Probleme mit dem Kardan-Kreuzgelenk
Abend zusammen!
Wie mir im "kurze Frage kurze Antwort"-Thread schon nahegelegt wurde, mache ich jetzt hier doch nochmal ein eigenes Thema auf.
Erstmal die Kurzfassung:
BMW E36 323i Touring Automatik 140.000km erzeugt beim Fahren quitschende Geräusche wie Metall auf Metall. Ursprung ist das Kreuzgelenk der Kardanwelle, also direkt vor dem Diff. Dieses hat keine Schmierung mehr und lief deswegen jetzt knapp 1000km so mit diesen Geräuschen.
Langfassung:
Ich bin mit dem Fahrzeug vor gut einer Woche durch ein ziemliches Unwetter gefahren. War wirklich leichtsinnig bei dem Niederschlag noch zu fahren aber dachte mir was solls.. Habe während der Fahrt schon germerkt, wie Wasser von der Straße durch die Reifen richtig gegen den Unterboden gedrückt wird. Habe das Auto dann nach der Fahrt für ca. 3-4 Stunden abgestellt und wollte dann zurück fahren.
Sofort beim Anfahren ist mir das quitschende Geräusch von hinten aufgefallen.
Das ist vor allem beim Rückwärtsfahren und wenn man das Gas wegnimmt, sodass die Motorbremse greift, sehr hörbar. Das Geräusch war vor dieser fahrt definitiv noch nicht da, seitdem ist es nicht mehr weggegangen sondern eher noch schlimmer geworden.
War dann in der Werkstatt des Vertrauens und die haben festgestellt, dass das beschriebene Kreuzgelenk keine Schmierung mehr hat und diese Geräusche verursacht. Die haben dann von unten so gut es ging mal Schmiermittel auf das Gelenk gesprüht (ohne auszubauen, alles nur kostenlos zum Test) und das Geräusch ist tatsächlich deutlich besser aber leider nicht weg.
Fragen:
Hatte jemand schonmal mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen? Habe ein Thread gefunden, da wars allerdings die Zentrierhülse.
Das Kreuzgelenk kann man nicht tauschen ohne die gesamte Kardanwelle zu tauschen oder?
Habe auf Ebay auch ein Angebot für den hinteren Teil der Kardanwelle mit Kreuzgelenk gefunden, dies ist aber anscheinend nicht zu empfehlen, da die Kardanwelle dann unwuchtig laufen könnte oder?
Ich habe als Teilenummer der Kardanwelle 1227441 im Internet ermittelt. Könnte das jemand kurz bestätigen ? 
Und kann man die überhaupt noch neu bestellen? Oder nur über BMW Werkstätten?
Denkt ihr es wäre erfolgsversprechend einfach die Kardanwelle auszubauen und das Gelenk dann nochmal ordentlich nachzufetten? Oder nimmt das schnell irreperablen Schaden?
Kann man das Kreuzgelenk aufpressen und gegen ein anderes (zum Beispiel von dem oben beschriebenen hinteren Teil einer Kardanwelle) austauschen, ohne die Wuchtung der Welle zu beeinflussen?
Ich denke man hört raus, dass ich nicht so viel Ahnung habe. Ich versuche mir immer mit jedem neuen Problem das das Auto hat neue Sachen anzueignen, umso dankbarer bin ich für jede Antwort!
Danke im Vorraus!
Liberius
Beste Antwort im Thema
E36 Cabrio quietschen (Geräusch) bei Motorbremse in den unteren Gängen und generell beim Rückwärtsfahren, Kardanwelle Kreuzgelenk, Radlager, Bremsscheibe Ankerblech, Hinterachsgetriebe (Differential), Zentrierhülse
Hallo Zusammen,
bei der Suche nach der Ursache des Quietschens habe ich so gut wie keinen Beitrag gefunden, nur ab und zu mal einen Post in einem anderen Thema. Da ich aber auch keinen neuen Thread eröffnen will und bei meinem die Ursache letztlich das hintere Kardanwellen-Kreuzgelenk war, packe ich meinen Erfahrungsbericht in diesen Thread.
