Pfeifendes Geräusch beim beschleunigen u. verzögerte Gasannahme
Hallo zusammen,
Vor ca 2,5 Monaten habe ich mir einen gebrauchten C180 A2ü4 mit damals 85000 km gekauft. Vor zwei Wochen fiel mir auf, dass der Wagen beim beschleunigen pfeifende Geräusche macht. Einen Leistungsverlust konnte ich nicht feststellen. Ich habe den Händler kontaktiert, der bat mich zu einem befreundeten Mechaniker zu kommen, der auf Mercedes spezialisiert sei. Der machte eine Probefahrt mit dem Wagen und sagte, dass der Turbolader defekt sei. Es wäre ein beginnenden defekt, das Geräusch würde mit der Zeit lauter werden. Der Händler schickte mich nach Hause mit den Worten "Wir haben ja jetzt keinen Turbolader in der Tasche" und wollte sich melden.
Drei Tage später bat der der Händler mich zu einem befreundeten Händler in meiner Stadt zu kommen. Dort wurde das Problem ebenfalls beleuchtet. Es wurde einstimmig "Turbolader defekt" festgestellt. Ein anderer befreundeter Mechaniker sollte den Wagen dann in der nächsten Woche reparieren.
Zwei Tage später fiel mir auf, dass der Wagen nicht mehr richtig Gas annimmt und beschleunigt, speziell beim beschleunigen aus Drehzahlen unter 3000 Umdrehungen heraus. Man hört den Motor hochdrehen und den Turbo pfeifen, er wird jedoch nicht bzw mit ca 1 Sekunde Verzögerung schneller, hat aber deutliche Leistungseinbußen. Daraufhin habe ich den Händler angerufen und gesagt dass ich ihm das Auto bringe und damit nicht weiter fahre, bis es repariert ist. Ich bin dann zu einer dritten Werkstatt, die auch mit ihm bekannt ist, geschickt. Die prüfen nochmal und stellten auch die Diagnose Turbolader defekt. Diese Werkstatt hatte jedoch keine Kapazitäten zum reparieren frei, so dass der Händler das Auto zur vierten Werkstatt fuhr. Diese stellten fest, dass der Turbo nicht defekt sei. Sein Diagnoseprogramm hätte angezeigt, dass der turbolader einen ladedruck von 0,7 Bar erreiche und das wäre einwandfrei. Manche turbolader würden halt manchmal Geräusche machen, dann wären sie aber trotzdem nicht defekt. Ausserdem hätte ich ja nur einen 1.6er Motor, der wäre halt schwach auf der Brust und würde verzögert Gas annehmen. Ich sollte mal vom Economy Modus in den Sportmodus schalten, das wäre effektiver. Leider ändert sich das Verhalten da aber trotzdem nicht.
Ich habe ihn darauf hingewiesen dass 3 verschiedene Werkstätten gesagt haben, dass der Turbolader kaputt sei, nur er sagt dass er okay sei. Aber es müsse doch einen Grund dafür geben, ich kann ja nicht mal mehr jemanden vernünftig überholen.
Wir sind nun überein gekommen, dass der Wagen zu Mercedes zur Überprüfung geht. Mit welchem Betrag muss ich wohl für so eine Fehlersuche rechnen? Und habt ihr Ideen worum es sich bei dem Fehlerbild handeln könnte? Vielleicht sind wir mit dem Turbolader ja wirklich auf dem Holzweg.
Verzweifelte Grüße
Tatjana
Das Auto wurde dann
Beste Antwort im Thema
Na dann, viel Glück. Ich drück dir die Daumen. Melde dich bitte hier im Forum wenn es was neues gibt.
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74 Antworten
Die Kosten. Ja das ist die Frage. Wenn du den Wagen erst vor 2,5 Monaten gekauft hast ist erst mal der Händler in der Pflicht. Ich hoffe du hast den Wagen mit Gebrauchtwagengarantie gekauft. Im Zweifelsfall die Garantiebedingungen lesen und den Händler auffordern den Mangel abzustellen. Sonst bleibt wie immer der Gang zum Rechtsanwalt. Damit würde ich dem Händler auch drohen wenn er Zicken macht.
Es geht über die Gewährleistung. Hat der Händler auch so signalisiert. Es geht mir um eine eindeutige Diagnosestellung. Offenbar sind die anderen Werkstätten dazu nicht in der Lage
Das kann dir eigentlich egal sein. Ich würde dem Verkäufer die Karre auf den Hof stellen und ihm 2 Wochen Zeit geben den Schaden zu beheben. Sollte es ihm in dieser Zeit nicht gelingen den Wagen zu reparieren würde ich auf Wandlung des Kaufvertrages per Anwalt pochen.
