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Reparaturbericht, OM604, Lucas-Einspritzpumpe abdichten

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 25. Juni 2011 um 11:47

Hallo zusammen,

ich möchte (hilfsweise) folgenden Reparaturbericht aus dem Jahre 2006 in Erinnerung rufen:

Dank an w210gtd!

Zitat:

Original geschrieben von w210gtd

Lucas Einspritzpumpe selbst abdichten

Nachdem in den Foren schon viel darüber berichtet und geschrieben wurde und ich bei meinem 220D Bj.96, 180tkm, auch mit dem Problem der leckenden ESP ( Typ Lucas ER0046) konfrontiert wurde, beschloß ich selbst Hand anzulegen! und meine Erfahrungen in diesem Forum weiterzugeben. Werkzeugmäßig bin ich gut ausgerüstet samt Torxsatz 5-50.

Technischen Rat zum Ausbau bekam ich u.a. von der DC Niederlassung SW!! und dem hiesigen Boschdienst, was das Abdichten der Pumpe anbelangt. Den Original Delphi Dichtungssatz 9109-760 samt Plan der Einspritzpumpe habe ich über eine Firma aus Crailsheim (A.E.D.) bezogen. Leckölschlauch, Ventildeckeldichtung, Dichtungen des Ansaugkrümmers, Dichtungen der Diesel Hin-und Rücklaufleitung, neue Befestigungsklammern und O-Ringe kaufte ich bei DC direkt.

Bevor ich ins Detail gehe einige Voranmerkungen:

Voraussezung für die "erfolgreiche" Abdichtung ist, "Mut", Zeit, technisches Verständnis und professionelles Werkzeug vorausgesetzt, dass die Elektronik der Pumpe einwandfrei funktioniert und das Gehäuse-Innere nicht "ausgeschliffen" ist.( Dazu später mehr ) Ebenso ist es bei einer Motorlaufleistung jenseits der 300tkm sicher immer sinvoll die Pumpe komplett zu erneuern!

Ausbau:

Batterie abklemmen um den Fehlerspeicher nicht gleich zu füttern! Ansaugrohr, Ventildeckel, Ansaugkrümmer, Einspritzleitungen, Kraftstoffilter samt Leitungen und Unterdruckpumpe ausbauen, Keilrippenriemen aushängen. Zünd OT suchen ( Loch 6,5 mm Zahnrad rechte Nockenwelle Lagerdeckel ) , dann auf 14 Grad nach OT weiterdrehen. (Ausbauposition) . Zentralstecker der ESP abziehen und Kabelbaum "freilegen". Anschließend zur Sicherheit die Steuerkette an der Nockenwelle mit Kabelbinder fixieren und

die Stellung des Zahnrades auf der ESP und der Steuerkette mit Farbe markieren. Jetzt die Zentralschraube der ESP lösen

( Achtung Linksgewinde!! ) 14 Gradstellung an der Kurbelwellenriemenscheibe kontrollieren ggf. korrigieren. Dann die Zentralmutter komplett entfernen, nun den Sitz des ESP Zahnrades auf der Feinverzahnung der Zentralwelle der ESP mit Farbe markieren. Farbe trocknen lassen!! Einbaustellung!! Zu guter letzt die drei Befestigungsschrauben der ESP lösen und sie komplett samt Kabelbaum herausziehen, etwas fummelig aber es geht wirklich!

Abdichten der Pumpe:

Nehmt euch Zeit dazu! einen sauberen und hellen Arbeitsplatz, saubere Lappen, 1200 Nassschleifpapier! Polierpaste! Never Dull z.B.

erforderliche Torx Stecknüsse ich glaube 10 15 20 25 30 35.

Ich habe mich "stückweise" vorgearbeitet. Zunächst wurden alle " Elektroventile " bzw. die gesamten Elektrobauteile abgeschraubt vorsichtig! feine Kabel! Dann habe ich die drei Schrauben des " Pumpenhinterteils ( an dem die Einspritzleitungen sitzen) entfernt und es abgezogen. ( keine Angst es kommen einem zwei Fliehkraftgewichte und zwei kleine "Rollen" entgegen - Einbaulage im Plan! ) Bevor ich die zwei neuen großen O-Ringe eingesetzt habe ich, wurde das "Hinterteil pingelig gereinigt und die beiden Nuten mit ein wenig ! Dirko HT versehen - Kaffepause! zum antrocknen der Dichtungsmasse!

Die Kammer meiner ESP wies keinerlei "Schleif- oder Auswaschungsspuren" auf! Hier hätte ich sofort aufgehört und mich um eine Tauschpumpe bemüht!!

Anschließend O-Ringe einstzen - mit etwas Fett! - und Hinterteil samt Fliehkraftgewichten wieder befestigen , die drei Schrauben habe ich mit Loctite Schraubensicherung mittelfest versehen! und mit 50 Nm angezogen, danach noch die Dichtungen der Anschlüsse für die Einspritzleitungen eingebaut. Jetzt war das Vorderteil der Pumpe "fällig", die Ursache der "Undichtigkeit"

Nach dem Lösen der 4 Befestigungsschrauben konnte ich die Pumpe auseinanderziehen. Die große Gummidichtung hatte überall feine, kaum sichtbare, Risse! Das Pumpenvorderteit wies leichte Oxidationsspuren auf, also mit 1200 Schleifpapier vorsichtig geglättet und anschließend mit Never Dull auf Hochglanz poliert um eine absolut plane und saubere Dichtfläche zu erhalten. Die Dichtung liegt in einer Nut, Verfahrensweise wie beschrieben mit ganz wenig Dirko HT versehen, ablüften lassen, neue Dichtung einsetzen, kleinen Filter einsetzen und wieder zusammenschrauben. Die 4 Torx Schrauben gleichmäßig mit 35 Nm anziehen - wieder mit Locktite Schraubensicherung.

