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Rostproblem am Buick Park Avenue
Guten Abend,
habe vor ca. 6 Monaten einen 1992er Buick Park Avenue gekauft, dieser hat von Anfang an schon leichten Rostansatz an den Schwellern gehabt. Ich dachte mir damals "Meine Güte, ist halt ein altes Auto, das kann man schon behandeln" - tja, wenn's nur so einfach wäre. Habe einige Fragen zur Rostentfernung und hoffe vielleicht, dass ihr mir helfen könnt. Das Geld für eine professionelle Rostentfernung habe ich leider nicht.
Das der Rostbefall doch etwas schlimmer ist als gedacht ist mir vor paar Wochen aufgefallen, ich habe einen modrigen Geruch im Auto bemerkt und mir daraufhin die Fußmatte im Beifahrerfußraum angeschaut. Ich konnte feststellen, dass diese leicht feucht und auch etwas klebrig ist. Dachte zuerst, dass es der Heizwandler ist (weil es so klebrig wie Kühlflüssigkeit war). Jedoch habe ich mir dann mal den Schweller (sowie den Unterboden) des Beifahrerfußraums angeschaut und dieser ist schon sehr arg verrostet (habe dazu unten auch Videos eingefügt). Meistens ist es bei Rost ja so, dass der sichtbare Rost nicht so schlimm ist wie der "unsichtbare", also kann das schon von daher kommen, dass das Wasser da rein kommt.
Außerdem ist dieser "Stopfen" (weiß nicht genau wie der heißt - auf dem zweiten Video bei 0:29) genau unter dem Beifahrerfußraum auch angerostet und - wie auf den Videos vielleicht zu erkennen - auch sehr Nass außenrum, als ob da Wasser ein- bzw. ausfließen würde. Die Schweller sind sehr stark verrostet und der Unterboden ist allgemein etwas angerostet, da antscheinden ungenügend Unterbodenschutz drauf ist.
Da ich das Problem nicht unnötig aufschieben möchte, möchte ich den Rost jetzt bekämpfen - zumindest sofern mir dies möglich ist.
Nun frage ich mich jedoch, wie kann ich den Rost am besten bekämpfen? Es sollte schon eine Langzeitlösung sein.
Die Schweller müssen wohl raus, diese kann man ja - wie ich mich nun schon über mehrere Foren informieren konnte - 'einfach' rausflexen und neue einschweißen - ist das so richtig?
Den Unterboden werde ich mechanisch bearbeiten und möglichst viel Rost entfernen. Um den Rost dauerhaft zu besiegen würde ich gerne Fertan raufmachen. Gibt es dazu Erfahrungen? Ist es zu empfehlen?
Zu Guter letzt der "Stopfen" (wo ich nicht weiß wie das Teil heißt ), kann man diesen einfach (mit etwas Gewalt) herausdrücken und so den Stopfen selber und das umliegende Blech vom Rost befreien?
Ich hoffe dieser Thread ist nun nicht zu groß geworden. Würde mich wirklich sehr freuen, wenn Ihr mir helfen könntet.
Morgen kommt der Buick übrigends auf die Hebebühne und ich werde versuchen ein paar gescheite Fotos zu machen und die Lage zu sondieren.
Ganz großes Danke an euch schon im Vorraus!
Hier noch die Links aus YouTube: (Videos sind leider nicht die besten, hab diese mit dem Handy aufgenommen, also nur unters Auto geleuchtet mangels Hebebühne )
https://www.youtube.com/watch?v=ucLGVqoUF9k (Fahrerseite)
https://www.youtube.com/watch?v=keHU8cOiwOA (Beifahrerseite)
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8 Antworten
Die Bereiche sowohl an den Schwellern als auch im Bodenbereich sehen so aus als ob da schon reichlich Perforation vorhanden ist. Auch in den Karosseriefugen sitzt der Rott. Mit einfachen Mitteln kriegt man den vielleicht gerade noch mal über den TÜV geschweißt.
Wenn Du sagst, daß Du eine langfristige Sanierung anstrebst, wage ich zu behaupten, daß die Kosten der Blecharbeiten selbst bei einem billigen Karosseriebauer den Wert des Wagens übersteigen dürften.
