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R170 Kompressor 2002er - unauffindbarer Kühlwasserverlust

Mercedes
Themenstarteram 19. September 2019 um 16:25

Liebe Community,

mein seit Jahren zuverlässiger R170 Kompressor (reines Sommerauto) aus 2002 hat seit längerem ein Problem - und keiner kommt dahinter. Ich wäre froh, wenn ihr mir helfen könntet und ich von euren Erfahrungen profitieren dürfte.

In 2019 habe ich (endlich) die Ölwannendichtung sowie den Kurbelwellensimmering tauschen lassen, weil er immer ein bißchen Öl verlor, das sich mit der Zeit von einem Schwitzen zu einem echten Siffen entwickelte. Auch ein neues Öl-Stopp-Kabel am Nockenwellenversteller habe ich ihm gegönnt. Seit diesen Maßnahmen ist dahingehend nun wieder absolute Ruhe.

Seit geraumer Zeit aber leuchtet die Kühlwasseranzeige auf. Die Temperaturanzeige schwankt immer wieder und sinkt manchmal leicht unter 80 Grad, war aber nie über 90 Grad, wobei die Anzeige ohnehin ungenau sein dürfte. Er heizt einwandfrei, überhitzt aber nicht - ich habe den Eindruck, dass das "Kühlwassersystem" immer wieder auch an Druck verliert.

Der Wasserverlust machte sich anfangs dadurch bemerkbar, dass Kühlwasser fehlte. Nirgends konnte man (wie später dann) Glysantinflecken erkennen, weil durch das ewige Nachschütten das Wasser wohl schon so verdünnt war, dass sich das Glysantin nicht sichtbar absetzen konnte. Auffällig ist, dass bei höheren Geschwindigkeiten auf der AB das "System" absolut stabil zu sein scheint, während der SLK v.a. im Stadtverkehr ständig mit dem aufleuchtenden Kühlwassersymbol nervt. Nun aber zu meiner Odyssee...

Ein erstes Abdrücken ergab, dass der Kühlwasserbehalter leckte. Er wurde getauscht und alles sauber entlüftet. Aber auch danach war das Problem nicht behoben. Es siffte weiter und man konnte wegen des Neubefüllens mit frischem Kühlwasser das Glysantin auf dem Unterfahrschutz (nun) bis hinter zu den Ausläufern der Kupplungsglocke (und weiter bis zum Ausfpuff) schön erkennen -> Kapillareffekt? Beim erneuten Abdrücken lief das Kühlwasser nun direkt unterhalb der Wasserpumpe heraus. Auch die wurde getauscht und erneut wurde sauber entlüftet. Dann war erstmal für 500km Ruhe, bis es vor einer Woche von vorne losging.

Nochmals wurde alles nachkontrolliert, Schlauchschellen etc. Allerdings habe ich ihn nicht nochmals abdrücken lassen, weil der Wagen ohnehin zigmal in der Werkstatt war und bisher noch keine Zeit dafür blieb. Momentan versuche ich auszuloten, was letztlich noch in Frage kommt. Die Zylinderkopfdichtung schließe ich momentan (noch) aus, weil nichts schleimt am Öldeckel, kein weißer Rauch hinten rauskommt und auch sonst keine "typischen" Anzeichen vorliegen, z. B. dass das Wasser irgendwo in den Block "reinlaufen" würde, es im Druckbehälter besonders sprudelt oder im Öl Wasser wäre. Das Kühlwasser tritt sichtbar außerhalb des Wagens aus, allerdings kann ich nicht genau lokalisieren, wo der Austritt letztlich erfolgt. Auffällig ist, dass die Glysantinflecken v.a. direkt unterhalb der Gangschaltung am Unterboden zu entdecken sind, unmittelbar hinter der Kupplungsglocke.

Ansonsten funktioniert alles tadellos, er fährt sich butterweich und das einzige Problem ist wirklich dieser ewige Kühlwasserverlust, der aber noch nie zu einem Überhitzen führte und der Verlust an sich wohl auch nicht auf eine größere Leckage schließen lässt.

Die Werkstatt meines Vertrauens hat wirklich fähige Leute und ich fahre seit Ewigkeiten dorthin. Ich kann auch absolut ausschließen, dass man mich abzockt, weil ich erstens ungefragt bei der zweiten "OP" (Wasserpumpe) nur noch die Teile, nicht aber die Arbeit zahlen musste und man mir auch so finanziell wirklich extrem entgegenkam - und zweitens, weil ich mich selbst schon ein wenig auskenne.