Anschließend habe ich nach Plan alle anderen O- Ringe getauscht teilweise beim Einbau mit Fett versehen und die Elektrik sowie die Kunstoffabdeckung montiert - fertig! Die Pumpe habe ich über Nacht liegen gelassen, damit sich alles ohne "Diesel" setzt.

Einbau: Umgekehrt wie der Ausbau - Achtung! auf die genaue Stellung ( Farbmarkierung ) der ESP Hauptwelle zum Zahnrad auf der Steuerkette achten!! OT Stellung Nockenwellen - Kurbelwellenscheibe kontollieren ein Zahn falsch = Motorschaden!! Ventil auf Kolben!!

Erster Start:

Nach dem Zusammenbau habe ich, soweit möglich die ESP per Spritze mit Diesel gefüllt, die Batterie angeschlossen und mit gelösten Einspritzleitungen "georgelt", bis Diesel an den Einspritzdüsen ankam. Einspritzleitungen festgeschraubt und nochmals gestartet. "Er läuft wieder"!! Nach ca. 1Min "Nagelei" und unrundem Leerlauf, wie vor der "Aktion" schön gleichmäßig- sogar ruhiger. Natürlich wurden im Display des Amaturenbretts wieder alle möglichen Fehler angezeigt. Batterie wieder eine halbe Stunde abgeklemmt, erneut gestartet und - siehe da - keine Fehlermeldungen mehr!!

(ob dies so bei den 97er Modellen auch geht weiß ich nicht, aber für das Notprogramm und die Fahrt zu DC bzw. Bosch sollte es langen)

Erste Probefahrt:

Alles Bestens! Fahrt zum Boschdienst zwecks genauer Einstellung des Förderbeginns, Kosten 70 Euro.

Fazit:

Nach jetzt wieder 2000 km ist die Pumpe immer noch dicht!

Kosten: Dichtungssatz 60 Euro, Einstellung des Förderbeginns beim Boschdienst 70 Euro, Kleinteile DC 40 Euro, ein Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag Zeit. Ersparniss??????

Trotzdem sollte man die Arbeit nur machen, wenn man sie sich zutraut und das nötige Werkzeug besitzt. Klar ist auch, dass normalerweise für diese Arbeiten ein spezieller Einspritzpumpen-Prüfstand benötigt wird! Ich hatte Glück, dass meine Pumpe keine sichtbaren inneren und elektrische Schäden aufwies.

Der Meister beim Boschdienst prophezeite mir dann, dass wir uns nach max. 50.000 km "wiedersehen"

- warten wir es ab! - Die Austauschpumpen vom Boschdienst werden übrigens immer! laut Aussage des Meisters mit neuen ESP Gehäusen versehen!!, damit die Dichtflächen wirklich plan und die Gehäuse nicht verzogen sind! Kosten für eine so überholte Pumpe mit Einbau 900 Euro und 2 Jahre Garantie!

Auch der Meister von DC Schweinfurt hatte eine vernünftige Erklärung für deren Vorgehensweise, nämlich den Tausch gegen ein Neuteil! Es geht dabei nicht um "Abzocke" sondern um Garantieleistungen. 220D fahren in der Regel nur Vielfahrer mit 30 - 50tkm Kilometern im Jahr. Ist die Pumpe vor Ablauf der Garantie wieder defekt, zahlt DC drauf und die Kunden sind verärgert. Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich sowohl bei DC als auch beim Boschdienst hervorragend beraten worden bin, ebenso habe ich einige "Profitipps" erhalten, ohne die ich mir die Arbeit nicht zugetraut hätte, insbesondere von DC Schweinfurt.

Im Übrigen finde ich die Lucaspumpe mechanisch sehr stabil!

Der Mangel ist - nach meinem laienhaften Verständnis - die Verbindung der beiden Hautgehäusehälften mit 4 lächerlichen M6 Schräubchen.

Trotzdem werde ich den 220er mind. noch 2Jahre fahren bis 300.000 ( Meinetwegen mit nochmaligem Dichtungstausch!!), denn sparsamer - 5,5-7 Liter - geht es kaum und ein CDI mit unter 100tkm ist mir noch zu teuer.

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Themenstarteram 25. Juni 2011 um 11:47

Hallo zusammen,

ich möchte (hilfsweise) folgenden Reparaturbericht aus dem Jahre 2006 in Erinnerung rufen:

Dank an w210gtd!

Zitat:

Original geschrieben von w210gtd

Lucas Einspritzpumpe selbst abdichten

Nachdem in den Foren schon viel darüber berichtet und geschrieben wurde und ich bei meinem 220D Bj.96, 180tkm, auch mit dem Problem der leckenden ESP ( Typ Lucas ER0046) konfrontiert wurde, beschloß ich selbst Hand anzulegen! und meine Erfahrungen in diesem Forum weiterzugeben. Werkzeugmäßig bin ich gut ausgerüstet samt Torxsatz 5-50.

Technischen Rat zum Ausbau bekam ich u.a. von der DC Niederlassung SW!! und dem hiesigen Boschdienst, was das Abdichten der Pumpe anbelangt. Den Original Delphi Dichtungssatz 9109-760 samt Plan der Einspritzpumpe habe ich über eine Firma aus Crailsheim (A.E.D.) bezogen. Leckölschlauch, Ventildeckeldichtung, Dichtungen des Ansaugkrümmers, Dichtungen der Diesel Hin-und Rücklaufleitung, neue Befestigungsklammern und O-Ringe kaufte ich bei DC direkt.

Bevor ich ins Detail gehe einige Voranmerkungen:

Voraussezung für die "erfolgreiche" Abdichtung ist, "Mut", Zeit, technisches Verständnis und professionelles Werkzeug vorausgesetzt, dass die Elektronik der Pumpe einwandfrei funktioniert und das Gehäuse-Innere nicht "ausgeschliffen" ist.( Dazu später mehr ) Ebenso ist es bei einer Motorlaufleistung jenseits der 300tkm sicher immer sinvoll die Pumpe komplett zu erneuern!

