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Richtig Lackieren

Themenstarteram 5. Juli 2019 um 20:22

Guten Tag,

ich fahre einen 4er Golf Cabrio. Leide ist der Lack von meinem Auto nicht mehr der beste. Das Auto hat ein paar Roststellen, der Klarlack ist an einigen Stellen abgeplatzt und der Vorbesitzer hat dummerweise mit einer anderen Farbe versucht zu Lackieren (Per Spraydose).

Ich würde gerne das Auto neu Lackieren. Ich weiß zwar das selbst gemacht nie so gut ausschauen kann wie von einem gelernten Lackierer aber ich würde das gerne an dem Auto üben.

In diesem Thread will ich nur eure Erfahrungen bzw. Meinungen sammeln.

Vorbereitung:

Als erstes würde ich anfangen das komplette Auto abzuschleifen. Erstmal recht grob. Danach die Rostlöcher zuschweißen. So dass die Grundform wieder hergestellt ist. Danach das Komplette Auto fein abschleifen. Welche Körnigkeit ist am besten zum Lackieren? Dürfte da ein 1200er Schleifpapier ausreichen?

Wenn dann die Karosserie soweit hergerichtet ist zum Lackieren, das heißt: Löcher geschweißt, Form wiederhergestellt und Dellen gezogen würde ich dann anfangen mit dem Lackieren. Zum Schluss Oberfläche mit Silikon-Entferner reinigen.

Lackieren:

Das Auto sollte danach Blau werden. Am liebsten ist mir Metallic. Ist Metallic schwierig zu lackieren?

So würde ich vorgehen. Ich würde als erstes 2-3 Schichten Grundierung auftragen. Danach die Farbe. Danach würde der Lack kommen und zum Schluss der Klarlack.

Zu meinem Equipment:

Zum schleifen hab ich einen Exzenter Schleifer und als Sprühpistole hab ich ein Wagner Farbsprühsystem. Das dürfte eigentlich ja reichen zum Lackieren.

Jetzt zu meinen Fragen:

Wie fein sollte man das Blech schleifen?

Welche Grundierung würdet ihr mir empfehlen?

Wie schwierig ist es Metallic zu Lackieren?

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Irgendwelche Tipps?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Soul2000 schrieb am 6. Juli 2019 um 02:21:04 Uhr:

@kraeMit: der will das ganze auto lackieren - und deine ausführungen zeigen auch nicht von großer qualität und wissen. alle infos führen zu ein grausigem ergebniss. wenn dir dein ergbeniss gefällt, ist das ja ok. aber du bekommst mit deiner spraydosentaktik einfach kein passendes lackbild hin. das sieht ein blinder.

Naja, bisschen überheblich, wenn man es lesen kann, aber was soll's ;-)

Du hast natürlich recht, man muss sich mit dem Ergebnis arrangieren. Ein Profilackierer ist hier aber natürlich nicht der Maßstab!

Auf der anderen Seite ist Autolack aus der Spraydose schon echt geiler Scheiß und führt schnell zu guten Ergebnissen - da muss niemand den Teufel an die Wand malen.

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Zitat:

@Alex2306 schrieb am 5. Juli 2019 um 22:22:45 Uhr:

...wagner-farbspruehsystem....

Irgendwelche Tipps?

lass es einfach, es wird nichts sinnvolles werden. du vernichtest nur viel geld und noch mehr zeit. versuch die vorarbeiten hinzubekommen und dann ab zum lackierer.

wenn du dein auto wirklich gut hinbekommst, dass es lackierfertig ist, kannst dir schon auf die schulter klopfen.

Auto selber Lackieren kannst Du ohne Lackierkabine vergessen. Die Vorarbeiten würde ich auch nicht selber machen wenn ich das noch nie gemacht habe.

Lass Dich nicht gleich völlig entmutigen, aller Anfang ist schwer, aber es macht total Spaß, wenn man dann ein Teil doch ohne Lackierkabine schön hinbekommen bekommen hat. Wie bei allen Fertigkeiten kann es der Lackierer eben viel besser, weil er es gelernt hat und kennt auch alle Materialien und hat das bessere Werkzeug. Wir Anfänger müssen es dann die ersten Male halt 2 oder 3x machen ;-)

Mit der Wagner Spritze wirst Du wirklich nicht weit kommen, das ist nix für Autolacke, die taugt nur für gröbere Farben - die kann am besten Blumen gießen :-) Lackiert wird mit viel trockener Druckluft und feinem Farbnebel in dünnen Schichten, das kann die Wagner nicht.

