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Roadtrip, die Fortsetzung

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 4. Juni 2012 um 17:46

Servus,

nachdem ich euch hier:

http://www.motor-talk.de/.../roadtrip-tag-1-der-kauf-t3869105.html?...

ja eine Fortsetzung versprochen hatte...kann ich euch heute endlich berichten wie es mit dem Schnäppchen E320 Cabrio aus Spanien weiterging.

Wo waren wir stehengeblieben…ach Ja, mein Spez´l Christian hatte eben gerade bei einem windigen Spanischem Gebrauchtwagenhändler in einem McDonalds neben Ikea in Malaga einen A124 E320 für ein lächerliches Geld gekauft und wir machten uns auf den Weg Richtung München.

Das erste Ziel war vorläufig einmal Allicante und dort zu übernachten, also knapp 500 KM und 5 Stunden Fahrzeit.

Zuerst aber einmal an die Tankstelle und das Dickschiff vollgemacht.

Öl + Wasser hatte ich ja bereits kontrolliert, Luftdruck wurde noch gecheckt und die Scheibenwaschanlage aufgefüllt ( was in Anbetracht des Scheibenwischergummizustandes eher aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit passierte) und der Innenraum wurde ein paarmal mit Babyreinigungstüchern ausgewischt um den schlimmsten Grind rauszubekommen…ich erwähnte doch bereits das der Wagen einen „leichten“ Pflegenotstand aufwies…oder?

Selbstverständlich fuhren wir offen…alleine schon weil der Gestank aus kaltem Zigarrenrauch und Vanillebaum (der immer noch nicht aufgetaucht war, ich bewunderte schon die Nachhaltigkeit der Dinger) nur offen zu ertragen war…und weil es Mitte März mit knapp 20 Grad nur 3 Grad KÜHLER wie bei uns Zuhause in München war (was läuft in Südspanien eigentlich Wettertechnisch falsch, weiß das wer?) .

Christian hatte zwar Überführungskennzeichen besorgt, ich war aber der Meinung das wir auf Spanischen Autobahnen mit dem Originalkennzeichen weniger Gefahr laufen rausgewunken zu werden nur weil wir im Verkehr mitschwimmen, außer Touristen fährt da ja keiner 120.

Da in Spanien anscheinend keine Versicherungspflicht besteht war das Original-Kennzeichen nur leider nicht versichert so dass wir…nur weil Christian etwas die Hosen vollhatte.. nach noch nicht einmal 80 KM außerhalb von Malaga auf einem Rastplatz anhielten und doch die Überführungskennzeichen anbrachte.

Was sich als erste Hürde präsentierte da irgend ein §$%&*# das hintere Kennzeichen nicht angeschraubt sondern brav angenietet hatte…wer macht den sowas…klauen die da unten Weißblech oder was?

Da ein Akkubohrer noch nicht zum Repertoire meines Notfallskoffer´s gehörte und es mit einem Leatherman verdammt lange dauert so eine Niete rauszupulen, entschieden wir uns für die gepflegte „Gaffatape“ Lösung und haben die Kennzeichen kurzerhand festgetaped.

Sah zwar recht bescheiden aus, hielt aber in der Tat gut bis nach Hause.

Bei der Gelegenheit ergab sich noch eine weitere Hürde die sich im Laufe der Weiteren Fahrt das eine oder andere mal zeigte…die Navigation.

Wir beide sind durch die neueste Navigation in unseren Geschäftsfahrzeugen, sagen wir mal…verwöhnt.

Soll heißen, mein Navi sagt mir jede Tankstelle in der Umgebung, Ausfahrt etc. an und ist naturgemäß doch recht genau und aktuell. Das mobile Navi was wir mitgenommen hatten zeigte hier noch die eine oder andere Lücke und war auch nicht unbedingt auf dem neustem Stand…was sich bereits in der nächten Abfahrt nach dem Kennzeichenwechsel zeigte als es uns von der Autobahn lotste…nur damit wir direkt im Kreisverkehr von einem Polizisten und seinen vier Kollegen rausgewunken und mit den Worten „DOCUMENTATIONE?!“ begrüßt wurden…und ich hatte Christian noch als Angsthasen betitelt als er unbedingt die Überführungskennzeichen anschrauben wollte.

