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OPEL;VW & Co. sowie BMW, VOLVO & Co.

Volvo
Themenstarteram 14. Oktober 2004 um 14:32

Hallo liebe Elchgemeinde,

als märkischer Elchtreiber galoppierte ich eben durch das OPEL-Forum. Es ist schon erschreckend. Viele halten ihren BLITZ (der auch einmal aus Brandenburg/Havel kam) schon für tot. Die Diskussion ist austauschbar - ähnlich verlief sie, als Wartburg-, Barkas-, W50-, Robur- und Trabant-Manufakturen dicht machten. Der Jammerwessi löst offensichtlich den Jammerossi ab.

Entgegen der Opelkrise konnte Volvo im September seinen V70-Umsatz in Deutschland um 132% steigern. Das funktionierte wohl nicht nur im Ausverkauf...

Vielleicht eine Anregung zur Diskussion - Autos kaufen Autos. Wie weiter im autoproduzierenden Europa?

Bin gespannt auf eure Meinungen.

Die Gurke.

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40 Antworten

Für welchen Zeitraum wurde die Steigerungsrate denn angeben? Abgesehen davon: Opel wird nicht sterben, nur die Lieferzeiten werden auf Premium-niveau steigen :D :( wenn Bochum tatsächlich so viele Stellen abbauen muss.

Gruss,

Dirk

am 14. Oktober 2004 um 15:15

Jetzt erst beginnen in der Automobilbranche *erst richtig* die Einsparmaßnahmen, die in der Stromindustrie schon seit mehreren Jahren stattfinden.

Das findet in der Öffentlichkeit nur weit mehr Beachtung, weil mit dem Auto (des Deutschen liebstes Kind) identifiziert man sich halt mehr wie mit einer Steckdose.

Das ist alles erst der Anfang wenn es so geht wie bei RWE, EON, etc... Wir haben unsere Belegschaften in den letzten Jahren auf 60% drücken müssen, das ist aber in den Medien relativ untergegangen. Bei den Autos wird wieder geschrien. Typisch.

Ich bin der Meinung, solange sich Manager

400.000 € im Monat genemigen, wie Daymler Chef Hubbert, solange wird die Autoindustrie nie auf einen grünen zweig kommen in Deutschland.

Hauptsache Arbeiter entlassen. Zum K... finde ich das.

Wie weiter im autoproduzierenden Europa? *hm* So wie bisher auch. There will be winners and losers.

Im Moment ist mE ein Trend bei den Autos erkennbar der analog zur Entwicklung bei der Elektronik (Braune Ware), Kleidung und Lebensmittel läuft. Es gibt einmal die "Billigware" mit guter Qualität zum kleinen Preis und es gibt die Luxus/lifestyle/Premium. Die Funktionalität bietet jeder, der Luxus äussert sich mehr in Emotionen (Label, Image, Design...)

Diese Entwicklung ist beim Auto eigentlich nur konsequent und in anderen Ländern ist die Autoverrücktheit auch nicht so durch alle Bevölkerungsschichten ausgeprägt wie bei uns.. Mittlerweile können alle fahren, bieten das wichtigste an, rosten nicht unter dem hintern weg etc. Wer nur sein Grundbedürfnis nach Mobiilität befriedigen will wird meist auch unter 15TEuro fündig. Wer Luxus in irgendeiner Form will und bereit ist dafür zu zahlen greift zu den sogenannten Premiummarken. Was fehlt ist die Mitte, so wie gerade bei Karstadt zu beobachten. Auch bei Braunware (Hifi, TV) und Kleidung gibts es fast nur noch Discounter und Luxuslabels.

Daher muesste man schauen was die einzelnen Firmen machen.

- Porsche, BMW fahren auf der Premiumschiene und beherrschen das im Moment gut. Zusammen mit dem Auslandsgeschäft betrifft sie die problematik im Moment nicht

- DCX: Muesste sich sehr anstrengen seinen Ruf zu vernichten. Als wichtigster LKW Produzent und großer Rüstungsbetrieb auch recht stabil. Techn. Debakel können sie verkraften solange sie ab und zu auch mal wieder einen Erfolg hinlegen.

