- Startseite
- Forum
- Auto
- Volkswagen
- Polo
- Polo 3
- Polo springt nicht mehr an: weitere Ideen?
Polo springt nicht mehr an: weitere Ideen?
Moin,
ich habe mit meinem guten Polo (Bj. 95) eine längere Leidensgeschichte hinter mir, deren aktueller Stand ist: er springt nicht mehr an.
Ich bin kein großer Auto-Bastler, aber hab mir für "Yoda" (schließlich ist er klein, alt und grün ) das "So wird's gemacht"-Buch geholt und auch die ein oder andere Sache schon selber hinbekommen. Jetzt bräuchte ich aber ein paar Ideen, was ich noch ausprobieren könnte, um den Fehler zu finden.
Die Leidensgeschichte:
Ende letzten Jahres bin ich mit dem Wagen auf der Autobahn unterwegs gewesen, als auf einmal Tacho und Drehzahlmesser auf Null gegangen sind und der Motor scheinbar ausgegangen ist. Ich also auf den Standstreifen gerollt. Wagen ließ sich wieder starten. 500 Meter weiter wieder alles aus und dann ging nix mehr. Ich mich also zurück zu meinen Eltern schleppen lassen. Dort hat der ADAC-Mensch einiges durchgemessen und konnte keinen Fehler finden. Nachdem er die Stecker von der Zündspule einmal ab und wieder angesteckt hatte, ging der Wagen wieder. Sprang auch immer wieder an.
(Dazu muss ich erwähnen, dass ich die Zündspule, Zündkerzen und Verteilerkappe bereits einmal komplett ersetzt hatte, weil ich ungefähr nen halbes Jahr zuvor schon mal Probleme mit der Zündung hatte. D.h. das ist alles von Anfang 2015. Nach dem Austausch lief auch alles super.)
Da wir häufiger mit Baby unterwegs sind, hat mein Vater netter Weise mit mir das Auto getauscht, um den Polo ein wenig zu testen und das Problem möglichst zu reproduzieren, da der wirkliche Fehler ja noch nicht gefunden war. Dann ist mein Vater gute drei Monate mit dem Polo unterwegs gewesen (kurze und lange Strecken). In dieser Zeit hat er zwei Mal Probleme gehabt. (Kann nur seine Berichte wiedergeben) Einmal ist er ihm ausgegangen, da hat er die zwei Kabel der Zündspule wieder ab und rangemacht, dann lief wieder alles. Einmal konnte er ihn nicht starten, da hat er die Kabel erfolglos an und abgemacht. Dann hat er sich wohl Starthilfe geben lassen und es ging. Danach gab's keine Probleme mehr.
Dann hab ich Yoda wieder übernommen. Was mir sofort auffiel, die Temperaturanzeige ging nur auf knapp 70 Grad hoch. (Normal sind irgendwie um die 90). Aber gut, der Wagen lief ja...
Ich hatte mir auch so gedacht, dass ich mich mal drum kümmern müsste, was das mit der Temperaturanzeige auf sich hat. Naja, dazu kam es nicht mehr, denn ein bis zwei Wochen, nachdem ich ihn wieder gefahren habe, hat er sich wieder beim Fahren verabschiedet... Und seit dem geht wirklich NIX mehr... Er rödelt, aber springt nicht an.
Was ich bisher gemacht habe
(Egal wie oft ich die Kabel der Zündspule ab und rangemacht habe, bei mir hat das natürlich null Auswirkung gehabt... )
Mit Hilfe meines schlauen roten Buches und diesem Forum habe ich dann einige Sachen ausprobiert:
- Verteilerkappe überprüfen: hab ich abgemacht, Kontakte waren tatsächlich schon wieder ein wenig "angegammelt", alles in allem aber trocken und staubfrei - hab's trotzdem ausgewischt. Kein Erfolg.
- Kraftstoffpumpenrelais überprüfen: hab alle Kontakte durchgemessen, funktionieren so, wie sie sollen.
- Kraftstoffpumpe auf Funktionstüchtigkeit prüfen: hab mir nach dem schlauen Buch eine "Fernbedienung" gebastelt und das Relais überbrückt. Pumpe läuft.
- Hallgeber-Stecker überprüft: hab die entsprechenden Kontakte am Stecker gemessen. Da kann Strom fließen.
- Alle im Motorraum sichtbaren Massekabel hab ich mir angeguckt, ob die evtl. stark korrodiert sind. Sehen eigentlich ganz gut aus. Aus purer Verzweiflung hab ich am Massekabel der Abschirmkappe der Verteilerkappe rumgekratzt, das ist tatsächlich ziemlich grün... (kann mir aber nicht vorstellen, dass da der Fehler steckt)
Besondere Auffälligkeiten:
Zwei(einhalb) Dinge habe ich festgestellt, die alle meine Theorien ziemlich über'n Haufen geworfen haben.
