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Plötzlicher Motorschaden (Kurbelwellenlager) - frühere Instandsetzung schuld?

Themenstarteram 22. Juni 2015 um 17:39

Hallo Community,

ich als absoluter Laie wäre euch für ein paar Einschätzungen sehr dankbar:

Nach 9 Jahren treuer Dienst hat mein Toyota Corolla D4D , 1.4 L, 90 PS mit lediglich 108.000 km "den Geist aufgegeben". Es wurde ein defektes Kurbelwellenlager festgestellt und ich frage mich nun, ob dies möglicherweise an einer fehlerhaften früheren Reparatur liegen könnte, weil der Monteur mir sagte, dass ein Kurbelwellenlagerschaden in der Regel aus einer Schmierschwäche bzgl. des Öls resultiert.

Der Reihe nach:

Im Juni 2013 hatte ich bei einem Kilometerstand von 71.000 km einen Wildunfall, bei dem es zu einem vollständigen Ölaustritt auf der Autobahn und einem Ausfall des Fahrzeugs kam. Dieser Schaden wurde auf Teilkaskobasis instandgesetzt. Die genauen Maßnahmen ergeben sich aus den angehängten Fotos.

Im Anschluss an diese Reparatur kam das Fahrzeug im August 2013 über den TÜV und im Mai 2014 (km-Stand: 90727) wurde eine Inspektion durchgeführt, bei der ein Ölwechsel gemacht wurde und der Motorölfilter und die Ölablassschraube getauscht wurden.

Vor wenigen Wochen kam es dann plötzlich zu Problemen mit dem Fahrzeug. Ich blieb nach dem Abfahren von der Autobahn stehen und beim Gas geben nagelte das Fahrzeug laut. Nach einem Anruf bei der Werkstatt ließ ich es abschleppen. Zunächst wurde eine defekte Injektordüse vermutet. Nach Prüfung aller Injektoren wusste die Toyota-Fachwerkstatt nicht mehr weiter. Sie wollten am Zylinderkopf weitersuchen, was hohe Kosten verursacht hätte. Ich entschied mich deshalb eine zweite Meinung einzuholen. Die Toyota-Werkstatt setzte den Motor wieder zusammen und gab mir grünes Licht für die 40 km lange Heimfahrt, obwohl das Geräusch immer noch da war.

Nach 12 km blieb ich dann nach Aufblinken der Öllampe erneut liegen. Ich ließ mich in eine mir bekannte freie Werkstatt abschleppen, wo nach einer Stunde der Kurbelwellenlagerschaden festgestellt wurde. Ich frage mich jetzt, wie es zu diesem - für mich völlig überraschenden - Ereignis kommen konnte und habe ein bisschen die Reparatur von 2013 in Verdacht, weil ich damals schon von der Werkstatt, die die Versicherung ausgewählt hatte (Select-Vertrag), keinen so wirklich guten Eindruck hatte. Auf diese Reparatur hat mir die Versicherung 5 Jahre Garantie gegeben (mit Beweislastumkehr).

Jetzt meine Fragen, ich hoffe das mir vielleicht jemand einen Tipp geben kann:

1. Kann der Kurbelwellenlagerschaden auf eine fehlerhafte Reparatur des Schadens im Juni 2013 zurückzuführen sein oder ist dies quasi ausgeschlossen, weil es noch 30.000 km lief und es eine anschließende Inspektion mit Ölwechsel gab.

2. Hat jemand eine andere Erklärung, wie es zu diesem Schaden gekommen sein kann.

Bin für jeden Hinweis sehr dankbar.

Viele Grüße

S04Comanda

Beste Antwort im Thema

Wenn du auf der Bahn während der Fahrt einen totalen Oelverlust hattest, kann das durchaus ein Folgeschaden sein. Das wirst du bloß kaum beweisen können.

Da würde ich es schon eher bei der Werkstatt versuchen, die dir grünes Licht für die Heimfahrt gegeben hat. Aber auch die wird wohl mit ziemlicher Sicherheit ihre Hände in Unschuld waschen.

mfg

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Welche Öl-Viskosität wurde verwendet und wurde diese nach der Reparatur eventuell mal verändert?

Wenn du auf der Bahn während der Fahrt einen totalen Oelverlust hattest, kann das durchaus ein Folgeschaden sein. Das wirst du bloß kaum beweisen können.