- Peugeot/Citroen: Bleiben solide bei ihren "Billigautos mit Pfiff". Solange sie sich nicht in Abenteuer stürzen gut verankert

- Renault ebenso, aber expansiver. Scheinen das aber gut hinzubekommen mit ihren Kooperationen. Kaufen Marktanteil wo sie selbst nichts haben, behalten aber ihre identität.

- Fiat-Konzern: Tja, könnten das gleiche machen wie die Franzosen, machen sich aber intern Konkurrenz. Viele Modelle sind sich sehr ähnlich. Das scheint ein internes Problem zu sein. Alfa haben sie ja ein tolles image verpasst. Auch Lancia könnte man als Gucci-Handtaschenbeförderungsgerät etablieren. Frage bleibt hier ob sie es schaffen die Kosten bei Fiat in den griff zu bekommen und einen Status wie die Franzosen zu erreichen. Das "Preiswerte mit dem gewissen Extra".

- VAG.: Vielleicht der schwierigste Patient. Audi wurde gut etabliert im Luxusbereich, aber was mit dem Rest? Schafft man es VW wirklich als Premiumanbieter zu etablieren (in anderen Ländern hat ein Golf ja den Status wie bei uns eine c-Klasse), wozu dann noch Audi? Und was macht man mit den Zweitverwertern Skoda und Seat? Die beiden würde man ja "mit rauf ziehen" und dann wären die im Niemandsland dazwischen wo jetzt VW ist. Schlauer wäre es VW wieder zum Volkwagen zu machen (Billig mit extrem guter Qualität) und Seat/Skoda leicht darunter bzw mit ihren regionalen Märkten. Aber die Hauptmarke abstufen? Ich glaube nicht dass sie es schaffen. Das geht intern nicht.

- Ford: Hat ähnliche Probleme wie VAG. Aston martin, Landrover und Jaguar haben schon das Premiumetikett. Volvo strebt danach und scheint Chancen zu haben. Aber Ford-Deutschland? Zu teuer als Brot-und-Butterauto aber absolut dieses Image.

- Opel ähnlich. Auch hier im niemandsland. Als zusätzlicher Nachteil ist hier noch SAAB das irgendwie gar kein Image mehr hat. Fahren ja kaum welche rum.

Die Frage bleibt warum weder Ford noch GM die Chance nutzen Produkte aus Japan/USA hier zu verkaufen. Sicher bräuchte das eine oder andere Modell einen sparsameren Motor. Aber billiger zum Vollsortimenter aufsteigen kann man doch nicht. Beide könnten in kürzester Zeit auch Transporter, Geländewagen, Wohnmobile und Trucks anbieten. Dazu den einen oder anderen exotischen Sportwagen.

So, und wie weiter?

- Ich denke für den Süden Deutschland ändert sich nix. Daimler, BMW, Audi und Porsche werden weitermachen und die Zulieferer werden weiter ihren Kunden folgen - ins Ausland. So wie es schon seit vielen Jahren ist (und so schlimm wie 93 ist es in der Autobranche noch lange nicht).

- Für Opel und Ford sehe ich eher schwarz. Vielleicht schaffen sie die Transformation zu einem gut&günstig Anbieter wenn ihnen das Geld für die Entwicklung aller tech. Spielereien fehlt. Allerdings sollte man sich dann mehr darauf konzentrieren dem Modell Toyota zu folgen als VW. Die Opion als europ. Vertretung von GMC, Ford, etcetcetc zu agieren bleibt

- VW ist im gegensatz zu Opel/Ford in der starken Position als Konzernmutter. Ich denke hier wird eher Seat dichtgemacht und dort günstige Polo produziert als dass es große Verwerfungen bei VW gibt. So richtig krachen könnte es erst in der nächsten "Krise", also 2013 oder so. Wenn sie schlau sind schieben sie ihre Luxusbaureihen zu Audi. Enen A10 würde man eher akzeptieren als einen "Passat auf Anabolika". Und wenn schon offroadallroadkompetenz dann bitte einen AudiSUV. Ob Piech das allerdings zuläßt?? Sind ja seine Babys.