Die Jungs erwiesen sich zwar als recht Kamerascheu, waren aber trotz Ray-Ban, Kippe und sehr machomässigem Auftritt super unkompliziert und haben sogar ein nettes Bild von uns gemacht…unsere erste Kontrolle nach noch nicht einmal 130 KM, das mag ja was werden.

Wurde es dann aber nicht, es blieb zum Glück die einzige Kontrolle.

Alle paar Hundert KM tauschten wir einmal und bei so einer Gelegenheit bekam ich meinen besten Kaffee in Spanien…an einer Tankstelle aus einem Instandbecher mit integriertem Wasserkocher: http://www.fastdrinks2go.com/nuestra-gama/

Ihr könnt euch wohl vorstellen wie erst der andere geschmeckt hat….

Bis Allicante „plöderten“ wir so vor uns hin und benötigten mit allen Fehlnavigationen, Stops und Pausen doch nur 5,5 Stunden…trotz versteinerten HR Reifen und defekter Klimaautomatik (die wir ja eh nicht brauchten, ich sage nur 3 Grad KÜHLER wie in München) so dass wir gegen 20:00 Uhr im Industriegbiet von Allicante einen Supermercato enterten und uns was zu futtern sowie Febreze für den Innenraum gönnten.

Da es inzwischen etwas frischer wurde (…was mit dem Wetter da unten nicht stimmt könnt Ihr mir immer noch nicht sagen, oder? ) fuhren wir geschloßen und der Gestank wurde echt nur durch die Windgeräusche des schlecht sitzenden Verdecks überboten.

Gerade als ich verzweifelt überlegte wie lange der Verkäufer die Vanilebäumchen wohl am Rückspiegel hängen hatte das noch nicht einmal 500 Km offenfahren etwas Besserung schaffen, fuhr Christian seinen Sitz nach hinten…Ihr erinnert euch sicherlich, er ist etwas kräftiger und braucht die volle Beinfreiheit…und da sah ich es, ein gelbes Stoffbändchen was unter dem Sitz vorschaute.

Tatsächlich fischte ich insgesamt drei Vanillebäumchen unter Fahrer und Beifahrersitz hervor (wer sowas macht grillt auch Eichhörnchen, mal ehrlich) da brauchte man sich nicht zu wundern das es auch bei 140 offen auf der Autobahn noch nach Vanille „duftet“…hurra.

Ab hier wurde es dann in der Tat mit jedem KM besser.

Frisch gestärkt und mit dem Erfolgserlebniss doch endlich dem Vanillehorror entkommen zu sein auf der Brust, entschloßen wir uns nun doch weiter zu fahren und kamen in der Nacht noch bis Cambrils. etwas über 900 Km am ersten Tag waren jetzt schon einmal nicht schlecht.

Da es sich hier ja um ein Feriengebiet kurz vor Barcelona handelt sollte man meinen das es ein leichtes wäre ein Hotelzimmer zu bekommen…wenn man nicht gerade außerhalb der Saison auftaucht. Nachdem wir ein paar Runden durch den Ort gemacht hatten und nur von „geschloßen“ Schildern bei den Hotels angegrinst worden sind, muß ich sagen… es gab selten einen Moment wo ich mich mehr über ein Iphone gefreut hatte wie den, als Christian über HRS einfach mal so nachts um 1:00 Uhr ein Hotel in einer Geisterstadt für uns gebucht hat.

