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Pannenwerkzeug, Druckluft?

Themenstarteram 22. Februar 2020 um 13:17

Hallo in die Runde,

ich fahre ein Wohnmobil auf Iveco Eurocargo 80E21. Bisher habe ich kein geeignetes Werkzeug zum Reifenwechsel. Das Fahrgestell ist, WoMo typisch, reichlich eingekleidet. Es ist also eine relativ lange Verlängerung nötig, um mit genügend Abstand vom Aufbau kurbeln zu können. Für ein Raddrehkreuz fehlt der Platz.

Alternativ habe ich sog. Drehmomentübesetzer angeschaut, die gibt es in verdächtig billig und natürlich von Hazet, dann aber deutlich teurer als alle paar Jahre den Pannendienst kommen lassen.

Alternative 2: Druckluft-Werkzeug? Ich habe mir ein Ventil anbauen lassen für die Druckluft-Entnahme zum Reifen befüllen. Reichen Druck und Luftvolumen aus, um daran einen Schlagschrauber zu betreiben?

Was empfehlen die Profis? Mich interessieren Eure Erfahrungen und Lösungen.

Danke und Grüße

Thomas

Beste Antwort im Thema

...also bei den Sattelzugmaschinen haben wir früher schon immer einen Schlagschrauber mit einem Adapter an der Vorratsluft (roter Luftanschluß) verwendet - würde ich daher ggf. einfach mal ausprobieren.

Wegen den Kraftschraubern / Drehmomentwandlern mußte mal z.B. auf Ebay & Ebay Kleinanzeigen nach Plarad suchen.

Da das Zeug bei der breiten Masse relativ unbekannt ist hatte ich das vor einiger Zeit ziemliches Glück und 2 Gebrauchte zu echten Schnäppchenpreisen für 1x 89,-€ und 1x 100,-€ an Land gezogen.

Wobei der größere der beiden für ein LKW-Radmuttern erheblich überdimensioniert ist... der Ausgangsvierkant ist 1 1/2 Zoll...

Hazet ist bei den Sachen nicht der richtige Hersteller, Geodore glaub ich baut auch welche... aber die sind da auch nicht so bekannt für... Plarad ist in den Branchen (Baumaschinentechnik, Baukranmontage, Windkraft, usw.), wo solche Sachen gebraucht werden bekannt.

 

Eine weitere Alternative wäre... einfach eine entsprechende Nuß auf ein entsprechend wandverstärktes / dickwandiges Stahlrohr in der richtigen Länge zu schweißen und ein Stück Rohr senkrecht dazu ans andere Ende, damit ein T-Schlüssel entsteht. Dazu noch ein Rohr als Verlängerung und fertig.

So hab ich das -bevor ich die Plarad-Schrauber gekauft hab- einmal gemacht um an einem Bagger nen platten Reifen zu wechseln... wollte mir mein gutes Werkzeug nicht verbiegen, daher hab ich mir ne Hand voll billige Stecknüsse besorgt und die aufgeschweißt - eine hab ich dabei geknackt... ergo, vielleicht ne verstärkte Schlagschraubernuß nehmen.

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Zitat:

@thomhada schrieb am 22. Feb. 2020 um 14:17:50 Uhr:

Reichen Druck und Luftvolumen aus, um daran einen Schlagschrauber zu betreiben

Definitiv nein!

So fest sind die Räder nun auch nicht. Kauf dir eine Verlängerung und mach es herkömmlich. Wenn das abzurutschen droht, kann man die Verlängerung auf einen Unterstellbock legen.

Es gibt aber auch Radkreuze mit 1/2" oder größeren Aufnahmen für Nüsse und Verlängerungen.

 

Sowas zu Beispiel: (3/4")

https://www.amazon.de/.../B002EA2GXI

Vorab, wir gehen nie ohne Ersatzrad und dem nötigen Werkzeug zum Reifenwechsel auf Reisen. Punkt.

Wenn ich mir aber die vergangenen 10 Jahre und 165 tkm so an den Augen vorbeiziehen lasse.......stelle ich fest, das wir nur je zweimal, in Marokko und in Spanien, Reifen wechseln mußten. Und immer, auf dem kürzesten Weg einen gefunden haben der mit dem entsprechenden Werkzeug + Wagenheber die Reifen ab und wieder anmontiert hat.

Es stellt sich echt die Frage, ob es sich hier in Europa lohnt ständig die notwendigen Werkzeug mit zunehmen.

Dem gegenüber steht auch die Tatsache das immer mehr Fahrzeughersteller dazu übergehen das Pannenwerkzeug ganz weg zu lassen. So auch in unserem Fahrzeug.

