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Phaeton stottert beim Bremsen aus hoher Geschwindigkeit
Hallo,
seit Kurzem stottert mein GP3 V6, wenn ich aus um 200km/h runterbremse - keine Vollbremsung, aber etwas mehr als nur sanft angedrückt. Reproduzierbar. Bei etwa 150 dann fängt es an stark zu vibrieren. Die (Original)Bremsen sind etwa 1 Jahr und ca. 25tkm alt, eine Servicewarnung ist nicht vorhanden. Ich hatte auch keine krassen Vollbremsungen.
Was kann das sein? Grund zur Sorge? Sehr unangenehm ist es aufjedenfall, muss weg.. Garantie?
Grüße
t2
Beste Antwort im Thema
In dem Zusammenhang habe ich 'mal nachgerechnet, was die Bremsanlage beim Phaeton so leisten muß.
Ausgangsdaten: v=200 km/h, m=2500 kg (Fahrzeug plus 1-3 Personen bzw. Gepäck), a=9,5 m/s^2
Zu a: bei einer Vollbremsung erreicht ein typisches Auto fast 1g negative Beschleunigung, also knapp 9,81 m/s^2. (Einige Sportwagen mit Breitreifen kommen aufgrund von Verzahnungseffekten zwischen Reifen und Straße sogar etwas über 1g.)
Bei einer Vollbremsung bis zum Stillstand muß die gesamte kinetische Energie 'vernichtet' werden (= in Wärme umgewandelt). Hier gilt: E=1/2 * m * v^2
v muß als SI Einheit angegeben werden, damit am Ende auch Joule bzw. Wattsekunden [Ws] rauskommen. Also bei 200 km/h = 55,56 m/s und damit E = 3858025 Ws.
Wie lange dauert nun der Bremsvorgang? Es gilt v = a*t oder t = v/a. v und a kennen wir, also t=5,85 Sekunden. Also hat die Bremsanlage knapp 6 Sekunden Zeit die Energie von ca. 3,86 Mio. Joule in Wärme umzuwandeln, also ca. 660 000 W, oder auch 660 kW ! (zur Erläuterung: Joule ist dasselbe wie Ws oder Wattsekunden. Wenn ich also die Energie durch die Zeit teile, bekomme ich die Leistung raus. Deshalb übrigens auch der Spruch "Leistung ist gleich Arbeit pro Zeit" (Arbeit und Energie sind in der Physik Synonyme)).
Die Bremsanlage muß also eine Wärmeleistung von 660 kW erbringen. Zum Vergleich, ein typischer elektrischer Heizlüfter fürs Bad hat eine Leistung 1 bis 2 kW!
Übrigens, wen es interessiert: bei 250 km/h und sonst identischen Werten kommen da sogar 825 kW raus (mit 7,3 Sekunden Bremsvorgang und 254 m Bremsweg (s = 1/2 * a * t^2) ). Jetzt versteht man, warum es für den W12 die keramische Bremsanlage gibt.
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12 Antworten
Halo,
Hatte ich auch mal bei einem anderen Auto.
Bremsscheiben hatten sich verzogen. Warum kann ich nicht sagen. Wurde vom Verkäufer erneuert und es war weg.
Würde mal die Bremsscheiben überprüfen lassen eventuell abdrehen lassen oder erneuern.
Gruß
Asprey
Der Druck auf dem Bremspedal bleibt gleich ?
Zitat:
Hatte ich auch mal bei einem anderen Auto.
ich ebenfalls, bei mir kam es (wenn ich meinen Schrauber damals richtig verstanden habe) durch ein Bauteil der Bremslage zur Schlierenbildung auf den Rückseiten der Scheiben. Konnte man auch gut sehen, nach dem er diese gewechselt hatte.
Dies führte bei meinem damaligen Fzg. bei hohen Geschwindigkeiten (ca.130/140) und bereits leichten Bremsvorgängen zu einem das Auto durchdringenden"Wackeln".
Hi,
Hatte exakt das gleiche Problem. Die Ursache sind verzogene Bremsscheiben. Originalteile wohlgemerkt..die dann auch an den Hersteller zurückgesendet wurden vom Autohaus. Nachdem diese erneuert waren, gab es keine Beanstandung mehr (auf Garantie..waren bei mir knapp 3 Monate bzw. erst ca. 10 tsd km)
Vielmehr bleibt aber die Frage, wie sowas bei Originalscheiben und Laufleistungen von ca. 10-15 tsd km überhaupt passieren kann? Unter dem Aspekt einer funktionierenden Qualtitätssicherung bei VW gerade in diesem Segment..
bei meinem wurden vor etwa 55000 die beläge vorne gewechselt (bei 30000), jetzt hat er knapp 100tkm auf der uhr. wenn das noch die ersten scheiben sind, sind die wohl einfach abgefahren..
Wohl eher verzogen.
In dem Zusammenhang habe ich 'mal nachgerechnet, was die Bremsanlage beim Phaeton so leisten muß.
