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Reiseenduro 19 oder 21 Zoll?

Themenstarteram 22. Oktober 2020 um 16:03

Hallo,

Möchte mir nächstes Jahr eine Reiseenduro zulegen und bin ziemlich ratlos welche Radgröße es werden soll.

Ich muß dazu sagen das ich bis jetzt immer nur 17 Zoll Straßenmotorräder gefahren bin.

Warum überhaupt Reiseenduro? Fahre aktuell eine alte Kawasaki Versys 650 die als Crossoverbike geführt wird. Jetzt hab ich seit 3 Jahren das Motorradreisen für mich entdeckt und fahre gerne 400-500 km pro Tag.

Die Kawasaki ist ein super Motorrad doch was mich nach vielen Stunden Fahrt doch nervt ist der enge Kniewinkel und das doch sehr Harte Fahrwerk. Man kann damit sehr sportlich unterwegs sein was ich vor allem bei Tagestouren in meiner Gegend sehr schätze, aber es geht schon sehr auf die Knochen, man wird ja nicht jünger :-)

Ich plane mindestens ein Mal im Jahr eine längere Tour in die Alpen, würde auch gerne Schotterpässe unter die Räder nehmen was dann aber doch sehr selten und nur im Urlaub möglich sein dürfte. Ansonsten fahre ich viele Km über kleine ländliche Straßen mit sehr vielen Kurven auf denen der Asphalt nicht immer der beste ist.

Wie sind eure Erfahrungen? Sind 21 Zoll rein fürs Gelände konzipiert und auf der Straße nur mit Nachteilen verbunden oder ist auch viel von der Reifenart abhängig? Kann man mit 21 Zoll und der damit verbundenen schmalen 90er Reifen überhaupt flott auf Asphalt fahren oder sollte man eher auf 19 Zoll setzen?

So wie ich das verstanden habe rollen 21 Zoll viel besser über Steine/Löcher und die Bodenfreiheit wird größer.

Mit 19 Zoll hat man eher eine straßenorientierte Enduro mit Gussrädern. Die meisten Leute die Reiseeduro fahren bewegen ihre Motorräder doch fast ausschließlich auf der Straße, warum also 21 Zoll? Oder ist der Unterschied zwischen 19 und 21 so marginal?

Ich hoffe das der ein oder andere nen Rat parat hat.

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12 Antworten

Nach meiner Erfahrung gibt sich das nicht viel, sofern es nicht wirklich über ordentliche Felsstufen geht. Da ist der größere Durchmesser von Vorteil, z.B. auf der LGKS zwischen dem Col de Seigneurs und dem Fort Central.

Die meisten Enduros, die diesen Namen verdienen, haben 21/17 oder 21/18

In meinem Fuhrpark sind das BMW F800GS, Yamaha XTZ 750 Superténéré, 2 x Honda NX 650 und KTM 640LC4.

Wobei der Einsatzzweck der 640LC4 sicher nicht die weite Reise ist.

Die einzige Enduro in meiner Garage, die einen 19 – Zöller hat, ist die BMW R1200GS. Die hat auch Gussräder.

Das ist im Übrigen kein Nachteil. Diese Gussräder halten ordentlich was aus, die schlauchlosen Reifen verlieren auch mit einem Nagel drin nicht sofort Luft, zudem kann man mit Pannenspray eher was ausrichten, als bei den beschlauchten Speichenrädern. Und der Reifenwechsel ist auch wesentlich einfacher.

Speichenräder sind alles andere als unempfindlich. Die vordere Behr-Felge meiner F800GS hat istrischen Felspisten nicht standgehalten. Die war hinüber. Kostet 800 Euro neu

Ich mache mit meinen Freunden regelmäßig offroad-Touren und habe verschiedenste Bikes dazu eingesetzt: Kawasaki KLR 650 (21“), Honda NX650 Dominator (21“), BMW F650GS Dakar (21“) und Honda XRV 750 Africa Twin. Selbst die schwere Africa Twin (mit Gepäck rund 270 Kilo) ging gut über die Ligurische, den Parpaillon oder die Assietta.

Da sitzt man schon mal 10 Stunden am Tag im Sattel, ob das dann 800km sind oder nur 250 hängt von den Wegen bzw. Straßen ab, die man befährt.

