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Opel Rekord D Längsträger ersetzen
Hallo zusammen
An meinem Opel Rekord D Kombi sind die Längsträger vorne unter dem Fussraum durch. Ich habe 2 Reparaturbleche, die wohl noch aus den 80er Jahren stammen. Die Bleche sind wie die Träger geformt, passen aber drüber.
Ich habe auf den ersten Blick den Eindruck, dass die etwas dünner sind als das Blech der originalen Träger. Das kann aber auch daran liegen, dass die Träger mit Unterbodenschutz oder Hohlraumwachs oder was auch immer behandelt wurden.
Ich weiss nicht, ob ich die originalen Träger komplett oder halb rausschneiden soll. Das verfaulte Blech untenrum will ich auf jeden Fall raustrennen. Sonst rostet alles gleich wieder durch.
Hat jemand das schon mal gemacht? Rausgeschnitten? Irgendwelche Probleme mit der "Stabilität" der Karrosserie beim rausschneiden?
Bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte.
Danke schonmal und gruss
Beste Antwort im Thema
Wenn du es stabil und TÜV-gerecht machen willst, darfst du die alten Träger nur soweit rausschneiden, dass noch eine relativ lange Überblattung von minimal 10 cm pro Seite bleibt.
In dem Bereich wird dann das neue Blech auf das alte punktgeschweißt, für Schutzgas vorbohren (perforieren).
Das Blech wird da etwa wie der Nagelbinder des Zimmermanns verarbeitet.
Bei der Blechstärke mit minimal 7 mm bohren.
Keine umlaufenden Nähte - weder in Quer - noch in Längsrichtung.. Manche halten das zwar für wertig und haltbar, aber das sind Sollbruchstellen - egal ob du danach die Naht versäuberst oder nicht.
Erlaubt sind sowieso eigentlich nur Punktschweißungen und regelmäßig unterbrochene Nähte, z.B. 1 cm Naht, 2 cm frei, 1 cm Naht usw.
In der Praxis nimmt der TÜV aber auch Sachen ab... ich habe da schon viel gesehen.
Wenn das Bodenblech selbst noch gut ist, würde ich in dem Bereich genügend große Löcher von oben Richtung Träger bohren, damit du den später gut mit Hohlraumversiegelung fluten kannst
Mit Verzug der Karrosse musst du nicht rechnen. Der Getriebetunnel ist so mächtig, dass er genug stabilisiert.
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9 Antworten
Wenn du es stabil und TÜV-gerecht machen willst, darfst du die alten Träger nur soweit rausschneiden, dass noch eine relativ lange Überblattung von minimal 10 cm pro Seite bleibt.
In dem Bereich wird dann das neue Blech auf das alte punktgeschweißt, für Schutzgas vorbohren (perforieren).
Das Blech wird da etwa wie der Nagelbinder des Zimmermanns verarbeitet.
Bei der Blechstärke mit minimal 7 mm bohren.
Keine umlaufenden Nähte - weder in Quer - noch in Längsrichtung.. Manche halten das zwar für wertig und haltbar, aber das sind Sollbruchstellen - egal ob du danach die Naht versäuberst oder nicht.
Erlaubt sind sowieso eigentlich nur Punktschweißungen und regelmäßig unterbrochene Nähte, z.B. 1 cm Naht, 2 cm frei, 1 cm Naht usw.
In der Praxis nimmt der TÜV aber auch Sachen ab... ich habe da schon viel gesehen.
Wenn das Bodenblech selbst noch gut ist, würde ich in dem Bereich genügend große Löcher von oben Richtung Träger bohren, damit du den später gut mit Hohlraumversiegelung fluten kannst
Mit Verzug der Karrosse musst du nicht rechnen. Der Getriebetunnel ist so mächtig, dass er genug stabilisiert.
Hi Diplomat
vielen Dank schonmal für Deine Tips. Nun eben: Ich bin aus der Schweiz, da ist kein TÜV aber MFK=Motorfahrzeugkontrolle. Und die MFK will immer und überall durchgehende Schweissnähte. Die Methode mit dem Überlappen, Löcher bohren und Punktschweissen à la Nagelbinder aus Deutschland habe ich auch schon gesehen, das ist TÜV Konform, aber die Schweizer Experten halten das offenbar für nicht stabil. Ich weiss aber auch, dass Schweissnähte das Blech verspröden. Und Autos sind ja ab Werk auch punktgeschweisst. Anderes Argument: Unötig doppelt aufeinandergelegtes Blech ist schwierig zu versiegeln und kann wieder weiterrosten. Das ist ja das Problem mit Überzugsschwellern, die nach ein paar Jahren wieder durch sind.