Das 2te was nicht passt, ist Dein Übungsobjekt, gleich ein ganzes Auto wird Dich im Ergebnis total nerven.

3. hast Du mit Metallic Lack einen Lack mit extra Schwierigkeiten. Ich lackiere gerade eine (ausgebaute) Tür an meinem Punto 188 in Originalfarbe grün metallic + Klarlack mit Spraydose (hat jemand Steine reingeworfen). Das geht, aber man braucht schon ein bißchen Übung bis das wirklich gleichmässig deckt und Spraydosen sind teuer. Mir macht's aber immer noch viel Spass :-)

Sofern Du das Problem mit der Spritze lösen kannst oder es mit Spraydose einfach mal probieren willst: Mach es mal anders: Nimm Dir ein Teil des Autos, eine Tür, noch einfacher ist eine Motorhaube (vorsicht: große Fläche) oder ein Kotflügel, zum Üben kannst Du Dir auch einen gebrauchten kaufen, vielleicht auch einen mit einer Beule und leg los ;-) Infos & Anleitungen findest Du im Netz ohne Ende. Viel Spaß und Erfolg!

@kraeMit: der will das ganze auto lackieren - und deine ausführungen zeigen auch nicht von großer qualität und wissen. alle infos führen zu ein grausigem ergebniss. wenn dir dein ergbeniss gefällt, ist das ja ok. aber du bekommst mit deiner spraydosentaktik einfach kein passendes lackbild hin. das sieht ein blinder.

@kraeMit

Geiler Beitrag! Unterschreibe ich von Anfang bis Ende.

Genau so würde ich mich an meine ersten Lackierversuche heran wagen. Auch ich würde mir zunächst nur kleine Flächen vornehmen. Den unteren Bereich der Tür z.B. und auch ich würde mit Dosen beginnen.

Alles in allem hat für mich auch @Soul2000 recht. Ein tolerierbares Lackbild hin zu bekommen, wird zu beginn kaum ohne viel polieren möglich sein. Ob mit Dose oder Pistole. Eine Pistole muss aber vorher auf deine individuellen Bedürfnisse eingestellt werden. Druck, Farbmenge, Sprühbreite, Lackkonsistens, etc.

Autodidaktisch damit zu starten wäre mir zu sportlich wenn ich den Verlauf der Farbe nicht einzuschätzen weiß.

Mit kleinen Reparaturen zu beginnen wird dir helfen deine Fähigkeiten für größeres besser einzuschätzen. Dir gleich das Ganze Auto mit mal vor zu nehmen, das könnte großen Frust mit sich bringen und das neue Design hinterher als gewollt zu verkaufen, ist auch nicht ganz einfach:)

Kennt heutzutage noch einer "walzen" ? :D

Zitat:

@Carlssonclk380 schrieb am 6. Juli 2019 um 17:59:22 Uhr:

 

Kennt heutzutage noch einer "walzen" ? :D

aber ja, hab vor 2 jahren meinem 7,5m wohnwagen gewalzt, da er in keine lackierkabine in der nähe passte. schönes camouflage drauf, passt. klassischen 2k lack und ein wenig probieren müssen, bis die menge der verdünnung passte.

Zitat:

@Soul2000 schrieb am 6. Juli 2019 um 02:21:04 Uhr:

@kraeMit: der will das ganze auto lackieren - und deine ausführungen zeigen auch nicht von großer qualität und wissen. alle infos führen zu ein grausigem ergebniss. wenn dir dein ergbeniss gefällt, ist das ja ok. aber du bekommst mit deiner spraydosentaktik einfach kein passendes lackbild hin. das sieht ein blinder.

Naja, bisschen überheblich, wenn man es lesen kann, aber was soll's ;-)

Du hast natürlich recht, man muss sich mit dem Ergebnis arrangieren. Ein Profilackierer ist hier aber natürlich nicht der Maßstab!

Auf der anderen Seite ist Autolack aus der Spraydose schon echt geiler Scheiß und führt schnell zu guten Ergebnissen - da muss niemand den Teufel an die Wand malen.

So, lieber TE, ich will mal sehen, ob ich dich hinsichtlich deiner Fragen etwas abholen kann.