Vor zwei Jahren habe ich eine ältere (2005) BMW R1200GS dazu gekauft, die eben ein 19“ Vorderrad hat. Mit der bin ich in 9 Tagen etwas über 4000 km durch Frankreich und Spanien getourt, bis auf die Bardenas Reales war aber alles asphaltiert. Das war perfekt.

 

Dieses Jahr sind wir in den Cevennen or gefahren, da habe ich mich mit der 1200GS deutlich schwerer getan, als ein Kumpel mit XT660 Ténéré.

Das, lag aber wohl eher nicht an dem 19-Zöller, sondern an dem Trum von Motorrad insgesamt. Und daran, dass der Kumpel 20 Jahr jünger und mit Motocross-Motorrädern groß geworden ist.

Für die nächste Asphalt-/offroad- Mixed- Tour nehme ich wieder die F800GS. Die hat sich als Allrounder bestens bewährt. Ausreichend power für Überholvorgänge, wesentlich leichter zu handeln und 20 Kilo leichter. Mit der selbst gebauten Sitzbank auch langzeittauglich. Das Original ist scheiße.

Die Pirelli Scorpion Rallye STR machen auch auf nassem Asphalt eine gute Figur und sind so profiliert, dass sie sich noch freiwerfen können.

am 23. Oktober 2020 um 6:49

Ein 21-Zoll-Vorderrad hat mehr Spurstabilität auf weichem/instabilem Untergrund, also Sand, Schlamm, sehr grobem tiefen Schotter. Auf einer normalen Piste braucht man das nicht.

Wir sind mit unseren 19-Zöllern viele hunderttausend Kilometer auf Welt- und Fernreisen unterwegs gewesen und weit überwiegend mit der Radgröße zufrieden gewesen.

Wenn ich zwei ansonsten gleichwertige Modelle zur Auswahl hätte, würde ich eines mit 21er wählen. Aber für mich gibt es viel wichtigere Kriterien für eine Reiseenduro als die Vorderradgröße.

Wann man abseits von Pisten = wirklich offroad fahren will, dann ist das eine andere Sache. Aber das macht mit einer Reiseenduro ja kaum jemand.

Gruß

Panny

am 23. Oktober 2020 um 12:20

Ich fahre zwar seit Jahren 21 Zoll vorne und auf Speichen mit Schlauch, aber nur weil es die Moppeds, die ich haben wollte anders nicht gab.

Für ein Motorrad, das alle Bedürfnisse des Straßen orientierten Reisenden (innerhalb Europas) deckt, der gelegentlich und wiederholt Schotter fahren will, würde ich empfehlen:

Hubraum mind. 600 ccm ... besser 800plus

Leistung mind. 65 PS ... besser 80plus

Federwege v/h mind. 180/190 mm

In allen 3 Kategorien kann mehr nicht schaden.

Reifen Durchmesser v/h 19/17 Zoll ... 21/18 Zoll ist aber kein Hindernis.

Guß oder Speiche - Schlauch oder schlauchlos fast egal und irgendwie Geschmackssache .

... mit 90er 21 Zöllern kann man flott fahren. Hängt vom Fahrer ab ;-)

Zitat:

@Quaeker schrieb am 23. Oktober 2020 um 14:20:46 Uhr:

... mit 90er 21 Zöllern kann man flott fahren. Hängt vom Fahrer ab ;-)

So ist das :D

Erinnerst Du Dich an diese Schotterstrecke im Friaul? Ich weiß nicht mehr, wie der Hügel hieß.

Du hast an der Abzweigung zu der Alm gewartet, der Kollege mit der V-Strom ist ein paar Kehren weiter oben in einer der tief ausgewaschenen Rinnen umgekippt und mir hat nachher ein Schneefeld den Weg versperrt, das über einen aufgeweichten Hang zu umfahren ich mich auch nicht getraut habe. (Bild)

Und dann kam uns fröhlich winkend ein Italiener mit seinem Roller entgegen. :D:D

Ich war dreimal auf dem Colle Sommeiller. Erst mit der KLR 650, dann mit der F800GS und 2018 mit F650GS. War eigentlich jedesmal fordernd. Und dann siehst Du Fotos, auf denen oben an der Holzbarriere eine 150er Vespa und eine Goldwing abgeparkt sind.