10 cm Überblattung kriege ich aber nicht hin. Das Reparaturblech ist zu kurz. Ich werde aber wohl die Seiten des Trägers so weit hinunter wie möglich stehen lassen, den neuen dann darübernehmen und es in etwa so machen wie du beschrieben hast.
Das mit dem Loch im Fussboden finde ich eine gute Idee.
Und froh bin ich auch ,dass mir die Karrosse nicht einknicken wird. Mache aber trotzdem einen nach dem andern.
Gruss
moin,
als ich bei meinem D-Rekord die Schweller ersetzt hab, gabs Probleme von ganz unerwarteter Seite: Beim Schweißen hab ich wohl den Kabelbaum beschädigt und anschließend haben die Rückleuchten lustig geblinkt. Mußte alles neu verkabeln.
Zitat:
Original geschrieben von markCH
Hi Diplomat
vielen Dank schonmal für Deine Tips. Nun eben: Ich bin aus der Schweiz, da ist kein TÜV aber MFK=Motorfahrzeugkontrolle. Und die MFK will immer und überall durchgehende Schweissnähte. Die Methode mit dem Überlappen, Löcher bohren und Punktschweissen à la Nagelbinder aus Deutschland habe ich auch schon gesehen, das ist TÜV Konform, aber die Schweizer Experten halten das offenbar für nicht stabil.
Das Überlappen und Punktschweißen entspricht aber den Herstellervorschriften aller mir bekannter Hersteller z.B. für Unfallreparaturen schon seit ewigen Zeiten.
Dagegen können doch eure Bauräte nichts haben?
Zitat:
Anderes Argument: Unötig doppelt aufeinandergelegtes Blech ist schwierig zu versiegeln und kann wieder weiterrosten. Das ist ja das Problem mit Überzugsschwellern, die nach ein paar Jahren wieder durch sind.
Für die Schweißung gibt es im Fachhandel eine spezielle Paste bzw. Farbe, die beim Schweißen aufschmilzt und den Bereich versiegelt.
Mit den durchgegammelten Schwellern hast du sicher recht.
Sowas passiert aber eigentlich meist bei Billigreparaturen, die das Auto noch billig 2 Jahre auf der Straße halten sollen. Wenn ich da das Blech richtig rausschneide, absetze etc. ist das für sowas viel zu teuer.
Bei einer Restaurierung arbeitest du anders - du entfernst den Brösel eben komplett und versuchst nicht darauf zu schweißen. Und versiegelst hinterher alles so gut es möglich ist.
Zitat:
10 cm Überblattung kriege ich aber nicht hin. Das Reparaturblech ist zu kurz. Ich werde aber wohl die Seiten des Trägers so weit hinunter wie möglich stehen lassen, den neuen dann darübernehmen und es in etwa so machen wie du beschrieben hast.
Das ist leider oft so, dass Rep.- Bleche zu klein sind.
Da muss man dann wie üblich 'zaubern', z.B. die Verbindung mit Verstärkungsblechen herstellen.
Wichtig ist, dass du so genau wie dir möglich arbeitest und die Teile so gut es überhaupt geht anpasst - hinterher wird es sowieso schlechter, als man wollte.
Meist muss man irgendwo sowieso 'pfuschen' - es gibt aber genug Schrauber, die auch wenn alles optimal machbar ist gar nicht anders arbeiten können und ihren Pfusch einfach 'normal' finden.
So, wünsche viel Erfolg!
- Ich habe noch ein paar Bilder wegen der Vorschriften und Ausführungsbeispiele angehängt.
P.S.: @magicelectric: Ich habe so einige Schweller beim D-Rekord eingeschweißt, die Autos waren ja das, was man heute Schnellroster nennt. Ich habe damals alles noch autogen geschweißt, einen Kabelbaum habe ich nie erwischt. Wenn ich so überlege - Glück gehabt! Ich glaube nicht, dass ich mich damals groß drum gekümmert habe.
