- Startseite
- Forum
- Wissen
- Mietwagen
- P2P Carsharing
P2P Carsharing
Hallo, gibt es in Deutschland eine peer-to-peer carsharing Börse, also eine Plattform, auf der sich private gegenseitig das Auto vermieten können? Wäre doch 'ne super Sache für Autobesitzer, wenn ihr Auto doch sowieso 90 % der Zeit dumm auf der Straße herumsteht, oder?
Ähnliche Themen
31 Antworten
Die Versicherung wäre ein Problem, da die meisten Verträge nur Fahrzeughalter + Lebensgefährte o.ä. als Fahrer enthalten, aber bei deiner Idee müsste ja jeder der möglichen Fahrer eingetragen sein und die sind dann vielleicht auch noch unter 25 , was dann die Versicherungsprämie ins Bodenlose entlassen würde.
Dann müsste das Fahrzeug meines Wissens noch als Selbst-Fahr-Vermietfahrzeug angemeldet werden, d.h. TÜV jedes Jahr.
In einer WG sicherlich machbar, aber ich würde mein Auto nicht so wirklich gerne in fremde Hände abgeben
Naja, es gibt auch viele Policen mit offenem Fahrerkreis und man kann das ja auch ändern für ein paar Kröten mehr im Jahr. Ein sog. Selbstfahrervermietfahrzeug liegt nur bei Gewerblichkeit vor, die bei Privaten nicht erreicht wird. Ähnlich wie bei eBay liegt eine Gewerblichkeit nur bei dauerhafter Gewinnerzielungsabsicht vor. Es gibt noch weitere Gründe, jedenfalls liegt regelmäßig kein gewerbliches Handeln und somit auch kein Selbstfahrervermietfahrzeug vor, das dann jedes Jahr zum TÜV und umgemeldet werden müsste.
Also, wenn man die beiden berechtigten Bedenken beiseite schöbe, was spräche dagegen? Du scheinst ja auch sonst zögerlich zu sein, ob Du Dein Auto "hergäbest", oder?
Aber diese Börse wäre im Prinzip nur zum Gewinn machen - oder?
Aus reiner Nächstenliebe jemandem sein Auto überlassen, damit der dann haufenweise Kilometer drauf macht und es vollkrümelt , um daduch dann mehr Wertverlust zu haben (beim Wiederverkauf)
Ich sehe da keinen Sinn drin, es sei denn der "Mietende" zahlt einen guten Aufpreis zu dem was mich ein KM kostet ...
Ja klar, es geht um Vermietung nicht um Leihe, also wird ein Entgelt gezahlt, sagen wir 30-40 Euro pro Tag, um neben den herkömmlichen Autovermietungen für einen geneigten Fahrer attraktiv zu sein. Da kann schon ein ganz netter Verdienst für den Vermieter rumkommen und trotzdem nicht die Grenze der Gewerblichkeit überschreiten.
Welchen Km-/ oder Zeitverdienst stellst Du Dir denn vor?
Wenn ich mal mit nem Durchschnitts- Golf rechne, würde ich mal mit 40ct. je gefahrenen Kilometer rechnen , und je Stunde einen bis zwei Euro.
Dann ist da ja noch der Verwaltungsaufwand, (Tabelle/ Kalender o.ä.) in dem sich jeder Nutzer eintragen muss, weil nicht jeder das Auto den ganzen Tag lang braucht etc.
Gut, das wäre nicht konkurrenzfähig, in der Tat. car2go bietet etwa in Ulm für ich glaube 19 oder 29 Cent inkl. Benzin pro Km an. 200 Km würden nach Deiner Rechnung 82-85 Euro kosten. Eine Fahrt mit 1000 Km (Ffm-München und zurück) läge bei >400 Euro. Da wäre jede kommerzielle Autovermietung billiger. Ich denke auch eher an Golf III oder alte Corsas bzw. Zweit- und Drittautos, die nicht benötigt werden. Die Abschreibung liegt ja nicht bei 40 Cent pro Km... mE eher so bei 10 Cent, höchstens (exkl. Benzin).
Und wie würdest Du das rechnen ,sodass es sich für Mietenden und Vermieter rechnet?
zB 30 Euro pro Tag für 'nen Golf III (KM-Zähler bei 250.000) inkl. 200 km pro Tag und 10 Cent für jeden Extra-Km. Das rechnet sich doch, oder?
Zitat:
Original geschrieben von friX
Da kann schon ein ganz netter Verdienst für den Vermieter rumkommen und trotzdem nicht die Grenze der Gewerblichkeit überschreiten.
Wenn du dich da mal nicht täuscht.
Die Einstufung in "gewerblich" ist nicht von der höhe des zu erwartenden Gewinns abhängig, sondern schon von der Regelmäßigkeit und der hier definitiv vorliegenden Gewinnerzielungsabsicht. ob du damit nun 5€ oder 500€ am Tag verdienst, spielt keine Rolle.
Zitat:
Original geschrieben von MartinSHL
Zitat:
Original geschrieben von friX
Da kann schon ein ganz netter Verdienst für den Vermieter rumkommen und trotzdem nicht die Grenze der Gewerblichkeit überschreiten.
Wenn du dich da mal nicht täuscht.
Die Einstufung in "gewerblich" ist nicht von der höhe des zu erwartenden Gewinns abhängig, sondern schon von der Regelmäßigkeit und der hier definitiv vorliegenden Gewinnerzielungsabsicht. ob du damit nun 5€ oder 500€ am Tag verdienst, spielt keine Rolle.
Es gibt umfrangreiche Rechtsprechung des BGH zu dieser Frage in vergleichbaren Fällen, etwa mit Booten, Flugzeugen, (Ferien-)Wohnungen und Wohnmobilen. Auch liegt mir ein anwaltliches Gutachten mit dem o.g. Ergebnis vor. Das liegt auch daran, dass es eine Gegenausnahme zu den postiiven Tatbestandsvoraussetzungen der Gewerbsmäßigkeit gibt, nämlich die bloße Vermögensverwaltung. Wenn ich einen Vermögensgegenstand verwalte und als Teil dieser Nutzung ihn einer Vermietung zuführe, dann liegt darin keine Gewerblichkeit. Eine Gewerbsmäßigkeit liegt nur in Sonderkonstellationen vor. In unserem Fall zB, wenn Autos extra zur Vermietung angeschafft werden oder wenn eine Sekretärin den Buchungsvorgang ausführt. Es muss irgendwie "professionalisiert" werden. Ähnliche Fragen stellten sich übrigens auch schon bei eBay und anderen C2C-Konzepten.
Lg
P2P Carsharing ist in einigen anderen Ländern schon etabliert.
Jetzt gibt es das auch in Deutschland.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von digitalone
P2P Carsharing ist in einigen anderen Ländern schon etabliert.
Jetzt gibt es das auch in Deutschland.
Gruß
Ja, habe ich jetzt auch gesehen...