Ausgangsdaten: v=200 km/h, m=2500 kg (Fahrzeug plus 1-3 Personen bzw. Gepäck), a=9,5 m/s^2
Zu a: bei einer Vollbremsung erreicht ein typisches Auto fast 1g negative Beschleunigung, also knapp 9,81 m/s^2. (Einige Sportwagen mit Breitreifen kommen aufgrund von Verzahnungseffekten zwischen Reifen und Straße sogar etwas über 1g.)
Bei einer Vollbremsung bis zum Stillstand muß die gesamte kinetische Energie 'vernichtet' werden (= in Wärme umgewandelt). Hier gilt: E=1/2 * m * v^2
v muß als SI Einheit angegeben werden, damit am Ende auch Joule bzw. Wattsekunden [Ws] rauskommen. Also bei 200 km/h = 55,56 m/s und damit E = 3858025 Ws.
Wie lange dauert nun der Bremsvorgang? Es gilt v = a*t oder t = v/a. v und a kennen wir, also t=5,85 Sekunden. Also hat die Bremsanlage knapp 6 Sekunden Zeit die Energie von ca. 3,86 Mio. Joule in Wärme umzuwandeln, also ca. 660 000 W, oder auch 660 kW ! (zur Erläuterung: Joule ist dasselbe wie Ws oder Wattsekunden. Wenn ich also die Energie durch die Zeit teile, bekomme ich die Leistung raus. Deshalb übrigens auch der Spruch "Leistung ist gleich Arbeit pro Zeit" (Arbeit und Energie sind in der Physik Synonyme)).
Die Bremsanlage muß also eine Wärmeleistung von 660 kW erbringen. Zum Vergleich, ein typischer elektrischer Heizlüfter fürs Bad hat eine Leistung 1 bis 2 kW!
Übrigens, wen es interessiert: bei 250 km/h und sonst identischen Werten kommen da sogar 825 kW raus (mit 7,3 Sekunden Bremsvorgang und 254 m Bremsweg (s = 1/2 * a * t^2) ). Jetzt versteht man, warum es für den W12 die keramische Bremsanlage gibt.
Es sind die oberen und unteren Achsschenkel hinten. Natürlich an der Vorderachse. Der Phaeton hat jeweil 4 an jedem Vorderrad.
Auswechseln und gut ist. Die Gummilager werden spröde und bekommen Risse. Der Vorderwagen ist sehr schwer. Beim starken Bremsen wird die Vorderachse stark nach hinten und nach unten gedrückt, die Federung versucht dies auszugleichen. Daher kommt das Ruckeln.
Zitat:
Original geschrieben von nlacz
Es sind die oberen und unteren Achsschenkel hinten. Natürlich an der Vorderachse. Der Phaeton hat jeweil 4 an jedem Vorderrad.
Auswechseln und gut ist. Die Gummilager werden spröde und bekommen Risse. Der Vorderwagen ist sehr schwer. Beim starken Bremsen wird die Vorderachse stark nach hinten und nach unten gedrückt, die Federung versucht dies auszugleichen. Daher kommt das Ruckeln.
Klingt plausibel. Plausibler, als die Unterstellung des Händlers, es könnte daran liegen dass ich nach einer Vollbremsung (gab es nie bei 200..) in Wasser (dito) gekommen wäre. Und dann meint er, dass die Bremsen (nach nur 27000km) eh bald fällig seien. Das hat für mich ein Gschmäckle...
Kann man also sagen, dass das Ruckeln, sofern die Bremswarnleuchte nicht leuchtet, auf keinen Fall sein darf und zu 100% unter die Garantieleistung fällt?
Grüße
kannst Du mir bitte noch erklären wie ich die Energie dann in ein Akku bekomme. Dann klemme ich den ans Hausnetz an und zeig meinem Stromversorger den Mittelfinger :-)
Wenn du noch Garantie hast, dann fällt dies unter die Garantie, aber nur bei Neuwagen und unter 100TKm. Die Gebrauchtwagen Garantie sieht dies bei über 100TKm als Verschleiß an.
Teile kriegst du bei ebay für ca. 300.- aber der Einbau bei VW kostet ein Vermögen. Beim Freien ca. 400.- aber der braucht Spezialwerkzeug.
Zitat:
Original geschrieben von phaetoninteressent
kannst Du mir bitte noch erklären wie ich die Energie dann in ein Akku bekomme. Dann klemme ich den ans Hausnetz an und zeig meinem Stromversorger den Mittelfinger :-)
Das ist ja das Dumme an unseren Bremsen: die ganze schöne Energie wird einfach in Wärme umgewandelt und mehr oder minder gleichmäßig an die Umwelt abgegeben. Blöderweise gibt es aber keinen kleinen, leichten elektrischen Generator der statt der konventionellen Bremsen mal eben so 600kW oder mehr an Leistung abgibt bzw. aufnimmt (= rund das doppelte der Antriebsleistung des W12).