Ich habe zwischenzeitlich auch eine andere Werkstatt aufgesucht. Die Sichtprüfung ergab nichts Auffälliges. Im Grunde genommen wurde anscheinend alles richtig gemacht und nur ein erneutes Abdrücken könnte ggf. nochmals Klarheit verschaffen. Bevor ich das machen lasse, möchte ich aber ein paar Meinungen einholen, um mich zu vergewissern und gewappnet zu sein.

Ich bin auf jeden Fall mit meinem Latein am Ende. Ggf. liegt hier ein Domino-Effekt vor oder es waren wirklich gleich mehrere "Baustellen". Vielleicht habt ihr noch eine Idee oder einen Erfahrungswert?

Mein Tipp wäre jetzt noch gewesen, dass es der Wärmetauscher sein könnte. Aber wäre da nicht die Suppe eher innen als außen?

Herzlichen Dank vorab für eure Lesegeduld - über Tipps würde ich mich sehr freuen. Ich packe noch ein Bild in den Anhang, auf dem die frischen Glysantinflecken zu sehen sind!

Jay

Img-20190915
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17 Antworten

Hallo,

ich gehe stark davon aus das bei Deinem Auto die Zylinderkopfdichtung hinten an der Motorrückseite Wasser raus drückt. Ist an meinem seit Jahren schon das der nur nach aussen drückt und da es so wenig ist lohnt es sich nicht den Motor zu öffnen. Ich kippe einfach etwa alle 3 bis 4 Wochen nach wenn die Kühlmittelleuchte aufleuchtet.

Am S202 hatte ich das auch in den letzten 5 Jahren das er an genau der gleichen Stelle Wasser verloren hatte.

Seitdem kaufe ich immer einen großen Kanister Glysantin zum mischen und gut ist.

Den Tüv tangiert das bisher auch nicht weiter, lediglich Kühlwasserverlust steht immer als Hinweis auf dem Tüvbericht.

Gruss Marlon

 

Meist kann man einige Minuten nach dem abstellen an der Kupplungsglocke die Wasserspur sehen, am besten sichtbar von der Beifahrerseite aus.

Irgendwann wird der Wechsel der Zylinderkopfdichtung mal auf meiner to Do Liste stehen wenn es schlimmer wird.

Durch den Fahrtwind wird bei Dir auch alles über den Unterboden verteilt werden.

Themenstarteram 19. September 2019 um 16:49

Servus Marlon58,

danke dir für deine hilfreiche Antwort. Ich habe sie auf dem Schirm, hoffe allerdings, dass es nicht die ZKD ist.

Komisch finde ich nur, dass zuerst der Kühlwasserbehälter diagnostiziert wurde und danach die Wasserpumpe. Vielleicht waren es wirklich mehrere Sachen auf einmal, so ungewöhnlich wäre das nicht bei älteren Autos (und kenne ich auch). Irgendwo muss man auch anfangen. Ggf. waren es aber auch Fehldiagnosen, die in meinem Fall wegen der finanziellen "Entschädigung" nicht schlimm wären. Die Werkstatt meines Vertrauens ist in letzter Zeit arg überlastet. Es wundert mich nur, dass man es nicht mal auf zwei Anläufe schafft, das Leck zu finden. Ist aber an der von dir geschilderten Stelle auch nicht unbedingt einfach...

Vielleicht haben andere auch noch Erfahrungswerte. Ich bin gespannt :-)

Am S202 war aber auch die Wasserpumpe kaputt. Als der Riemen ab war schlackerte die extrem im Lager war aber trotz allem im nachhinein noch dicht denn trotz Austausch blieb der Kühlwasserverlust weiterhin gleich.

Der Schaden wäre vermutlich kurze Zeit später deutlich größer gewesen bei dem Lagerspiel.

Darum hatte ich auch gedacht der Wasserverlust kam von der Pumpe und Wochen später fand ich erst durch Zufall die Stelle wo es raus kam.

Damals dachte ich wenn ich die ZKD nach ziehe könnte es gut sein das es wieder dicht ist aber es wurde doch etwas schlimmer deshalb lasse ich es erst mal am SLK denn der wird nur etwa 5 bis 6 tkm im Sommer gefahren und am Kombi ging das über 5 Jahre und gut 100 tkm gut.