Hier weiteres Vorgehen nach meiner Fasson, wenn alle Vorarbeiten erledigt sind. In einem anderen Threat schrieb ich (etwas gewandelt dargelegt):

1. Mit 600/800-Körnung die Flächen nass schleifen. Viel Wasser dabei benutzen.

2. Die Fläche mit Spülwasser und abschließend nochmals mit Silikonentferner reinigen.

3. Jetzt alles sauber Abkleben und abdecken. (Besser erst abkleben und dann mit Silikonentferner reinigen)

4. Die Fläche mit Epoxygrund dunkel grau einmal dünn vor sprühen (Abstand etwa 25-30 cm) und nach 10 Min. nicht zu dick aber deckend sprühen (Abstand 15-20 cm).

5. Erneute Reinigung mit Silikonentferner.

6. Jetzt den Lack einmal dünn vor sprühen (Abstand etwa 25-30 cm), 10 min. warten, dann dünn aber nahezu deckend sprühen (Abstand 15-20 cm). Wieder nach 10. min. den finalen Auftrag (Abstand ebenfalls 15-20 cm).

7. Um etwas mehr Tiefenglanz zu erhalten und noch etwas mehr Puffer zum Polieren zu haben, gehe ich gern nochmals 2 mal mit Klarlack überweg. Bei Metalliclack ist das ohnehin erforderlich.

Unbedingt die Trocknungszeiten einhalten und nicht zu dick sprühen! Am besten mit einem Griff für Sprühdosen, damit dein Finger nicht erlahmt.

So, jetzt sieht die Fläche schon mal wieder aus, allerdings nicht gut. Dose ist eben Dose.

Nach mindestens 2, besser nach 4 Wochen, kann man mit dem Polieren starten. Hierzu solltest Du dir nochmals reichlich Informationen zum polieren einholen. Manchmal muss man mit Schleifpapier beginnen.

Zum Einstieg und zum Test würde ich mit den unteren Seitenteilen beginnen. Motorhaube, Heckklappe und vor allem Dach sind am undankbarsten. Die verzeihen keine Fehler. Die würde ich mir nur vornehmen, wenn ausreichend eingearbeitet.

Das ist jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss und es dient nur, um dir den Einblick etwas zu erweitern. Vor allem hast Du bis jetzt nur einkomponentigen Lack verwendet.

Auf Sauberkeit und staubfreie Werkstatt muss ich nicht hinweisen, dass weißt Du.

Der Spaßfaktor ist von deiner Geduld mit dir selbst abhängig und von deinen kleinen Schritten. Willst Du kurz mal loslegen und dir dein Auto selbst duschen, ist das wie „gute Zeiten, schlechte Zeiten“, allerdings ohne die guten Zeiten. Aber es ist ein geiles Gefühl, wenn man es zum ersten mal hinbekommen hat!

Grüße aus dem Osten

Ich würde Dir unbedingt empfehlen vor dem Decklack Lack-FÜLLER aufzuspritzen. Wenn Du mit Zweikomponenten-Kitt Übergänge (wo Du geschweißt hattest) spachtelst, schleift man dann mal mit etwa 220-er Körnung die Fläche glatt. Die Riefen von dieser Körnung bekommst Du zuletzt NIEMALS mit Schleifen mit feinerer Körnung komplett heraus !!! -> Diese Riefen und sonstige kleine Kratzer werden von einem Lack-FÜLLER optimal verfüllt!

Ich habe mich über Jahrzehnte bei einem Blechschaden, an dem ich nicht schuld war, von der gegnerischen Versicherung per Bargeld abfinden lassen und habe den Schaden selber repariert in einer KFZ-Werkstätte von einem Freund - am Land ist dies leichter: Schulfreund; Rallye-Kollege mit eigener Werkstätte; meinem Schwager in Kärnten mit KFZ-Werkstätte ...

Die Deck-Lackierung habe ich mir da zumeist von dem Werkstatt-Besitzer machen lassen - Leute die das oft machen haben Übung in dieser Arbeit!

Räumlichkeiten zum Lackieren:

a) Die professionelle Spritz-Kammer meines Schwagers mit Gitterrost am Boden und darunter Wasser-Umlauf mit dem Schleifstaub herausgewaschen wurde, war da NICHT so optimal! Über dem zu lackierenden Auto, von der Decke abgehängt, befand sich eine riesige Luftfilter-Anlage (etwa 14 m² Grundfläche). Diese konnte Überdruck erzeugen -> für die Arbeit zu schleifen - oder Unterdruck + Aufheizen der Raumluft -> für die Arbeit zu lackieren.