Also, das Geräusch beim Rückwärtsfahren war ein permanentes „quieck quieck quieck quieck“ und so laut, dass meine Nachbarn immer wieder mitleidig guckten, wenn ich wieder eine Komponente getauscht hatte und beim Ausprobieren in meiner Straße 50 m rückwärts gefahren bin, natürlich ohne dass das Geräusch weg war.
Beim Vorwärtsfahren (Rollen mit Motorbremse) war das Geräusch ähnlich, aber nicht so laut und die Frequenz war nicht so hoch, eher „quieck ____ quieck ____ quieck“. Beim normalen Fahren (beschleunigen, Geschwindigkeit halten), beim Rollen im Leerlauf oder mit Gang und getretener Kupplung war kein Geräusch zu hören.
Hinzu kam, dass man das Geräusch kaum lokalisieren konnte. Vom Fahrersitz aus klang es nach links hinten, vom Beifahrersitz aus nach rechts hinten. Neben dem Wagen herlaufend ebenfalls links bzw. rechts. Hinter dem Wagen (rückwärtsfahrend) laufend war für den Läufer stressig und für den Fahrer erst recht. Und aufgebockt hat man nix gehört.
Letztlich war es das hintere Kreuzgelenk der Kardanwelle. Ich hatte die KW ausgebaut und versucht, das Gelenk von Hand zu bewegen. Es war extrem schwergängig und hat gehakt. Ich habe dann eine gebrauchte KW eingebaut und das Geräusch war weg.
An dieser Stelle einen großen Dank an den BMW-Teilehandel in Aachen, der allein aufgrund meiner Beschreibung auf das KW-Kreuzgelenk getippt hatte. Hätte ich damit angefangen, hätte ich viel Zeit gespart.
Zuerst hatte ich linke HR-Bremse, Handbremse und Ankerblech im Verdacht. Aufgemacht, geprüft, alles gut, wieder zugemacht, quietscht immer noch.
Die Werkstatt meines Vertrauens sagte „Radlager“, habe ich also Radlager hinten links getauscht, keine Verbesserung. Radlager hinten rechts wurde kürzlich getauscht, konnte es nicht sein. Trotzdem aufgemacht, geprüft, alles gut, wieder zugemacht, quietsch.
Achswellen konnte ich mir nicht vorstellen, hatte ich daher auch nicht geprüft. Der Nachbar meinte, fas doch mal die Bremsbeläge an. Gesagt, getan, leider auch keine Besserung. Quietscht ja auch nicht beim Bremsen, sondern bei der Motorbremse.
Dann habe ich den Thread mit der Zentrierhülse (gebrochen) gefunden und gedacht, nee, klingt zu kompliziert, machst Du erst mal das Hinterachsgetriebe, ist einfacher. Auf der Suche nach einem passenden Getriebe habe ich den BMW-Teilehandel in Aachen bzw. den Chef kennengelernt, der wie gesagt auf das Gelenk getippt hatte. Da ich zuerst das HAG ausprobieren wollte, habe ich dieses genommen. Er hatte aber auch eine Kardanwelle da, und hat mir beides zusammen zu einem guten und fairen Preis verkauft. Nochmals vielen Dank für den netten Kontakt und das gute fachliche Gespräch.
Differential getauscht, quietschte immer noch. Hätte ich da das Kreuzgelenk der KW von Hand mal etwas bewegt, hätte ich es wahrscheinlich auch gemerkt. Habe ich aber nicht (Zeitmangel, meine bessere Hälfte und ich wollten an dem Abend weg).
Dann hatte ich bei nochmaliger intensiver Forensuche öfter Threads gesehen, die auf die Kardanwelle hingewiesen hatten. Da ich die ja ebenfalls gekauft hatte, habe ich die dann quasi als letzte Chance auch mal ausgebaut. Und dann eher zufällig auch die Kreuzgelenke auf Gängigkeit geprüft, bingo.
In der letzten Woche dann neue Schrauben und Muttern geholt und am WoE alles vorschriftsmäßig ein- und zusammengebaut, auch mein altes HAG. Es kann natürlich sein, dass das Lager an der Eingangswelle durch das defekte Kreuzgelenk der KW ebenfalls einen mitbekommen hat, daher werde ich das gebrauchte HAG behalten.
