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Relativ unbekannte Verfolgungsszene in Hamburg 1972...
In dem Link findet ihr eine (mir bis dato unbekannte) Verfolgungsszene aus dem US Film "The Master Touch" mit Kirk Douglas von 1972.
Ich war höchst überrascht, dass die Szene damals in Hamburg abgedreht wurde. Und das offensichtlich zwar auf abgesperrten Straßen, aber ohne große Präparation der Strecke.
Die Autos sind übrigens ein '58er Plymouth Belvedere und ein Opel Kapitän/Admiral/Diplomat I. Die Nebenfahrzeuge sind ein Streifentaunus, ein Citroen ID/DS19 Break und ein vom Transporter fallender DKW F12.
Viel Spass beim Anschauen.
(Der Insider erkennt natürlich auf Anhieb die Drehorte St.Pauli, St. Pauli Landungsbrücken, Fischmarkt und den Hafenbereich der Speicherstadt sowie einige angrenzende Stadtbereiche.)
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16 Antworten
Sehr schön!!! Da waren die Autos noch aus Blech, die Kerle Kerle und nix computeranimierter Pseudo-Nitro-Mist!!! Ja, ja, leider vor meiner Zeit
Ja das stimmt.
Einer der youtube Kommentatoren schreibt, dass die Szene "undercranked" - also langsamer gedreht als abgespielt- sei, damit man den Eindruck höherer gefahrener Geschwindigkeiten bekommt.
Das sehe ich auch so, allerdings nicht in allen Einzeltakes. Manches ist sicher in realem Tempo gezeigt.
Zu der Zeit war ich übrigens auch immer mal wieder auf einigen der gezeigten Straßen unterwegens.
(Rein geschäftlich übrigens.)
Ist schon heiss, wenn man die alten Wege nach beinahe 40 Jahren wiedersieht.
Tja, da latsche ich jeden Morgen zur Arbeit vorbei...
Besonders lustig ist, daß der von Giuliano Gemma gefahrene Plymouth gelegentlich das Baujahr wechselt...
Ich gehe mal davon aus, dass sie einige dieser Wagen verbraten haben beim Drehen.
Aber es ist doch eine Szene die noch echt ist und ohne irgendwelche Tricks auskommt.
Das hat mir gut gefallen.
Und Hamburg '72 natürlich.
Im übrigen glaube ich, dass weder Gemma noch Douglas je selbst in diese Autos gestiegen sind.
Man sieht das in einigen der Szenen recht gut dass die Fahrer ganz andere Staturen aufweisen als die beiden Darsteller.
Auf deutsch heisst der Film übrigens "Ein achtbarer Mann", habe ich herausgefunden.
Es ist auch kein US Film, wie irrtümlich oben geschrieben, sondern eine deutsch-italienische Koproduktion.
Zuvor habe ich den Titel bzw. auch den Originaltitel noch nie gehört.
Was die Baujahresmagie angeht, so scheint der Fischmarkt zu der Zeit ja wirklich ein mytisches Plätzchen gewesen zu sein.
Ich hab das eigentlich ganz anders in Erinnerung da.
Witzig ist übrigens auch, dass der Stuntdriver des Opel nach dem Abladen des F12 von seinem Dach sich offensichtlich verbremst hat.
Wenn man genau hinsieht, erkennt man dass er nochmal richtig gasgeben muss um an den vor ihm liegenden Kantstein zu knattern.
Zitat:
Original geschrieben von deville73
...
Ich war höchst überrascht, dass die Szene damals in Hamburg abgedreht wurde. Und das offensichtlich zwar auf abgesperrten Straßen, aber ohne große Präparation der Strecke.
...
(Der Insider erkennt natürlich auf Anhieb die Drehorte St.Pauli, St. Pauli Landungsbrücken, Fischmarkt und den Hafenbereich der Speicherstadt sowie einige angrenzende Stadtbereiche.)
Zwischendurch - so ganz ohne direkten Zusammenhang - befinden sich die Beiden dann plötzlich auf der Amsinckstraße beim ADAC. (Noch mit Straßenbahnschienen in der Mitte.)
Der Fischmarkt ist in der Tat ein wenig verwaist während der Dreharbeiten. Hätte aber sonst wohl zu viele Kollateralschäden gegeben.
Wo war (ist?) die Klappbrücke?
Zitat:
Original geschrieben von nordlicht
Zwischendurch - so ganz ohne direkten Zusammenhang - befinden sich die Beiden dann plötzlich auf der Amsinckstraße beim ADAC. (Noch mit Straßenbahnschienen in der Mitte.)
Gut dass Du das ansprichst.
Ich habs auch gesehen.
Die Hochbrücke dort muss zu der Zeit gerade erst fertig geworden sein.
Da sind so einige Ecken, die nicht ganz in den Hafen-/St.Pauli-Bereich passen.
Darum schrieb ich ja auch "und einige angrenzende Stadtbezirke".
Trotz allem ist das m.E. eine der wirklich wenigen Verfolgungsszenen, die in Hamburg gedreht wurden, sieht man mal vom Großstadtrevier ab.
Und die gezeigten Oldtimer sind ein Anschauen wirklich wert.