Ausbau:

Batterie abklemmen um den Fehlerspeicher nicht gleich zu füttern! Ansaugrohr, Ventildeckel, Ansaugkrümmer, Einspritzleitungen, Kraftstoffilter samt Leitungen und Unterdruckpumpe ausbauen, Keilrippenriemen aushängen. Zünd OT suchen ( Loch 6,5 mm Zahnrad rechte Nockenwelle Lagerdeckel ) , dann auf 14 Grad nach OT weiterdrehen. (Ausbauposition) . Zentralstecker der ESP abziehen und Kabelbaum "freilegen". Anschließend zur Sicherheit die Steuerkette an der Nockenwelle mit Kabelbinder fixieren und

die Stellung des Zahnrades auf der ESP und der Steuerkette mit Farbe markieren. Jetzt die Zentralschraube der ESP lösen

( Achtung Linksgewinde!! ) 14 Gradstellung an der Kurbelwellenriemenscheibe kontrollieren ggf. korrigieren. Dann die Zentralmutter komplett entfernen, nun den Sitz des ESP Zahnrades auf der Feinverzahnung der Zentralwelle der ESP mit Farbe markieren. Farbe trocknen lassen!! Einbaustellung!! Zu guter letzt die drei Befestigungsschrauben der ESP lösen und sie komplett samt Kabelbaum herausziehen, etwas fummelig aber es geht wirklich!

Abdichten der Pumpe:

Nehmt euch Zeit dazu! einen sauberen und hellen Arbeitsplatz, saubere Lappen, 1200 Nassschleifpapier! Polierpaste! Never Dull z.B.

erforderliche Torx Stecknüsse ich glaube 10 15 20 25 30 35.

Ich habe mich "stückweise" vorgearbeitet. Zunächst wurden alle " Elektroventile " bzw. die gesamten Elektrobauteile abgeschraubt vorsichtig! feine Kabel! Dann habe ich die drei Schrauben des " Pumpenhinterteils ( an dem die Einspritzleitungen sitzen) entfernt und es abgezogen. ( keine Angst es kommen einem zwei Fliehkraftgewichte und zwei kleine "Rollen" entgegen - Einbaulage im Plan! ) Bevor ich die zwei neuen großen O-Ringe eingesetzt habe ich, wurde das "Hinterteil pingelig gereinigt und die beiden Nuten mit ein wenig ! Dirko HT versehen - Kaffepause! zum antrocknen der Dichtungsmasse!

Die Kammer meiner ESP wies keinerlei "Schleif- oder Auswaschungsspuren" auf! Hier hätte ich sofort aufgehört und mich um eine Tauschpumpe bemüht!!

Anschließend O-Ringe einstzen - mit etwas Fett! - und Hinterteil samt Fliehkraftgewichten wieder befestigen , die drei Schrauben habe ich mit Loctite Schraubensicherung mittelfest versehen! und mit 50 Nm angezogen, danach noch die Dichtungen der Anschlüsse für die Einspritzleitungen eingebaut. Jetzt war das Vorderteil der Pumpe "fällig", die Ursache der "Undichtigkeit"

Nach dem Lösen der 4 Befestigungsschrauben konnte ich die Pumpe auseinanderziehen. Die große Gummidichtung hatte überall feine, kaum sichtbare, Risse! Das Pumpenvorderteit wies leichte Oxidationsspuren auf, also mit 1200 Schleifpapier vorsichtig geglättet und anschließend mit Never Dull auf Hochglanz poliert um eine absolut plane und saubere Dichtfläche zu erhalten. Die Dichtung liegt in einer Nut, Verfahrensweise wie beschrieben mit ganz wenig Dirko HT versehen, ablüften lassen, neue Dichtung einsetzen, kleinen Filter einsetzen und wieder zusammenschrauben. Die 4 Torx Schrauben gleichmäßig mit 35 Nm anziehen - wieder mit Locktite Schraubensicherung.

Anschließend habe ich nach Plan alle anderen O- Ringe getauscht teilweise beim Einbau mit Fett versehen und die Elektrik sowie die Kunstoffabdeckung montiert - fertig! Die Pumpe habe ich über Nacht liegen gelassen, damit sich alles ohne "Diesel" setzt.

Einbau: Umgekehrt wie der Ausbau - Achtung! auf die genaue Stellung ( Farbmarkierung ) der ESP Hauptwelle zum Zahnrad auf der Steuerkette achten!! OT Stellung Nockenwellen - Kurbelwellenscheibe kontollieren ein Zahn falsch = Motorschaden!! Ventil auf Kolben!!

Erster Start:

Nach dem Zusammenbau habe ich, soweit möglich die ESP per Spritze mit Diesel gefüllt, die Batterie angeschlossen und mit gelösten Einspritzleitungen "georgelt", bis Diesel an den Einspritzdüsen ankam. Einspritzleitungen festgeschraubt und nochmals gestartet. "Er läuft wieder"!! Nach ca. 1Min "Nagelei" und unrundem Leerlauf, wie vor der "Aktion" schön gleichmäßig- sogar ruhiger. Natürlich wurden im Display des Amaturenbretts wieder alle möglichen Fehler angezeigt. Batterie wieder eine halbe Stunde abgeklemmt, erneut gestartet und - siehe da - keine Fehlermeldungen mehr!!

(ob dies so bei den 97er Modellen auch geht weiß ich nicht, aber für das Notprogramm und die Fahrt zu DC bzw. Bosch sollte es langen)

Erste Probefahrt:

Alles Bestens! Fahrt zum Boschdienst zwecks genauer Einstellung des Förderbeginns, Kosten 70 Euro.

Fazit:

Nach jetzt wieder 2000 km ist die Pumpe immer noch dicht!

Kosten: Dichtungssatz 60 Euro, Einstellung des Förderbeginns beim Boschdienst 70 Euro, Kleinteile DC 40 Euro, ein Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag Zeit. Ersparniss??????

