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Radlager vorn gewechselt W221 von 2012

Mercedes S-Klasse W221

Heute hatte ich die Aufgabe, an meinem Auto ohne 4-Matic beide vorderen Radlager zu tauschen (nach 140'000 km). Dazu habe ich mir aber nicht nur Radlager bestellt, sondern gleich die komplette Nabe von Febi Bilstein. Das macht den Wechsel massiv einfacher, weil nichts aus- oder eingepresst werden muss. Der ABS-Geberring ist auch mit drin.

Somit blieb in der Mietwerkstatt nichts zu tun, als die 5 Schrauben des Rades und auch selbiges abzunehmen. Anschliessend wurden die beiden Schrauben des Bremssattels gelöst. Ich habe diesen komplett samt Belägen mit einem Draht am oberen Querlenker aufgehängt und natürlich die Bremsleitung drangelassen. Auf der rechten Seite ist zudem ein Kabel für die Bremsbelagverschleissanzeige montiert. Dieses habe ich aus seiner Zwischen-Halterung an der Achse ausgeklipst, dann ist es lang genug, um ein problemloses Abnehmen und Aufhängen des rechten Bremssattels zu erlauben. Anschliessend wurde die jeweilige Bremsscheibe abgenommen.

Nun wird die Radnabenkappe abgenommen. Ich habe das vorsichtig gemacht und mit einem Schraubenzieher und Hammer gearbeitet. Dabei die Nabe nach ein, zwei leichten Schlägen immer 1/4 Drehung weiter, bis der fragliche Deckel sich erst löst, dann bewegt und schliesslich abgeht. Anschliessend das alte Fett mit einem Lappen aus dem Lagerinneren entfernen. Dann wird die Torx-Inbusschraube gelöst, welche die das Radlager eigentlich haltende Einstellmutter fixiert. Das Radlager bzw die Nabe in meinem Fall ging danach spielend leicht ab. Die blanke Achse schön sauber wischen.

Anschliessend die neue Nabe aufsetzen, sie ist schon vorgefettet. Ich habe mir aber noch eine Tube vom gleichen Fett von Bilstein (MB 263.1 Spezifikation NLG 2 Wälzlagerfett oder so laut BEVO von Mercedes) dazugekauft, um nachzufüllen. Nun der schwierigste Teil, das Einstellen. Das WIS von Mercedes sieht dafür eine Messuhr vor und verlangt 1-2 hunderstel mm Spiel. Bei mir wurde dieser eigentlich sehr erfolgskritische Teil leider nur von Hand erledigt. Man dreht die Mutter so weit fest, dass das Rad kein fühlbares Spiel hat und sich gleichzeitig noch recht leicht drehen lässt. Dann wird die die Mutter fixierende Torx-Schraube wieder festgezogen. Die Nabenkappe mit Fett füllen und aufsetzen. Es ist anspruchsvoll, sie ohne Verkanten hineinzubekommen. Langsam geht es besser als mit Kraft... wie beim Entfernen..

Es folgt die Montage der Bremsscheiben und der Bremssättel. Die Schrauben letzterer erhielten neues Sicherungsmittel aufgetragen und werden dann mit 180 NM festgezogen. Anschliessend habe ich die Bremsscheiben mit Bremsenreiniger gereinigt, weil von meinem angefetteten Handschuhen doch ein paar Abdrücke drauf waren. Auf der rechten Seite das Kabel für die Bremsbelagverschleissanzeige einklipsen... Und nun die Montage des Rades.

Beim Heimfahren hatte ich bereits das Gefühl, dass das Auto irgendwie etwas weicher federt... Ich werde die Radlager nach ca 50 km nochmals einstellen (neue Lager können sich offenbar noch ein bisschen setzen) und hoffe, das es dann für meine Nutzungsdauer ausreicht...

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Heute hatte ich die Aufgabe, an meinem Auto ohne 4-Matic beide vorderen Radlager zu tauschen (nach 140'000 km). Dazu habe ich mir aber nicht nur Radlager bestellt, sondern gleich die komplette Nabe von Febi Bilstein. Das macht den Wechsel massiv einfacher, weil nichts aus- oder eingepresst werden muss. Der ABS-Geberring ist auch mit drin.

Somit blieb in der Mietwerkstatt nichts zu tun, als die 5 Schrauben des Rades und auch selbiges abzunehmen. Anschliessend wurden die beiden Schrauben des Bremssattels gelöst. Ich habe diesen komplett samt Belägen mit einem Draht am oberen Querlenker aufgehängt und natürlich die Bremsleitung drangelassen. Auf der rechten Seite ist zudem ein Kabel für die Bremsbelagverschleissanzeige montiert. Dieses habe ich aus seiner Zwischen-Halterung an der Achse ausgeklipst, dann ist es lang genug, um ein problemloses Abnehmen und Aufhängen des rechten Bremssattels zu erlauben. Anschliessend wurde die jeweilige Bremsscheibe abgenommen.