So lagen wir um 1.30 in unseren Zimmern mit dem festem Plan, um 5:00 Uhr wird aufgestanden und um 6:00 Uhr geht es weiter…schließlich hatten wir für den nächsten Tag noch 1500 KM durch Frankreich und die Schweiz vor der Brust…HURRA

Tag 2:

Nach einem super Frühstück und einem (inzwischen gewohnt) eher bedenklichem Kaffee waren wir doch tatsächlich bereits um 6:41Uhr noch leicht verschlafen Startklar und nach einem kleinem Öl und Wassercheck bewegten wir uns wieder Richtung Autobahn.

Da der Aschenbecher inzwischen von dem Mautgebührenwechselgeld schon am überquellen war entwickelte sich an den Mautstationen eine gewisse Routine und nachdem wir auch die morgentliche Rush-hour auf der Autobahn um Barcelona relativ gut hinter uns gebracht hatten fuhren wir gegen 10:00 Uhr über die Grenze nach Frankreich.

Das hieß jetzt auch…ENDLICH GASGEBEN…und zwar von stupiden 120 Km/H auf fast Halsbrecherische 130 Km/H.

In der Nähe von Montpellier machten wir gegen 11:00 Uhr eine erfrischende Mittagspause und kamen gegen 13:00 nach einem Powernap und fünf Tassen feinstem Cafe-Latte…ich hätte nie gedacht das ich mich mal über französischen Kaffee freuen würde….dort wieder weg.

Wir tauschten mal wieder und ich fuhr. Das Dickschiff schnurrte und die französiche Leitplanke zog so bei 140 Km/H gemütlich an uns vorbei als irgendwann mal wieder die Reservelampe anging.

War jetzt nichts besonderes und bisher hatte es sich ergeben das Christian immer am Steuer saß wenn getankt werden mußte.

Da ich ja selber ja auch einen E320 mein eigen nennen darf, wusste ich natürlich wie weit man ungefähr mit Reserve kommt und so wählte ich nicht die nächste Tankstelle die in 15 KM kommen sollte sondern entschied mich für die nächste in 57 KM (lt. Navigation) da war noch genügend Luft, schließlich ging die Lampe ja gerade erst an und aufgrund der recht moderaten Geschwindigkeit hatten wir bisher immer so um die 10L / 100 gebraucht, sollte also passen.

Wieviel Luft da wirklich war erfuhren wir ab dem Moment wo sich die nächste, vom Navi angezeigte Tankstelle als NEBEN der Autobahn liegend rausstellte und es NATÜRLICH keine Abfahrt gab.

Es gab auch bei den nächsten drei Tankstellen die lt. Navi kommen sollten keinerlei legale Abfahrt.

Inzwischen waren wir mit der brennenden Reservelampe gut 100 KM weit gekommen, ich fuhr nur noch 80 – 90 Km/H und ließ mich bergab sogar ohne Fahrstufe rollen nur um ja nicht ohne Sprit liegenzubleiben.

Um es kurz zu machen, die nächste für uns anfahrbare Tankstelle kam tatsächlich erst nach 166 KM während denen mir Christian vom Beifahrersitz aus immer wieder recht süffisant aber bestimmt klarmachte (während er „i´m walking“ summte) das er nicht bereit ist die Kiste auf einer Französischen Autobahn ohne Standsstreifen zu schieben.

Das Beste aber war, als wir an der Mautstation kurz vor der nächten erreichbaren Tankstelle standen und gerade bezahlen wollten, kam doch tatsächlich Rauch aus der Lüftung…aus einer Lüftung wo der Lüftermotor nicht ging, es mußte also wohl etwas heftiger unter der Haube qualmen.

Mit entsetztem Gesichtsausdruck durfte der Junge Mann in seiner Mautkabine beobachten wie aus dem inzwischen stärker qualmenden altem Cabrio recht lässig (wenn er brennt, brennt er eben, dann können wir irgendwo in Frankreich auch nicht mehr viel reißen) zwei Typen ausstiegen und mit „Schußbereitem…wenn auch 19 Jahren altem…Feuerlöscher in der Hand vorsichtig die Motorhaube öffneten.