Trotzdem sollte man die Arbeit nur machen, wenn man sie sich zutraut und das nötige Werkzeug besitzt. Klar ist auch, dass normalerweise für diese Arbeiten ein spezieller Einspritzpumpen-Prüfstand benötigt wird! Ich hatte Glück, dass meine Pumpe keine sichtbaren inneren und elektrische Schäden aufwies.

Der Meister beim Boschdienst prophezeite mir dann, dass wir uns nach max. 50.000 km "wiedersehen"

- warten wir es ab! - Die Austauschpumpen vom Boschdienst werden übrigens immer! laut Aussage des Meisters mit neuen ESP Gehäusen versehen!!, damit die Dichtflächen wirklich plan und die Gehäuse nicht verzogen sind! Kosten für eine so überholte Pumpe mit Einbau 900 Euro und 2 Jahre Garantie!

Auch der Meister von DC Schweinfurt hatte eine vernünftige Erklärung für deren Vorgehensweise, nämlich den Tausch gegen ein Neuteil! Es geht dabei nicht um "Abzocke" sondern um Garantieleistungen. 220D fahren in der Regel nur Vielfahrer mit 30 - 50tkm Kilometern im Jahr. Ist die Pumpe vor Ablauf der Garantie wieder defekt, zahlt DC drauf und die Kunden sind verärgert. Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich sowohl bei DC als auch beim Boschdienst hervorragend beraten worden bin, ebenso habe ich einige "Profitipps" erhalten, ohne die ich mir die Arbeit nicht zugetraut hätte, insbesondere von DC Schweinfurt.

Im Übrigen finde ich die Lucaspumpe mechanisch sehr stabil!

Der Mangel ist - nach meinem laienhaften Verständnis - die Verbindung der beiden Hautgehäusehälften mit 4 lächerlichen M6 Schräubchen.

Trotzdem werde ich den 220er mind. noch 2Jahre fahren bis 300.000 ( Meinetwegen mit nochmaligem Dichtungstausch!!), denn sparsamer - 5,5-7 Liter - geht es kaum und ein CDI mit unter 100tkm ist mir noch zu teuer.

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Themenstarteram 25. Juni 2011 um 11:47

Hallo zusammen,

 

ich möchte (hilfsweise) folgenden Reparaturbericht aus dem Jahre 2006 in Erinnerung rufen:

 

Dank an w210gtd!

 

Zitat:

Original geschrieben von w210gtd

Lucas Einspritzpumpe selbst abdichten

 

Nachdem in den Foren schon viel darüber berichtet und geschrieben wurde und ich bei meinem 220D Bj.96, 180tkm, auch mit dem Problem der leckenden ESP ( Typ Lucas ER0046) konfrontiert wurde, beschloß ich selbst Hand anzulegen! und meine Erfahrungen in diesem Forum weiterzugeben. Werkzeugmäßig bin ich gut ausgerüstet samt Torxsatz 5-50.

 

Technischen Rat zum Ausbau bekam ich u.a. von der DC Niederlassung SW!! und dem hiesigen Boschdienst, was das Abdichten der Pumpe anbelangt. Den Original Delphi Dichtungssatz 9109-760 samt Plan der Einspritzpumpe habe ich über eine Firma aus Crailsheim (A.E.D.) bezogen. Leckölschlauch, Ventildeckeldichtung, Dichtungen des Ansaugkrümmers, Dichtungen der Diesel Hin-und Rücklaufleitung, neue Befestigungsklammern und O-Ringe kaufte ich bei DC direkt.

 

Bevor ich ins Detail gehe einige Voranmerkungen:

 

Voraussezung für die "erfolgreiche" Abdichtung ist, "Mut", Zeit, technisches Verständnis und professionelles Werkzeug vorausgesetzt, dass die Elektronik der Pumpe einwandfrei funktioniert und das Gehäuse-Innere nicht "ausgeschliffen" ist.( Dazu später mehr ) Ebenso ist es bei einer Motorlaufleistung jenseits der 300tkm sicher immer sinvoll die Pumpe komplett zu erneuern!

 

Ausbau:

 

Batterie abklemmen um den Fehlerspeicher nicht gleich zu füttern! Ansaugrohr, Ventildeckel, Ansaugkrümmer, Einspritzleitungen, Kraftstoffilter samt Leitungen und Unterdruckpumpe ausbauen, Keilrippenriemen aushängen. Zünd OT suchen ( Loch 6,5 mm Zahnrad rechte Nockenwelle Lagerdeckel ) , dann auf 14 Grad nach OT weiterdrehen. (Ausbauposition) . Zentralstecker der ESP abziehen und Kabelbaum "freilegen". Anschließend zur Sicherheit die Steuerkette an der Nockenwelle mit Kabelbinder fixieren und

die Stellung des Zahnrades auf der ESP und der Steuerkette mit Farbe markieren. Jetzt die Zentralschraube der ESP lösen

( Achtung Linksgewinde!! ) 14 Gradstellung an der Kurbelwellenriemenscheibe kontrollieren ggf. korrigieren. Dann die Zentralmutter komplett entfernen, nun den Sitz des ESP Zahnrades auf der Feinverzahnung der Zentralwelle der ESP mit Farbe markieren. Farbe trocknen lassen!! Einbaustellung!! Zu guter letzt die drei Befestigungsschrauben der ESP lösen und sie komplett samt Kabelbaum herausziehen, etwas fummelig aber es geht wirklich!

 

Abdichten der Pumpe:

 

Nehmt euch Zeit dazu! einen sauberen und hellen Arbeitsplatz, saubere Lappen, 1200 Nassschleifpapier! Polierpaste! Never Dull z.B.

erforderliche Torx Stecknüsse ich glaube 10 15 20 25 30 35.