Ich habe dann nochmal spaßeshalber meine KW bei einem KW-Reparaturbetrieb „in Augenschein“ nehmen lassen. Mit gut 400 Euro für die beiden Kreuzgelenke des hinteren KW-Teiles wäre ich dabei. Naja. Ich hoffe darauf, dass die gebrauchte KW noch lange Zeit hält.
Jetzt läuft er wieder. Und ich habe endlich Zeit, mich dem Thema Rostvorsorge zu widmen, die meisten Komponenten habe ich schon da. In diesem Sinne vielen Dank all denen, die ihre Erfahrungen und Tipps hier teilen, damit schöne Autos weiterhin mit Freude am Fahren bewegt werden können.
SP
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11 Antworten
Moin!
Wenn in dem Gelenk nichts schon ein "deutliche Spiel" entstanden ist, also es ist nur trocken, würde ich es mit einem gut haftenden Fett einfetten. Z. B. tropffestem Kettenfett für Motorräder.
G
Ich hatte das Problem an einem 323i Touring mit Automatik gehabt, hab die Welle ausgebaut und zu einer Werkstatt in München gebracht, welche sich auf Kardanwellen-Reparatur spezialisiert hat, da lagen sogar welche von BMW-Niederlassungen, die haben das Kreuz des Gelenk ausgetauscht und die Welle gewuchtet, hat so ca 200€ gekostet.
Müsste ca 2Stunden warten, dann konnte ich sie wieder mitnehmen, hatte aber vorher einen Termin ausgemacht.
Hinter dem Kreuzgelenk sitzt in der Welle in Fahrtrichtung gesehen ein Rillenkugellager, um daran zu kommen muss die zentrale Schraube im Gelenk gelöst werden, vorher sind die beiden Wellenenden mit einem wischfesten Edding zu makieren, und genau so wieder zusammen zu schrauben, sonst wird die Welle unwuchtig.
Die Kardanwelle ist vorher auszubauen, dabei muss der Auspuff vor dem Kat. gelöst und zu Seite gehangen werden, dann wird der Hitzeschutz abgenommen. In diesem Zug kann auch das Mittellager überprüft werden, da das auch abgeschraubt werden muss, ist dort die Vulkanisierung bereits laberig ist das auch zu ersetzen.
Die Arbeit ist erfreulich einfach zu bewältigen, man braucht aber eine Hebebühne oder Arbeitsgrube.
Wow, danke schonmal für eure Antworten!
Zitat:
@hjluecke schrieb am 20. April 2019 um 21:08:22 Uhr:
Moin!
Wenn in dem Gelenk nichts schon ein "deutliche Spiel" entstanden ist, also es ist nur trocken, würde ich es mit einem gut haftenden Fett einfetten. Z. B. tropffestem Kettenfett für Motorräder.
G
Dazu müsste die Kardanwelle aber denke ich auch runter oder? Oder kann man das Gelenk auch ausreichend testen wenn es noch eingebaut ist?
Zitat:
@Alex 320i schrieb am 20. April 2019 um 21:50:59 Uhr:
Ich hatte das Problem an einem 323i Touring mit Automatik gehabt, hab die Welle ausgebaut und zu einer Werkstatt in München gebracht, welche sich auf Kardanwellen-Reparatur spezialisiert hat, da lagen sogar welche von BMW-Niederlassungen, die haben das Kreuz des Gelenk ausgetauscht und die Welle gewuchtet, hat so ca 200€ gekostet.
Müsste ca 2Stunden warten, dann konnte ich sie wieder mitnehmen, hatte aber vorher einen Termin ausgemacht.
Ach krass, also genau dasselbe Problem mit demselben Auto? München ist leider, gerade mit einem kaputten Auto, doch sehr weit weg.. Ich habe gesehen, dass es in Ludwigshafen auch eine Gelenkwellenwerkstatt gibt.. Kennt sonst noch jemand gute in Rheinland-Pfalz oder sogar NRW?
Habe jetzt in eigener Recherche die ELBE Gelenkwellen GmbH gefunden. Werde da dann nach den Feiertagen mal anrufen und fragen, was die so für Kosten haben. Damit würde ich definitv ruhiger schlafen als selbst ne Kardanwelle drunter zu basteln.
Aber die Welle musste dann auch sogar "nur" nach dem Tausch des Gelenks neu gewuchtet werden?