Was soll ich sagen, da brannte nichts…also nichts wichtiges, Ihr erinnert euch an die vom Verkäufer aufgefüllten Flüssigkeiten? Nun, anscheinend hatte er auch ATF bis Maximum aufgefüllt…bei kaltem Getriebe…der Vollpfosten.

Da der Wagen bei der Probefahrt nicht wirklich warmgefahren wurde, hatte ich ATF nur kurz rausgezogen um zu sehen ob überhaupt Öl drin ist und später nicht mehr kontrolliert…das sorgte jetzt nach fast 700 KM leicht bergiger Strecke im warmen Südfrankreich ( wärmer als in Südspanien, was stimmt mit dem Wetter da immer noch nicht?) dafür das alles überflüssige Öl über den Überlauf auf die heiße Abgasanlage rausgedrückt wurde als die Temperatur während des Stop and Go an der Mautstation etwas nach oben ging.

Am Ende gingen doch tatsächlich nur 67 Liter in den 70 Liter Tank…nach 166KM auf Reserve. Irgendwas sagt mir, das hier auch mal ein neuer Tankgeber fällig wäre.

Nach diesem kleinem "Wachmacher" fuhr Christian wieder und mich plagte als Beifahrer irgendwann die Langeweile, so dass ich anfing die Kleinigkeiten im Innenraum zu machen.

Nichts ist schöner als der Gesichtsausdruck des Fahrers wenn Du Ihm kurz vor der Schweizer Grenze die Mittelkonsole ausbaust um die Sitzheizungsschalter wieder anzustecken damit die Beleuchtung funktioniert. Bei der Gelegenheit „fischte“ ich auch ein paar Teile aus den Tiefen des Mitteltunnels die die Annahme zulassen, dass der Vorbesitzer es mit dem Schließen des Verdecks bei Regen nicht immer so genau genommen haben muß…hoffe ich, den alle anderen Gründe für Algenwuchs auf Plastikverkleidungen wollen mir irgendwie nicht gefallen.

In der Zwischenzeit wurde es dunkel und da es Mitte März in der Schweiz nachts nicht immer zwingend warm ist, entschloßen wir uns dazu die Rush-Hour in Genf für einen kleinen Zwischenstop zu nutzen und trotz Dunkelheit einmal auf die Fehlersuche für die nicht funktionierende Lüftung zu gehen. Wir waren uns sicher das ein sich drehende Lüftermotor eine entscheidene Verbesserung der Heizungqualität bewirken würde.

Wie sich rausstellte war schlicht die 30A Flachsicherung altersschwach und da das Verdeck in der Nacht nicht gebraucht wurde haben wir einfach die Sicherung von der Verdecksteuerung umgeschraubt…warme Füße sind schon was feines.

Der Rest der Fahrt verlief recht unspektakulär, das nächste Mal wurde erst in Östereich getankt und erst als wir endlich in Deutschland waren hörte ich plötzlich ein merkwürdiges, klapperndes Geräusch von rechts…das stellte sich aber als recht harmlos raus.

Ich fuhr halt…endlich mal…etwas flotter mit dem Dickschiff und Christian fiel ein, das es versteinerte HR reifen waren mit denen ich da das 2 Tonnen Dickchiff mit etwas über 190 über die A96 scheuchte.

Nachdem ich dann auf moderate 160 km/H runterging hatte Christian seine Zähne wieder im Griff und so kamen wir Nachts um halb zwei nach 2491 KM in eineinhalb Tagen doch glücklich aber recht erschlagen in München an.

Mittlerweile hat Christian die Restauration des Cabrio´s fast abgeschloßen, neben einer großen Inspektion, neuen Reifen, Felgen, Stoßdämpfern AU und TÜV hat er sich kurzfristig dazu entschloßen gehabt auch das Verdeck, die Lederausstattung und den Lack neu machen zu lassen.