Aber wie ich schon schrieb und um bei der eigentlichen Frage zu bleiben: Es macht keinen nennenswerten Unterschied, ob die Straßenreiseenduro einen 19 oder 21" Vorderreifen hat. Die Sitzhöhe ist beim 21" er meist höher (BMW F700GS mit 19" vs. F800GS mit 21" = 60mm) und die Bodenfreiheit größer.

Wenn man aber durch so ein besseres Bachbett mit groben Felsbrocken rumpelt wie auf Bild 2, ist das u.U. recht wichtig für die Ölwanne bzw. das Kurbelgehäuse.

Monte?
Cevennen Bachbett
am 23. Oktober 2020 um 14:26

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 23. Oktober 2020 um 15:41:44 Uhr:

Zitat:

@Quaeker schrieb am 23. Oktober 2020 um 14:20:46 Uhr:

... mit 90er 21 Zöllern kann man flott fahren. Hängt vom Fahrer ab ;-)

So ist das :D

Erinnerst Du Dich an diese Schotterstrecke im Friaul? Ich weiß nicht mehr, wie der Hügel hieß.

Du hast an der Abzweigung zu der Alm gewartet, der Kollege mit der V-Strom ist ein paar Kehren weiter oben in einer der tief ausgewaschenen Rinnen umgekippt und mir hat nachher ein Schneefeld den Weg versperrt, das über einen aufgeweichten Hang zu umfahren ich mich auch nicht getraut habe. (Bild)

.......

Da, wo ich gewartet habe, war der Zouf Plan.

Vorher waren wir noch am Monte Paularo, wo uns der Schnee ausbremste und wir an dem Picknick Tisch die Brotzeit genommen haben.

Ich erinnere mich. Du hast in der Kehre gewartet, wo es zu dieser Alm ging. Malga Zoufplan. Da war auch so ein Antennen- oder Sendeturm. Und am Zoufplan kam uns dieser Rollerfahrer entgegen, woher der kam, das weiß der Geier. Da oben war nichts mehr.

Das war eine weise Entscheidung von Dir, da stehen zu bleiben. In der nächsten Kehre hats den Ralf gelegt. Da waren 30 cm tiefe Auswaschungen und kopfgroße Brocken. Und an dem Schneefeld hat auch mich der Mut verlassen.

Am Monta Paularo haben wir nichts versäumt. Ich bin ein paar Tage später mit Mike durch das Schneefeld gefahren, bzw. haben uns am Rand durch den Matsch gewühlt. Das war aber grenzwertig mit Reiseenduros. Da wäre ich mit der KTM und den Grobstollen besser durchgekommen. Dann kommt nach 500 Metern eine Wendefläche und das wars dann.

Auf der PdV war in der ersten Woche auch noch hoher Schnee, in der zweiten endete es dann an einem Erdrutsch, von der anderen Seite aus an der nicht mehr vorhandenen Straße.

Da hilft auch kein 21 - Zöller. :D

PS: Das zweite Bild ist übrigens diese Straße von Campolongo zur Forcella Lavardet, die Du auch fahren wolltest. Bzw. andersrum, von Süden kommend. Nach den Serpentinen war Ende Gelände. Von der Straße war nicht mehr viel übrig. Der Kamerad mit der WR250 hats probiert. Aber null Chance.

Fri1
Fri2
Fri3
+4
am 23. Oktober 2020 um 19:51

Herrliche Fotos! So sieht es also aus, wenn tatsächlich nichts mehr geht.

Meine Entscheidung zu warten, als "weise" zu bezeichnen, verstehe ich natürlich nicht als profan schmeichelnd. Gefühlt habe ich mich in dem Moment (des Wartens) eher als Schisser oder hatte die Befürchtung ihr anderen würdet es so sehen. Über die Richtigkeit meiner Entscheidung war ich mir im Klaren.

Die Grenzen der eigenen Fähigkeiten zu erkennen oder zu ahnen bevor man sie überschreitet, ist ein Grenzgang zwischen "Schisser" und "Weiser", der immer auch mit Glück zu tun hat.

