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Reihen 6-Zylinder besser als V-6 Zylinder ?

Themenstarteram 4. Mai 2007 um 20:04

Warum sind Reihen 6 - Zylinder soviel komfortabler und

harmonischer als V 6 Motoren ?

Sind die V 6 "Primitivmotoren" ( weil einfacher und deshalb viel billiger in der Herstellung ).

Einen technischen Fortschritt stellen die V-6er gegenüber den

Reihenmotoren jedenfall nicht ! Oder ?

Beste Antwort im Thema
am 6. Mai 2007 um 8:54

Ich würde gerne ein bisschen Substanz in diesen Thread bringen. Früher konnte man prinzipbedingte Vibrationen nur mit extremen Aufwand ausreichend kompensieren oder minimieren. Die Toleranzen bei den Motorteilen waren viel größer als heute, die Zündung explosiver, weil man nicht so fein einspritzen und zünden konnte. Rolls Royce z.B. arbeitete Motorteile von Hand nach, feinwuchtete und suchte nach Passung aus. Zusätzlich wurden die Motoren mit Flüssiggas eingelaufen. Und natürlich drehten die Motoren erst gar nicht hoch, weil genug Leistung vorhanden war. Aber in der Großserie ist das nicht machbar. Also ging es darum, Vibrationen prinzipbedingt erst gar nicht entstehen zu lassen.

Der Kolben geht auf und ab, bringt also zwangsläufig Unruhe ins System. Die Kurbelwelle setzt diesen Stoß in Rotation um. Der dritte Takt, also wo gezündet wird, ist eine Explosion - daher relevant. Deshalb ist die Idee, mehrer Kolben auf einer Kurbelwelle so zu arrangieren, dass die Stöße sich ausbalancieren. Noch schöner wäre es, wenn jeder Stoß einen exakten Gegenstoß hätte. Man stellte fest, dass ein Winkelversatz um 60° auf der Kurbelwelle optimal in Bezug auf Vibrationsvermeidung ist. Also 6 Zylinder x 60° = 360°. Daher wäre der optimale Motor ein 48 Zylinder Sternmotor. Denn pro Umdrehung würden zwölf Zylinder zünden, und zwar nicht nur 6 Zylinder mit 60° Versatz, sondern weitere sechs -auch mit untereinander 60° Winkelversatz auf gleicher Kurbelwelle als Antipode jeweils gegenüber liegend - zünden.

So einen Motor gibt es nicht und er wäre auch kaum zu realisieren und schon gar nicht in ein Auto einzubauen. Daher ist ein Zwölfzylinder als Boxermotor das theoretisch beste Konzept. Ferrari hatte so etwas. Damit konnte man sehr hochdrehende Motoren bauen. Kaum schlechter ist ein Reihensechszylinder oder ein Sechszylinder-Boxer. Daher waren diese Motoren in den 60er Jahren sehr beliebt und deutlich leiser und kultivierter als ein Vierzylinder.

Heute sind die Toleranzen im Motor winzig, Beschichtungen und Schmierstoffe erlauben extrem geringe Toleranzen, die Einspritzung setzt mehrere Stöße als Vor-, Haupt- und Nachverbrennung. Ein aktueller Vierzylinder ist deutlich leiser, vibrationsärmer und kultivierter als jeder Sechszylinder der 60er Jahre. Als die Unterschiede zwischen Vier- und Sechszylinder geringer wurden, kamen die kompakten V6 auf. Denn man brauchte den Sechszylinder für höhere Leistung, nicht für ruhigeren Lauf. Jetzt mit Aufladung und Direkteinspritzung kann der Vierzylinder den Bereich alter Sechzylinder bedienen, der Sechszylinder als V6 wird den V8 verdrängen, der prinzipbedingt nie ein laufruhiger Motor war.

Wer also einen R6 wünscht, geht nur alten Mythen nach. Mit gemessener Realität hat das nichts zu tun. Hätte sonst Mercedes, dem Komfort von je her verpflichtet, die R6 so einfach aufgegeben?

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Ein V6 ist grundsätzlich um einiges kürzer wie ein Reihen-6er.

Und warum sollte ein V6 primitiver und einfacher in der Herstellung sein wie ein Reihensechser?!

Der R6 stellt von der Therorie her das Optimum bei der Laufkultur für Sechzylinder dar. Ein V6 benötigt dafür Ausgleichswellen.

Heute haben sich R6 und V6 soweit angenährt, dass das alles in der Praxis keinen Unterscheid mehr macht.

Der V6 ist günstiger, weil er mit dem V8 technisch verwandt ist und weil beide Aggrgate in der selben Montagelinie zusammengebaut werden können.

