Reparaturbericht Wechel Bremsbeläge Bremsbelag vorne
Der Wechsel der Bremsbeläge ist eine leichte Sache, vor der ich trotzdem jede Menge Respekt hatte, weil die Bremse ja irgendwie mit Sicherheit und Vertrauen und sowas zusammenhängt. Naja, und da ich jetzt gesehen habe, daß auch da nur mit Wasser gekocht wird, dachte ich mir, ich schreibe mal kurz einen Reparaturbericht, die alten Hasen werden sich amüsieren und vielleicht hat eine verzagte Natur dadurch eine bessere Einschätzung, was da hinter den Rädern lauert. Soviel zur Entschuldigung vorab, wenn ich hier Pillepalle-Routinearbeiten beschreibe. Und: Wenn jemand einen Tip hat, worauf man noch achten sollte oder was man tunlichst lassen sollte - her damit.
Also:
Benötigt wird ein Satz (2x2) Bremsbeläge, da es ungesund ist, wenn die Verzögerung rechts und links unterschiedlich stark ist.
Vorgehen:
- Rad demontieren
- Feder abziehen (diese geschwungene Klammer. Entlastung durch Druck auf den Mittelsteg.)
- Kontakt vom Belagsdickensensor abziehen (Foto: Stecker)
- Kunststoffkappen auf der Innenseite abziehen (Foto: Kappen)
- Führungsbolzen (2) herausschrauben
- Bremszange nach oben herausziehen
--> hier darauf achten, daß die Leitungen nicht auf Zug belastet oder geknickt werden!
- Jetzt sind die Beläge frei und können einfach ausgetauscht werden. Bei der Gelgenheit bietet es sich an, die Bremsanlage ein wenig zu säubern und den Zustand zu begutachten.
- Um die Bremszange wieder auf den Faustsattel schieben zu können, muß über den Belag der Kolben etwas zurückgedrückt werden. MB empfiehlt, etwas Bremsflüssigkeit abzusaugen, damit nichts überläuft. Bei mir ist aber auch so nichts übergelaufen... - Es gibt dafür ein Spezialwerkzeug. Es geht aber ohne Probleme mit einer Schraubzwinge (Foto: Schraubzwinge).
- Belagsdickensensor vom alten Bremsbelag in den neuen Belag schieben und Stecker wieder anschließen
- Führungsbolzen rein, Kunststoffkappen drauf, Feder nicht vergessen, fertig. - Äh, halt, das Rad, das muß auch noch drauf.
Sellerie, Mondamin. Kein Hexenwerk. wirklich. Und doch bin ich ein wenig stolz, es ist immerhin die Bremse
Gute Fahrt (respektive Verzögerung),
skazy
P.S.: Arbeiten an der Bremse sind nur von ausreichend geschultem, erfahrenem, zuverlässigen und im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte befindlichem Personal auszuführen. Steht auch so ähnlich im Beipackzettel der Bremsbeläge. Also: Alle Angaben ohne Gewähr, und wer an seiner Bremse schraubt, tut das auf eigene Verantwortung.
Beste Antwort im Thema
Der Wechsel der Bremsbeläge ist eine leichte Sache, vor der ich trotzdem jede Menge Respekt hatte, weil die Bremse ja irgendwie mit Sicherheit und Vertrauen und sowas zusammenhängt. Naja, und da ich jetzt gesehen habe, daß auch da nur mit Wasser gekocht wird, dachte ich mir, ich schreibe mal kurz einen Reparaturbericht, die alten Hasen werden sich amüsieren und vielleicht hat eine verzagte Natur dadurch eine bessere Einschätzung, was da hinter den Rädern lauert. Soviel zur Entschuldigung vorab, wenn ich hier Pillepalle-Routinearbeiten beschreibe. Und: Wenn jemand einen Tip hat, worauf man noch achten sollte oder was man tunlichst lassen sollte - her damit.
Also:
Benötigt wird ein Satz (2x2) Bremsbeläge, da es ungesund ist, wenn die Verzögerung rechts und links unterschiedlich stark ist.
Vorgehen:
- Rad demontieren
- Feder abziehen (diese geschwungene Klammer. Entlastung durch Druck auf den Mittelsteg.)