Im Moment steht ein frisch lackiertes Fahrzeug in seiner Einfahrt das nur noch auf die Montage der frisch bezogenen Sitze und Türverkleidungen wartet…aber von dem Abenteuer soll er euch selbst berichten.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 4. Juni 2012 um 17:46

Servus,

nachdem ich euch hier:

http://www.motor-talk.de/.../roadtrip-tag-1-der-kauf-t3869105.html?...

ja eine Fortsetzung versprochen hatte...kann ich euch heute endlich berichten wie es mit dem Schnäppchen E320 Cabrio aus Spanien weiterging.

Wo waren wir stehengeblieben…ach Ja, mein Spez´l Christian hatte eben gerade bei einem windigen Spanischem Gebrauchtwagenhändler in einem McDonalds neben Ikea in Malaga einen A124 E320 für ein lächerliches Geld gekauft und wir machten uns auf den Weg Richtung München.

Das erste Ziel war vorläufig einmal Allicante und dort zu übernachten, also knapp 500 KM und 5 Stunden Fahrzeit.

Zuerst aber einmal an die Tankstelle und das Dickschiff vollgemacht.

Öl + Wasser hatte ich ja bereits kontrolliert, Luftdruck wurde noch gecheckt und die Scheibenwaschanlage aufgefüllt ( was in Anbetracht des Scheibenwischergummizustandes eher aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit passierte) und der Innenraum wurde ein paarmal mit Babyreinigungstüchern ausgewischt um den schlimmsten Grind rauszubekommen…ich erwähnte doch bereits das der Wagen einen „leichten“ Pflegenotstand aufwies…oder?

Selbstverständlich fuhren wir offen…alleine schon weil der Gestank aus kaltem Zigarrenrauch und Vanillebaum (der immer noch nicht aufgetaucht war, ich bewunderte schon die Nachhaltigkeit der Dinger) nur offen zu ertragen war…und weil es Mitte März mit knapp 20 Grad nur 3 Grad KÜHLER wie bei uns Zuhause in München war (was läuft in Südspanien eigentlich Wettertechnisch falsch, weiß das wer?) .

Christian hatte zwar Überführungskennzeichen besorgt, ich war aber der Meinung das wir auf Spanischen Autobahnen mit dem Originalkennzeichen weniger Gefahr laufen rausgewunken zu werden nur weil wir im Verkehr mitschwimmen, außer Touristen fährt da ja keiner 120.

Da in Spanien anscheinend keine Versicherungspflicht besteht war das Original-Kennzeichen nur leider nicht versichert so dass wir…nur weil Christian etwas die Hosen vollhatte.. nach noch nicht einmal 80 KM außerhalb von Malaga auf einem Rastplatz anhielten und doch die Überführungskennzeichen anbrachte.

Was sich als erste Hürde präsentierte da irgend ein §$%&*# das hintere Kennzeichen nicht angeschraubt sondern brav angenietet hatte…wer macht den sowas…klauen die da unten Weißblech oder was?

Da ein Akkubohrer noch nicht zum Repertoire meines Notfallskoffer´s gehörte und es mit einem Leatherman verdammt lange dauert so eine Niete rauszupulen, entschieden wir uns für die gepflegte „Gaffatape“ Lösung und haben die Kennzeichen kurzerhand festgetaped.

Sah zwar recht bescheiden aus, hielt aber in der Tat gut bis nach Hause.

Bei der Gelegenheit ergab sich noch eine weitere Hürde die sich im Laufe der Weiteren Fahrt das eine oder andere mal zeigte…die Navigation.

Wir beide sind durch die neueste Navigation in unseren Geschäftsfahrzeugen, sagen wir mal…verwöhnt.

Soll heißen, mein Navi sagt mir jede Tankstelle in der Umgebung, Ausfahrt etc. an und ist naturgemäß doch recht genau und aktuell. Das mobile Navi was wir mitgenommen hatten zeigte hier noch die eine oder andere Lücke und war auch nicht unbedingt auf dem neustem Stand…was sich bereits in der nächten Abfahrt nach dem Kennzeichenwechsel zeigte als es uns von der Autobahn lotste…nur damit wir direkt im Kreisverkehr von einem Polizisten und seinen vier Kollegen rausgewunken und mit den Worten „DOCUMENTATIONE?!“ begrüßt wurden…und ich hatte Christian noch als Angsthasen betitelt als er unbedingt die Überführungskennzeichen anschrauben wollte.