- Wenn ich die Zündung anmache, spritzt er permanent Sprit auf die Drosselklappe. Hab dann gelesen, dass es dazu kommen kann, wenn der Temperaturgeber hinüber ist und er deshalb denkt, es wäre saukalt und deswegen nen dickeres Gemisch zum Starten benötigt (der Wagen also effektiv absäuft). Hab dann den Stecker vom Temperaturgeber abgemacht. Jetzt gibt's nur nen kleinen Spritstoß beim Einschalten der Zündung (zumindest glaube ich das, konnte das nur alleine testen), starten tut er leider trotzdem nicht (oder muss ich das öfter probieren?).
- Zwischendurch muss ich die Batterie von den ganzen Startversuchen ziemlich runtergemacht haben, irgendwann ist dann beim Zünden einfach alles ausgegangen (Zeitanzeige auf 0:00, etc.). Hab ich die Batterie ausgebaut und über Nacht geladen. Ich bau das Ding wieder ein und er startet, als ob es nie ein Problem gab, nur um nach ca. ner Minute wieder auszugehen. Danach ging dann wieder nix. (Hab jetzt aber nicht nochmal die Batterie ausgebaut und geladen, nur um zu gucken, ob es wieder geht...) Jedenfalls kann es deshalb meiner Meinung auch nicht die Wegfahrsperre oder der Hallgeber sein.
- kurz nach diesem geglückten Startvorgang (bin mir nicht sicher, ob es vielleicht auch unmittelbar danach war), kommt hin und wieder ein unsympathisches Klacken/Surren aus dem Bereich hinter dem Lenkrad. Das wird ja irgendein Relais sein, aber ich konnte das jetzt noch nicht identifizieren. Was mich wundert ist, warum das jetzt auf einmal auch noch passiert ist...
Was nun?
Das Einzige was ich bisher nicht gemacht habe ist, Bauteile beim Zünden selbst zu messen. Zum einen hab ich bisher nur alleine dran gefriemelt und im Freundes-/Bekanntenkreis fast nur Leute, die noch weniger von Autotechnik verstehen als ich. Zum anderen hab ich ziemlichen Respekt vor Strom und beim Zünden gibt's da ja ne Menge von...
Was kann ich eurer Meinung noch prüfen/testen, um das Problem weiter einzugrenzen?
Jeder Tipp ist gern gesehen. Danke!
Ähnliche Themen
15 Antworten
Das ganze hört sich offensichtlich nach Elektrik Problemen an. Prüfen würde ich folgendes: Zündschalter, Relais fürs Motorsteuergerät und auch das Motorsteuergerät selber.
Wenn er bei Zündung an permanent einspritzt, läuft irgendwann der Motor voll Benzin. Das sollte so natürlich nicht sein.
Hallo
Zitat:
Hallgeber-Stecker überprüft: hab die entsprechenden Kontakte am Stecker gemessen. Da kann Strom fließen.
Wie und wohin kann Strom fließen?
Ohne Drehzahlsignal des Hallgebers im Verteiler wird die Zündanlage gesperrt und die Spritpumpe abgeschaltet.
Wie hast den Hallgeber oder seinen Stecker gemessen?
Hast Zündfunken an allen 4 Kerzen mal angesehen
Gruß Thomas
Am besten ist, den Fehler auf frischer "Tat" ertappen. Wenn er nicht anspringt, Mittleres Kabel am Verteiler mit ca 1 cm Abstand an Motormasse legen. Sollte beim Starten der Funke knistern, wenn es dann nicht Funkt, Zündungssache. Besser ist eine Kerze mit Stecker an Motormasse, falls am Verteilerfinger oder Kappe was sein sollte. Dann könnte Zündkabel, Hallgeber oder Zündspule ne Macke haben. Hallgeber machen öfters Merkwürdige Sachen. (funktionieren Tagelang, Zündaussetzer, Springt garnicht mehr an, oder nur bei Wärme oder Kälte)
Hallgeber, (den Impuls zum Steuergerät der Zündspule) kann man mit einer DIODENPRÜFLAMPE kontrollieren (mitleren Stecker, und einen äußeren Stecker), dann soll sie beim Starten blinken.
th
Ich hätte auch den Hallgeber in Verdacht. Hatte ich am 2er Golf 1.3 auch. Manchmal wochenlang problemlos und dann auf einmal beim beschleunigen nur noch am rollen, die Drehzahlmessernadel fiel und auf einmal ein ruckeln und er beschleunigte wieder
Ein Elektronikbastler würde im Falle des ausgehens schnell die Verteilerkappe abclipsen, und den Hallgeber mit Kältespray einsprühen. Wenn er dann wieder anspringt hätte man ihn als Übeltäter ermittelt. (lohnt sich nicht zu kaufen, nicht gerade Billig) Dann kann man gleich ca 30 € auf gut Glück für einen neuen Geber investieren.
th
So. Vielen Dank schonmal für die vielen Ratschläge!
Hab mich heute mit nem Kumpel ran gesetzt, der nen bisschen häufiger schraubt.
