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Ruckelnder Motor und Fehlercode P0201 und P0301 (während der Fahrt aufgetreten)
Hallo,
ich würde mich über Hilfe bei der Fehlersuche freuen (Honda Jazz GG3 von 2013, KBA: 7475 AAD, Motor: L13Z2, 122.000 km).
Letztes Wochenende bin ich nach einer ca. 100km Fahrt nach Hause gekommen, dann stand das Auto ca. 2 Stunden und dann wollte ich weiter. Ein paar hundert Meter nach dem Losfahren hat der Motor im Leerlauf an der Ampel angefangen zu stottern und die Motorwarnlampe + Anzeige im Display ging an. Deshalb bin ich direkt umgedreht und versuche seitdem den Fehler zu finden und zu beheben.
- Ich habe bereits Zündspule von Zylinder 1 und 2 getauscht.
- Die Batteriespannung am Stecker des Injektors von Zylinder 1 gemessen (lag auf der einen Steckerseite an).
- Den Innenwiderstand des Injektors gemessen (war 10 Ohm).
- Den Kabelbaum (bzw. was man davon sieht optisch geprüft).
- Die Zündkerze in Zylinder 1 getauscht (war ne Bosch drin, jetzt die passende NGK 94167; die anderen Kerzen tausche ich dann morgen).
Alles leider ohne Erfolg.
Morgen werde ich noch versuchen mit einem Stethoskop das Klicken am Injektor zu hören... ich bin gespannt.
Ich würde auch noch gerne noch das ECM/PCM zurücksetzen. Ich traue mich aber nicht, da ich mir nicht sicher bin, ob ich mit meinem OBD2 Adapter den Schritt "In der Datenliste des HDS bestätigen, dass das Leerlauf-Lernverfahren abgeschlossen ist." durchführen kann. Ist das direkt nötig, oder könnte ich auch zur Werkstatt fahren und dort bestätigen lassen (der nächste Honda ist 35km weg).
Auch würde ich gerne die Stecker von der ECM/PCM ziehen, Kontaktspray drauf und wieder einstecken, aber laut Handbuch muss man vor dem Abstecken "Die SCS-Leitung mit dem HDS überbrücken." müsse. An anderer Stelle steht dazu "Das ECM bleibt bis zu 15 Minuten nach Abschalten der Zündung eingeschaltet. Ein Überbrücken der SCS-Leitung nach Ausschalten der Zündung hebt diese Funktion auf. Ein Trennen des ECM während dieser Funktion ohne die SCS-Leitung vorher zu überbrücken kann das ECM beschädigen.". Hat das schonmal jemand von euch gemacht? Kann ich auch einfach 15 Minuten warten und dann ohne SCS-Leitungsüberbrückung mal die Stecker vom ECM ziehen?
Habt ihr noch Tipps oder Erfahrungswerte?
Danke für eure Hilfe
Grüße
Xaver
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13 Antworten
Klingt ja alles kompliziert.
Dürfte ja der 1.3er mit 100 PS sein. Den hatte ich im Civic von 2009 und in der Version mit Doppelzündung nun auch im Jazz Hybrid von 2012.
Batterie abklemmen, Stecker ziehen und Kontakte pflegen, Batterie anschließen.
Beide sind danach immer anstandslos gelaufen. Ich musste nie etwas anlernen.
Das schaut wirklich etwas komplexer aus... ... und so wie Du beschreibst, hast Du auch schon die Schritte der Handbuch-Fehlersuche durchgeführt...
Habe denselben Wagen von 2009 mit aktuell ca. 145.000 km. Bei uns läuft er problemlos *klopf auf Holz*.
Meine erste Vermutung war auch die Zündspule, v.a. da diese Defekte beim Jazz mit dieser Laufleistung hier und da bekannt sind (hier mal ein paar ergänzende Links dazu: https://www.motor-talk.de/forum/honda-jazz-1-2-zuendspulen-pruefen-t7007011.html , https://www.motor-talk.de/forum/motor-ruckelt-gelegentlich-t6909115.html , https://www.motor-talk.de/forum/motor-ruckelt-mit-neuem-agr-genauso-wie-vorher-t4569867.html).