Der V6 bietet durch seine geringere Länge gegenüber dem R6 zudem ein besseres Crashverhalten und erhöht so die Sicherheit.

durfte mal bei nem Kolben- und Motorblockhersteller beim herstellen zuschauen - ist schon interessant. In der Tat sind die V-Motoren zwar kleiner, würd sagen aber auch etwas breiter. Kommt aber auf den Winkel an.

Ansonsten hat der V6 ja natürlich mehr Dampf als ein R6 oder?

Gruss

Warum hat ein V6 eigentlich mehr Dampf, das liegt doch sicherlich nicht nur an den paar PS mehr, z.B. 280cdi mit 177 und 190 PS ?

ne gab es nicht mal den alten 320 CDI als R6 und der neue ein V6? Da hieß es, dass der V6 auf jeden fall besser sei???

Gruss

Zitat:

Original geschrieben von stilo1985

ne gab es nicht mal den alten 320 CDI als R6 und der neue ein V6? Da hieß es, dass der V6 auf jeden fall besser sei???

Gruss

Ja das war bzw. ist so, habe auch noch den 280er R6 und es gibt ja jetzt den 280er V6.

wobei der 280 CDI R8 ein zugeschnürter 320er sein soll - oder?

Gruss

Hmmm, zumindest haben die die gleichen Motoren, beide 3222 ccm. Weiß jetzt nicht genau, ob der 280er mit nem Steuergerät gedrosselt ist oder sich doch etwas vom 320er unterscheidet. Bin da nicht so fit in dem Thema :(

V6 oder R6 als 280er und als 320er ...

... Äpfel und Birnen lassen sich nicht gut vergleichen.

Ich rede jetzt nur von den CDIs !

Also:

Der 270er - der alter Motor mit den 5 Töpfen wurde aus dem Angebot genommen. Bei dem hat Mercedes wohl keinen Partikelfilter bauen können. Egal, den gibt es nicht mehr.

Um die Lücke zu schließen wurde der alte 320er der R6-Motor mit 3,2 Liter Hubraum in gedrosselter Form als 280er verkauft. Dabei wurde wohl der komplette Antriebstrang vom 270er übernommen. PS ist wie beim 270er, Drehmoment weiß ich gerade nicht, dürfte aber fast identisch geblieben sein.

Der R6 hat den Vorteil gehabt, dass es einen Filter dafür gab. Somit hat man dann 2 Fliegen mit einer Klappe .... etc.

Also Lücke geschlossen und Filter im Angebot.

Dann wurden die "alten" R6-Motoren rausgeworfen und durch die neuen V6 mit nur noch 3 Liter Hubraum ersetzt. Bei denen hat man anscheinend direkt so entwickelt, dass die Dinger mit dem Filter zusammen können. Dem alten R6 hat man den vermutlich nachträglich angepflanzt.

Vorteile beim V6 sind primär die kürzere Bauart. In der Herstellung vermute ich eher einen leichten Mehraufwand für die V6. Ausgleichswelle(n), 2x Luftfilter, Verteilung der Luft im Ansaugtrackt und im Abgasstrang, ....

Aber, die V6 lassen sich prima auch in der neuen C-Klasse verwenden. Genutzt wird allerdings nur der 320er.

Egal. Der neue V6 hat nur die Namen auf der Heckklappe behalten. Um die vorher geschlossene Lücke des 280ers geschlossen zu halten wurde/wird der V6 ebenfalls in 2 Leitungsstufen angeboten.

Allerdings wurde bei der MOPF des 211er der kleine 220er R4 aufgeblasen und macht nun 170PS. Tja, damit ist dem V6 etwas das Wasser abgegraben worden. Aber die 6 Zylinder klingen immer noch besser als der etwas rauhe 4er.

Aussagen wie: Der R6 ist besser oder der V6 funktionieren leider nicht so richtig. Klar, global betrachtet gibt es bessere und schlechtere Motoren. Der V6 ist bei Mercedes aber eindeutig der neuere Motor der trotz geringerem Hubraum mehr Leistung bietet als der alte R6. Ob er tatsächlich weniger braucht kann ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht sagen, auch nicht welcher Motor nun standfester ist oder länger lebt.

Wie weit die Gemeinsamkeiten zwischen den Motoren in den jeweiligen Ausbaustufen (als 280 oder 320er als R6 oder V6) sind weiß ich nicht. Aber beim R6 bin ich mir sicher, dass der Antrioebstrang unterschiedlich ist.

Beim V6 könnte ich mir vorstellen, dass das Differnzial unterschiedlich gespreizt ist - kann man rausbekommen - habe aber keine Lust auf Suche zu gehen.

Ich bin mir aber ziemlich sicher daß es kleinere Unterschiede zwischen den V6 als 280er und als 320er gibt, wo die auch immer liegen mögen.

Andererseits muß man sich aber auch die Frage stellen: Warum ist ausgerechnet der Motor der in meinem Auto gelandet ist ein 280er geworden?