Hab dem auch nochmal alles geschildert und er hat dann richtig lange die Zündung laufen lassen. Man hat auch gehört, dass sich die Geräusche langsam verändern, bis er dann tatsächlich angesprungen ist. Hat ordentlich am Auspuff gequalmt und nach Benzin gerochen...
Soweit so gut. Wir haben ihn dann ein bisschen im Leerlauf stehen gelassen, dass ging so weit auch. Dann haben wir mal Gas gegeben. Hat er gut angenommen, ABER: wenn man vom Gas gegangen ist, ist er langsam aber sicher immer "ruckliger" geworden, bis er dann aus gegangen ist. Konnten ihn auch wieder starten und mit nen bisschen Dauergas geben im Stand (2000 U/min), lief das auch alles ganz gut. Hat sogar die normale Temperatur von 90 Grad erreicht (was mich ziemlich gewundert hat...). Im Leerlauf fängt er dann langsam an zu stottern und dann geht er aus.
Mein Kumpel tippt darauf, dass er irgendwie zu viel Benzin bekommt und langsam voll läuft. Er war sich aber nicht wirklich sicher woran das liegen könnte.
Meine Frage an euch ist: Passt das zu einem Hallgeber mit Macke oder ist das eher ein Problem an der Einspritzanlage? Evtl. Steuergerät?
EDIT:
Was ich noch vergessen habe: im Leerlauf hatte er immer so um die 1000 U/min. Ich meine aber, dass etwas weniger (850 U/min oder so) normal sind. Bedeutet das irgendwas?
Klingt als liefe er zu Fett.
Könnte der Temperaturfühler sein
Ist der Luftfilter sauber?
Zitat:
@kombifahrer0815 schrieb am 8. April 2016 um 17:35:25 Uhr:
Ist der Luftfilter sauber?
"Luftfilter sauber" inwiefern? Also was bei dem - seit ich ihn habe - ein wenig problematisch ist, dass der Luftfilter von innen immer ein wenig eingesaut ist... Hatte den Filter daher vor nem Jahr oder so auch mal gewechselt. Wir haben ihn heute mit abgenommenen Luftfilterdeckel getestet, genug Luft hat er da auf jeden Fall bekommen, falls das der Hintergrund der Nachfrage ist.
Und zum Temperaturfühler, ich hatte den Stecker ja schonmal zu Testzwecken abgezogen. Leider ohne Erfolg. (Wobei es evtl. auch nix gebracht hat, weil er zu dem Zeitpunkt vielleicht schon vollgelaufen war...)
Ja genau ich meinte das er zu wenig Luft bekommt.
Wie steht es mit der Klappe der Ansaugluftvorwärmung?
Irgendwie muss er entweder zu Fett laufen oder der leerlaufsteller oder etwas in der Richtung spinnt.
Ich lese gerade so das du den Stecker gezogen hast als er nicht lief?
Was passiert wenn er nicht steckt wenn er läuft?
Ja. Ich hatte das mit dem defekten Temperaturgeber hier im Forum gelesen gehabt. Zu dem Zeitpunkt ist er mir ja generell nicht mehr angesprungen. Hatte dann den Stecker gezogen, weil ich gehofft habe, dass er dann mit dem Standard-Temperaturwert besser einspritzt/zündet. Was zu dem Zeitpunkt aber ohne Erfolg war.
Jetzt nachdem mein Kumpel ihn zum Starten "gequält" hat, hab ich das noch nicht wieder probiert. Werd ich morgen gleich mal testen und auch gleich mal die Drosselklappe reinigen. Vielleicht hilft's ja.
Wenn er läuft (wenn auch schlecht) liefert der Hallgeber das Signal zur Zündung. Wenn er schwarz qualmt, schlecht auf Drehzahl kommt, nach Sprit stinkt, läuft er zu "fett". Soll er beim Kaltstart auch (Fettes Gemisch), erst wenn er nach 5 - 10 Min auf Temperatur kommt, spritzt er normal ein. Mal sehen ob ich die Werte des Temperaturgebers finde. Dann könnte man mit Multimeter messen.
Hallgeber trotzdem beobachten, vieleicht ist er ja "abgesoffen", weil nicht gezündet, und durch das Starten war zuviel Sprit im Motor/Ansaugkrümmer.
th
Zitat:
@tommel1960 schrieb am 8. April 2016 um 18:16:19 Uhr:
Mal sehen ob ich die Werte des Temperaturgebers finde. Dann könnte man mit Multimeter messen.
Mach dir keine Umstände, die hat mein schlaues "So wird's gemacht"-Buch
Das einzige was aus dem schlauen Buch leider irgendwie nicht hervorgeht ist, welche Kontakte von den vieren nun Kontakt "1" und Kontakt "3" sind... Gibt es da irgendwie einen Bezeichnungsstandard? So nach dem Motto: im Zweifel immer oben links anfangen und im Uhrzeigersinn zählen?