P0201 habe ich beim Vorgänger gefunden, mag aber sein, dass er bei Deinem auf dasselbe hindeutet: "Unterbrechung Schaltkreis Einspritzventil". P0301 wird dann bestimmt ein Folgefehler sein: "Fehlzündung erkannt"
Tritt der Fehler denn nur sporadisch auf oder kannst Du ihn reproduzieren?
Und um Dir auch auf eine Frage zu antworten: Batterie abklemmen und wieder anklemmen ist problemlos.
Wichtig nur: Halte den Radiocode bereit. Den brauchst Du nach dem Wiederanklemmen.
Viel Erfolg... und halte uns gerne auf dem Laufenden
Update nach dem Basteln heute Nachmittag:
Fehler ist immer noch da und er läuft definitiv nicht auf einem der Zylinder.
Die anderen drei Zündkerzen habe ich getauscht.
Batterie hatte ich bestimmt ne Stunde lang ganz abgeklemmt (musse ich laut Anleitung eh, um den Wartungspunkt 4 "Kraftstofffilter wechseln" zu erledigen). Dann habe ich mich ans Motorsteuergerät getraut (Danke @hungryeinstein). Alle drei Stecker mal abgezogen, mit Kontaktspray drüber, ablüften lassen und wieder aufgesteckt. Leider war's auch das nicht.
Die Einspritzventile habe ich auch alle 4 nochmal mit Kontaktspray behandelt und mit Zündung an durchgemessen. Bei den Zylindern 2-4 ist auf der Seite des Steckers, der in der Anleitung nicht beschrieben ist, 4,2V - bei Zylinder 1 konnte ich mit meinem günstigen Multimeter nur 0,3V messen. Ein messbarer Unterschied! Ich habe die Messung 2x wiederholt, weil ich's selbst nicht glauben konnte. Die andere Steckerseite hat bei allen vier 12,2V und die Ventile selber haben alle den selben Innenwiderstand von 10,4Ohm, wie im Handbuch beschrieben.
Morgen messe ich das Kabel durch. Wenn es das ist, weiß ich noch nicht, wie ich den Bruch finden soll... Vielleicht lege ich dann einfach ein neues Kabel. Falls das Kabel in Ordnung ist, werde ich mal die Autoverwerter durchtelefonieren zwecks Steuergerät. Das Anlernen eines neuen ist wohl nicht so easy, aber das OBD II Gerät eines Freundes, behauptet das zu können. Oder ich gebe meins zur Reparatur. Mal sehen. Ich gebe Bescheid, wenns News gibt.
Zitat:
@xavernitsch schrieb am 16. Februar 2024 um 21:40:52 Uhr:
Update nach dem Basteln heute Nachmittag:
Fehler ist immer noch da und er läuft definitiv nicht auf einem der Zylinder.
Die anderen drei Zündkerzen habe ich getauscht.
[...]
Die Einspritzventile habe ich auch alle 4 nochmal mit Kontaktspray behandelt und mit Zündung an durchgemessen. Bei den Zylindern 2-4 ist auf der Seite des Steckers, der in der Anleitung nicht beschrieben ist, 4,2V - bei Zylinder 1 konnte ich mit meinem günstigen Multimeter nur 0,3V messen. Ein messbarer Unterschied! Ich habe die Messung 2x wiederholt, weil ich's selbst nicht glauben konnte. Die andere Steckerseite hat bei allen vier 12,2V und die Ventile selber haben alle den selben Innenwiderstand von 10,4Ohm, wie im Handbuch beschrieben.
Morgen messe ich das Kabel durch. Wenn es das ist, weiß ich noch nicht, wie ich den Bruch finden soll... Vielleicht lege ich dann einfach ein neues Kabel. Falls das Kabel in Ordnung ist, werde ich mal die Autoverwerter durchtelefonieren zwecks Steuergerät. Das Anlernen eines neuen ist wohl nicht so easy, aber das OBD II Gerät eines Freundes, behauptet das zu können. Oder ich gebe meins zur Reparatur. Mal sehen. Ich gebe Bescheid, wenns News gibt.