- Kontakt vom Belagsdickensensor abziehen (Foto: Stecker)
- Kunststoffkappen auf der Innenseite abziehen (Foto: Kappen)
- Führungsbolzen (2) herausschrauben
- Bremszange nach oben herausziehen
--> hier darauf achten, daß die Leitungen nicht auf Zug belastet oder geknickt werden!
- Jetzt sind die Beläge frei und können einfach ausgetauscht werden. Bei der Gelgenheit bietet es sich an, die Bremsanlage ein wenig zu säubern und den Zustand zu begutachten.
- Um die Bremszange wieder auf den Faustsattel schieben zu können, muß über den Belag der Kolben etwas zurückgedrückt werden. MB empfiehlt, etwas Bremsflüssigkeit abzusaugen, damit nichts überläuft. Bei mir ist aber auch so nichts übergelaufen... - Es gibt dafür ein Spezialwerkzeug. Es geht aber ohne Probleme mit einer Schraubzwinge (Foto: Schraubzwinge).
- Belagsdickensensor vom alten Bremsbelag in den neuen Belag schieben und Stecker wieder anschließen
- Führungsbolzen rein, Kunststoffkappen drauf, Feder nicht vergessen, fertig. - Äh, halt, das Rad, das muß auch noch drauf.
Sellerie, Mondamin. Kein Hexenwerk. wirklich. Und doch bin ich ein wenig stolz, es ist immerhin die Bremse
Gute Fahrt (respektive Verzögerung),
skazy
P.S.: Arbeiten an der Bremse sind nur von ausreichend geschultem, erfahrenem, zuverlässigen und im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte befindlichem Personal auszuführen. Steht auch so ähnlich im Beipackzettel der Bremsbeläge. Also: Alle Angaben ohne Gewähr, und wer an seiner Bremse schraubt, tut das auf eigene Verantwortung.
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4 Antworten
Der Wechsel der Bremsbeläge ist eine leichte Sache, vor der ich trotzdem jede Menge Respekt hatte, weil die Bremse ja irgendwie mit Sicherheit und Vertrauen und sowas zusammenhängt. Naja, und da ich jetzt gesehen habe, daß auch da nur mit Wasser gekocht wird, dachte ich mir, ich schreibe mal kurz einen Reparaturbericht, die alten Hasen werden sich amüsieren und vielleicht hat eine verzagte Natur dadurch eine bessere Einschätzung, was da hinter den Rädern lauert. Soviel zur Entschuldigung vorab, wenn ich hier Pillepalle-Routinearbeiten beschreibe. Und: Wenn jemand einen Tip hat, worauf man noch achten sollte oder was man tunlichst lassen sollte - her damit.
Also:
Benötigt wird ein Satz (2x2) Bremsbeläge, da es ungesund ist, wenn die Verzögerung rechts und links unterschiedlich stark ist.
Vorgehen:
- Rad demontieren
- Feder abziehen (diese geschwungene Klammer. Entlastung durch Druck auf den Mittelsteg.)
- Kontakt vom Belagsdickensensor abziehen (Foto: Stecker)
- Kunststoffkappen auf der Innenseite abziehen (Foto: Kappen)
- Führungsbolzen (2) herausschrauben
- Bremszange nach oben herausziehen
--> hier darauf achten, daß die Leitungen nicht auf Zug belastet oder geknickt werden!
- Jetzt sind die Beläge frei und können einfach ausgetauscht werden. Bei der Gelgenheit bietet es sich an, die Bremsanlage ein wenig zu säubern und den Zustand zu begutachten.
- Um die Bremszange wieder auf den Faustsattel schieben zu können, muß über den Belag der Kolben etwas zurückgedrückt werden. MB empfiehlt, etwas Bremsflüssigkeit abzusaugen, damit nichts überläuft. Bei mir ist aber auch so nichts übergelaufen... - Es gibt dafür ein Spezialwerkzeug. Es geht aber ohne Probleme mit einer Schraubzwinge (Foto: Schraubzwinge).
- Belagsdickensensor vom alten Bremsbelag in den neuen Belag schieben und Stecker wieder anschließen
- Führungsbolzen rein, Kunststoffkappen drauf, Feder nicht vergessen, fertig. - Äh, halt, das Rad, das muß auch noch drauf.