Kann mir ja nicht egal sein. Wenn ja angeblich nichts kaputt ist, wird er ja nichts reparieren. Und dann kann ich auch nicht sagen dass ich das Auto zurück geben will, weil was kaputt ist. Er sagt ja das Auto würde normal fahren und die Geräusche wären auch normal. Brauche also ja einen Beweis, dass ein Defekt vorliegt oder etwa nicht
Diesen Beweis kannst du erbringen indem du in eine MB Vertragswerkstatt deines Vertrauens fährst. Den Fehler feststellen lässt. Fehler auslesen etc. Das Fahrzeug dann samt Kostenvoranschlag und Fehlerangabe von MB bei deinem Händler auf den Hof stellst.
ja und da war doch meine frage, mit wieviel geld ich ca. für eine fehlerdiagnose rechnen muss 
Auch das spielt keine Rolle. Auch diese Kosten, muß der Händler übernehmen. Ich denke mal Fehler auslesen und Fehlerdiagnose ca 100 bis 150 Euro.
okay, ich dachte das wäre viel teurer...
Der Händler meldete sich gestern bei mir und teilte mir mit, dass er bei Mercedes bezüglich einen Software Updates nachgefragt hätte und ihm mitgeteilt wurde, dass es keinen Sinn macht ein Auto, welches normal fährt, upzudaten. Ich habe dann gesagt, dass das Auto ja nun mal nicht normal fährt. Er sagte dann nur, er könne nichts machen, es würde kein Fehler angezeigt werden, es leuchtet keine Lampe und der Mechaniker meint, es wäre alles in Ordnung. Er schlug dann vor, vielleicht mal auf gut Glück zu Mercedes zu fahren und einen Meister mit dem Auto fahren zu lassen. Dann ist mir leicht der Kragen geplatzt, ich bin seit zwei Wochen nur unterwegs wegen dem Auto, fahre von einer Werkstatt zur nächsten und nichts passiert. Es wird offensichtlich so lange eine Werkstatt gesucht, bis ihm jemand genau das sagt, was er hören will, nämlich dass das Auto nicht kaputt ist. Und ich komme kein Stück weiter. Daraufhin habe ich einen Anwalt kontaktiert, der ihm nun eine Frist von 1 Woche gesetzt hat um die Mängel zu beseitigen. Sollte hier nichts passieren, wird versucht den Kaufvertrag zu wandeln (glaube so hat er sich ausgedrückt). Ich wäre nicht in der Beweispflicht um herauszufinden was genau kaputt ist. Deshalb soll ich auch keine Fehlerdiagnose auf eigene Faust bei Mercedes machen, da der Käufer in der Beweispflicht ist. Eventuell wird es dann auch zu einer Klage kommen. So lange darf ich das Auto keinen Meter bewegen. Ganz großes Kino.
Die meisten Händler versuchen, sich um die Gewährleistungspflicht zu drücken und manche manipulieren noch ein wenig das Auto, damit es in "einwandfreier Funktion" vom Platz fährt. Sobald man mit dem Wagen ums Eck ist, kennen sie einen nicht mehr.
Es stimmt, zur Beweissicherung darf das Auto in einem schwebenden Rechtsstreit nicht mehr bewegt werden. Sollte der Händler sich weigern, der gesetzlichen Gewährleistungspflicht nachzukommen, hast Du ein Recht auf Wandlung. Das ist zwar erstmal großes Theater und kostet Zeit, aber es wurden schon viele Händler bei solchen krummen Touren zur Rückwandlung verdonnert. Eben deshalb wurde die einjährige Gewährleistungsfrist (nach einem halben Jahr allerdings Umkehr der Beweislast) verdonnert, damit die "arglistige Täuschung" beim Gebrauchtwagenhandel eingedämmt wird.
Na dann, viel Glück. Ich drück dir die Daumen. Melde dich bitte hier im Forum wenn es was neues gibt.
Guten Tag. Hier das gewünschte Update. Der Anwalt hatte dem Händler bis gestern Zeit zur Mängelbeseitigung gegeben. Bis auf ein Schreiben des Anwaltes des Händlers (den er jetzt auch beauftragt hat), in dem er mitteilte sich erstmal in die Sach- und Rechtslage einarbeiten zu müssen kam bis jetzt auch nichts. Mein Anwalt hat daraufhin heute den Rücktritt vom Kaufvertrag erklärt mit dem Hinweis dass Zahlungsklage erhoben wird. Mal sehen was darauf kommt.
Hoffe nicht, dass der Turbolader als Verschleißteil gilt (liest man ja überall im Internet) aber bei der geringen Laufleistung sollte das eigentlich nicht der Fall sein
Hallo zusammen,
mal ein weiteres Update... Der Anwalt des Verkäufers hat heute den Rücktritt vom Kaufvertrag als unbegründet zurück gewiesen. Es wird dann wohl jetzt zur Klage kommen. Also kann ich mich schon darauf einstellen, bis nächstes Jahr kein Auto zu haben...
So ist das eben. Das Leben ist hart.