Würde Deiner Beschreibung nach auch in erster Linie auf einen Kabelbruch plädieren... nicht komplett durch aber fast.
Dein Vorgehen, ein neues Kabel parallel zu verlegen wäre auch meine nächste Testoption, um zu schauen, ob der Fehler dann weggeht/-bleibt. Sollte es der Fall sein, kannst Du es später ja immer noch "schöner verlegen".
Ein defektes SG wäre natürlich mies... aber nicht unlösbar.
Wir sind gespannt auf ein weiteres Update...
Viel Erfolg weiterhin!
Sorry, fürs späte Update. Also die Kabel sind voll in Ordnung gewesen.
Ich habe die ECU ausgebaut (Tipp: Batterie und Batterieplastikschale vorher ausbauen, um an die untere Schraube ranzukommen) und die zum Reparieren eingeschickt. Noch hab ich nichts von der Werkstatt gehört. Werde vielleicht morgen mal nachfragen.
Update: Die ECU ist auf dem Weg zu mir zurück. Das habe ich als Status bekommen:
Zitat:
Ihr Gerät wurde erfolgreich instandgesetzt und getestet.
Folgende Ursache des Fehlers wurde festgestellt: Kurzschluß (extern)
Anmerkung vom Bearbeiter: Vor Wiederinbetriebnahme des Gerätes unbedingt Einspritzventil erneuern und Verkabelung auf Kurzschluss prüfen!
Einspritzventil erneuern will ich ehrlich gesagt nicht unbedingt machen. Ich hoffe, dass der Techniker sich geirrt hat. Die Kabel werde ich nochmal prüfen, aber ich bin mir recht sicher, dass die in Ordnung sind.
Ich habe gestern die ECU zurück bekommen und vor dem Einbau folgendes durchgeführt:
(Folgende Abkürzungen zur besseren Lesbarkeit:
Z1K1 = Zylinder 1 Klemme Nr. 1 des 2P-Einspritzventilsteckers
Z1K2 = Zylinder 1 Klemme Nr. 2 des 2P-Einspritzventilsteckers
Z2K1 = Zylinder 2 Klemme Nr. 1 des 2P-Einspritzventilsteckers)
Widerstand gemessen:
- zwischen Z1K1 und Z1K2: >100 kOhm = kein Kurzschluss
- jeweils zwischen Z1K1 / Z1K2 und Karosserie: >100 kOhm = kein Kurzschluss
- Alle Innenwiderstände der Ventile: 10,1-10,2 Ohm
- zwischen Z1K2 und der Klemme 5 des ECM-Steckers: <0,1 Ohm = Durchgang
- zwischen Z1K1 und Z2K1: <0,1Ohm = Durchgang
Anschließend habe ich alle Stecker an die Ventile angeschlossen, bis auf den von Zylinder 2. Ich habe den Pluspol eines 9V Netzteils mit Z2K1 verbunden. Den Minuspol des Netzteils habe ich an die Karosserie und das Multimeter zur Strommessung angeschlossen. Die andere Prüfspitze des Multimeters habe ich nacheinander für wenige Sekunden an die Klemmen 5, 7 und 8 des ECM-Steckers gehalten. Ich konnte je ein Klacken des jeweiligen Ventils 1, 3 und 4 beim Kontaktieren und Lösen hören. Der gemessene Strom war jeweils 0,8A.
Und schließlich habe ich die ECU eingebaut, die Batterie angeklemmt und mehrfach die Zündung eingeschaltet, um Benzindruck aufzubauen. Dann habe ich den Motor angelassen. Leider läuft er nach wie vor nicht auf Zylinder 1. Der Fehlercode ist wieder P0201.
Ich bin ratlos.
Hab hier rausgegoogelt
Hier auch
https://www.mycarly.com/de/obd-codes/
Wenn die beide Fehler da sind hast du gleichzeitig Zündung und Einspritzung Probleme?