Da würde ich es schon eher bei der Werkstatt versuchen, die dir grünes Licht für die Heimfahrt gegeben hat. Aber auch die wird wohl mit ziemlicher Sicherheit ihre Hände in Unschuld waschen.

mfg

Themenstarteram 22. Juni 2015 um 20:41

Zitat:

@Drahkke schrieb am 22. Juni 2015 um 19:49:17 Uhr:

Welche Öl-Viskosität wurde verwendet und wurde diese nach der Reparatur eventuell mal verändert?

Hmm, das weiß ich leider nicht.

Laut Rechnungen wurde folgendes Öl verwendet:

Reparatur 2013: ARAL Tronic 431

Inspektion 2014: Motoröl 5W-30 PFE

Hilft das weiter?

Themenstarteram 22. Juni 2015 um 20:44

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. Juni 2015 um 20:47:17 Uhr:

Wenn du auf der Bahn während der Fahrt einen totalen Oelverlust hattest, kann das durchaus ein Folgeschaden sein. Das wirst du bloß kaum beweisen können.

Da würde ich es schon eher bei der Werkstatt versuchen, die dir grünes Licht für die Heimfahrt gegeben hat. Aber auch die wird wohl mit ziemlicher Sicherheit ihre Hände in Unschuld waschen.

mfg

Kannst du mir etwas genauer erklären, warum der totale Ölverlust ein Indiz für einen Folgeschaden sein könnte? Kann das ein Sachverständiger jetzt noch feststellen? Bin wie gesagt absoluter Laie.

Bzgl. der Werkstatt mit dem "grünen Licht": Der Schaden war ja wohl schon vorher da, wurde nur nicht gefunden, oder? Die erste Panne dürfte doch auch auf den Motorschaden zurückzuführen gewesen sein. Meinst du nicht?

Themenstarteram 22. Juni 2015 um 20:46

Zitat:

@S04Comanda schrieb am 22. Juni 2015 um 22:41:51 Uhr:

Zitat:

@Drahkke schrieb am 22. Juni 2015 um 19:49:17 Uhr:

Welche Öl-Viskosität wurde verwendet und wurde diese nach der Reparatur eventuell mal verändert?

Hmm, das weiß ich leider nicht.

Laut Rechnungen wurde folgendes Öl verwendet:

Reparatur 2013: ARAL Tronic 431

Inspektion 2014: Motoröl 5W-30 PFE

Hilft das weiter?

Hmm, das ARAL ÖL ist 5W-40 und das andere 5W-30. Kann dies etwas damit zu tun haben?

Zitat:

 

Kannst du mir etwas genauer erklären, warum der totale Ölverlust ein Indiz für einen Folgeschaden sein könnte? Kann das ein Sachverständiger jetzt noch feststellen? Bin wie gesagt absoluter Laie.

Bzgl. der Werkstatt mit dem "grünen Licht": Der Schaden war ja wohl schon vorher da, wurde nur nicht gefunden, oder? Die erste Panne dürfte doch auch auf den Motorschaden zurückzuführen gewesen sein. Meinst du nicht?

Wenn du einen plötzlichen Oelverlust hast, bricht der Oeldruck zusammen. Wenn der zusammenbricht, bricht auch der hydrodynamische Schmierkeil zusammen. Dieser sorgt dafür, dass die Kurbelwellen- und Pleuellager verschleißfrei laufen.

Einfach ausgedrückt: Die Welle schiebt das Oel vor sich her und baut dadurch einen so hohen Druck auf, dass die Welle im Oel schwimmt, ohne direkten Kontakt mit den Lagern zu haben. Wenn das nicht mehr gegeben ist, fängt das Lager an zu fressen. Wenn das bei voller Fahrt auf der BAB passiert, wird es verdammt eng, den Motor rechtzeitig zum Stehen zu bringen.

Wenn man jetzt Oel draufgibt und weiterfährt, ist das Lager bereits vorgeschädigt und irgendwann ist das Spiel so hoch, dass er weiterfrisst. Hört sich dann so an, als wenn einer mit einem dicken Hammer in der Oelwanne sitzt.

Ob ein Gutachter das mit dem Ursprungsschaden zweifelsfrei in Zusammenhang kann, weiß ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln. Ich bin aber auch kein Gutachter; vielleicht haben die da noch was spezielles in petto. Wenn, dann könnte ich mir vorstellen, dass man im alten Oel noch was lesen kann.

mfg

Themenstarteram 22. Juni 2015 um 21:47

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. Juni 2015 um 23:37:41 Uhr:

 

Wenn du einen plötzlichen Oelverlust hast, bricht der Oeldruck zusammen. Wenn der zusammenbricht, bricht auch der hydrodynamische Schmierkeil zusammen. Dieser sorgt dafür, dass die Kurbelwellen- und Pleuellager verschleißfrei laufen.