Wenn du etwa 1 Minute nach dem abstellen von oben fast mittig auf die Kupplungsglocke schaust wird vermutlich ein winziges Rinnsal sichtbar werden.

Mit einer guten Leuchte sieht man das ganz gut oder auch mit einem Endoskop.

Themenstarteram 19. September 2019 um 17:33

Das, was bei dir funktionert hat, könnte bei meinem SLK aber auch nach hinten losgehen. Irgendwie nimmt mir der Gedanke daran einfach weiterzufahren die Freude am Wagen selbst. Vielleicht ist es Zeit, sich davon zu trennen...

Ich habe auch schon überlegt, direkt zu einem MB-Freundlichen zu fahren, um allerletzte Gewissheit zu bekommen, falls es die in diesem Fall überhaupt gibt. Mittlerweile kann aber schon wirklich viel ausgeschlossen werden und ich befürchte, dass man ohnehin (wie es meine Erfahrung ist) sofort zum Tausch der ZKD rät, ohne sich das Auto wirklich ganz genau anzuschauen. Allemal finde ich merkwürdig, dass es bis auf den Wasserverlust keinerlei Anzeigen gibt für eine fällig ZKD.

Übrigens: das Motoröl riecht seit dem Wechsel vor ca. drei Wochen etwas nach Benzin. Der Wagen wird aber so gut wie nie auf Kurzstecke bewegt. Das hatte er vorher auch nicht, ich sehe aber keinen Zusammenhang zum Kühlwasserverlust.

Ich verstehe nicht wieso Du gleich resignierst, schau doch erst mal da nach wo ich sagte und stell fest ob es da ist oder nicht.

Dann merkst auch wie viel es ist.

Ich habe noch 2 andere 111er Motoren im CLK und anderem SLK die zeigen da keine Auffälligkeiten.

Scheint auch nicht viele zu geben die davon betroffen sind und wenn auf etwa 1000 km etwa 0,2 Liter Wasser flöten gehen ist das doch bei 8 Liter Gesamtvolumen kein Thema.

Beobachte es einfach und wenn es nicht dramatisch wird einfach weiter fahren.

Wenn das Wasser nicht in den Motor gelangt und davon gehe ich aus ist es doch kein Drama.

Ansonsten lass doch eine Ölanalyse machen das kostet etwa 50,- Euro damit Du weist was alles in Deinem Motoröl beigemischt ist.

Themenstarteram 19. September 2019 um 18:26

Du hast recht, das macht mir wieder etwas Mut. Ich lasse es nochmal genauer abchecken und beobachte es im Notfall einfach!

Hi jako,

falls du noch eine Meinung brauchst..... es ist die Zylinderkopfdichtung.... wie Marlon schreibt, hinten Richtung

Getriebe....bekanntes Problem... nur mit Spiegel von oben zu finden.... TÜV beanstandet sowas je nach Laune.... und abhängig von sichtbaren Spuren.

Grüße waltgey

Themenstarteram 19. September 2019 um 19:19

Bin für jeden Rat dankbar. Je mehr Bestätigungen / Ausschlusskriterien ich habe, umso leichter tue ich mich auch bei eventuellen weiteren Verhandlungen mit meiner Werkstatt, die die Ursache dann offensichtlich 2x hintereinander nicht richtig diagnostiziert hat. Ggf. gibt's dann auf die Reparatur auch einen entsprechenden Rabatt.

Schließe mich an > ZKD

Ist dann wohl Zufall, dass es an mehreren Stellen Probleme gibt, Wapu ist beim M111/Evo eher selten(er als die ZKD), undichte Ausgleichsbehälter bzw. Verschlußdeckel (dessen Dichtung) machen gelegentlich Probleme.

Fies wird es, wenn ein Marder zugebissen hat und der Fehler nicht in jedem Temperaturbereich bzw. nur unter Last auftritt.

Da kann man der Werkstatt keinen Vorwurf machen, aber den typischen Spuren am 4. Zyl. hätten die auf dem Grund gehen müssen (hatte meiner auch > neue ZKD war fällig).

Die Werkstatt die am Anfang noch meinen Kombi wartete hat die Leckage auch nicht gefunden und ich nur durch Zufall.

Aber in den ganzen Jahren blieb der Verlust konstant und nur das grüne Frostschutz hinterlässt so sichtbare Spuren.

