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Richtiger Einstieg ins Motorradfahren

Themenstarteram 21. Juli 2008 um 11:19

Hallo Freunde,

aus diversen Gründen motiviert habe ich nun mit 35 Jahren den Motorradschein gemacht. Derzeit befinde ich mich im Stadium der Suche nach einem Bike und sehe mich unvoreingenommen nach verschiedenen Bauarten um.

Was ich aber von den Leuten mit Erfahrung wissen will ist, wie gehe ich das Motorradfahren richtig an. Die Ausbildung zum Führerschein in Österreich umfasst gerade mal 12 Stunden wovon 4 auf dem Übungsplatz stattfinden. Das reicht gerade mal aus um das Motorrad "gerade zu halten". Will sagen zum Snowboarden beispielsweise hatte ich wesentlich mehr Stunden.

Nachdem auch noch letzte Woche 2 Bekannte 2. Grades (Bekannte von Freunden) tödlich verunglückt sind, will ich einfach keine "vermeidbaren" Fehler begehen. Ich will aber bitte keine polemischen Diskussionen von wegen "Motorradfahren ist nun mal gefährlich" und dgl. Diese Threads habe ich alle schon gelesen. Ich möchte auch nicht Antworten von wegen "ich hab auch einfach sofort irgendwie mit einem Supersportbike angefangen".

Ich bitte diejenigen von euch, die schon lange Erfahrung haben mir zu sagen wie sie es angehen würden, müssten sie jetzt neu beginnen. Das heisst einfach die Erfahrungen die sie einem Anfänger weitergeben würden. Das ganze in den Themen

- Wie baue ich Praxis auf dh. wie gestalte ich meine Übungsausfahrten

- Was sind vermeintlich ungefährliche Situationen, die aber gefährlich sind und man diese als Anfänger nicht erkennt

- Welche theoretischen und praktischen Weiterbildungen auf dem Motorrad empfohlen werden (Bücher, Kurse...)

- Wieviele km sollte man im Jahr fahren um einigermaßen das Gefühl für das Fahren zu erreichen

- und noch weitere solche Themen.

Im Grunde möchte ich - um in ein paar Jahren das Fahren richtig genießen zu können - mir einfach einen Plan zurechtlegen um möglichst viel zu lernen oder "trainieren" wenn ihr so wollt (aber ohne Rennsportambitionen)

Vielen Dank für eure Tips.

Ciao

Gio

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von gio123

Das mit dem Fahrsicherheitstraining ist in Ö ohnehin Pflicht (Mehrphasenausbildung). Da muss ich

3-9 Monate nach Erhalt des Scheins hin, sonst nehmen sie ihn mir wieder ab. Das werde ich vermutlich

noch im Oktober machen. Anfang nächster Saison, nach einer Wiedereingewöhnung nach der Winterpause

will ich ein Techniktraining ansetzen.

Wenn die das hier einführen würden, würd ich sofort dafür unterschreiben!

Dann aber auch bitteschön für Autofahrer.

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am 21. Juli 2008 um 11:32

Versteh die Frage irgendwie nicht. Gibt es in Österreich eine Maximalanzahl an Fahrstunden? ^^ Kommt doch drauf an, wie du dich auf dem Bock anstellst, wieviel Fahrstunden du bis zur Prüfung brauchst. Und klar auch mit der bestandenen Führerscheinprüfung fehlt wie in allem im Leben die Erfahrung bzw. hier Fahrpraxis. Gibt keine genaue KM Anzahl ab wann man es "richtig" drauf hat. Manche haben es einfach im Blut und in den Genen und kommen mit allem motorisierten sofort klar und einige kommen trotz 200TKM niemals richtig zurecht.

Gefährliche Situationen und auf was man auf nem Möpp mehr achten muß, sollte dir mit den bissl nachdenken selbst einfallen. Rollsplit, Straßenbeschaffenheit etc. Falls du es noch nicht wußtest, ein Motorrad kann umfallen und hat keine Knautschzone. Ansonsten halt wie überall das übliche, wenn man unsicher ist... Fahrsicherheitstrainings, normale Fahrpraxis sammeln etc...

Meld dich erst mal inner FS an, der Rest kommt dann alleine.

am 21. Juli 2008 um 11:32

Nun,

also erstens viel fahren, so bekommst du Gefühl für deinen Hobel!