Ich habe mich "stückweise" vorgearbeitet. Zunächst wurden alle " Elektroventile " bzw. die gesamten Elektrobauteile abgeschraubt vorsichtig! feine Kabel! Dann habe ich die drei Schrauben des " Pumpenhinterteils ( an dem die Einspritzleitungen sitzen) entfernt und es abgezogen. ( keine Angst es kommen einem zwei Fliehkraftgewichte und zwei kleine "Rollen" entgegen - Einbaulage im Plan! ) Bevor ich die zwei neuen großen O-Ringe eingesetzt habe ich, wurde das "Hinterteil pingelig gereinigt und die beiden Nuten mit ein wenig ! Dirko HT versehen - Kaffepause! zum antrocknen der Dichtungsmasse!

 

Die Kammer meiner ESP wies keinerlei "Schleif- oder Auswaschungsspuren" auf! Hier hätte ich sofort aufgehört und mich um eine Tauschpumpe bemüht!!

 

Anschließend O-Ringe einstzen - mit etwas Fett! - und Hinterteil samt Fliehkraftgewichten wieder befestigen , die drei Schrauben habe ich mit Loctite Schraubensicherung mittelfest versehen! und mit 50 Nm angezogen, danach noch die Dichtungen der Anschlüsse für die Einspritzleitungen eingebaut. Jetzt war das Vorderteil der Pumpe "fällig", die Ursache der "Undichtigkeit"

 

Nach dem Lösen der 4 Befestigungsschrauben konnte ich die Pumpe auseinanderziehen. Die große Gummidichtung hatte überall feine, kaum sichtbare, Risse! Das Pumpenvorderteit wies leichte Oxidationsspuren auf, also mit 1200 Schleifpapier vorsichtig geglättet und anschließend mit Never Dull auf Hochglanz poliert um eine absolut plane und saubere Dichtfläche zu erhalten. Die Dichtung liegt in einer Nut, Verfahrensweise wie beschrieben mit ganz wenig Dirko HT versehen, ablüften lassen, neue Dichtung einsetzen, kleinen Filter einsetzen und wieder zusammenschrauben. Die 4 Torx Schrauben gleichmäßig mit 35 Nm anziehen - wieder mit Locktite Schraubensicherung.

 

Anschließend habe ich nach Plan alle anderen O- Ringe getauscht teilweise beim Einbau mit Fett versehen und die Elektrik sowie die Kunstoffabdeckung montiert - fertig! Die Pumpe habe ich über Nacht liegen gelassen, damit sich alles ohne "Diesel" setzt.

 

Einbau: Umgekehrt wie der Ausbau - Achtung! auf die genaue Stellung ( Farbmarkierung ) der ESP Hauptwelle zum Zahnrad auf der Steuerkette achten!! OT Stellung Nockenwellen - Kurbelwellenscheibe kontollieren ein Zahn falsch = Motorschaden!! Ventil auf Kolben!!

 

Erster Start:

 

Nach dem Zusammenbau habe ich, soweit möglich die ESP per Spritze mit Diesel gefüllt, die Batterie angeschlossen und mit gelösten Einspritzleitungen "georgelt", bis Diesel an den Einspritzdüsen ankam. Einspritzleitungen festgeschraubt und nochmals gestartet. "Er läuft wieder"!! Nach ca. 1Min "Nagelei" und unrundem Leerlauf, wie vor der "Aktion" schön gleichmäßig- sogar ruhiger. Natürlich wurden im Display des Amaturenbretts wieder alle möglichen Fehler angezeigt. Batterie wieder eine halbe Stunde abgeklemmt, erneut gestartet und - siehe da - keine Fehlermeldungen mehr!!

 

(ob dies so bei den 97er Modellen auch geht weiß ich nicht, aber für das Notprogramm und die Fahrt zu DC bzw. Bosch sollte es langen)

 

Erste Probefahrt:

 

Alles Bestens! Fahrt zum Boschdienst zwecks genauer Einstellung des Förderbeginns, Kosten 70 Euro.

 

Fazit:

 

Nach jetzt wieder 2000 km ist die Pumpe immer noch dicht!

Kosten: Dichtungssatz 60 Euro, Einstellung des Förderbeginns beim Boschdienst 70 Euro, Kleinteile DC 40 Euro, ein Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag Zeit. Ersparniss??????

 

Trotzdem sollte man die Arbeit nur machen, wenn man sie sich zutraut und das nötige Werkzeug besitzt. Klar ist auch, dass normalerweise für diese Arbeiten ein spezieller Einspritzpumpen-Prüfstand benötigt wird! Ich hatte Glück, dass meine Pumpe keine sichtbaren inneren und elektrische Schäden aufwies.

 

Der Meister beim Boschdienst prophezeite mir dann, dass wir uns nach max. 50.000 km "wiedersehen"

- warten wir es ab! - Die Austauschpumpen vom Boschdienst werden übrigens immer! laut Aussage des Meisters mit neuen ESP Gehäusen versehen!!, damit die Dichtflächen wirklich plan und die Gehäuse nicht verzogen sind! Kosten für eine so überholte Pumpe mit Einbau 900 Euro und 2 Jahre Garantie!

 

Auch der Meister von DC Schweinfurt hatte eine vernünftige Erklärung für deren Vorgehensweise, nämlich den Tausch gegen ein Neuteil! Es geht dabei nicht um "Abzocke" sondern um Garantieleistungen. 220D fahren in der Regel nur Vielfahrer mit 30 - 50tkm Kilometern im Jahr. Ist die Pumpe vor Ablauf der Garantie wieder defekt, zahlt DC drauf und die Kunden sind verärgert. Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich sowohl bei DC als auch beim Boschdienst hervorragend beraten worden bin, ebenso habe ich einige "Profitipps" erhalten, ohne die ich mir die Arbeit nicht zugetraut hätte, insbesondere von DC Schweinfurt.

 

Im Übrigen finde ich die Lucaspumpe mechanisch sehr stabil!