MfG kheinz

Ist das so schwierig ein Radkreuz mitzunehmen, so wie der Vorschreiber es empfohlen hat ??

Radkreuz 2 Haken hinten an der Stinwand ,oder in ein Staufach liegend,oder 3. Alternative in der Heckgarage mit einer Schraube unter der Decke befestigen.

Ansonsten stell doch einmal diese Frage im Forum Wohnmobile &Wohnwagen.

Themenstarteram 22. Februar 2020 um 18:40

Danke für Eure Antworten. Raddrehkreuz scheidet aus, wie oben beschrieben, habe mir jetzt ein Sortiment aus Gleitgriff, reichlich Verlängerung und den passenden Nüssen besorgt.

...also bei den Sattelzugmaschinen haben wir früher schon immer einen Schlagschrauber mit einem Adapter an der Vorratsluft (roter Luftanschluß) verwendet - würde ich daher ggf. einfach mal ausprobieren.

Wegen den Kraftschraubern / Drehmomentwandlern mußte mal z.B. auf Ebay & Ebay Kleinanzeigen nach Plarad suchen.

Da das Zeug bei der breiten Masse relativ unbekannt ist hatte ich das vor einiger Zeit ziemliches Glück und 2 Gebrauchte zu echten Schnäppchenpreisen für 1x 89,-€ und 1x 100,-€ an Land gezogen.

Wobei der größere der beiden für ein LKW-Radmuttern erheblich überdimensioniert ist... der Ausgangsvierkant ist 1 1/2 Zoll...

Hazet ist bei den Sachen nicht der richtige Hersteller, Geodore glaub ich baut auch welche... aber die sind da auch nicht so bekannt für... Plarad ist in den Branchen (Baumaschinentechnik, Baukranmontage, Windkraft, usw.), wo solche Sachen gebraucht werden bekannt.

 

Eine weitere Alternative wäre... einfach eine entsprechende Nuß auf ein entsprechend wandverstärktes / dickwandiges Stahlrohr in der richtigen Länge zu schweißen und ein Stück Rohr senkrecht dazu ans andere Ende, damit ein T-Schlüssel entsteht. Dazu noch ein Rohr als Verlängerung und fertig.

So hab ich das -bevor ich die Plarad-Schrauber gekauft hab- einmal gemacht um an einem Bagger nen platten Reifen zu wechseln... wollte mir mein gutes Werkzeug nicht verbiegen, daher hab ich mir ne Hand voll billige Stecknüsse besorgt und die aufgeschweißt - eine hab ich dabei geknackt... ergo, vielleicht ne verstärkte Schlagschraubernuß nehmen.

Damit hab ich bisher alle Schrauben aufbekommen auch von Uralt Sattelauflieger...

Von Radkreuzen bei Lkw halte ich nichts ...schon 3 Stück verbogen

51a70wj80kl-ac-sl1500

Ich hatte damals in meinem Lkw einen Schlagschrauber (mit den entsprechenden Nüssen) und ein Druckluftverlängerungskabel. Damit konnte ich die Radmuttern lösen ...

Radkreuz ist für die Katz´!

Notbehelf: Verstärkte Nuss und Rohrverlängerung.

Plarad kenne ich nicht ... macht auf dem Bild aber eine guten Eindruck.

Wenn damit sogar beim Bagger die Schrauben gelöst werden konnten, dann scheint dies die optimale Lösung zu sein.

Zitat:

@motorina schrieb am 22. Februar 2020 um 23:27:18 Uhr:

...

Plarad kenne ich nicht ... macht auf dem Bild aber eine guten Eindruck.

Wenn damit sogar beim Bagger die Schrauben gelöst werden konnten, dann scheint dies die optimale Lösung zu sein.

...Radschrauben sind für deren Gerätschaften, die die so bauen Peanuts... das ist quasi mit "Kanonen auf Spatzen geschossen".

 

Normalerweise werden -entweder manuell, elektrisch / Akku, pneumatisch oder hydraulisch angetriebene- Kraftschrauber für Verschraubungen eingesetzt, wo es um Drehmomente / Lösemomente von mehreren tausend Nm geht, beim LKW, Bagger, etc. gehts ja nur um ca. 600Nm - einfach einmal auf der Homepage von Plarad (klick) mal umsehen, dort werden etliche Einsatzgebiete aufgezeigt.

Dass die weitgehend unbekannt sind ist klar, da das Werkzeuge für vollkommen spezielle Anwendungen sind... daher auch die Preise.