Neben dem fahren kaufst du dir noch ein Buch (Die obere Hälfte des Motorrades von Bernd Spiegel) top Buch!!! Auserdem solltest du an einem Sicherheitstraining teilnehmen...

naja und dann wieder weiter mit viel viel fahren...kannst ja mal ohne es zu übertreiben immer mal wieder bremsübungen während der fahrt machen etc...

mal mit absicht das vorderrad kurz anbremsen und sofotr lösen dann erfährst du solches...aber am besten du machst das mit einem instruktor wenn du neu bist in diesem gebiet

Finde ich zuerst mal sehr gut, dass Du dich so damit befassen willst, da gibt es nicht viele ;)

Ich kann dir für den Anfang nur empfehlen, mach langsam und versuch garnicht erst die Grenzen der Maschine zu ertasten.

Die heutigen Reifen und Maschinen bringen dich gerade als Anfänger ganz schnell in Situationen, in die Du so schnell nicht kommen willst.

Einer der wichtigsten Punkte für mich auf der Strasse ist ständige beobachtung des Verkehrs um Dich herum.

Stell dir dabei immer wieder selbst Fragen wie:

-Was könnte der Vordermann jetzt tun? (einfach zum Wenden ansetzen etc.)

-Wo könnte ich in diesem Fall hin? (Lücke suchen)

Versuch zu erahnen, was die Leute vorhaben, das kann Dir irgendwann das Leben retten.

Geh immer an Kreuzungen oder bei Rechts vor Links davon aus, dass Du übersehen wirst/werden kannst.

Ich denke auch, mit einem Sicherheitstraining ist man gut beraten, allerdings erst, wenn man halbwegs mit der Maschine umgehen kann.

Ich würde mich auch die erste Zeit möglichst nur Fit und bei einigermaßen gutem Wetter auf die Maschine setzen, denn man hat erstmal genug damit zu tun die Maschine unter Kontrolle zu halten.

Ein guter Ansatz sind auch die Grundfahraufgaben, die Du dann mit deiner eigenen Maschine auf einem Parkplatz und vielleicht einer Hilfsperson nachbauen kannst. So kriegt man auch schonmal ein bisschen das Gefühl für Bremsen und Trägheit der Maschine.

Als Buch kann ich dir z.B. "Die obere Hälfte des Motorrads" empfehlen, ist allerdings sehr theorielastiger Stoff.

Dort wird auch über die Signalverarbeitung im Hirn gesprochen und warum man z.B. bestimmte Reflexe auch trainieren kann.

am 21. Juli 2008 um 11:39

Also halt anbremsen bis es kurz blockiert...ist gut wenn man das kennt bevor man unabsichtlich in diese situation kommt

moin,

grundregel ist auch, sei doppelt aufmerksam, nämlich für die autofahrer und radfahrer mit.

auch wenn die verkehrslage entspannt scheint, gerade in städten reissen die leute ihre dosen gerne ohne warnung auf die andere fahrspur.

geh nie davon aus, dass man dich sieht.

fahre zu sicherheitstrainings und übe auch, wieviel kraft und gefühl es braucht, die karre auch bei höheren geschwindigkeiten um ein hindernis zu "reissen".

die entscheidung "bremsen ODER lenken" muss ins gefühl, dafür is das hirn zu langsam und beides gleichzeitig rächt sich.

viele grüße

am 21. Juli 2008 um 11:46

Wenn du dich mit deinem eigenen Bike langsam angefreundet hast, wäre es sicherlich hilfreich ein oder zwei Fahrsicherheitstrainings zu absolvieren die spezielle Manöver schulen. So z.B. Ausweichen und Notbremsungen in Schräglage etc. Dafür solltest du jedoch dein Möp bereits ein bisserl kennen. Sofern du dich bei solchen Kursen noch auf Bremsen, schalten etc. konzentrieren mußt, dürfte sich vermutlich kein all zu großer Lernerfolg einstellen. Habe jetzt knapp 7000 km gemacht ( seit Ostern ), ist meine eigene nach 10 Jahren selten immer mal wieder irgendwelche Moppeds von Freunden und Familie und werde bald mal so einen Kurs machen um die bisherigen Erfahrungen zu vertiefen und ggf. neues Wissen zu erfahren.