Der Mangel ist - nach meinem laienhaften Verständnis - die Verbindung der beiden Hautgehäusehälften mit 4 lächerlichen M6 Schräubchen.

 

Trotzdem werde ich den 220er mind. noch 2Jahre fahren bis 300.000 ( Meinetwegen mit nochmaligem Dichtungstausch!!), denn sparsamer - 5,5-7 Liter - geht es kaum und ein CDI mit unter 100tkm ist mir noch zu teuer.

am 25. Juni 2011 um 13:50

Schöner Bericht ,Walter , den du da ausgegraben hast . Leider fährt den OM 604 ja fast niemand mehr -

auch ein Opfer der Umweltzonen - Hysterie ! Auch bei uns im Forum lt. akt. Thread : 0 220 D ! Ich kannte hier zuletzt auch nur noch Milan mit einem 220 D ,der ist ja aber auch vor kurzem mit seiner neuen 290 TD- "Rakete" von der Fahne gegangen ! :p

Jetzt kann man die alten Vorkammer - Saugdiesel ja seit einem Jahr mit Kat und DPF umrüsten , sodaß

sie eine Grüne Plakette bekommen . Wer günstig an ein sehr gut erhaltenes Rentner - Fahrzeug kommt ,

für den kann sich gerade angesichts der legendären Zuverlässigkeit und Lebensdauer dieser Motoren

die Umrüstung durchaus lohnen .

Im vorigen Herbst hatte ich so etwas gemacht . Wir hatten einen S124 250 D , vor 21 Jahren neu von

meinem Schwiegervater gekauft ,mit 170 000 km mit dem Deissler - Satz umgerüstet . Ging alles wunderbar , jetzt fährt ihn einer meiner Söhne hochzufrieden als stets zuverlässigen und sparsamen

Alltagswagen .

Gruß

DSD

am 5. November 2014 um 11:20

Hier !

Ich bin noch da !

Mit dem alten E220d W210 und 127 tsd. Killometer drauf.

Komplett am verzweifeln, der hobel hat kein rost nichts...

Aber die dieselpumpe sifft und zerfrisst dadurch mein Motorlager.

Natürlich die 2teilige Lukas.

Bringt es was wenn ich die 4 Vierkantschrauben anziehe ?

Gruß Axel

Die Dichtungen sind wahrscheinlich alle versprödet - das nutzt alles nichts, du musst die Pumpe neu abdichten (lassen).

Macht ein Bosch - Dienst und ist billiger als eine neue Pumpe.

Zitat:

@axelw210e220d schrieb am 5. November 2014 um 12:20:06 Uhr:

Hier !

Ich bin noch da !

Mit dem alten E220d W210 und 127 tsd. Killometer drauf.

Komplett am verzweifeln, der hobel hat kein rost nichts...

Aber die dieselpumpe sifft und zerfrisst dadurch mein Motorlager.

Natürlich die 2teilige Lukas.

Bringt es was wenn ich die 4 Vierkantschrauben anziehe ?

Gruß Axel

Hey Axel, lass es BITTE(!) machen!

Dieses Auto muss erhalten werden und geht jetzt mit Nachrüstfilter auch in die UnsinnUmweltzonen!

Und mit 127 t-"Killometer" ist der ja mal eben eingefahren.

--> "Killometer" finde ich einen netten Vertipper :D

(Vielleicht dass die für dieses Fahrzeug wenigen km die Pumpe gekillt haben?!)

Die Pumpendichtungen dürften wohl altersbedingt hinüber sein.

Diesbezüglich schließe ich mich den Äußerungen von dickschiffsdiesel an.

Ich wünsche dir viele weitere stressfreie km mit dem schönen Wagen.

Da bei ihm das Rostproblem keins zu sein scheint, finde ich eine neu abgedichtete oder meinetwegen auch getauschte Einspritzpumpe eine völlig nebensächliche Investition, auch wenn es in Richtung 1000 € gehen könnte.

Das sage ich als Unternormalverdiener.

Und ich weiß warum.

Sehr nette Worte hier ;)

Aber der Boschdienst meinte es kostet 2000 eu.

und der Fehler wurde an der pumpe nie behoben.

Mgf Axel

Hej Axel, lass dir doch mal mehrere Kostenvoranschläge machen und vergleiche.

Das ist doch im medizinischen Bereich auch gang und gäbe, wenn es nicht um Leben oder Tod geht: die gute Zweitmeinung lässt die Argumentation besser basiert ausgehen - und etwas gleichberechtigter.

Habe da erst vor wenigen Wochen gute Erfahrungen bei der Nachverhandlung mit einem Vertragshändler gemacht...

Mein E220 D BJ 1995 läuft auch immer noch ;-)

Mit mittlerweile schon 239000km!

Zitat:

@WalterE200-97 schrieb am 25. Juni 2011 um 13:47:30 Uhr:

Hallo zusammen,

ich möchte (hilfsweise) folgenden Reparaturbericht aus dem Jahre 2006 in Erinnerung rufen:

Dank an w210gtd!

Zitat:

@WalterE200-97 schrieb am 25. Juni 2011 um 13:47:30 Uhr:

Zitat:

Original geschrieben von w210gtd

Lucas Einspritzpumpe selbst abdichten

Nachdem in den Foren schon viel darüber berichtet und geschrieben wurde und ich bei meinem 220D Bj.96, 180tkm, auch mit dem Problem der leckenden ESP ( Typ Lucas ER0046) konfrontiert wurde, beschloß ich selbst Hand anzulegen! und meine Erfahrungen in diesem Forum weiterzugeben. Werkzeugmäßig bin ich gut ausgerüstet samt Torxsatz 5-50.