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Die Bereiche sowohl an den Schwellern als auch im Bodenbereich sehen so aus als ob da schon reichlich Perforation vorhanden ist. Auch in den Karosseriefugen sitzt der Rott. Mit einfachen Mitteln kriegt man den vielleicht gerade noch mal über den TÜV geschweißt.
Wenn Du sagst, daß Du eine langfristige Sanierung anstrebst, wage ich zu behaupten, daß die Kosten der Blecharbeiten selbst bei einem billigen Karosseriebauer den Wert des Wagens übersteigen dürften.
Was meinst du mit Karosseriefugen und Perforation?
Zu bemerken ist, dass der Schweller auf der Beifahrerseite schonmal vom Vorbesitzer geschweißt wurden.
EDIT: Bzgl. der Perforation: Löcher sind noch keine drin, nur an der Beifahrerseite (im Schweller) dieses hellbraun glänzende Stück Rost.
Und ja, bei so einem Wagen ist alles was über den Ölwechsel geht eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden. Zumindest wenn er in diesem Zustand ist.
Wenn Bleche trotz Lackierung in der Flache durchgilben und in der Fläche Feuchtigkeit von innen nach außen (oder umgekehrt) dringt, sind mit absoluter Sicherheit Löcher ins Blech gerostet. Wenn Du da mit der Zopfbürste und etwas Druck draufgehst werden mit großer Wahhrscheinlichkeit Löcher zum Vorschein kommen. Und die müssen geschweißt werden. Am besten halt mit Reparaturblechen.
Auf dem Video waren Karosseriefugen zu sehen, in denen bereits der Rost die Falze auseinanderdrückt.
Deine Frage lautete "...'einfach' rausflexen und neue einschweißen - ist das so richtig?"
Antwort: Im Prinzip ja, aber einfach ist das nicht unbedingt. Je nach Trageigenschaften der Karosse müssen möglicherweise Stützstreben angebracht werden.
"Um den Rost dauerhaft zu besiegen würde ich gerne Fertan raufmachen. Gibt es dazu Erfahrungen? Ist es zu empfehlen?"
Antwort: Fertan ist ein saurer Rostumwandler, den man eher in Hohlräumen einsetzt. Es ist außer seiner Phosphatbioldung kein Rostschutzmittel und erst recht kein langfristiges. In Hohlräumen ist immer zusätzlich ein Hohlraumschutz notwendig. Die einzige Methode den Rost zuverlässig und gründlcih zu entfernen ist das Strahlen. Vergammelte Falze müssen geöffnet werden und ausgestrahlt werden, dann wieder grundiert und verpunktet.
Ohne entsprechenden Aufwand wirst Du den Rost aus diesem Wagen nicht wieder herauskriegen. Langfristig schon gar nicht.
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Wenn Bleche trotz Lackierung in der Flache durchgilben und in der Fläche Feuchtigkeit von innen nach außen (oder umgekehrt) dringt, sind mit absoluter Sicherheit Löcher ins Blech gerostet. Wenn Du da mit der Zopfbürste und etwas Druck draufgehst werden mit großer Wahhrscheinlichkeit Löcher zum Vorschein kommen. Und die müssen geschweißt werden. Am besten halt mit Reparaturblechen.
Dann werde ich morgen wohl mal bissl mit der Bürste rumbürsten und schauen wie schlimm es ist. Bei der Gelegenheit hebe ich im Innenraum auch gleich mal den Teppich bissl an und schaue wie es drinnen ausschaut.
Zitat:
Auf dem Video waren Karosseriefugen zu sehen, in denen bereits der Rost die Falze auseinanderdrückt.
Ok, die werde ich mit morgen auch anschauen. Wenn man die strahlt: in so einen Falz kommt man ja nicht unbedingt weit rein, muss man die Verbindung mit dem Fahrzeug komplett lösen? Und dann wieder neu verschweißen? Hört sich ziemlich kompliziert an.
Zitat:
Deine Frage lautete "...'einfach' rausflexen und neue einschweißen - ist das so richtig?"