Ansonsten kann ich nur sagen, das man recht schnell an Erfahrung gewinnt. Nach dem ersten mal Rollsplitt in einer Kurve achtet man mehr auf den Asphalt, nach dem ersten Mal Vorfahrt genommen bekommen achtet man noch mehr auf andere Verkehrsteilnehmer und versucht immer mehr für die mitzudenken oder sich für die bekloppteste Verhaltensweise des anderen bereitzuhalten.

Alle Wenn und Aber kann man nicht ausschließen, aber ich denke viel kann man ausgleichen wenn man sehr aufmerksam unterwegs ist und auch wenn man es mal zügiger angeht das Gehirn nicht zuhause bleibt. Das ganze gepaart mit Sicherheitskleidung, dann sollte es doch wohl werden :D

Übrigens ( solche Threads gibt es hier massenweise ) die Frage des Einsteigermoppeds ist ansich glaube ich recht egal. Wenn man gedanklich dem absoluten Heizer und "Ich kenne keine Angst / Respekt " Alter entkommen ist und bis dahin überlebt hat ist glaube ich recht egal auf was du anfängst. Ich z.B. habe viele verschiedene Möp´s gefahren und hatte damals nur ne eigene 50er - ansonsten nie ne eigene und bin auch dementsprechend selten gefahren. Jetzt nach 10 Jahren habe ich mit 1300 ccm und 98 PS angefangen und ich fühle mich in dieser Klasse sehr wohl. Es ist nicht absolut übertrieben viel Leistung und nun wahrlich auch nicht zuwenig. Da ich selbst noch ein paar Kilos mehr mitbringe, das Mopped nicht sonderlich leicht ist ( ca. 250 Kg leer ) und ich ab und zu auch zu zweit fahre finde ich die Leistung schon OK. Letztlich kannst dich auch mit nem Mofa Tod fahren. Ich persönlich werd jedoch vermutlich nie in die Verlegenheit kommen nen Mopped mit 180 PS zu besitzen - wäre mir für mich vermutlich zu gefährlich da ich immer das Klischee des Supersportlers bedinen müßte und zum anderen benötige ich soviel Leistung auch nicht. Klar, nett zum posen - aber ist nicht so meins. So zwischen 70 und 100 PS ist denke ich ne ganz gute Größenordnung. Im Anzug schneller als 99% der Straßenautos und schon so das man immer noch Leistungsreserven hat.

Aber das mußt du auch für dich entscheiden. Viele dieser Fragen stellt sich "Otto Normaleinsteiger" nicht. Die meisten fahren einfach drauflos ( was auch immer besser oder schlechter ist ). GGf. wäre es auch mehr für dich einfach gemütlich durch die Landschaft zu choppern? Das kannst nur du für dich entscheiden.

Such Dir einen erfahrenen Tourenpartner, eine schöne Tour (sollte in Öland ja nicht so schwer fallen und fahr erstmal hinterher. anfangs hast Du genug mit dem Bedienen des Motorrads zu tun, da solltes Du Dir um Routenführung keine grossen Gedanken machen müssen. Wenn das mit dem Fahren einigermassen klappt (sollte recht fix gehen), versuche Dich mal am Vorausfahrenden zu orientieren, wann er bremst, wie er Kurven fährt.

Das Motorradfahren ist wie Skifahren.Eine Woche intensives Training am Stück, dann klappt das normalerweise schon recht gut. Dann ein Sicherheits- und ein Kurventraining, gefolgt von einer weiteren Woche intensives Fahren und dann solltest Du 17 Jahre Rückstand auf den Normalfahrer so ziemlich aufgeholt haben.

am 21. Juli 2008 um 12:16

Achhja, zur oben erwähnten Vorfahrt...

dieses Wort kannst du streichen aus deinem Hirn sobal du auf dem Bike sitzt...

Da heisst es trotzdem bremsen...hab ich am eigenen Leib erfahren. und so nen family van mit noch geschätzten 40 bis 50 km/h zu küssen ist nicht gerade empfehlenswert! Das Schmerzensgeld danach allerdings schon:D

Achja eines noch....und das ist etwas das 95 % aller Biker komischerweise verdrängen obwohl Sie es am besten wissen müssten...rechen beim deinem Überholweg nicht mit einer Dose sondern mit einem Bike..

ganz schnell noch vor der Kurve vorbei an der Dose damit ja meine linie nicht zerstört wird...

ist ja nur einmal kurz gasaufreisen und geht ganz schnell

diesen gedanken kennen wir wohl alle...wenn du dann schnell noch vorbei willst, ist dein entgegenkommender evtl. gerade auf der fliegenden Runde seiner Hausstrecke und will auch nur mal kurz aufreisen und du wirst dich wundern wie schnell der dann ums Eck kommt...bei sowas hats schon oft gekracht...