Ich könnte mir gut vorstellen, dass aufgrund von Fertigungstoleranzen die kleinen (leistungsreduzierten) Motoren zweite Wahl sind aber immer noch so gut sind dass die Blöcke nicht wieder eingeschmolzen werden.

Wer will kann sich ja den "kleinen" Motor aufblasen und ein Chip-Tuning machen.

Wie will man nun sagen der Motor X ist besser?

Ich kann es nicht.

Gruß

Hyperbel

nein...nicht nur software.

genau wie beim 200 / 220 cdi.

die machen das gleiche, wie z.b. die chiphersteller :D

@ Hyperbel

Wow !!! Das ist doch mal was, vielen Dank für die tollen Ausführungen !

Habe ja den 280er/R6 und bin sehr zufrieden damit, klar der V6 wird schon anders gehen, der nächste wird eh ein V-Motor.

Bin jetzt etwas schlauer geworden was den Wechsel 270er zum 280er angeht.

Prinzipell ist ein R6 vom Wirkunggrad um vom Verschleiß konstruktionsbedingt besser als ein V6.

Ein senkrecht laufender Kolben verschleißt z. B. gleichmäßiger als ein schräg liegender.

Daß der 320V6CDI jetzt mehr PS hat als der R6 liegt wohl nur daran, daß dieser Motor die neuere Entwicklung ist, und deshalb einfach besser sein muss.

Wie die Vorredner schon geschrieben haben, ist wohl hauptsächlich die Platzersparnis im Motorraum Grund dieser V-Motoren-Entwicklung.

@Blutswende

Danke für die Blumen!

 

Ich bin den 270CDI im W211 und auch im S211 gefahren - ich finde den Motor vom Verhalten und Verbrauch her super. Den Klang fand ich auch immer OK.

Den 220 CDI hatte ich auch mal für ein paar Fahrten in der Limo und im Kombi. Mit dem 5-Gang-Automat fand ich den insbesondere im S211 eine Katastrophe - da fühlte ich mich in einem Ford Focus Kombi (meinem ehemaligen Auto) mit 90 Diesel-PS ehrlich gesagt besser aufgehoben. (In der Höchstgeschwindigkeit war der Mercedes deutlich besser, es ging aber um die gefühlte Leistung).

Aber was Leistung betrifft: Man gewöhnt sich schnell daran ... der gefühlte Abstand zum "Durchschnittsauto" wird kleiner.

Ober der V6 gefühlt wirklich besser geht als der R6 (beide als 280er) weiß ich mangels direktem Vergleich nicht. Papier ist geduldig.

Ich fühle mich auch voll beladen mit Familie in meinem Wagen wohl ... das passt schon. Es gibt immer einen der mehr Bums unter der Haube hat. Na und? Wenn Platz ist fahre ich mal kurz nach rechts und gut ist.

Ich mache auch für die "Gurken mit den Nebellampen" Platz und lache mir einen ab über die tollkühnen Jungs mit ihren hoppelnden Kisten auf dem Weg in die nächste Dorf-Disse. Ich war ja auch mal jung.

Ach, ich schreibe gerade wieder viel zu viel ...

Edit:

VW hatte oder hat einen Motor im Programm - Name war mal VR6. Ich glaube der hatte mal so 180 Pferde ... egal. Der war jedenfalls als 6-Ender so kurz das er quasi überall einbaubar war wo ein R4er auch rein ging. Das ist bei den Mercedes-Motoren auch so. Nur ist im 211er so viel Platz im Motorraum, dass man da auch einen 8er einbauen kann ...

Gruß

Hyperbel

@ Hyperbel

Der VR6 ist noch im Programm ;)

Die erste Generation im Golf III und im Passat 35i sind imo Krüppel. Ohne Drehzahl bewegen sie sich nicht und außer dem Saufen besteht die primäre Beschäftigung im Verschleißen.

Im Golf IV haben sie dem Ding einen genialen 4V Kopf spendiert und das Ding einfach "V6" genannt. Und keiner hats gemerkt :D

Es gab sogar einen Ableger davon, den V5, der ein VR6 ohne sechsten Zylinder ist. Sehr krummes Ding, auch trinkfest, wohl aber sonst ein ordentlicher Motor, wie auch der "'V'6".

Der R32 vom Golf IV ist auch wieder nur ein vergrößerter VR6, wie der Urvater aus dem Golf III immer noch mit dem Bankwinkel von 15° aber spätestens mit ganz passablen Eigenschaften.

Mittlerweile baut VW das Ding auch mit 3,6l und ich glaube im neuen Passat ists schon zu haben.

Alles in allem halte ich den VR für den technisch miesesten Vertreter der Sechszylinder. Vor allem thermisch ist die Konstruktion nicht unkritisch, weil der Batzen so enorm klein ist. Passt sogar in nen Golf II :D

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