- Frankreich: Solange sie nicht den Größenwahn bekommen leben sie in ihrer Nische. Die Kom petenz der kleinen Diesel ist ein echtes Plus.

- Seat: Eher schwarz, siehe VW

- Skoda: Solange sie nicht die Probleme bekommen die VW jetzt hat ok. Die Gefahr zu teuer für Osteuropa zu werden besteht allerdings.

- Fiat: Auf der Kippe. Mal wieder.

- Die Luxus-Fords: Schaut gut aus solange sie die Amis nicht verärgern und die Kosten im Griff halten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie einfach weggekippelt werden

- Saab und Rover. Tja, bauen die überhaupt noch Autos? gibt es Neuentwicklungen?

Europa generell: Ich denke in einigen jahren werden Autos aus China auf den Markt kommen und sich dann so langsam durchsetzten so wie es jetzt die Koreaner versuchten und früher die Japaner. Dies ist natürlich zusätzliche Konkurrenz im "Discountsegment". Andererseits kommen immer mehr Komponenten komplett vom Zulieferer. Diese Chance gilt es zu nutzen. Die "BrotundButter" Anbieter müßen dies verstärkt nutzen und einen Schritt vom Entwickler wegmachen und zur Gestaltung übergehen. So wie es zB die Franzosen und Fiat beim Eurovan gemacht haben. Smart ist so ein Modell und auch Daimler hat schon Mitte der neunziger die Leute in seiner Sattlerei an einen Zulieferer übergeben. Das geht dann so in die Richtung wie bei PCs wo Firmen wie Dell oder HP auch das meisten zukaufen und ihr eigenes Produkt daraus basteln. Arbeitsplätze direkt bei den Autofirmen dürfte dies allerdings kosten. Aber man ist schlank und beweglich mit geringeren Fixkosten. Und die Luxusmarken? Nun, man wird sehen wann die Werbebudgets die Entwicklungsbudgets überschreiten.

Wie immer - nur meine Meinung

Rapace

Ich bin der Meinung, solange sich Manager

400.000 € im Monat genemigen, wie Daymler Chef Hubbert, solange wird die Autoindustrie nie auf einen grünen zweig kommen in Deutschland.

Ich meine das es etwas mehr als das doppelte waren sprich Jahreseinkommen von dem Kasper über 10.000.000 und abartig frech wollte er ja auf 10% seinem Gehaltes verzichten wenn das die Arbeiter auch tun(nur der Clown kann 90% seines Einkommens(nicht Verdienstes)sparen während ein einfacher Arbeiter vielleicht max 10-20% kann wenn überhaupt. Zudem bei den ganzen Fehlern die sich

z.b.der nette Herr Schrempp geleistet hat(Mitsubishi Beteiligung, Dornier Flugzeuge etc.) gehört er höchstens ins Gefängnis anstelle denn in eine höhere Gehaltsklasse.

Opel:

Wer eine gewisse Zeitlang immer billiger Produzieren will als die Konkurrenz und die Autos innendesignerisch immer schlechter ausstattet sowie Vollverzinkung erst einführt als alle anderen Hersteller diese schon 10 Jahre haben braucht sich nicht zu wundern wenn er sich dann radikal ändert und ihm keiner das abnimmt. Nach dem Motto wer einmal mist baut wird es immer wieder tun.

VW:

Leider findet hier immer noch kein freier Wettbewerb statt. Da das Land Niedersachsen mit dem Bund genug stimmrecht hat wird VW es wohl eh nie nötig haben besonders Innovativ zu sein. Zum Glück gibts dafür noch angeschlossene Konzerntöchter wie Audi.