Nun wird die Radnabenkappe abgenommen. Ich habe das vorsichtig gemacht und mit einem Schraubenzieher und Hammer gearbeitet. Dabei die Nabe nach ein, zwei leichten Schlägen immer 1/4 Drehung weiter, bis der fragliche Deckel sich erst löst, dann bewegt und schliesslich abgeht. Anschliessend das alte Fett mit einem Lappen aus dem Lagerinneren entfernen. Dann wird die Torx-Inbusschraube gelöst, welche die das Radlager eigentlich haltende Einstellmutter fixiert. Das Radlager bzw die Nabe in meinem Fall ging danach spielend leicht ab. Die blanke Achse schön sauber wischen.

Anschliessend die neue Nabe aufsetzen, sie ist schon vorgefettet. Ich habe mir aber noch eine Tube vom gleichen Fett von Bilstein (MB 263.1 Spezifikation NLG 2 Wälzlagerfett oder so laut BEVO von Mercedes) dazugekauft, um nachzufüllen. Nun der schwierigste Teil, das Einstellen. Das WIS von Mercedes sieht dafür eine Messuhr vor und verlangt 1-2 hunderstel mm Spiel. Bei mir wurde dieser eigentlich sehr erfolgskritische Teil leider nur von Hand erledigt. Man dreht die Mutter so weit fest, dass das Rad kein fühlbares Spiel hat und sich gleichzeitig noch recht leicht drehen lässt. Dann wird die die Mutter fixierende Torx-Schraube wieder festgezogen. Die Nabenkappe mit Fett füllen und aufsetzen. Es ist anspruchsvoll, sie ohne Verkanten hineinzubekommen. Langsam geht es besser als mit Kraft... wie beim Entfernen..

Es folgt die Montage der Bremsscheiben und der Bremssättel. Die Schrauben letzterer erhielten neues Sicherungsmittel aufgetragen und werden dann mit 180 NM festgezogen. Anschliessend habe ich die Bremsscheiben mit Bremsenreiniger gereinigt, weil von meinem angefetteten Handschuhen doch ein paar Abdrücke drauf waren. Auf der rechten Seite das Kabel für die Bremsbelagverschleissanzeige einklipsen... Und nun die Montage des Rades.

Beim Heimfahren hatte ich bereits das Gefühl, dass das Auto irgendwie etwas weicher federt... Ich werde die Radlager nach ca 50 km nochmals einstellen (neue Lager können sich offenbar noch ein bisschen setzen) und hoffe, das es dann für meine Nutzungsdauer ausreicht...

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Heute hatte ich die Aufgabe, an meinem Auto ohne 4-Matic beide vorderen Radlager zu tauschen (nach 140'000 km). Dazu habe ich mir aber nicht nur Radlager bestellt, sondern gleich die komplette Nabe von Febi Bilstein. Das macht den Wechsel massiv einfacher, weil nichts aus- oder eingepresst werden muss. Der ABS-Geberring ist auch mit drin.

Somit blieb in der Mietwerkstatt nichts zu tun, als die 5 Schrauben des Rades und auch selbiges abzunehmen. Anschliessend wurden die beiden Schrauben des Bremssattels gelöst. Ich habe diesen komplett samt Belägen mit einem Draht am oberen Querlenker aufgehängt und natürlich die Bremsleitung drangelassen. Auf der rechten Seite ist zudem ein Kabel für die Bremsbelagverschleissanzeige montiert. Dieses habe ich aus seiner Zwischen-Halterung an der Achse ausgeklipst, dann ist es lang genug, um ein problemloses Abnehmen und Aufhängen des rechten Bremssattels zu erlauben. Anschliessend wurde die jeweilige Bremsscheibe abgenommen.

Nun wird die Radnabenkappe abgenommen. Ich habe das vorsichtig gemacht und mit einem Schraubenzieher und Hammer gearbeitet. Dabei die Nabe nach ein, zwei leichten Schlägen immer 1/4 Drehung weiter, bis der fragliche Deckel sich erst löst, dann bewegt und schliesslich abgeht. Anschliessend das alte Fett mit einem Lappen aus dem Lagerinneren entfernen. Dann wird die Torx-Inbusschraube gelöst, welche die das Radlager eigentlich haltende Einstellmutter fixiert. Das Radlager bzw die Nabe in meinem Fall ging danach spielend leicht ab. Die blanke Achse schön sauber wischen.