Sellerie, Mondamin. Kein Hexenwerk. wirklich. Und doch bin ich ein wenig stolz, es ist immerhin die Bremse
Gute Fahrt (respektive Verzögerung),
skazy
P.S.: Arbeiten an der Bremse sind nur von ausreichend geschultem, erfahrenem, zuverlässigen und im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte befindlichem Personal auszuführen. Steht auch so ähnlich im Beipackzettel der Bremsbeläge. Also: Alle Angaben ohne Gewähr, und wer an seiner Bremse schraubt, tut das auf eigene Verantwortung.
edit: "ghm" schrieb:
Es zahlt sich aus den anhaftenden und festgebackenen Bremsstaub nicht nur ein wenig sondern sehr gründlich zu säubern - besonders dort wo Beläge und Halter sich zueinander bewegen. Die Bremse dankt es einem mit einer geringeren Neigung, daß sich die Beläge festsetzen und ungeleichmäßig verschleißen.
Auf die Gleitflächen kan zwecks besserer Beweglichkeit auch sparsam etwas Keramikpaste (oder wie früher üblich Kupferpaste) aufgetragen werden um die Beweglichkeit der Beläge zu unterstützen.
Nach dem Zusammenbau daran denken, daß die Bremskolben zurückgesetzt wurden - d.h. der erste Pedaldruck geht ins Leere (keine Bremswirkung) bis die Kolben soweit rausgepumpt sind, daß die Beläge wieder anliegen. Wer es besonders sorgfältig machen will, pumpt die Kolben nur mit halbem Pedalweg und nicht bis aufs Bodenblech - es wid behauptet, der Hauptbremszylinder könnte sonst Schaden nehmen da der Hauptbremskolben ja normalerweise auch nur immer den halben Pedalweg "kennt" und das sonst unbenutze Stück die Dichtung schädigen kann. Ich persönlich hab das nie erlebt, aber wer auf Nummersicher gehen will...
Last not least - die neuen Beläge "normal" einfahren und Gewaltbremsungen am Anfang vermeiden um ein verglasen der Beläge zu verhindern. Wurden die Scheiben nicht mitgewechselt, dauert es ein wenig bis sich die neuen (planen) Beläge an die alte riefige Scheife angepasst haben und mit der ganzen Fläche tragen. Die Bremswirkung ist daher auf den ersten paar Kilometern eventuell geringer.
Zitat:
- Führungsbolzen rein, Kunststoffkappen drauf, Feder nicht vergessen, fertig. -
Fuehrungsbolzen nach Gefuehl festgeschraubt ?
Gewindesicherung verwendet ?
Anzugsmoment bei meinem Modell 25Nm, keine selbstsichernden Schrauben, deshalb auch kein Wechsel (konform zu MB-Angaben)
Cheers,
skazy
Es zahlt sich aus den anhaftenden und festgebackenen Bremsstaub nicht nur ein wenig sondern sehr gründlich zu säubern - besonders dort wo Beläge und Halter sich zueinander bewegen. Die Bremse dankt es einem mit einer geringeren Neigung, daß sich die Beläge festsetzen und ungeleichmäßig verschleißen.
Auf die Gleitflächen kan zwecks besserer Beweglichkeit auch sparsam etwas Keramikpaste (oder wie früher üblich Kupferpaste) aufgetragen werden um die Beweglichkeit der Beläge zu unterstützen.
Nach dem Zusammenbau daran denken, daß die Bremskolben zurückgesetzt wurden - d.h. der erste Pedaldruck geht ins Leere (keine Bremswirkung) bis die Kolben soweit rausgepumpt sind, daß die Beläge wieder anliegen. Wer es besonders sorgfältig machen will, pumpt die Kolben nur mit halbem Pedalweg und nicht bis aufs Bodenblech - es wid behauptet, der Hauptbremszylinder könnte sonst Schaden nehmen da der Hauptbremskolben ja normalerweise auch nur immer den halben Pedalweg "kennt" und das sonst unbenutze Stück die Dichtung schädigen kann. Ich persönlich hab das nie erlebt, aber wer auf Nummersicher gehen will...
Last not least - die neuen Beläge "normal" einfahren und Gewaltbremsungen am Anfang vermeiden um ein verglasen der Beläge zu verhindern. Wurden die Scheiben nicht mitgewechselt, dauert es ein wenig bis sich die neuen (planen) Beläge an die alte riefige Scheife angepasst haben und mit der ganzen Fläche tragen. Die Bremswirkung ist daher auf den ersten paar Kilometern eventuell geringer.
ghm