Volvo:

Volvo hat es als einzigster Premium Hersteller geschaft nicht ganz so gierig zu sein wie diverse deutsche Hersteller und bietet nicht nur beim Auslaufen einer Fahrzeugreihe Ausstattungspakete an(wie z.b. Audi jetzt mit dem quasi demnächst alten a4).

am 14. Oktober 2004 um 17:37

Zukunft der Automobilindustrie

 

Autos kaufen Autos ?

Angesichts der zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse in China zerfallen solche Slogans doch zu Staub.

Europa ist dann ein vergleichsweise kleiner Markt mit ungünstigen Voraussetzungen. Hier zu produzieren wird für die Hersteller von Massenartikeln für den globalen Bedarf, zumindest wenn sich die Bedingungen nicht ändern, völlig unrentabel.

Die Herstellung von Automobilen für die breite Masse, also der Markt von VW, Opel (GM) und Ford wird hier möglicherweise nicht mehr stattfinden.

Gruß. Alexander.

Themenstarteram 14. Oktober 2004 um 18:00

Hi Repace,

mensch du kannst ja die Nachfolge von Auto-Guru Dudenhöfer antreten. Bin beeindruckt. Schlüssige Argumente. :cool:

Vielleicht auch noch zwei Details. Kürzlich hatte ich bei einem ostdeutschen Autozuzlieferer zu werkeln. Sie sind gut im Geschäft und beliefern ganz Europa und Übersee. Als ich den Chef nach den Löhnen eines CNC-Drehers fragte, war ich sprachlos. 1200 Euro plus Schichtzulage. Schichtleiter 2000 Euronen. Ich fragte netto - er sagte - nööö - brutto. Alle haben Facharbeiterabschluss und zum Teil Abitur. Da war ich selbst als gelernter Ossi bafff. Die Produktion wurde zuvor in Wolfsburg ausgelagert....

So schlecht kann der Standort D aber auch wieder nicht sein. Denn DCX & VW wollen demnächst in Ludwigsfelde (Brandenburg) ein gemeinsames Montagewerk hochziehen - für die Transporter-Produktion. VW baut daneben wohl eines seiner größten Logistikzentren für 400 Mitarbeiter. Und das Leichtbau-Forschungszentrum für die Automobilindustrie in Cottbus platzt aus allen Nähten, dank der Aufträge aus aller Welt.

Kurzum. Um die Sache abzukürzen. Zwischen Rhein und Oder müssen wir wieder mehr Grips in unsere Produkte investieren. High-Tech zu niedrigen Produktionskosten. Früher hieß es Vorsprung durch Technik (und Qualität - d.A.). Derzeit haben wir aber oft nur einen internationalen Vorsprung in puncto Großmauligkeit. Zu erzählen, dass die eine oder oder andere Karosserie-Kurve dem letzten Lifestyle-Schrei standhält, wird nicht reichen. Denn die anderen sind inzwischen auch nicht mehr so dumm... womit wir bei Pisa und dem finnischen Bildungs-Modell sind, das seine Wurzeln im DDR-Bildungssystem hat....Aber das führt zu weit an dieser Stelle. :cool:

Die Gurke.

Wir müssen uns gründlich schälen, um wieder frisch zu wirken. ;)

am 14. Oktober 2004 um 18:23

@ rapace:

Bin mächtig beeindruckt. ;)

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

......Die Gurke.

Wir müssen uns gründlich schälen, um wieder frisch zu wirken. ;)

Es reicht nicht nur "frisch zu wirken" wir müssen wieder frisch sein.

Leider (und ich betone leider) spielt sich das hierzulande nur noch im betriebswirtschaftlichen Zusammenhang ab, dem volkswirtschaftliche Aspekt wird zu wenig Beachtung geschenkt. Die neue Generation von Managern und Unternehmensberatern haben zu viel BWL in Ihren Schädeln, der soziale Faktor (und ganz wichtige Aspekt Mensch) wird vernachlässigt und schwindet irgendwelchen Break Even Points und Termsheets.