Anschliessend die neue Nabe aufsetzen, sie ist schon vorgefettet. Ich habe mir aber noch eine Tube vom gleichen Fett von Bilstein (MB 263.1 Spezifikation NLG 2 Wälzlagerfett oder so laut BEVO von Mercedes) dazugekauft, um nachzufüllen. Nun der schwierigste Teil, das Einstellen. Das WIS von Mercedes sieht dafür eine Messuhr vor und verlangt 1-2 hunderstel mm Spiel. Bei mir wurde dieser eigentlich sehr erfolgskritische Teil leider nur von Hand erledigt. Man dreht die Mutter so weit fest, dass das Rad kein fühlbares Spiel hat und sich gleichzeitig noch recht leicht drehen lässt. Dann wird die die Mutter fixierende Torx-Schraube wieder festgezogen. Die Nabenkappe mit Fett füllen und aufsetzen. Es ist anspruchsvoll, sie ohne Verkanten hineinzubekommen. Langsam geht es besser als mit Kraft... wie beim Entfernen..

Es folgt die Montage der Bremsscheiben und der Bremssättel. Die Schrauben letzterer erhielten neues Sicherungsmittel aufgetragen und werden dann mit 180 NM festgezogen. Anschliessend habe ich die Bremsscheiben mit Bremsenreiniger gereinigt, weil von meinem angefetteten Handschuhen doch ein paar Abdrücke drauf waren. Auf der rechten Seite das Kabel für die Bremsbelagverschleissanzeige einklipsen... Und nun die Montage des Rades.

Beim Heimfahren hatte ich bereits das Gefühl, dass das Auto irgendwie etwas weicher federt... Ich werde die Radlager nach ca 50 km nochmals einstellen (neue Lager können sich offenbar noch ein bisschen setzen) und hoffe, das es dann für meine Nutzungsdauer ausreicht...

Die große Mutter wird einmal fest gezogen und dann soweit wieder gelöst dass sich das Rad gerade so noch ohne Wiederstand drehen lässt.

am 31. Januar 2019 um 6:23

Das ist doch mal eine Detailreiche Beschreibung. Vielen Dank an den Themenstarter!

Gruß

Ibo

Sehr gut erklärt! Danke auch von mir :)

was hast du für die Radlager bezahlt

Das wird übrigens in den Werkstätten genauso gemacht. Da presst keiner mehr was ein und aus. Viel zu teuer und fehleranfällig.

Ich habe das mal in die FAQ übernommen

Themenstarteram 4. Mai 2019 um 15:39

Zitat:

was hast du für die Radlager bezahlt

es handelt sich um das teil febi 36078 dafür habe ich ca 100 eur pro stück bezahlt. bei mb wären 250 fällig gewesen - pro seite.

am 5. Mai 2019 um 22:00

Danke für die Rückmeldung

Themenstarteram 7. Mai 2019 um 11:10

aber gern. bei der gelegenheit: wie ist denn dein fazit zum phaeton v6? ein zuverlässiges komfortables alltagsauto mit dem man souverän unterwegs ist? auch mit 4 personen?

Ab welcher Kilometerlaufleistung ist der vordere Radlagersatz mit Nabe zu wechseln?.

Gibt es hierzu einen Vorschlag?

Für die meisten ist es sicher an zu befehlen die komplette Naben zu nehmen wie @alxs schon schreibt.. Da beim auspressen der Aussenringen vom innere Lager nur minimal Platz ist und man sich selber ein Auspressdruckstück anfertigen muss..

 

Die Lager halten sehr lange wenn die regelmässig geprüft wurden..

Ich wurde die allerdings bei ungefähr 300Tkm gleichzeitig wenn Bremsscheiben vorne gewechselt werden mit wechseln..

Zitat:

@wesor schrieb am 19. April 2020 um 13:17:43 Uhr:

Ab welcher Kilometerlaufleistung ist der vordere Radlagersatz mit Nabe zu wechseln?.

Erst wen es defekt ist.

Hallo maxtester,

wann merkt man das es defekt ist und wie merkt man es beim Fahren? Dann wieviel Kilometer kommt man dann noch bis zur Werkstatt. Hatte es bisher einmal an einem sehr alten W124 Kombca 250.000 km vorne rechts gemerkt es knirschte stark und von da ab war es 2 km bis zur Werkstatt und es musste der ganze Achsschenkel erneuert werden. Das Lager hat sich gefressen und den Achschenkel eingefrässt.

Destomehr man hier liest macht man sich ängstliche Gedanken bei ausländischen Fernfahrten. Dort werden ungeplanten Werkstattaufenthalte in Verbindung mit Hotel schnell teurer als eine vorgeplante Erneuerung zu Hause.

Viele Grüße bei guter Gesundheit von Werner

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