Die Jungs erwiesen sich zwar als recht Kamerascheu, waren aber trotz Ray-Ban, Kippe und sehr machomässigem Auftritt super unkompliziert und haben sogar ein nettes Bild von uns gemacht…unsere erste Kontrolle nach noch nicht einmal 130 KM, das mag ja was werden.

Wurde es dann aber nicht, es blieb zum Glück die einzige Kontrolle.

Alle paar Hundert KM tauschten wir einmal und bei so einer Gelegenheit bekam ich meinen besten Kaffee in Spanien…an einer Tankstelle aus einem Instandbecher mit integriertem Wasserkocher: http://www.fastdrinks2go.com/nuestra-gama/

Ihr könnt euch wohl vorstellen wie erst der andere geschmeckt hat….

Bis Allicante „plöderten“ wir so vor uns hin und benötigten mit allen Fehlnavigationen, Stops und Pausen doch nur 5,5 Stunden…trotz versteinerten HR Reifen und defekter Klimaautomatik (die wir ja eh nicht brauchten, ich sage nur 3 Grad KÜHLER wie in München) so dass wir gegen 20:00 Uhr im Industriegbiet von Allicante einen Supermercato enterten und uns was zu futtern sowie Febreze für den Innenraum gönnten.

Da es inzwischen etwas frischer wurde (…was mit dem Wetter da unten nicht stimmt könnt Ihr mir immer noch nicht sagen, oder? ) fuhren wir geschloßen und der Gestank wurde echt nur durch die Windgeräusche des schlecht sitzenden Verdecks überboten.

Gerade als ich verzweifelt überlegte wie lange der Verkäufer die Vanilebäumchen wohl am Rückspiegel hängen hatte das noch nicht einmal 500 Km offenfahren etwas Besserung schaffen, fuhr Christian seinen Sitz nach hinten…Ihr erinnert euch sicherlich, er ist etwas kräftiger und braucht die volle Beinfreiheit…und da sah ich es, ein gelbes Stoffbändchen was unter dem Sitz vorschaute.

Tatsächlich fischte ich insgesamt drei Vanillebäumchen unter Fahrer und Beifahrersitz hervor (wer sowas macht grillt auch Eichhörnchen, mal ehrlich) da brauchte man sich nicht zu wundern das es auch bei 140 offen auf der Autobahn noch nach Vanille „duftet“…hurra.

Ab hier wurde es dann in der Tat mit jedem KM besser.

Frisch gestärkt und mit dem Erfolgserlebniss doch endlich dem Vanillehorror entkommen zu sein auf der Brust, entschloßen wir uns nun doch weiter zu fahren und kamen in der Nacht noch bis Cambrils. etwas über 900 Km am ersten Tag waren jetzt schon einmal nicht schlecht.

Da es sich hier ja um ein Feriengebiet kurz vor Barcelona handelt sollte man meinen das es ein leichtes wäre ein Hotelzimmer zu bekommen…wenn man nicht gerade außerhalb der Saison auftaucht. Nachdem wir ein paar Runden durch den Ort gemacht hatten und nur von „geschloßen“ Schildern bei den Hotels angegrinst worden sind, muß ich sagen… es gab selten einen Moment wo ich mich mehr über ein Iphone gefreut hatte wie den, als Christian über HRS einfach mal so nachts um 1:00 Uhr ein Hotel in einer Geisterstadt für uns gebucht hat.