Mal ganz ehrlich: Es nutzt nur mittelbar was, wenn es meinem Betrieb gut geht und ich einen sicheren Arbeitsplatz habe. Wenn es der Allgemeinheit und der generellen Konjunktur schlecht geht, ist dies der Nährboden für links- wie rechtsextreme Elemente, die den einfach strukturierten mit ein paar gut ausgebildeten Demagogen irgendwelche eingängigen Scheisshausparolen in den Mund legen. Alles schon mal dagewesen.

Und unsere "ach so offene" Informationgesellschaft nutzt da gar nichts, im Gegenteil, der Mist wird nur schneller und unreflektierter verbreitet.

Themenstarteram 14. Oktober 2004 um 18:26

@dsawn, die aktuellen Zulassungs-Entwicklungen (%) im Vergleich zum Vormonat August:

VOLVO V50 + 66,2

VOLVO 40 + 93,8

VOLVO 60 + 54,0

VOLVO 70 + 132,8

VOLVO 80 +/- 0

Quelle: KBA

Das ist mal ein richtig guter Thread !!

Zum Thema *eMkays Meinung* :

@ rapace : klasse Zusammenfassung

@ Spreewals-Gurke : du hast das (fehlende) gesellschaftliche "Drehmoment" gut beschrieben

Zu Audi *da kann ich was sagen* :

die krümeln sich unverhohlen über den Phaeton-Blödsinn - 2 Mrd. Entwicklungskosten in den Sand für Piech´schen Größenwahn *und so was sitzt jetzt im AR !!*

Und der Audi SUV kommt als A7 Ende 2005 *da kann der Rest weitgehend einpacken ... aber (!!! -- und jetzt komt es !!) - der ist längst fertig und produktionsklar. Darf aber nicht !!!! - Warum ???? - weild die Mutter VW ihren suboptimalen Touareg weiter vermarkten will - also der Schwachsinn Teil II ! Das VAG-Management hat m.E. echt einen Sockenschuß *sorry für diesen emotionlaen Exkurs*

Audi als Solo-AG wäre eine Erfolgsstory wie Porsche ....

Was Ford & Opel angeht - sehe ich genau so - die fallen nicht in eine Nachfragelücke, sondern eher in eine Art Schlucht.

Und das die Betriebe hier in Frage gestellt werden - neben klaren Managementfehlern sind da die neuen EU-Niedriglohngebiete (nicht mehr lange ...) und .....

die IG-Metall. Diese Klassenkampfhardliner sind durch ihre Verhandlungen und ihre Mitbestimmungsrechte & Aufsichtsratsmandate min. zu 50 % mitschuldig an der Misere. Aber die Herren Funktionäre sind da wie Politiker - Sie müssen ja nichts persönlich verantworten *was Sie zum Teil gehaltlich und de facto auch mit den Managern gleich haben ......*

Im Grunde fast alles Gesinnungssöldner .. was bitte soll man da erwarten ??

Und hier gilt für diese Systeme, was für Alle gilt : Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ... *orig. by Gorbi* - was wir jetzt spüren ist die Rute ......

Weniger ist halt manchmal mehr - gilt auch für Anspruchs - und Besitzstandsdenken ........

Aber wir packen auch das ... der eMkay

Themenstarteram 14. Oktober 2004 um 21:26

Nach Krisen-Dauerberieselung in Radio und TV ein kurzes Fazit von mir:

Zu Zeit gleicht die Gesellschaft einem Beamtenmikado - wer sich zuerst bewegt, hat verloren.

Das betrifft alle sozialen Schichten - jede reckt den Finger auf die andere Seite. Und dummerweise hat jede zumindest in Teilen recht.

Darum. Zusammenraufen. Ideologiebrillen einsammeln. Oben und unten, Ost und West, Süd und Nord - alle haben gute Ideen und brauchbare Erfahrungen. Viel zu wertvoll, um sie zu verdammen. Teamspirit mit Grundsicherung statt Wohlstandsmatte. Einmal etwas Neues ausprobieren und dabei Langtreckenqualitäten beweisen mit unbedingtem Erfolgswillen - warum nicht.