Vielen Dank für die Bilder! Das ist ja interessant. Grad so die einfache Reparatur des Längsträgers mittels seitlich per Schweisspunkten angebrachtem Blech würde bei uns in der Schweiz nie und nimmer akzeptiert. Träger müssen immer "rundherum" repariert werden, das ist bei meinem Commodore vom Vorbesitzer auch so gemacht worden, Blech unten rundherum, bis nach oben gezogen und durchgehend angeschweisst.
Finde es ja echt lustig wie die Vorstellungen über eine qualitativ gute Rostreparatur bei den Behörden von Land zu Land verschieden sind...
Werde versuchen die beiden Methoden ein wenig in Einklang zu bringen. Einfach raustrennen und neu einschweissen geht eh nicht, bei meinen Reparaturblechen handelt es sich wohl tatsächlich um etwas dünnere Überzugsbleche...
Hi,
@Diplomat28E
danke für deinen Interssanten Beitrag und die Bilder. Hatte vor jahren mal ne Tüv Broschüre in der Hand in der genau dieser Sachverhalt beschrieben wurde. Seit dem hat mich jeder für verrückt erklärt dem ich erzählte wie der Tüv eine Reparatur an solch tragenden Teilen fordert Sieht optisch ja auch wirklich nach Pfusch aus. Läßt sich mit ein bißchen materialkunde aber durchaus erklären.
Für eine langfristige Reparatur würde ich persönlich aber wohl auch ein Blech stumpf einschweißen und dann entsprechend glätten und lackieren damit es net auffällt. Mag sein das es net so stabil ist aber auf dauer dürfte es länger halten als gedoppelte Bleche. Selbst mit den Spezialmittelchen wird das immer wieder ein Rostherd.
Ideal wäre es natürlich das originalteil an den Werks-Schweißpunkten rauszutrennen und ein kompletten Neuteil reinzusetzen,aber das kann man wohl nur beim Käfer machen wo es wirklich jedes Blechteil als Ersatzteil gibt
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von Turbotobi28
Ideal wäre es natürlich das originalteil an den Werks-Schweißpunkten rauszutrennen und ein kompletten Neuteil reinzusetzen,aber das kann man wohl nur beim Käfer machen wo es wirklich jedes Blechteil als Ersatzteil gibt
Da liegt auch noch der Hund begraben: Es ist ein Unterschied ob man ein komplettes Neuteil hat oder "nur" ein Reparaturblech. Bei meinen "Längsträgern" handelt es sich eben nur um Reparaturbleche. Ich denke wenn ich einfach die über den kaputten Träger drüberhalten würde, rundherum anzeichne, ausschneide und stumpf einschweisse ist es zu unstabil. Naja, ich werds ja sehen
Das mit dem überlappen und Punkten ist eine glaube ich eine Eigenheit des deutschen TÜV. Habe mal mit einem Prüfer des ÖAMTC gesprochen (Rostloch im Radkasten eines 205) der meint Durchschweißen, sonst braust du gar nicht mehr zu kommen!
Ich würde nur auf Stoß per MAG einschweißen (durchgehend) und danach verschleifen, das es wie ein Stück aussieht. Sonst hat man Überlappungen wo irgendwo der Rost drin ist.
Einen schönen Überblick über die gesamte, auch internationale Thematik findet man bei den Freunden der Kadett-B-Fraktion.
Sehr interessant fand ich auch die Reparaturvorschriften für den Ford Capri, wohl original von Ford. Da findet sich auch ein guter Überblick über die geforderten Instandsetzungsverfahren an verschiedenen Stellen.
Ich kenne vergleichbares auch von VW, Opel und Mercedes. Teilweise haben die Hersteller für jedes einzelne Modell Reparaturvorschriften herausgegeben, zusätzlich dann noch Sammlungen der grundsätzlichen Vorschriften.
Es macht jedenfalls Spaß, auch mal die österreichische und schweizerische Sichtweise hier erfahren zu haben. Man kann kaum glauben, dass technische Anforderungen bezüglich des gleichen Themas so verschieden sein können.
Noch interessanter wird es dann sicher bei der Reparatur gelöteter hochfester Bleche, Alukomponenten und Klebverbindungen.
Da ist doch die Karrosseriereparatur unserer Autos vergleichsweise simpel.