flat

Ja wenn das Ende denn zum Anbohren überhaupt zugänglich ist. Wenn nicht hätte ich Angst, daß der Riß weiterläuft, vielleicht noch zu einem Ölkanal, Wasser ist ja schon betroffen...

Kaltmetall mag ein (Wunder-) Helfer in der Not sein, daß damit kleine Einbrandkrater in Aluköpfen recht dauerhaft geflickt wurden, habe ich schon öfter gelesen. Aber da ist die Reparaturstelle thermisch nicht so belastet und wird auch durch die Kopfdichtung 'angedrückt', so daß sie sich gar nicht lösen könnte.

Hier liegt der Riß, zumindest zwischen den Ventilen, im Brennraum, soll das Zeug die Belastung wirklich aushalten?

Grüße, Z.

Themenstarteram 8. Juni 2007 um 23:40

Jo grüß euch Beide.

Also Kaltmetall mag zwar eine schöne Sache sein, aber in diesem fall stimme ich Zwiebelfarmer zu. Ich denke Kaltmetall ist im Brennraum der thermisch sehr hoch belastet ist nicht optimal.

Kaltmetall hält ja etwa 300 Grad aus. Allerdings gibt es ja gerade im Verbrennungsraum kurzzeitige Spitzenwerte von 1800 Grad. Lass es mal bei dem Oldtimer 900 Grad sein, sind dann leider immer noch 600 Grad zu viel.

Wenn man diesen Gedanken mal weiterspinnt, was passiert mit Klatmetall wenn es zu heiss wird? Wird es flüssig und läuft es in den Zylinder rein? Oder setzt sich bei den Ventilen ab?

Eine kleine Horrorvorstellung :)

Grüße

EFG-Terminator

Dein SV-Motor mit schätzungsweiser Verdichtung von 6:1 kommt nicht auf diese Temperaturen.

Und mit deinen Ausführungen dürfte man keine Aluköpfe nehmen- Alulegierung hat eine Schmelzpunkt von etwa 550Grad.

Dies sind kurzfristige Spitzentemperaturen im Verbrennungsgas. Da Gas ein schlechter Wäremleiter ist, kommen die - ausserdem gekühlten - Flächen nur auf eine Temperatur von 120, bei Luftgekühlten bis 170Grad normal, frisierte in Dauerlast auch mal an die 200Grad.

Und, nein, das Kaltmetall wird nicht flüssig, es verkokelt oberhalb von 180Grad.

Wie gesagt, ich spreche hier von eisenpulver gefülltem KM.

Musst es selber wissen, aber ein Versuch wäre es mir wert. Echt.

Man macht damit weniger kaputt, als die "Hanomagschweisser", denn da wurde es teuer. Die alte Naht muss erstmal restlos weggemeisselt werden.

Übrigens ist das Warmschweissen von GG (wie beschrieben) auch die einzig anerkannte Reparaturmethode.

Kalt-/Halbwarmschweissen nicht.

Und, bevor wir lange diskutieren, erkundige dich erstmal bei einer Fachfirma(Oldtimerzeitschrift). Viele wissen aus Unterlagen welcher Guss verwand wurde und ob der überhaupt(noch) schweissbar ist.

Wenn nicht, dann bleibt dir halt nur noch Kaltmetall oder "neu".

Viel Glück, denn so schön wie so ein sehr altes Auto ist, der Glanz verblasst, wenn was teures dran ist; weiss ich selber.

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