Zitat:
@BMWBernd320d schrieb am 21. April 2019 um 06:53:24 Uhr:
Hinter dem Kreuzgelenk sitzt in der Welle in Fahrtrichtung gesehen ein Rillenkugellager, um daran zu kommen muss die zentrale Schraube im Gelenk gelöst werden, vorher sind die beiden Wellenenden mit einem wischfesten Edding zu makieren, und genau so wieder zusammen zu schrauben, sonst wird die Welle unwuchtig.
Die Kardanwelle ist vorher auszubauen, dabei muss der Auspuff vor dem Kat. gelöst und zu Seite gehangen werden, dann wird der Hitzeschutz abgenommen. In diesem Zug kann auch das Mittellager überprüft werden, da das auch abgeschraubt werden muss, ist dort die Vulkanisierung bereits laberig ist das auch zu ersetzen.
Die Arbeit ist erfreulich einfach zu bewältigen, man braucht aber eine Hebebühne oder Arbeitsgrube.
Das wäre dann jetzt der Plan um das Kreuzgelenk komplett zu tasuchen, oder? Dazu müsste ich ja erstmal ein Ersatz finden.. So wie ich das bisher sehe, gibt es die gar nicht einzeln zu kaufen und dann bliebe ja anscheinend das Problem mit der Unwucht..
MfG Liberius
Es gibt bei BMW kein Ersatzteil dafür, weil ein Austausch nicht vorgesehen ist, bei der Reparatur wird 4x die Einpressung aufgebohrt, das Kreuz mit 4x Lager getauscht und passende Platten anstatt der Verpressung eingeschweißt,
Dann wird noch gewuchtet und alles is wieder in Ordnung.
Das Lager das Bernd angesprochen hat war bei mir nicht vorhanden, zumindest nicht auf diffuseste, wo das Kreuzgelenk sitzt, bei mir gibt es so ein Lager Getriebeseitig, hier gibt es aber nur eine Hardyscheibe als Gelenk.
Die Firma in München wuchtet übrigens nicht wenn das Mittellager defekt ist. Hier muss erst ausgetauscht werden, machen die nach Rücksprache gleich mit.
Lt. BMW TIS ist bei diesem Fahrzeugtyp doch ein Rillenkugellager vorhanden, unten habe ich einen Auszug aus dem TIS eingefügt.
26 90 ...Fehlersuche an der Gelenkwelle
Störung Ursache Abhilfe
Brummen im Stand
a) Gelenkwelle ohne Einfluß
a) Motoreinstellung überprüfen, Auspuffanlage entspannen.
Anfahrschütteln vorwärts/rückwärts (Mittellager schlägt durch)
a) Gelenkwelle nicht exakt ausgerichtet.
b) Schlag von Zentrierzapfen, Getriebe- oder Hinterachsgetriebe-Flanschen
c) Mittellager-Gummi gerissen.
d) Kreuzgelenk ausgeschlagen oder fest.
e) Motor-/Getriebe-Lagerung nicht i.O.
f) Gelenkscheibe-Gummi gerissen.
a)
Gelenkwelle ausrichten,
siehe 26 11 030
b)
Zentrierzapfen und Flansche mit Meßuhr auf Schlag prüfen,
siehe Technische Daten
HA-Getriebeflansch versetzen, ggf. erneuern.
c)
Mittellager ersetzen,
siehe 26 12 011
d)
Spielfreiheit bzw. Schwergängigkeit prüfen, ggf. Gelenkwelle ersetzen,
siehe 26 11 000
e) Lager überprüfen, ausrichten, ggf. erneuern.
f)
Gelenkscheibe ersetzen,
siehe 26 11 051
Schütteln bei 40 - 50 km/h
a) Gelenkwelle nicht exakt ausgerichtet.
b) Schlag von Zentrierzapfen, Getriebe- oder Hinterachsgetriebe-Flanschen.
c) Mittellager-Gummi gerissen.
d) Kreuzgelenk ausgeschlagen oder fest.
e) Gelenkscheibe-Gummi gerissen.
a)
Gelenkwelle ausrichten,
siehe 26 11 030
b)
Zentrierzapfen und Flansche mit Meßuhr auf Schlag prüfen,
siehe Technische Daten
HA-Getriebeflansch versetzen, ggf. erneuern.