Auch wenn es ihnen nicht wirklich gut ergeht...
Wo genau die gezeigte Klappbrücke ist/war, weiss ich auch nicht. Der Hafen ist groß und hat wohl so manche davon.
War zu der Zeit eigentlich schon die Hausbesetzerszene in der Hafenstraße aktiv?
Es gibt sogar den kompletten Film anzusehen.
Ich bin überrascht.
Florinda Bolkan ist in meinen Augen auch heute noch eine attraktive Frau.
Zitat:
Original geschrieben von deville73
War zu der Zeit eigentlich schon die Hausbesetzerszene in der Hafenstraße aktiv?
Nö, die ersten bekannt gewordenen Hausbesetzungen an der Hafenstraße waren 1981, inoffiziell hat sich die Szene dort bereits ab etwa 1978 gesammelt.
Also Kirk Douglas habe ich in dieser Szene gar nicht gesehen, entweder er war gar nicht drin oder er hatte ein ziemlich schlechtes Double.
Anscheinend war die Maßagbe auch möglichst viel Zerstörung an den Autos anzurichten, erinnnert mich irgendwie eher an ein B-Movie.
Da hast Du ganz recht.
In der gezeigten Szene ist er nicht zu sehen.
Wenn Du Dir aber den kompletten Film anschaust, wirst Du ihn sehen können und noch viele historische Aufnahmen aus Hamburg in der Zeit um das Jahr 1972. Unter anderem auch aus der damals noch recht neuen City Nord.
Das Gebäude um das es dabei geht, ist m.E. die ehemalige Zentrale der BP. Die war damals dort ansässig.
Allerdings ist sie wohl bereits 1971, also ein Jahr vor dem Erscheinen des Films, trotz ihrer jungen Jahre geräumt und zum Abriss freigegeben worden.
Wie es dort weitergegangen ist weiss ich nicht, weil ich zu der Zeit die Fröhliche und Hansestadt verlassen habe.
Sicher war der Film ein low budget Project. Man findet auch relativ wenig weiterführende Informationen dazu.
Aber, B-Movie oder nicht, für mich sind schöne Erinnerungen mit den Bildern verbunden.
Auch wenn mir das verbogene Blech jedesmal in der Seele wehtut.
1973 waren das aber wohl eher entsorgungsverdächtige Fahrzeuge.
Wohl dem, der heute noch so einen hat.
Und damit meine ich alle gezeigten Typen. Sie sind durch die Bank selten geworden.
Mehr Blech wird in dem Restfilm übrigens nicht mehr verbogen.
Bei 0:24 sieht man, wie der Plymouth aus dem Tankstutzen Benzin verliert.
Da hat der "Best Boy" am Set wohl gepennt und den Tankdeckel an der Zapfsäule vergessen...
Schöne Aufnahmen, danke für den Link.
Jau.
Scharf beobachtet. Handelt es sich doch bei diesen beiden Wagen um Modelle, bei denen man den Tankstutzen jeweils an den Stellen suchen würde, wo sie beim anderen sind.
Der Ami tankt von der linken Seite, der Opel von der Mitte der Heckschürze.
Normalerweise tanken die Amis von dort und die Opels seitlich.
Und bei 2:15 sieht man (kurz vor der Abfahrt auf der Hafentreppe), dass der Opel eine ADAC Plakette am Frontgrill führt.
Sicher wird der Fahrer am Ende der Fahrt die Gelben Engel rufen wollen.
Vielleicht kann man sowas ja mit etwas Draht und Klebeband wieder einrenken.
Aber andererseits wird er kaum noch anrufen können.
Jedenfalls taucht der Fahrer in dem ganzen Rest des Films nicht wieder auf.
Und diese Szene ist ziemlich am Anfang.
Danach gehts dann ruhiger zu, aber nicht langweilig.
Hatte jetzt auch Zeit und Ruhe, mir den Filmausschnitt anzusehen.
Bei dem Opel handelt es sich um einen Admiral-A 2600-N/1964.
Den Admiral-A gab es insgesamt 55.876x, den 1964er ca. 12,0Tx.
Der GW-Wert des Filmwagens lag 1972 um 500;--DM ---> 1.300;--€/2011. Es tat also damals nicht übermäßig weh, ihn so anzusägen, das er seine Teile gemäß Drehbuch abwerfen konnte.
Als Z-4,5, wie das Filmgefährt, ist er heute <2,0T€ wert, die Farbe airoblau war nie beliebt ...,
... mit Grüßen, Frank
Danke für die zusätzlichen Infos FrankWo.
Der Wagen war ursprünglich wohl weiss.
Man sieht es, wenn in der Treppenszene die Motorhaube aufgeht.
Da drunter ist er weiss.
Das Blau ist wohl nur übergetüncht.
Und weil noch was übrig war, hamse den Break und den F12 gleich mit derselben Farbe (vielleicht etwas abgedunkelt) gepinselt oder gerollt.
Film und Fernsehen verkaufen nun mal Illusionen und so gut wie keine Realitäten...
Der Plymouth scheint übrigens immer wieder gern genommen worden zu sein, wenn es um car chases ging.