Einfach ausgedrückt: Die Welle schiebt das Oel vor sich her und baut dadurch einen so hohen Druck auf, dass die Welle im Oel schwimmt, ohne direkten Kontakt mit den Lagern zu haben. Wenn das nicht mehr gegeben ist, fängt das Lager an zu fressen. Wenn das bei voller Fahrt auf der BAB passiert, wird es verdammt eng, den Motor rechtzeitig zum Stehen zu bringen.

Wenn man jetzt Oel draufgibt und weiterfährt, ist das Lager bereits vorgeschädigt und irgendwann ist das Spiel so hoch, dass er weiterfrisst. Hört sich dann so an, als wenn einer mit einem dicken Hammer in der Oelwanne sitzt.

Ob ein Gutachter das mit dem Ursprungsschaden zweifelsfrei in Zusammenhang kann, weiß ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln. Ich bin aber auch kein Gutachter; vielleicht haben die da noch was spezielles in petto. Wenn, dann könnte ich mir vorstellen, dass man im alten Oel noch was lesen kann.

mfg

Hmm, das klingt für mich schon einmal sehr plausibel. Dazu kann auch die Fahrleistung von 30.000 km passen, oder? Dazu muss man noch sagen, dass das Fahrzeug damals wirklich - laienhaft formuliert - "komplett ausfiel". Es leuchtete die Öl- und die Motorlampe und ich konnte nichts mehr tun außer es zum stehen zu bringen.

Hätte die Werkstatt denn bei einem solch großen Ölverlust nicht die Kurbelwellen- und Pleuellager auf eine solche Vorschädigung untersuchen können (müssen)?

Hat die Werkstatt die dich hat fahren lassen mal den Öldruck gemessen?

Daß das ein Folgeschaden ist, glaube ich persönlich nicht (unter der Annahme daß der Motor nach der Kollision sofort ausgeschaltet wurde).

Bei einem Ölwechsel läuft das Auto auch ein paar Sekunden ohne Öldruck (davon stirbt ja auch nichts). Es wäre was anderes wenn die Lager völlig trocken sind (etwa nach Lagerschalentausch).

Da muß man jetzt schauen, evtl. ist auch irgendwo ein Ölkanal verstopft.

Gruß Metalhead

Stimmt schon; es ist aber ein kleiner Unterschied, ob der Motor ein paar Sekunden im Leerlauf vor sich hintickert oder gerade über die Bahn geprügelt wird.

Wie gesagt, fäält wohl auch eher in den Bereich der Spekulation.

Ich perönlich würde mir wohl einen Motor aus einem Unfallwafen besorgen - sofern verfügbar - und den einbauen. Dürfte unterm Strich Geld und Nerven sparen.

Oder halt neu lagern. Das dürfte incl. Vermessung aber teurer werden.

mfg

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 23. Juni 2015 um 10:15:55 Uhr:

Stimmt schon; es ist aber ein kleiner Unterschied, ob der Motor ein paar Sekunden im Leerlauf vor sich hintickert oder gerade über die Bahn geprügelt wird.

Naja, ich gehe mal davon aus, daß, spätestens bei großen Knall, der Fuß vom Gas geht.

Normalerweise gehen die Motoren bei einem Crash auch aus.

Schlagartig weg dürfte das Öl bei einem Wildunfall wohl auch nicht gewesen sein (oder wurde da ein Elefant überfahren?).

Naja, alles Spekulation, wie gesagt, ich glaube da nicht an einen Zusammenhang.

Gruß Metalhead

Die Vermutung, dass ein Vorschaden die Ursache ist, liegt nur dann nahe, wenn Du nach dem Wildunfall noch ein, zwei Kilometer weitergefahren bist. Nachträglich die damalige Werkstatt haftbar zu machen wäre so, als ob man sagen würde "Vor 5 Jahren bin ich gestolpert, jetzt löst sich die Schuhsohle". Was hättest Du damals für eine Reparatur erwartet? Kurbelwelle und alle anderen drehenden Teile ins Blaue hinein neu lagern? Die Versicherung hätte der Werkstatt niemals diese Kosten ersetzt.

Hallo S04Comanda,

den bisherigen Kommentaren kannst du schon entnehmen daß die Geschichte für dich so gut wie aussichtlos ist. Beachte daß du als Anspruchsteller lückenlos beweispflichtig bist. Ich kann mir nicht vorstellen wie das gelingen könnte, leider.

Gruß, Zelirodu

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