An dieser Stichstrasse (= Sackgasse) am Zouf Plan zu warten war aber auch recht einfach. Ihr mußtet ja zurück kommen. Wäre es eine Passüberquerung gewesen, hätte ich mitgezogen/mitziehen müssen ... und es hätte mich womöglich auch geschmissen ...

Themenstarteram 23. Oktober 2020 um 21:06

Wenn ich ehrlich bin dann hab ich eigentlich 3 Favoriten die in der engeren Wahl stehen.

Tenere 700

Vstrom 1000 ab 2014 da war sie noch was leichter

CRF 1100

Auf der Straße werde ich einen Unterschied zwischen den 3 Modellen feststellen können, was daß Gelände angeht da hab ich wirklich Null Erfahrung.

Was den Reisekomfort angeht denke ich das die Vstrom und die CRF 1100 ziemlich ebenbürtig sind. Die Tenere ist dafür ca 20 kg leichter. Gibt es ein bewehrtes Gewichtslimit ab dem man sagt Straße ist ok aber mehr bitte nicht bzw. Wären die 20 kg überhaupt ein Kaufargument?

Möchte jetzt kein Hardcore Gelände fahren sondern eher Schotter eventuell nen TET Abschnitt der zu meinem Fahrkönnen passt.

Wenn die Radgröße nicht entscheidend ist auf was legt man dann sein Augenmerk?

Mir ist schon wichtig ein Motorrad zu haben mit dem ich viele Km auf der Straße zurückzulegen kann, da ich zu den Reisezielen wie Italien/Kroatien mit dem Motorrad anreise. Fahre übrigens immer alleine ohne Sozia und mit leichtem Gepäck.

am 23. Oktober 2020 um 21:35

Für lange Strecke ist fetter besser, fürs Gelände ist leichter besser. Wahrscheinlich beträgt der Streckenanteil für Gelände unter 5%. Da stellt sich die Frage, ob man eine Enduro benötigt. Viele einfache Schotterstrecken lassen sich auch mit einem Sporttourer bewältigen. Letztendlich ist es Geschmackssache.

V-Strom hat 19" Vorderrad, die anderen beiden 21"

In diesem Trio wäre meine Wahl klar: XT700Ténéré Rallye Edition. Das ist das perfekte Bike, stark, nicht übergewichtig, lange Federwege, technisch perfekt gedacht.

Die wird es bei mir in absehbarer Zeit auch werden. Die Africa Twin und die V-Strom sind mir zu wuchtig und zu schwer. Für die XT 700 würde ich mich von meiner R1200GS und der F800GS trennen.

Mir widerstrebt lediglich, ein neues Motorrad zu kaufen. Dort wo ich mit meinen Kumpels bevorzugt unterwegs bin, wie auch beim harten Endurotraining bei Bernie Stehlin bleiben Umfaller und Stürze nicht aus.

Das ist bei einem Motorrad, dem man seinen Einsatzzweck auch an den Kampfspuren ansieht, nicht so schlimm wie bei einer neuen.

Außerdem besitze ich die legitime Vorgängerin der 700er, die XTZ 750 Superténéré von 1989 in Decor der BYRD-Chesterfiekd Dakar - Maschine. Frisch restauriert. Ein geiles Gerät.

Und dann muss man das Seeker Video von Pol Tarrés gesehen haben:

https://www.youtube.com/watch?v=eDxBGc9TD4c

Yam1
Yam2
am 23. Oktober 2020 um 21:55

Du kommst von der alten Versys 650.

"... immer alleine ohne Sozia und mit leichtem Gepäck."

... dann nimm die Yamaha Ténéré 700.

Sie ist die sehr vernünftig downgesizete und leichteste Deiner Favoriten.

(... und auch wenn Du da weder hin willst, noch hin kommst ... die Videos von Pol Tarres auf der 700er Ténéré sind ein großer Spaß.)

Wenn Du es wirklich wissen willst, fährst Du sie alle Probe ... sind ja "nur" drei ;-)

Da hilft definitiv nur Probefahren.

Die ganzen technischen Daten sind nicht wirklich entscheidend, entscheidend ist dein Subjektiver Eindruck.

Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir bist, was dir wichtiger ist, Straße, Schotterstrecken oder eher mehr Offroad.

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