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Riskanten Fahrstil abgewöhnen?

Themenstarteram 30. Juni 2013 um 16:16

Hi,

mich würde einmal eure Meinung zu folgender Frage interessieren:

Kann man sich einen "riskanten" Fahrstil mit dem Motorrad einfach so abgewöhnen?

Ich fahre jetzt ca. 10 Jahre Motorrad (zuerst Naked Bike, dann SSP, jetzt Reiseenduro) und würde mich als ziemlich routiniert bezeichnen (habe recht hohe Jahresfahrleistungen und fahre auch öfter mal offroad), habe aber das Problem, dass ich seit Anfang an sportlich/riskant fahre und das auch meine Hauptmotivation zum Fahren ausmacht.

Hatte deswegen auch schon zwei größere Unfälle mit leichten/mittleren Verletzungen (die zum Glück schon ein paar Jahre zurückliegen), was mich aber auch nicht nachhaltig beeindruckt hat.

Meine riskante Fahrweise äußert sich vor allem darin, dass ich auf winkligen, unübersichtlichen Nebenstrecken (häufig nur 4m breit) unter Berücksichtigung der Sichtweite zu schnell fahre und mich auch ein rutschendes Hinterrad (beispielsweise wegen verschmutzter Fahrbahn oder bei Regen) nicht schreckt... Ab und an lasse ich mich auch auf Duelle mit stärker motorisierten Motorrädern ein...

Wenn ich dann nach einer sehr zügigen Runde zu Hause ankomme (oder, wie heute, einen schweren Motorradunfall beobachten musste) frage ich mich: Kann man sich das Laster des schnellen Fahrens abgewöhnen? Wenn ja wie?

Würde mich über Antworten freuen!

MfG

Ralf

Beste Antwort im Thema

Die meisten hier haben dir (TE) bestimmt nicht viel weitergeholfen.

Das ist auch sehr schwer. Du musst dich selbst in den Griff kriegen, oder der Tod, oder die Polizei.

Ich behaupte, dass ich ungefähr nachvollziehen kann, wovon du sprichst. Ein Jahr bin ich in der Bundeshauptstadt und Umland sehr sportlich gefahren. Fast jeden Tag, wo ich gefahren bin, Kopf und Kragen riskiert.

Irgendwann kam die Einsicht. Aber nicht von alleine, sondern durch eine Person, welche viel Einfluss auf mich hat. Ich habe mir etwas einfallen lassen, was mich während der Fahrt immer wieder daran erinnert, dass ich vorsichtiger fahren soll. Das klappt auch gut. Mittlerweile habe ich damit kein Problem mehr, wenn ich halt länger brauche. Und wenn ich die Sau rauslassen will, dann fahre ich neuerdings am Sonntag zum Parkplatz und lasse dort die Knie schleifen. Irgendwann will ich mal auf die Rennstrecke. Das sind die Orte, wo ich mich jetzt austobe(n will). Das lasse ich mir auch nicht nehmen.

Den Vorschlag auf ein schwächeres Motorrad umzusteigen, halte ich für Blödsinn. Ich bin mit 34 PS so oft am Unfall (vielleicht auch Tod) vorbeigeschrammt, dass ich es nicht mehr zählen kann. Vor dem Motorrad bin ich Roller gefahren. Auch dort kann man die Sau rauslassen, wenn man will. Natürlich nicht ganz so extrem.

Du scheinst ebenso wenig Angst vor Tod und Schmerz zu haben, wie ich, aber vielleicht versuchst du auch mal darüber nachzudenken, wie sich deine Angehörigen fühlen, wenn dir was passiert. Du hattest ja schon zwei Unfälle. Vielleicht kannst du es nachvollziehen. Mein Vater und meine Stiefmutter hatten vor knapp zwei Wochen einen Motorradunfall. Wenn ich darüber nachdenke, dass andere um mich genauso besorgt wären (, wie ich es war, ), bekomme ich ein schlechtes Gewissen.

Ja, lange habe ich das Gewissen beiseite geschoben... Immer wieder habe ich mir und anderen Leuten eingeredet, dass ich niemand anderes bei einem Unfall verletzen werde, keine Verantwortung habe und es eh niemanden interessiert, wenn ich drei Meter unter der Erde liege.

Stimmt alles nur leider nicht. Auch als Motorradfahrer kann man sehr wohl andere Menschen verletzen. Und selbst wenn man die andere Person nicht körperlich verletzt, dann sicher psychisch. So ein zerteilter/zermatschter Körper sieht sicher nicht schön aus und erwirkt einen Schock. Und Verantwortung hat auch jeder Mensch. Den anderen Personen gegenüber. Das überschneidet sich etwas mit dem, was ich eben geschrieben habe, aber wenn du schuld am Unfall bist, trägst du auch die Verantwortung dafür. Und ich persönlich fühle mich mittlerweile auch meiner Freundin und meinen engsten Verwandten verantwortlich. Dass es niemanden interessiert, wenn ich unter der Erde liege... tja... damit habe ich auch noch so meine Problem, mir das auszureden. Das wird mir nur immer wieder bewusst, wenn es mir andere Leute sagen.

Irgendwie finde ich es, als 19jähriger Bub und Fahranfänger gerade etwas lachhaft, einem Motorradfahrer der 10 Jahre fährt, zu erklären, wie die Welt funktioniert... :rolleyes:

P.S.: Ich bin nach zwei Wochen das erste Mal auf die Fresse geflogen.

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70 Antworten
am 30. Juni 2013 um 16:27

Was willst Du hören? Adressen von Seminaren oder Gruppen wie den Anonymen Rasern?