c)
Mittellager ersetzen,
siehe 26 12 011
d)
Spielfreiheit bzw. Schwergängigkeit prüfen, ggf. Gelenkwelle ersetzen,
siehe 26 11 000
e)
Gelenkscheibe ersetzen,
siehe 26 11 051
Störung Ursache Abhilfe
Brummen bei 90/140 km/h
a) Motor-/Getriebe-Lagerung nicht i.O. bzw. verspannt.
b) Auspuffanlage verspannt.
c) Gelenkwelle verdreht.
d) Gelenkwelle nicht exakt eingebaut.
e) Kreuzgelenke der Gelenkwelle zu viel Spiel
f) Rundlaufabweichung am Antriebsflansch des Hinterachsgetriebes zu groß.
a) Lagerung überprüfen, ausrichten, ggf. ersetzen.
b)
Auspuffanlage entspannen,
siehe 18 00 020
c)
Gelenkwelle jeweils um 90° verdrehen,
siehe 26 11 030.
d)
Gelenkwelle, Beugewinkel einstellen,
siehe 26 11 030
e)
Gelenkwelle tauschen,
siehe 26 11 000
f)
Hinterachsgetriebe tauschen,
siehe 33 10 010.
Mittellager laut im Fahrbetrieb
a) Mittellager nicht im rechten Winkel zur Gelenkwelle, nicht oder zu wenig vorgespannt.
b) Mittellager - Rillenkugellager nicht i.O.
a) Mittellager im rechten Winkel zur Gelenkwelle 2 ... 4 mm in Fahrtrichtung vorspannen.
b)
Rillenkugellager erneuern.
siehe 26 12 011
@BMWBernd320d
Wenn man sich das Dokument 26 12 011 ansieht, sieht man das das Rillenkugellager im Mittellager sitzt.
@Alex 320i Ja, werde mal mit der ELBE Gelenkwellenwerskatt da Rücksprache halten. Mittellager sollte eigentlich noch gut sein aber sonst sollen dies auch wechseln, hauptsache es läuft wieder
Ich hatte mal das Problem, dass ein Freiheitsgrad der Gelenkwelle blockiert war. Beim beschleunigen merkt man das daran, dass bei zwei bestimmten U/min, Vibrationen auftreten oder halt im Schubbetrieb am Quietschen.
Hab mir beim Verwerter eine andere gebrauchte gekauft, neues Mittellager drauf und die alte Kardanwelle entsorgt. Damit bist du glaub unter 200€ als wenn du deine erst instand setzen lässt. Normalerweise treten solche Probleme nicht auf, weil das kein Verschleißteil ist.
Ich habe bereits 2 x meine Kardanwelle bei Elbe reparieren lassen, das letzte mal war anfang des Jahres.
2 x Kreuzgelenke neu + anschließendes Wuchten... 400 Euro
Aber immer noch billiger als ne neue Kardanwelle.
papa_joe_11
E36 Cabrio quietschen (Geräusch) bei Motorbremse in den unteren Gängen und generell beim Rückwärtsfahren, Kardanwelle Kreuzgelenk, Radlager, Bremsscheibe Ankerblech, Hinterachsgetriebe (Differential), Zentrierhülse
Hallo Zusammen,
bei der Suche nach der Ursache des Quietschens habe ich so gut wie keinen Beitrag gefunden, nur ab und zu mal einen Post in einem anderen Thema. Da ich aber auch keinen neuen Thread eröffnen will und bei meinem die Ursache letztlich das hintere Kardanwellen-Kreuzgelenk war, packe ich meinen Erfahrungsbericht in diesen Thread.
Also, das Geräusch beim Rückwärtsfahren war ein permanentes „quieck quieck quieck quieck“ und so laut, dass meine Nachbarn immer wieder mitleidig guckten, wenn ich wieder eine Komponente getauscht hatte und beim Ausprobieren in meiner Straße 50 m rückwärts gefahren bin, natürlich ohne dass das Geräusch weg war.
Beim Vorwärtsfahren (Rollen mit Motorbremse) war das Geräusch ähnlich, aber nicht so laut und die Frequenz war nicht so hoch, eher „quieck ____ quieck ____ quieck“. Beim normalen Fahren (beschleunigen, Geschwindigkeit halten), beim Rollen im Leerlauf oder mit Gang und getretener Kupplung war kein Geräusch zu hören.