Ich selbst hab die Dinger bei der Montage von großen Turmdrehkranen kennengelernt... da werden die Turmschrauben (-nur um mal ein paar Dimensionen zu nennen - M45, M55, M70, usw.) je nach Turmsystem mit Drehmomenten von 3 bis 6.000Nm verschraubt - hier (klick) ein Flyer mit ein paar Bildern und technischen Daten.

(Hier für Interessierte ein paar gute Videos von solchen Kranmontagen... teilweise im Zeitraffer... Liebherr 71 EC-H, Liebherr 112 EC-H, Liebherr 140 EC-H, Liebherr 172 EC-B, Liebherr 200EC-H)

Gut, gast356, deine Beschreibung verschafft mir einen kleinen Eindruck.

Habe ja bis vor eineinhalb Jahren grosse Kräne (d.h. Kranteile auf+zu Baustellen) gefahren. Diese Verschraubungen kenne ich...

am 23. Februar 2020 um 10:38

Hallo hier einmal ein paar Fuhrparkerfahrungen zu dem Thema.

Radkreuz ist nicht zu empfehlen, da bei einer Vorderradpanne bei dieser

Reifengröße zu wenig Durschschwenkraum vorhanden ist, es sei denn man dreht

die zu lösende Mutter noch oben und ein zweiter tritt die Bremse.

Ein Druckluftschlagschrauber im Kaliber für Deine Muttern ist einerseits nicht leicht,

recht teuer und wegen des geringen Druckluftvorrat und bei Iveco bekannt schlechten

Luftpresserleistung nicht unbedingt praktikabel. Mit einer Knarre, einer min. 400mm Verlängerung

und einer 27er Nuss alles mit 3/4 Zoll Antrieb geht es am besten sofern man sich ein

stabiles Übersteckrohr dazu besorgt (braucht nicht Hazet sein geht mit KS-Tools genausogut

nur günstiger). Übrigens das Original Iveco Werkzeug ist nicht schlecht dafür.

Allerdings sehe ich eine weitere Problematik auf Dich zukommen wenn Du mal einen Reifen-

wechsel machen musst. Denn gerade bei Wohnmobilen die wenig gefahren werden ist oftmals

das innere Zwillingsrad auf der Nabe festgegammelt.----und dann wird es interessant.

...auf Naben fest gegammelte Reifen -bisher nur bei PKW- hab ich immer gelöst indem ich mit gelockerten Radmuttern / Radbolzen (ca. 1 knapper bis 1mm Spiel zur Felge) ein paar Meter Schlangenlinien gefahren bin... wenns Klack macht und bei Weiterfahrt fürchterlich anhört hat sichs gelöst -> Reifen wechseln oder Radmuttern / Radbolzen wieder festschrauben um die paar Meter zurück in die Werkstatt zu kommen.

Bei der Lenkachse könnte man das Fahrzeug auch einfach mit gelockerten Radmuttern / Radbolzen vom Wagenheber absetzen und im Stand ein paar Lenkbewegungen vollziehen... um die Felge von der Nabe zu lösen.

Themenstarteram 23. Februar 2020 um 16:15

Zitat:

@mofatrucker schrieb am 23. Februar 2020 um 11:38:14 Uhr:

Allerdings sehe ich eine weitere Problematik auf Dich zukommen wenn Du mal einen Reifen-

wechsel machen musst. Denn gerade bei Wohnmobilen die wenig gefahren werden ist oftmals

das innere Zwillingsrad auf der Nabe festgegammelt.----und dann wird es interessant.

Genau so war es... endete mit einem auf dem Boden liegenden, den Vorschlaghammer schwingenden IVECO - Monteur... und einer total verbeulten Felge :(

am 23. Februar 2020 um 17:45

beim Eurocargo von Iveco mit luftgefederter Hinterachse hast auch kaum Platz die Felge von hinten mit einem

Vorschlaghammer richtig zu treffen, also habe wir uns unsere Richthydraulik so umgebaut um vom Leiterrahmen

aus auf die Felge drücken zu können. Haben wir aus Erfahrung mit alten Auflieger mit festsitzenden Felgen so

als Hilfsabdrücker gebaut, der dort blieben manchmal auch die Felgen drauf obwohl die Radmuttern gelöst, Gewicht

auf der Ladefläche und einige Schlangenlinien gefahren waren. Früher kam dann der Schweißbrenner zum Einsatz.

Aber jetzt mal ehrlich, was soll der Themenstarter alles mit in den Urlaub nehmen, nur für ne Reifenpanne.

Denke mal gut vorbereitet, richtiger Luftdruck bei nicht überalterten Reifen und die Basics für Notreparatur ist

"normalweise" ausreichend.-----Nehme selbst auch immer Zuviel Werkzeug mit----

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