Wenn Du das nicht ganz von alleine hinkriegst, hast Du 2 Möglichkeiten: 1.) Hör auf zu fahren oder 2.) kauf Dir ne langsame Kiste, mit der man nicht rasen kann. Oder Du fährst weiter wie bisher und riskierst halt Deine Knochen.

Motorradfahren ist reine Kopfsache - also bring erst mal den in Ordnung.

Ich hab mir ein Motorrad zugelegt, dass von sich aus sagt, jetzt ist genug. Erspart mir viel Selbstbeherrschung.

Verkaufe ich gerade. Kannste haben. BMW K75RT.

Und was heißt riskant? Brauchst Du die Gegenspur in der Kurve?

am 30. Juni 2013 um 16:39

@TE: Du bist der Größte!

Ich empfehle den Wechsel auf einen Cruiser.

Themenstarteram 30. Juni 2013 um 16:50

Hi

ich bin bereits von einem aktuellen SSP auf ein älteres, leistungsschwaches Motorrad (XT 600) umgestiegen, um mich selbst einzubremsen.

Die Gegenspur brauche ich nicht, weil die schmalen Fahrbahnen gar keine Begrenzungsstreifen haben. ;) Oder anders: Sobald man eine Kurve fährt, ist man automatisch auf der Gegenfahrbahn. Wenn ich mal etwas breitere Landstraßen mit Begrenzungsstreifen fahre passe ich aber natürlich auf, dass ich immer auf meiner Spur bleibe.

}Ich empfehle den Wechsel auf einen Cruiser.

Cruiser finde ich leider abgrundtief hässlich. Aber an andere älteren Motorräder, die nicht zum schnellfahren reizen habe ich auch schon gedacht. GB 500, SR 500, SRX 600 oder in die Richtung.

}@TE: Du bist der Größte!

Dieser Beitrag hat mir jetzt nicht so weitergeholfen.

MfG

Ralf

 

 

Ich kannte mal einen, der hatte keine Angst.

Hat mittlerweile das Zeitliche gesegnet.

Der war völlg phantasielos. Ich nehme an, dass er deswegen

keine Angst hatte.

Man braucht zumindest ein bisschen

Phantasie, um so etwas wie Angst zu empfinden.

Denn man muss sich vorstellen können, was jetzt der schlimmste Fall wäre.

Mähdrescher mit 60 km/h, der die ganze Strasse einnimmt...

Und dann aber nüchtern

und erfahren genug sein, den Nutzen gegenüber dem Risiko abzuwägen...

Also: Versuch' Dir einfach mal vorzustellen, was wahrscheinlich

hinter der nächsten unübersichtlichen Ecke lauern könnte.

Dann gehst Du automatisch vom Gas.

Ansonsten finde ich deine fahrerische Vorgeschichte so ungewöhnlich nicht.

Zwei Unfälle in 10 Jahren für jemanden, der halbwegs fix unterwegs ist...

das ist Durchschnitt, oder darunter.

Manche fangen in deinem Fall mit Harleys an. Ich fahre alte Schätzchen,

125er, Bulldog...

Zitat:

Original geschrieben von Kreuzass

Hi,

mich würde einmal eure Meinung zu folgender Frage interessieren:

Kann man sich einen "riskanten" Fahrstil mit dem Motorrad einfach so abgewöhnen?

Ja

Zitat:

Wenn ja wie?

Würde mich über Antworten freuen!

MfG

Ralf

Hirn einschalten

Alternativen: schwarzer Kombi, ansonsten keine

NE LS650 dürfte schon ziehmlich "bremsen". Die mag auch kein Hochdrehn...

Hey, PP, Du wirst lachen, genau die bin ich heute gefahren

(mal mit einem Kumpel getauscht). Stimmt. Zum Entschleunigen

ist die Spitze...:D:D

am 30. Juni 2013 um 17:28

Mir drängt sich der Verdacht einer Sockenpuppe auf,

aber ich kann mich auch täuschen ?

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

0016

Schwierig!

 

Zitat:

Original geschrieben von Kreuzass

... dass ich seit Anfang an sportlich/riskant fahre und das auch meine Hauptmotivation zum Fahren ausmacht.

Du schreibst es ja selbst!

Man fährt ja nicht riskant, weil man unbedingt einen Unfall bauen oder sich totfahren möchte, sondern weil es einem einen Kick gibt.

Ich denke, es hat Ähnlichkeit mit einem Suchtverhalten - mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten.

Die meisten Raucher lassen sich ja auch nicht vom (bereits vorhandenen) Lungenkrebs davon abbringen. :rolleyes:

am 30. Juni 2013 um 18:46

Nur noch Kringel fahren........da kann man sich zwar auch höllisch wehtun, hat aber was Überraschungen, Gegenverkehr und Sturzzonen die maximale Sicherheit.

Und du mußt nicht langsamer werden............ansonsten Hirn einschalten wie so oft erwähnt.

In meiner Gegend wechseln die SSP-Fahrer wenn sie denn mal Familie haben und die 40 erfolgreich erreicht haben auf SuperMotos. Kurvenknallen geht wunderbar, nur ist bei um die 160 schluss. Dafür halt mehr "Fun" unter 100 km/h.

Zitat:

Original geschrieben von Kreuzass

 

Kann man sich das Laster des schnellen Fahrens abgewöhnen? Wenn ja wie?

Hallo

Hmmm, bin mir nicht sicher ob du keine Erfindung von MT bist um die Mitgliederzahl künstlich nach oben zu treiben??

Antwort zur obigen Frage:

Lass es einfach.

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