Hinzu kam, dass man das Geräusch kaum lokalisieren konnte. Vom Fahrersitz aus klang es nach links hinten, vom Beifahrersitz aus nach rechts hinten. Neben dem Wagen herlaufend ebenfalls links bzw. rechts. Hinter dem Wagen (rückwärtsfahrend) laufend war für den Läufer stressig und für den Fahrer erst recht. Und aufgebockt hat man nix gehört.
Letztlich war es das hintere Kreuzgelenk der Kardanwelle. Ich hatte die KW ausgebaut und versucht, das Gelenk von Hand zu bewegen. Es war extrem schwergängig und hat gehakt. Ich habe dann eine gebrauchte KW eingebaut und das Geräusch war weg.
An dieser Stelle einen großen Dank an den BMW-Teilehandel in Aachen, der allein aufgrund meiner Beschreibung auf das KW-Kreuzgelenk getippt hatte. Hätte ich damit angefangen, hätte ich viel Zeit gespart.
Zuerst hatte ich linke HR-Bremse, Handbremse und Ankerblech im Verdacht. Aufgemacht, geprüft, alles gut, wieder zugemacht, quietscht immer noch.
Die Werkstatt meines Vertrauens sagte „Radlager“, habe ich also Radlager hinten links getauscht, keine Verbesserung. Radlager hinten rechts wurde kürzlich getauscht, konnte es nicht sein. Trotzdem aufgemacht, geprüft, alles gut, wieder zugemacht, quietsch.
Achswellen konnte ich mir nicht vorstellen, hatte ich daher auch nicht geprüft. Der Nachbar meinte, fas doch mal die Bremsbeläge an. Gesagt, getan, leider auch keine Besserung. Quietscht ja auch nicht beim Bremsen, sondern bei der Motorbremse.
Dann habe ich den Thread mit der Zentrierhülse (gebrochen) gefunden und gedacht, nee, klingt zu kompliziert, machst Du erst mal das Hinterachsgetriebe, ist einfacher. Auf der Suche nach einem passenden Getriebe habe ich den BMW-Teilehandel in Aachen bzw. den Chef kennengelernt, der wie gesagt auf das Gelenk getippt hatte. Da ich zuerst das HAG ausprobieren wollte, habe ich dieses genommen. Er hatte aber auch eine Kardanwelle da, und hat mir beides zusammen zu einem guten und fairen Preis verkauft. Nochmals vielen Dank für den netten Kontakt und das gute fachliche Gespräch.
Differential getauscht, quietschte immer noch. Hätte ich da das Kreuzgelenk der KW von Hand mal etwas bewegt, hätte ich es wahrscheinlich auch gemerkt. Habe ich aber nicht (Zeitmangel, meine bessere Hälfte und ich wollten an dem Abend weg).
Dann hatte ich bei nochmaliger intensiver Forensuche öfter Threads gesehen, die auf die Kardanwelle hingewiesen hatten. Da ich die ja ebenfalls gekauft hatte, habe ich die dann quasi als letzte Chance auch mal ausgebaut. Und dann eher zufällig auch die Kreuzgelenke auf Gängigkeit geprüft, bingo.
In der letzten Woche dann neue Schrauben und Muttern geholt und am WoE alles vorschriftsmäßig ein- und zusammengebaut, auch mein altes HAG. Es kann natürlich sein, dass das Lager an der Eingangswelle durch das defekte Kreuzgelenk der KW ebenfalls einen mitbekommen hat, daher werde ich das gebrauchte HAG behalten.
Ich habe dann nochmal spaßeshalber meine KW bei einem KW-Reparaturbetrieb „in Augenschein“ nehmen lassen. Mit gut 400 Euro für die beiden Kreuzgelenke des hinteren KW-Teiles wäre ich dabei. Naja. Ich hoffe darauf, dass die gebrauchte KW noch lange Zeit hält.
Jetzt läuft er wieder. Und ich habe endlich Zeit, mich dem Thema Rostvorsorge zu widmen, die meisten Komponenten habe ich schon da. In diesem Sinne vielen Dank all denen, die ihre Erfahrungen und Tipps hier teilen, damit schöne Autos weiterhin mit Freude am Fahren bewegt werden können.
SP