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Reifenumziehen - Drehmomentschlüssel und Radnabenreinigung
Hallo zusammen,
kommendes Wochenende möchte ich auf Winterreifen umziehen. Da ich ein neues Auto habe und erst jetzt erfahren habe dass ich die Jahre zuvor den Reifenwechsel falsch durchgeführt habe, stellen sich mir 4 Fragen zu den im Titel genannten Themen.
1. Radschrauben lockern: Bisher hatte ich die Radschrauben immer mit dem Drehmomentschlüssel gelöst da ich mit dem normalen Radmutternschlüssel bekomme ich mit 125Nm befestigen Schrauben nicht gelockert. Mit der Zeit merkte ich dass die Schrauben sich immer schwerer lösten aber es ging.
Stimmt es dass die Radschrauben nicht mit einem Drehmomentschlüssel gelockert werden sollen?
2. Radschrauben anziehen: In einem Youtube Video, ich finde es leider nicht mehr, wurde darauf hingewiesen dass fast jeder den Drehmomentschlüssel beim festziehen falsch bedient. An einem Testgerät sollte eine Schraube mit 100Nm festgezogen werden. Der Testproband hatte den Drehmomentschlüssel einmal kurz knacken lassen, was wohl falsch sei da die Schraube mit etwa 140Nm angezogen wurde.
Ich lass den Schlüssel 3 mal lang knacken. Wie wird es denn richtig gemacht?
3. Rost entfernen mit Drahtbürste: Ich habe mich auf Amazon umgeschaut und die Modelle variieren von 3€ bis hin zu 20€. Eignet sich so eine Bürste für Radnaben? Wobei einige wiederum davon abraten da durch die Bürste die besondere Legierung entfernt wird und damit die Radnabe noch schlimmer rostet.
4. Radnabenpaste oder Kupferpaste: Radnabenpaste finde ich nur von Liqui Moly für 10€ je 100g was ganz schön viel ist. Dagegen gibt es Kupferpaste für 8€. Aber auch hier raten einige von der Benutzung ab da durch egal welche Paste etwas Spiel zwischen Felge und Radnabe entsteht so dass es zu Schäden am Fahrwert und der Felgen kommen kann. Soweit ich weiß wird die Paste aber eh nur sehr dünn aufgetragen.
Beste Antwort im Thema
O.T, Klugscheissermodus an, bei dir findet kein "Reifenumziehen" statt, sondern ein Räderwechsel!
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13 Antworten
Zu 1/ stimmt
Zu 2/ ein Mal knacken ist ausreichend
Zu 3/ es ist gleichgültig, womit Du den Rost auf der Radnabe entfernst
Zu 4/ Radnaben-/Keramikpaste ist das geeignete Mittel
Zu 1: es gibt Drehmomentschlüssel, die können das nicht ab, zu viel Belastung in die falsche Drehrichtung zu bekommen, dadurch kann es sein, dass sie sich verstellen.
Zu 2: Viele denken wenn der Drehmo knackt, ist das Drehmoment erreicht und es geht nicht weiter. Das ist falsch, wenn der Drehmo knackt (muss man im Gefühl haben wann das etwa beginnt) muss die ausgeübte Kraft sofort aufhören, man kann nämlich nach dem Knacken munter weiter anziehen und so z.B.140 Nm erreichen.
Zu 3: Ich benutze immer eine günstige Drahbürste aus Messing, die Borsten sind viel weicher und ich brauche mir nicht so viele gedanken machen, dass ich irgendwas kaputt mache.
Zu 4: Ich verwende Ceramik paste von Liqui Moly, funktioniert prima, einfach dünn auf die Radnabe auftragen, garnicht mal auf die Auflagefläche der Bremsscheibe (oder nur so viel, dass es benetzt ist, falls es schon rostig ist)
O.T, Klugscheissermodus an, bei dir findet kein "Reifenumziehen" statt, sondern ein Räderwechsel!
Darauf habe ich (nicht umsonst) gewartet...
Danke schon mal.
zu 1.: Aber wozu haben Drehmomentschlüssel denn eine Lösfunktion? Und gibt es einen Trick die Radschrauben bspw. mit einem Kreuzschlüssel zu lockern ohne sich im schlimmsten Fall die Zähne auszuschlagen? Teilweise hatte ich schon erlebt dass in Werkstätten die Schrauben so stark angezogen werden dass es selbst mit dem Drehmomentschlüssel ein Kraftakt war die Schrauben zu lösen.
Wenn Du ein derartiges Werkzeug besitzt, welches zum Lösen oder für Linksanzug eingesetzt werden darf, ist alles gut. Die Bedienungsanleitung gibt Auskunft darüber.
Drehmomentschlüssel sind nicht zum Lösen gedacht. Der Umschalter dient dazu, auch Schrauben mit Linksgewinde anziehen zu können. Zum Lösen nimmt man am besten einen starren Schlüssel, dessen Hebel sich ggf. verlängern lässt. Wenn keine Verlängerung möglich ist, kann man den Schlüssel auch mit einem Wagenheber vom Boden aus antreiben.
Das kommt wohl auf den Drehmomentschlüssel an.
Aber auch ich bin der Meinung dass der Drehmomentschlüsel in erster Linie ein Messwerkzeug ist und nicht für "brutale" Arbeiten genutzt werden soll.
Große Ratschen kosten nicht recht viel und eignen sich besser für solche Arbeiten.
Das eingestellte Drehmoment liegt beim Knacken an, dann nichtmehr weiterdrehen sonst ist man drüber.
Ich schmiere Plastilube oder Fett um die Nabe, es muss nur vor Rost schützen und einigermaßen halten.
Aber nur um die Nabe, also die Mittenzentrierung, niemals auf die Auflagefläche der Felge auf der Bremsscheibe!!!
Grüße
Alexander
Wieso sollte man mit 120 Nm angezogene Radschrauben nicht mit einem Drehmomentschlüssel lösen, der locker 200 Nm kann ?
Dem Drehmomentschlüssel ist es vollkommen egal, ob er eine Schraube mit z.B. 120 Nm lösen muß, wenn er auf 200Nm eingestellt ist. Er löst dann halt einfach nicht aus, weil sich die Schraube schon vorher losdreht.
...weil zumindest die Hersteller die mir bekannt sind, in ihren Bedienungsanleitungen extra darauf verweisen, dass das Werkzeug dadurch Schaden nehmen kann und deshalb diesen Gebrauch untersagen.
Zitat:
Wieso sollte man mit 120 Nm angezogene Radschrauben nicht mit einem Drehmomentschlüssel lösen, der locker 200 Nm kann ?
Solange er nicht 'knackt' kein Problem.
@Te
Es gibt ausziehbare
Radmutternschlüssselfür unter 10€.
Zitat:
@nanimarc schrieb am 16. Oktober 2016 um 13:13:24 Uhr:
Wieso sollte man mit 120 Nm angezogene Radschrauben nicht mit einem Drehmomentschlüssel lösen, der locker 200 Nm kann ?
Dem Drehmomentschlüssel ist es vollkommen egal, ob er eine Schraube mit z.B. 120 Nm lösen muß, wenn er auf 200Nm eingestellt ist. Er löst dann halt einfach nicht aus, weil sich die Schraube schon vorher losdreht.
Such mal nach Losbrechmoment.
Es kann also durchaus deutlich mehr als 200Nm nötig sein um eine korrekt angezogene Schraube zu lösen. Erst recht mehr wird es wenn das Auto zwischenzeitlich in der Werkstatt war um z.B. die Bremsen zu machen

Grüße
Alexander