Technischen Rat zum Ausbau bekam ich u.a. von der DC Niederlassung SW!! und dem hiesigen Boschdienst, was das Abdichten der Pumpe anbelangt. Den Original Delphi Dichtungssatz 9109-760 samt Plan der Einspritzpumpe habe ich über eine Firma aus Crailsheim (A.E.D.) bezogen. Leckölschlauch, Ventildeckeldichtung, Dichtungen des Ansaugkrümmers, Dichtungen der Diesel Hin-und Rücklaufleitung, neue Befestigungsklammern und O-Ringe kaufte ich bei DC direkt.

Bevor ich ins Detail gehe einige Voranmerkungen:

Voraussezung für die "erfolgreiche" Abdichtung ist, "Mut", Zeit, technisches Verständnis und professionelles Werkzeug vorausgesetzt, dass die Elektronik der Pumpe einwandfrei funktioniert und das Gehäuse-Innere nicht "ausgeschliffen" ist.( Dazu später mehr ) Ebenso ist es bei einer Motorlaufleistung jenseits der 300tkm sicher immer sinvoll die Pumpe komplett zu erneuern!

Ausbau:

Batterie abklemmen um den Fehlerspeicher nicht gleich zu füttern! Ansaugrohr, Ventildeckel, Ansaugkrümmer, Einspritzleitungen, Kraftstoffilter samt Leitungen und Unterdruckpumpe ausbauen, Keilrippenriemen aushängen. Zünd OT suchen ( Loch 6,5 mm Zahnrad rechte Nockenwelle Lagerdeckel ) , dann auf 14 Grad nach OT weiterdrehen. (Ausbauposition) . Zentralstecker der ESP abziehen und Kabelbaum "freilegen". Anschließend zur Sicherheit die Steuerkette an der Nockenwelle mit Kabelbinder fixieren und

die Stellung des Zahnrades auf der ESP und der Steuerkette mit Farbe markieren. Jetzt die Zentralschraube der ESP lösen

( Achtung Linksgewinde!! ) 14 Gradstellung an der Kurbelwellenriemenscheibe kontrollieren ggf. korrigieren. Dann die Zentralmutter komplett entfernen, nun den Sitz des ESP Zahnrades auf der Feinverzahnung der Zentralwelle der ESP mit Farbe markieren. Farbe trocknen lassen!! Einbaustellung!! Zu guter letzt die drei Befestigungsschrauben der ESP lösen und sie komplett samt Kabelbaum herausziehen, etwas fummelig aber es geht wirklich!

Abdichten der Pumpe:

Nehmt euch Zeit dazu! einen sauberen und hellen Arbeitsplatz, saubere Lappen, 1200 Nassschleifpapier! Polierpaste! Never Dull z.B.

erforderliche Torx Stecknüsse ich glaube 10 15 20 25 30 35.

Ich habe mich "stückweise" vorgearbeitet. Zunächst wurden alle " Elektroventile " bzw. die gesamten Elektrobauteile abgeschraubt vorsichtig! feine Kabel! Dann habe ich die drei Schrauben des " Pumpenhinterteils ( an dem die Einspritzleitungen sitzen) entfernt und es abgezogen. ( keine Angst es kommen einem zwei Fliehkraftgewichte und zwei kleine "Rollen" entgegen - Einbaulage im Plan! ) Bevor ich die zwei neuen großen O-Ringe eingesetzt habe ich, wurde das "Hinterteil pingelig gereinigt und die beiden Nuten mit ein wenig ! Dirko HT versehen - Kaffepause! zum antrocknen der Dichtungsmasse!

Die Kammer meiner ESP wies keinerlei "Schleif- oder Auswaschungsspuren" auf! Hier hätte ich sofort aufgehört und mich um eine Tauschpumpe bemüht!!

Anschließend O-Ringe einstzen - mit etwas Fett! - und Hinterteil samt Fliehkraftgewichten wieder befestigen , die drei Schrauben habe ich mit Loctite Schraubensicherung mittelfest versehen! und mit 50 Nm angezogen, danach noch die Dichtungen der Anschlüsse für die Einspritzleitungen eingebaut. Jetzt war das Vorderteil der Pumpe "fällig", die Ursache der "Undichtigkeit"

Nach dem Lösen der 4 Befestigungsschrauben konnte ich die Pumpe auseinanderziehen. Die große Gummidichtung hatte überall feine, kaum sichtbare, Risse! Das Pumpenvorderteit wies leichte Oxidationsspuren auf, also mit 1200 Schleifpapier vorsichtig geglättet und anschließend mit Never Dull auf Hochglanz poliert um eine absolut plane und saubere Dichtfläche zu erhalten. Die Dichtung liegt in einer Nut, Verfahrensweise wie beschrieben mit ganz wenig Dirko HT versehen, ablüften lassen, neue Dichtung einsetzen, kleinen Filter einsetzen und wieder zusammenschrauben. Die 4 Torx Schrauben gleichmäßig mit 35 Nm anziehen - wieder mit Locktite Schraubensicherung.

Anschließend habe ich nach Plan alle anderen O- Ringe getauscht teilweise beim Einbau mit Fett versehen und die Elektrik sowie die Kunstoffabdeckung montiert - fertig! Die Pumpe habe ich über Nacht liegen gelassen, damit sich alles ohne "Diesel" setzt.

Einbau: Umgekehrt wie der Ausbau - Achtung! auf die genaue Stellung ( Farbmarkierung ) der ESP Hauptwelle zum Zahnrad auf der Steuerkette achten!! OT Stellung Nockenwellen - Kurbelwellenscheibe kontollieren ein Zahn falsch = Motorschaden!! Ventil auf Kolben!!

Erster Start:

Nach dem Zusammenbau habe ich, soweit möglich die ESP per Spritze mit Diesel gefüllt, die Batterie angeschlossen und mit gelösten Einspritzleitungen "georgelt", bis Diesel an den Einspritzdüsen ankam. Einspritzleitungen festgeschraubt und nochmals gestartet. "Er läuft wieder"!! Nach ca. 1Min "Nagelei" und unrundem Leerlauf, wie vor der "Aktion" schön gleichmäßig- sogar ruhiger. Natürlich wurden im Display des Amaturenbretts wieder alle möglichen Fehler angezeigt. Batterie wieder eine halbe Stunde abgeklemmt, erneut gestartet und - siehe da - keine Fehlermeldungen mehr!!