Beim Umschalten von Überdruck auf Unterdruck wurde feiner Staub, der irgendwo noch haftete in die Luft gewirbelt ...

b) Besser war da:

Ein einfacher Raum, den man aufheizen konnte (Baustellen-Heizkanone + Luftfilter von einem Nebenraum aus) NUR für die Deck-Lackierarbeit und spachteln + schleifen wo anders zu machen. In diesem Raum zum End-Lackieren reichte es, den Betonboden immer mit einem Staubsauger mit gutem Feinfilter zu reinigen und zuletzt mit einer Gießkanne Wasser auf den Boden zu verspritzen, um beim Herumgehen beim Lackieren keinen Staub aufzuwirbeln.

Ich hatte öfters an einigen Stellen die Grundierung durchgeschliffen und blankes Blech kam zum Vorschein. Damit ich beim Grundieren NICHT so oft die Spritzpistole reinigen musste, habe ich bei Grundierung und Lack-Füller zumeist mit Spray-Dosen gearbeitet.

WICHTIG:

vor Beginn der Lackarbeiten die ganze Fläche zu entfetten und mit Silikon-Entferner zu reinigen.

-> günstig wäre: alle Gläser auszubauen, damit nicht bis an die Kante von einem Glas-Umrandungs-Gummi herangearbeitet werden muss (so ein solcher Gummi vorhanden ist -> solche Gummis schrumpfen im Laufe von Jahren ...)

Manche Farbtöne (z.B. grün) decken sofort, bei manchen muss man mehrere Schichten auftragen. Dazwischen braucht man bloß mit einem speziellen Wachstuch die ganze Lack-Fläche abwischen!

Na, wird doch hier thematisch so langsam .. tolle Beiträge, von mir ein DANKE dafür!

@Wachstuch???

Ein "Wachstuch" (manche sagen auch "Honig-Tuch" dazu) zum Abwischen von feinstem Staub bekommst Du in einem Spezial-Laden wo es alles für Auto-Lackierarbeiten gibt, NICHT in einem gewöhnlichen Farben-Geschäft.

z.B.:

https://www.amazon.de/.../259-5339124-6136828?...

Ich habe vor 40 bis 50 Jahren etliche Fenster und Türen mit einer Airless-Spritzpistole lackiert - unter dem Decklack habe ich Lack-Füller/Fließ-Lack gesprüht -> damit habe ich perfekte Oberflächen erziehlt.

Einmal habe ich mich von einem Cousin überreden lassen, mit dieser Airless-Spritzpistole sein ganzes Auto (Renault Dauphine) neu zu lackieren (neuer Deckel vorne + 2 neue Kotflügel vorne). Man muss für Airless-Arbeiten eine Lackfarbe sehr stark verdünnen und damit besteht leicht die Gefahr, dass an senkrechten Flächen Farbe runter rinnt ...

Ich habe damals mit 2 Heizlüftern je 2000 Watt Heizleistung seine Garagen-Luft aufgeheizt - den Fußboden mit Wasser bespränkelt.

Auftag von:

1.) Rostschutzgrundierung

2.) Lack-Füller

3.) Decklack

Es war ein sehr hell-beiger Farbton und ich habe damals den Decklack in 4 getrennten Schichten gespritzt. Das Ergebnis war eine ganz ganz leichte, gleichmäßige Hammerschlag-Oberflächenstruktur. Meinem Cousin was dies egal, er war glücklich, dass sein Auto nicht mehr einer Rostlaube gleich sah ...

Zitat:

@Flying Kremser schrieb am 8. Juli 2019 um 20:02:41 Uhr:

Ein "Wachstuch" (manche sagen auch "Honig-Tuch" dazu) zum Abwischen von feinstem Staub bekommst Du in einem Spezial-Laden wo es alles für Auto-Lackierarbeiten gibt, NICHT in einem gewöhnlichen Farben-Geschäft.

z.B.:

https://www.amazon.de/.../259-5339124-6136828?...

Danke!

Was ist der Unterschied & die Wirkung im Vergleich zu Microsfasertüchern?

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