So lagen wir um 1.30 in unseren Zimmern mit dem festem Plan, um 5:00 Uhr wird aufgestanden und um 6:00 Uhr geht es weiter…schließlich hatten wir für den nächsten Tag noch 1500 KM durch Frankreich und die Schweiz vor der Brust…HURRA

Tag 2:

Nach einem super Frühstück und einem (inzwischen gewohnt) eher bedenklichem Kaffee waren wir doch tatsächlich bereits um 6:41Uhr noch leicht verschlafen Startklar und nach einem kleinem Öl und Wassercheck bewegten wir uns wieder Richtung Autobahn.

Da der Aschenbecher inzwischen von dem Mautgebührenwechselgeld schon am überquellen war entwickelte sich an den Mautstationen eine gewisse Routine und nachdem wir auch die morgentliche Rush-hour auf der Autobahn um Barcelona relativ gut hinter uns gebracht hatten fuhren wir gegen 10:00 Uhr über die Grenze nach Frankreich.

Das hieß jetzt auch…ENDLICH GASGEBEN…und zwar von stupiden 120 Km/H auf fast Halsbrecherische 130 Km/H.

In der Nähe von Montpellier machten wir gegen 11:00 Uhr eine erfrischende Mittagspause und kamen gegen 13:00 nach einem Powernap und fünf Tassen feinstem Cafe-Latte…ich hätte nie gedacht das ich mich mal über französischen Kaffee freuen würde….dort wieder weg.

Wir tauschten mal wieder und ich fuhr. Das Dickschiff schnurrte und die französiche Leitplanke zog so bei 140 Km/H gemütlich an uns vorbei als irgendwann mal wieder die Reservelampe anging.

War jetzt nichts besonderes und bisher hatte es sich ergeben das Christian immer am Steuer saß wenn getankt werden mußte.

Da ich ja selber ja auch einen E320 mein eigen nennen darf, wusste ich natürlich wie weit man ungefähr mit Reserve kommt und so wählte ich nicht die nächste Tankstelle die in 15 KM kommen sollte sondern entschied mich für die nächste in 57 KM (lt. Navigation) da war noch genügend Luft, schließlich ging die Lampe ja gerade erst an und aufgrund der recht moderaten Geschwindigkeit hatten wir bisher immer so um die 10L / 100 gebraucht, sollte also passen.

Wieviel Luft da wirklich war erfuhren wir ab dem Moment wo sich die nächste, vom Navi angezeigte Tankstelle als NEBEN der Autobahn liegend rausstellte und es NATÜRLICH keine Abfahrt gab.

Es gab auch bei den nächsten drei Tankstellen die lt. Navi kommen sollten keinerlei legale Abfahrt.

Inzwischen waren wir mit der brennenden Reservelampe gut 100 KM weit gekommen, ich fuhr nur noch 80 – 90 Km/H und ließ mich bergab sogar ohne Fahrstufe rollen nur um ja nicht ohne Sprit liegenzubleiben.

Um es kurz zu machen, die nächste für uns anfahrbare Tankstelle kam tatsächlich erst nach 166 KM während denen mir Christian vom Beifahrersitz aus immer wieder recht süffisant aber bestimmt klarmachte (während er „i´m walking“ summte) das er nicht bereit ist die Kiste auf einer Französischen Autobahn ohne Standsstreifen zu schieben.

Das Beste aber war, als wir an der Mautstation kurz vor der nächten erreichbaren Tankstelle standen und gerade bezahlen wollten, kam doch tatsächlich Rauch aus der Lüftung…aus einer Lüftung wo der Lüftermotor nicht ging, es mußte also wohl etwas heftiger unter der Haube qualmen.

Mit entsetztem Gesichtsausdruck durfte der Junge Mann in seiner Mautkabine beobachten wie aus dem inzwischen stärker qualmenden altem Cabrio recht lässig (wenn er brennt, brennt er eben, dann können wir irgendwo in Frankreich auch nicht mehr viel reißen) zwei Typen ausstiegen und mit „Schußbereitem…wenn auch 19 Jahren altem…Feuerlöscher in der Hand vorsichtig die Motorhaube öffneten.