Das Lila war sehr neutral und viel fast nicht auf.

Mein Dauerläufer hat bis jetzt bis zum Km Stand von etwas über 336 tkm jedenfalls da noch keine Krankheiten und der Kompressor ist auch noch ungeöffnet bis auf Ölwechsel.

Da er bis jetzt immer noch kein Öl verbraucht und auch Kräftemäßig noch gut im Futter steht hält der jetzt noch ewig.

Auch der Magnet vom Kompri macht keine Probleme und nach dem Wechsel des ersten Nockenwellenstellers ist der 2. jetzt auch schon fast 250 tkm drin und immer noch dicht.

Scheinbar gibt es auch kleine Wunder.

Der Rost hält sich auch sehr diskret im Hintergrund also mal sehen ob er die 9 Jahre bis zum H schafft.

Verkauft wird er jedenfalls nicht, würde ja eh keiner mehr was für bezahlen wollen.

Themenstarteram 20. September 2019 um 12:30

Ich danke euch vielmals für die vielen Einschätzungen und Erfahrungswerte.

Heute werde ich nochmal "sichtprüfen", nächste Woche wird er nochmal abgedrückt. Das Auto stand bei mir immer in der Garage, über Nacht und längere Zeit allerdings vor der Werkstatt. Marderspuren auf dem Auto waren deutlich sichtbar. Auch in die Richtung habe ich schon gedacht.

Jetzt warten wir mal ab, was rauskommt. Bis ich letzte Gewissheit habe und die Sache gerichtet ist, wird es wohl noch dauern. Die Saison ist ohnehin fast vorbei und vlt. lässt es sich eh erst in der neuen angehen. Er fährt ja sonst einwandfrei. Ich bin aber immer noch der Meinung, dass man aufgrund Personalmangels in meiner WS einfach das Naheliegende getauscht hat, ohne sich (wie sonst) die Mühe zu machen, auch nach Verbissspuren und per Endoskop nach der ZKD zu schauen, wie ich das eigentlich auch in Auftrag gegeben hatte.

Ich halte euch auf dem Laufenden. Wer sonst noch Erfahrungen / Tipps hat: immer gerne her damit :-)

Herzliche Grüße

Jakob

Hallo Jakob,

ich habe heute an einem ausgebauten Kompressormotor mir die Stelle des möglichen Wasserverlustes näher angesehen.

Morgen werde ich am SLK mit leichtem Verlust mit der Inspektionskamera mir das mal genauer ansehen wo es raus kommt.

Mein Verdacht den ich jetzt habe ist das es nicht an der ZKD liegt sondern am Froststopfen der direkt mittig darüber sitzt und das der evtl. undicht ist weil ja der Wasserverlust seit mehr als 2 Jahren gleich bleibt.

Das würde dann vermutlich auch nicht weiter schlimmer werden und man müsste dann mal darüber nachdenken wie man die Stelle ordentlich gereinigt bekommt und mit welchem Mittelchen man das ganze dann wieder dauerhaft abdichtet.

Melde mich dann wieder und versuche mal ob sich über die Inspektionskamera ein verwertbares Foto machen lässt.

Gruss Marlon

Themenstarteram 21. September 2019 um 8:04

Hallo Marlon,

 

danke dir - ich bin gespannt. Ich habe übrigens Neuigkeiten:

 

Mittlerweile hat er überhaupt keinen Druck mehr und es läuft frisch an genau der von dir/euch besagten Stelle an der ZKD nach hinten weg. Das Endoskop zeigt es genau im Bereich der ZKD, allerdings auch nicht zu 100%, wo der Wasseraustritt nun vorliegt. Das mit dem nicht mehr vorhandenen Druck am System (beim Öffnen des Druckbehälters passiert gar nichts mehr): kann das an dem Froststopfen liegen? Dann wäre der Fall womöglich doch nicht so arg...

 

Danke und beste Grüße

Jakob

Hallo Jakob,

gehe das nächste Woche an denn heute war noch mal der Garten dran.

Da kann ich gleich wenn meine Frau Feierabend hat den warm gefahrenen Motor mit der Sonde abchecken.

Aber Druck sollte am warm gefahrenen Motor eigentlich am Ausgleichbehälter anliegen denn sonst spricht das für eine größere Leckage.

Gruss Marlon

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