(ob dies so bei den 97er Modellen auch geht weiß ich nicht, aber für das Notprogramm und die Fahrt zu DC bzw. Bosch sollte es langen)

Erste Probefahrt:

Alles Bestens! Fahrt zum Boschdienst zwecks genauer Einstellung des Förderbeginns, Kosten 70 Euro.

Fazit:

Nach jetzt wieder 2000 km ist die Pumpe immer noch dicht!

Kosten: Dichtungssatz 60 Euro, Einstellung des Förderbeginns beim Boschdienst 70 Euro, Kleinteile DC 40 Euro, ein Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag Zeit. Ersparniss??????

Trotzdem sollte man die Arbeit nur machen, wenn man sie sich zutraut und das nötige Werkzeug besitzt. Klar ist auch, dass normalerweise für diese Arbeiten ein spezieller Einspritzpumpen-Prüfstand benötigt wird! Ich hatte Glück, dass meine Pumpe keine sichtbaren inneren und elektrische Schäden aufwies.

Der Meister beim Boschdienst prophezeite mir dann, dass wir uns nach max. 50.000 km "wiedersehen"

- warten wir es ab! - Die Austauschpumpen vom Boschdienst werden übrigens immer! laut Aussage des Meisters mit neuen ESP Gehäusen versehen!!, damit die Dichtflächen wirklich plan und die Gehäuse nicht verzogen sind! Kosten für eine so überholte Pumpe mit Einbau 900 Euro und 2 Jahre Garantie!

Auch der Meister von DC Schweinfurt hatte eine vernünftige Erklärung für deren Vorgehensweise, nämlich den Tausch gegen ein Neuteil! Es geht dabei nicht um "Abzocke" sondern um Garantieleistungen. 220D fahren in der Regel nur Vielfahrer mit 30 - 50tkm Kilometern im Jahr. Ist die Pumpe vor Ablauf der Garantie wieder defekt, zahlt DC drauf und die Kunden sind verärgert. Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich sowohl bei DC als auch beim Boschdienst hervorragend beraten worden bin, ebenso habe ich einige "Profitipps" erhalten, ohne die ich mir die Arbeit nicht zugetraut hätte, insbesondere von DC Schweinfurt.

Im Übrigen finde ich die Lucaspumpe mechanisch sehr stabil!

Der Mangel ist - nach meinem laienhaften Verständnis - die Verbindung der beiden Hautgehäusehälften mit 4 lächerlichen M6 Schräubchen.

Trotzdem werde ich den 220er mind. noch 2Jahre fahren bis 300.000 ( Meinetwegen mit nochmaligem Dichtungstausch!!), denn sparsamer - 5,5-7 Liter - geht es kaum und ein CDI mit unter 100tkm ist mir noch zu teuer.

@Schwaney : Was willst du uns mit dem ellenlangen Fullquote sagen?! :confused:

Hallo Walter!

Deine Ausführungen haben mir sehr geholfen!

Noch eine Frage, muss ich den Kettenspanner/Steuerkette lösen?

Jetzt schon danke! Werde mich in den nächsten Tagen an die Arbeit machen!

Matthias

Themenstarteram 14. November 2014 um 13:30

Hallo Schwaney,

ja, der Kettenspanner der Steuerkette muss gelöst werden.

Bitte bedenke, dass der User w210gtd den ursprünglichen Beitrag verfasst hat. Leider war er seit 2007 nicht mehr online. Als die FAQ noch im Aufbau begriffen war, hatte ich seinen Beitrag noch einmal hervorgeholt.

Zur Absicherung solltest du vor Arbeitsbeginn Kontakt mit einem Bosch-Diesel-Center aufnehmen, damit du Einblicke in den Schwierigkeitsgrad deines Vorhabens und evt. Antworten auf Detailfragen erhältst und du am Ende des Tages deine Reparatur mit Erfolg und zur vollsten Zufriedenheit abschließen und dein Auto problemlos wieder in Betrieb nehmen kannst.

Nach erfolgtem Zusammenbau sollte die Pumpe auf einem Prüfstand eingestellt werden. Viele Bosch-Dienste lassen diese Arbeit durch Dritte verrichten. Im Ruhrgebiet verfügt beispielsweise der Boschdienst Schröder in Dortmund über einen solchen Prüfstand: http://www.boschserviceschroeder.de/

LG, Walter

 

Danke für die Antwort,man kann die Pumpe vor dem Ausbau auf fördern festsetzen,dann kann nix passieren.Das Auto braucht dann nur noch nach Mercedes zur Feineinstellung,dann läuft alles,eigentlich nicht schwer .

Hallo allseits,

also ich fahr einen s202 mit om604, wenn ich nicht grad schweisse oder die esp zerlege oder grad den Kopf herunten hab ;)

Vielen Dank für die hervorragende Anleitung zum ESP-Ausbau

Die esp zu erneuern nur weil sie mehr als 300tsd km gelaufen hat halt ich für zu teuer. meine lief 405 tsd und sah nicht anders aus als eine mit 500tsd, beide laufen mit neuem Dichtsatz brauchbar.

Meine esp ist Modell 97 und hat keine Feinverzahnung, sondern einen Konus. Es ist die Pumpe mit dem kurzen Kabel. Markieren ist daher nicht nötig. Man schraubt sie nicht arretiert runter, arretiert sie dann auf der Werkbank und schraubt sie dann wieder hinein und passt. Was bei mir Schwierigkeiten gemacht hat war, dass ich das ESP-Kettenrad nicht vom Konus runter bekam. Der originale MB-Abzieher hat es geschafft.

Interessiert jemanden wie ich die Pumpe zerlegt habe?

Dank und Gruß

 

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