Was soll ich sagen, da brannte nichts…also nichts wichtiges, Ihr erinnert euch an die vom Verkäufer aufgefüllten Flüssigkeiten? Nun, anscheinend hatte er auch ATF bis Maximum aufgefüllt…bei kaltem Getriebe…der Vollpfosten.

Da der Wagen bei der Probefahrt nicht wirklich warmgefahren wurde, hatte ich ATF nur kurz rausgezogen um zu sehen ob überhaupt Öl drin ist und später nicht mehr kontrolliert…das sorgte jetzt nach fast 700 KM leicht bergiger Strecke im warmen Südfrankreich ( wärmer als in Südspanien, was stimmt mit dem Wetter da immer noch nicht?) dafür das alles überflüssige Öl über den Überlauf auf die heiße Abgasanlage rausgedrückt wurde als die Temperatur während des Stop and Go an der Mautstation etwas nach oben ging.

Am Ende gingen doch tatsächlich nur 67 Liter in den 70 Liter Tank…nach 166KM auf Reserve. Irgendwas sagt mir, das hier auch mal ein neuer Tankgeber fällig wäre.

Nach diesem kleinem "Wachmacher" fuhr Christian wieder und mich plagte als Beifahrer irgendwann die Langeweile, so dass ich anfing die Kleinigkeiten im Innenraum zu machen.

Nichts ist schöner als der Gesichtsausdruck des Fahrers wenn Du Ihm kurz vor der Schweizer Grenze die Mittelkonsole ausbaust um die Sitzheizungsschalter wieder anzustecken damit die Beleuchtung funktioniert. Bei der Gelegenheit „fischte“ ich auch ein paar Teile aus den Tiefen des Mitteltunnels die die Annahme zulassen, dass der Vorbesitzer es mit dem Schließen des Verdecks bei Regen nicht immer so genau genommen haben muß…hoffe ich, den alle anderen Gründe für Algenwuchs auf Plastikverkleidungen wollen mir irgendwie nicht gefallen.

In der Zwischenzeit wurde es dunkel und da es Mitte März in der Schweiz nachts nicht immer zwingend warm ist, entschloßen wir uns dazu die Rush-Hour in Genf für einen kleinen Zwischenstop zu nutzen und trotz Dunkelheit einmal auf die Fehlersuche für die nicht funktionierende Lüftung zu gehen. Wir waren uns sicher das ein sich drehende Lüftermotor eine entscheidene Verbesserung der Heizungqualität bewirken würde.

Wie sich rausstellte war schlicht die 30A Flachsicherung altersschwach und da das Verdeck in der Nacht nicht gebraucht wurde haben wir einfach die Sicherung von der Verdecksteuerung umgeschraubt…warme Füße sind schon was feines.

Der Rest der Fahrt verlief recht unspektakulär, das nächste Mal wurde erst in Östereich getankt und erst als wir endlich in Deutschland waren hörte ich plötzlich ein merkwürdiges, klapperndes Geräusch von rechts…das stellte sich aber als recht harmlos raus.

Ich fuhr halt…endlich mal…etwas flotter mit dem Dickschiff und Christian fiel ein, das es versteinerte HR reifen waren mit denen ich da das 2 Tonnen Dickchiff mit etwas über 190 über die A96 scheuchte.

Nachdem ich dann auf moderate 160 km/H runterging hatte Christian seine Zähne wieder im Griff und so kamen wir Nachts um halb zwei nach 2491 KM in eineinhalb Tagen doch glücklich aber recht erschlagen in München an.

Mittlerweile hat Christian die Restauration des Cabrio´s fast abgeschloßen, neben einer großen Inspektion, neuen Reifen, Felgen, Stoßdämpfern AU und TÜV hat er sich kurzfristig dazu entschloßen gehabt auch das Verdeck, die Lederausstattung und den Lack neu machen zu lassen.

Im Moment steht ein frisch lackiertes Fahrzeug in seiner Einfahrt das nur noch auf die Montage der frisch bezogenen Sitze und Türverkleidungen wartet…aber von dem Abenteuer soll er euch selbst berichten.

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