Hauptsache: jetzt nicht den uralten Rezepten der rechtsextremen Gehirnamputierten auf den Leim gehen. Doch dafür braucht die Jugend eine exellente Allgemeinbildung - die immer mehr zur Ausnahme wird.

Die Zukunft sollte wie ein Volvo werden: sicher, ab und an mit beherrschbarem Knarzen, Platz für jede Generation, und international ein Hingucker. Packen wir's an!

Gruß von der Gurke

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

So schlecht kann der Standort D aber auch wieder nicht sein.........Montagewerk hochziehen........Logistikzentren ........Leichtbau-Forschungszentrum

Kurzum. Um die Sache abzukürzen. Zwischen Rhein und Oder müssen wir wieder mehr Grips in unsere Produkte investieren. High-Tech zu niedrigen Produktionskosten. Früher hieß es Vorsprung durch Technik (und Qualität - d.A.).......

Du hast schon recht. Aber genau da liegt auch das Problem. Hochqualifizierte Leute (nicht die formal hochqualifizierten leute) werden auch jetzt noch gesucht. Aber die einfachen Tätigkeiten fallen eher weg. Forschungszentrum, Logistikzentrum, Montagewerk....das Verhältnis von hochqualifizierten Jobs zu "einfachen Tätigkeiten" wird immer ungünstiger für letztere. Und genau das passiert ja jetzt zB bei Opel. Wo fallen die Jobs weg? Beim "Zusammenschrauben". Lohnt sich einfach in .de immer weniger. Kein Wunder bei unseren Ansprüchen. (Bin im Südwesten, da ist es etwas krasser. Ich seh hier nicht mal nen Astra. Golf ist das mindeste wenn man auch nur ein wenig Geld hat.)

Ich seh das so. Wir begeben uns auf den von dir beschrieben Pfad und entweder wir akzeptieren&unterstützen den immer größer werdenden Teil oder das Einkommensgefälle und der Unterschied in den Lebensstandarts wird größer.

In beiden Fällen werden aber so Meldungen wie von Karstadt und Opel weiter vorkommen. Dann kommen in einigen Jahren vielleicht die Teile für den Astra M aus Osteuropa und werden von ein paar hundert Leuten in Rüsselsheim in der halle neben dem großen Forschungszentrum zusammengeklebt.

@ Eierfanta

Ich versteh deinen Frust wegen dem Geschrei gut. Ich habe das auch schon oft genug mitbekommen. Wie zB eine Firma mit 1000 Leuten in 2 Schüben praktisch aus Deutschland verschwinden. Das kommt dann grade mal in der Regionalzeitung. War ja auch nur ein typischer Zulieferer der dritten Reihe (elektromechanische Bauteile). Und viele dort beschäftigte waren Frauen. Kunden? Praktisch alle europ. Automobilfirmen.

Rapace

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

N

Die Zukunft sollte wie ein Volvo werden: sicher, ab und an mit beherrschbarem Knarzen, Platz für jede Generation, und international ein Hingucker.

Das ist doch gerade das Problem. Jeder will Sicherheit, Beherrschbarkeit, vorhersagbarkeit. Immer werden zuerst die gefahren ausgemalt und das solange bis keiner mehr die Chancen erkennt oder erkennen will.

Für das sichere haben wir den Volvo (um beim Thema zu bleiben ;) ), aber wer etwas erreichen/verändern will muss auch mal ein Risiko eingehen. Daran klemmts.

Hinfallen darf man - man muss nur in der Lage sein wieder aufzustehen.

Rapace

Themenstarteram 14. Oktober 2004 um 22:03

Hi Repace,

ganz deiner Meinung. Für das Wiederaufstehen der Gefallenen braucht es die Solidarität der Gemeinschaft. Teamspirit - ohne ihn als Hängematte zu nutzen. Und wichtig: der Langsamste darf nicht das Tempo bestimmen - auch daran gingen wir im Osten ökonomisch zu Grunde.

Gruß von der Gurke - die regelmäßig im Südwesten ist (und weiß - dass Spreewaldgurken dort ein D5Turbo im Konservenregal sind) ;)

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