Themenstarteram 21. Juli 2008 um 13:32

Hallo Leute,

danke für die vielen Tips in so kurzer Zeit.

- Das Buch ist schon bestellt :-)

- Sehr gut finde ich auch den Tip mit dem erfahrenen Tourenpartner, das werde ich mal machen

- Bremsübungen um ein Gefühl zu bekommen

- Viel Übung versteht sich von selbst.

Das mit dem Fahrsicherheitstraining ist in Ö ohnehin Pflicht (Mehrphasenausbildung). Da muss ich

3-9 Monate nach Erhalt des Scheins hin, sonst nehmen sie ihn mir wieder ab. Das werde ich vermutlich

noch im Oktober machen. Anfang nächster Saison, nach einer Wiedereingewöhnung nach der Winterpause

will ich ein Techniktraining ansetzen.

Ciao

Gio

Zitat:

Original geschrieben von gio123

Das mit dem Fahrsicherheitstraining ist in Ö ohnehin Pflicht (Mehrphasenausbildung). Da muss ich

3-9 Monate nach Erhalt des Scheins hin, sonst nehmen sie ihn mir wieder ab. Das werde ich vermutlich

noch im Oktober machen. Anfang nächster Saison, nach einer Wiedereingewöhnung nach der Winterpause

will ich ein Techniktraining ansetzen.

Wenn die das hier einführen würden, würd ich sofort dafür unterschreiben!

Dann aber auch bitteschön für Autofahrer.

am 21. Juli 2008 um 16:02

Also wenn Ich weit zurück denk,

 

Lewellyn hat sehr Recht!

Am besten zu Anfang mit einem ruhigen Erfahrenen "Vorfahrer" gemeinsam ruhige gemächliche Tour irgendwo in deiner Nähe, aber wo wenig Verkehr ist.

Dann ruhig und locker sich führen lassen, Eindruck von deinem Mo gewinnen, langsam alles zur Routine werden lassen

( wie wann bremsen, wie vorraus schauen)

Auch mal in Ruhe mit dem Erfahrenen unterhalten, Wo schaust hin, worauf Achtest Du?

Dann geht das locker flockig und ein Sicherheitstraining schadet Nie, je früher desto besser!!

Danach hast genug Routine um selbst mal am WE ne Tour zu machen oder Du fährst vor und der andere beobachtet Dich.

Danach vl kurz Reden um zu sehen wo vl etwas noch zupft.

 

Gutes Wetter und Un/Umfall´freie Fahrten und viel Fun Dir

 

Gruß Sven

am 21. Juli 2008 um 18:29

Ich kann eigentlich meine Vorrednern nur zustimmen!!!

ABER:

Du solltest jedoch trotz den Gefahren welche nunmal beim Mopedfahren auf Dich zukommen (oder hoffentlich auch nicht) nicht zu sehr verkrampft auf das Moped sitzen...!

Ich meine damit, dass die Einstellung "Sch**** egal was ist, ich heize was das Teil hergibt...." oder "Wer bremst verliert...." genauso gefährlich ist wie die Gedanken"Hoffentlich kommt mir auf meiner Spur keiner entgegen" oder "Was wird wohl hinter der Kurve auf mich warten..."

Ich hoffe Du / Ihr versteht wie ich es meine....

Ein gesundes Mittelding zwischen beiden Extremen find ich am besten

 

MFG Tobias

am 21. Juli 2008 um 18:40

herr gott bro,

du bist mal eben nur 5 jahre älter als unsereins... deine startpost ausser acht lassend, könnte man glatt meinen, hier ginge es um "ich bin 67 jahre alt und möchte in der russendisko 'ne 18-jährige abschleppen :D:D

ruhig und gelassen an die sache rangehen. in den kurven erstamal versuchen unter 130 km/h zu bleiben..

am 21. Juli 2008 um 20:14

Ich finde es gut, dass er sich und wie er sich mit der Sache beschäftigt. Würde dem ein oder anderen Zweiradfahrer der an mir schon vorbeigeschoßen ist guttun....

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