Antwort: Im Prinzip ja, aber einfach ist das nicht unbedingt. Je nach Trageigenschaften der Karosse müssen möglicherweise Stützstreben angebracht werden.
Vorrausgesetzt das neue Blech ist (wahrscheinlich ist es das) dünner? Weiß nun gar nicht ob der Schweller beim Park Avenue ein tragendes Teil ist.
Zitat:
"Um den Rost dauerhaft zu besiegen würde ich gerne Fertan raufmachen. Gibt es dazu Erfahrungen? Ist es zu empfehlen?"
Antwort: Fertan ist ein saurer Rostumwandler, den man eher in Hohlräumen einsetzt. Es ist außer seiner Phosphatbioldung kein Rostschutzmittel und erst recht kein langfristiges. In Hohlräumen ist immer zusätzlich ein Hohlraumschutz notwendig. Die einzige Methode den Rost zuverlässig und gründlcih zu entfernen ist das Strahlen. Vergammelte Falze müssen geöffnet werden und ausgestrahlt werden, dann wieder grundiert und verpunktet.
Ohne entsprechenden Aufwand wirst Du den Rost aus diesem Wagen nicht wieder herauskriegen. Langfristig schon gar nicht.
Laut Fertan Website ist Fertan kein Rostumwandler sondern irgendeine chemische Verbindung die Rost (Fe^3) durch einen chemischen Prozess komplexiert. Die darunter liegende Schicht Fe^2 wird damit am rosten gehindert da kein Wasser bzw. Sauerstoff mehr an die Sache kommt. Es schwören viele Leute auf Fertan, andere sagen wieder, dass nur mechanische Arbeit die einzig wirkungsvolle Bekämpfung ist - jedoch auch die teuerste. In wirtschaftlichen Nutzen steht das alles nicht mehr...
Langfristig wird die Rostbekämpfung wahrscheinlich nicht sein, kommt halt auch darauf an wie man langfristig definiert. Der Wagen sollte halt mittelfristig (4-5 Jahre?) eingermaßen vom Rost geschützt sein.
Naja, irgendwie wahr haben mag ich es nicht, dass der Zustand des Wagens so desolat ist. Und die rosarote Brille hab ich auch schon wieder verlegt - Mist!
Aber danke Dir spechti!!
So, war nun gestern auf der Hebebühne. Der Rost ist weit weniger schlimm als angenommen - es sind größtenteils nur die Schweller. Das Blech am Unterboden ist noch nicht durchgerostet (siehe Bilder).
Der modrige Geruch scheint vom Heizwandler zu kommen - die Dämmmatte unter dem Teppich war total mit Kühlflüssigkeit durchtränkt, Rost ist im Innenraum nur ganz wenig zu sehen, jedoch nur an den Schwellern.
Ich habe Fotos vom Unterboden hinzugefügt. Habe den Rost an einigen Stellen auch etwas weggeschliffen um sicher zu gehen, dass keine Durchrostung vorhanden ist.
Zitat:
Weiß nun gar nicht ob der Schweller beim Park Avenue ein tragendes Teil ist.
Du bist sicher, daß Du ohne Kenntnis der fundamentalen Statik eines Fahrzeuges an solchen Teilen rumbauen möchtest?
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Zitat:
Weiß nun gar nicht ob der Schweller beim Park Avenue ein tragendes Teil ist.
Du bist sicher, daß Du ohne Kenntnis der fundamentalen Statik eines Fahrzeuges an solchen Teilen rumbauen möchtest?
Was soll ich den sonst machen? Ich kann natürlich auch dem Rost die Sache mit der Statik überlassen. Aber bevor ich gar nichts mache versuche ich zumindest mein bestes.
Auweh....hinten aufflexen und ein 4-kant-Stahlrohr rein....
Das Problem ist, wenn du das vernünftig und haltbar - also nicht nur nächster TÜV - gestalten willst, dann muss erstmal alles weg - dann alles rostfrei und neue Reparaturbleche rein und dann - ACHTUNG - muss man alles verzinnen! Dann das überflüssige Zinn wieder runter, dann Grundieren, Lackieren, Versiegeln.
Wahnsinnsarbeit - Auto weg, einen mit besserer Substanz her.
So weh es tut!