Kann es sein dass es Problem beim Zünden gibt? Und es schmeißt den Fehler für Einspritzung als Folgefehler? In dem Sinne gucksdu da oder da , da ist irgendwas nicht ganz koscher. ( Nur Vermutung)
Hi @Hans_Dampf ,
danke. Zündungsfehler P0301 habe ich ausgeschlossen: Ich habe neue Kerzen eingebaut und Zündspulen getauscht. P0301 tritt auch gar nicht mehr auf im Fehlerspeicher.
Trotzdem Danke
Das ist schon ein "dickerer Brocken"...
Hast Du eigentlich schon den Test mit dem parallel verlegten Kabel gemacht? Nicht, dass doch noch irgendwo ein versteckter Wackler drin ist...
Und konntest Du eigentlich einen erkennbaren Unterschied beim Wechsel der 4 Zündkerzen feststellen?
Das Einspritzventil scheint elektrisch okay zu sein schein... aber spritzt es den Kraftstoff auch richtig ein...?
Wenn Du die Möglichkeit hast, könntest Du dies mal prüfen...
Weiterhin viel Erfolg!
So, endlich läuft mein Jazz wieder!
Ich hatte das Steuergerät noch ein zweites Mal zum Reparieren eingeschickt. Der Techniker hat mich angerufen und meinte, dass wieder die Leistungselektronik für Ventil 1 durchgebrannt ist und die vom 4. auch sichtbar warm geworden war.
Ich habe alle vier Ventile getauscht. (Laut ersatzteile-honda.de gehören in meine Honda die 16450-RB0-003 rein. Die habe ich aber nicht zu nem vernünftigen Preis gefunden und habe stattdessen zu den 16450-RNA-A01 gegriffen. Scheint zu passen und sehen identisch, wie die ausgebauten aus.)
Bei der Gelegenheit habe ich auch noch die Drosselklappe sauber gemacht.
Dann alles nochmals durchgemessen und schließlich den Motor wieder in Betrieb genommen. Sofort angesprungen ist er, lief aber die ersten paar Sekunden unrund und ich dachte "nicht schon wieder"! Es war aber vermutlich nur die Luft in der Benzinleitung, die noch raus musste. Dann schnurrte er wie vorher. Ich habe die ECU dann neu angelernt. Das geht laut Werkstatthandbuch so: für ein paar min. bei 3000rpm laufen lassen, bis das Kühlwasser 90°C hatte, dann 5 min. im Leerlauf - ausschalten - Zündung an - 30s warten - ausschalten - Zündung an - 2s warten - Anlassen und Probe fahren - dabei mehrmals im 1. Gang ein Stück bei 2500rpm und dann runter vom Gas und warten bis er bei 1000rpm ist - ausschalten - Zündung an - 30s warten - ausschalten.
Wie gesagt jetzt schnurrt er wieder. Viel gefahren bin ich noch nicht und den genauen Verbrauch, weiß ich erst nach dem übernächsten Volltanken. Die Anzeige im Display mit <5l/100km ist aber vielversprechend und lässt vermuten, dass alles passt.
Der Kabelbaum passt offensichtlich und das ausgebaute Ventil 1 ist meinen einfachen Messungen zufolge in Ordnung (es schaltet mit externen Netzteil und hat den richtigen statischen Widerstand von 10,5Ohm).
Ich habe zwei Theorien, was kaputt war:
Die Ventile sind ja Spulen. Wenn man die schnell schaltet, dann ergeben sich beim Abschalten kurz Spannungsspitzen, die auch >100V sein können. Dafür müsste im Steuergerät eine Freilaufdiode sein, damit die Spannung schnell abfällt und nirgends durchschlägt.
Vielleicht hatte das Ventil einen Hau und ist bei den hohen Spannungen niederohmig geworden oder die haben beim ersten Reparieren die Leistungselektronik repariert, aber nicht bemerkt, dass die Freilaufdiode hin ist. So oder so ich werde es nicht ausprobieren, das alte Ventil nochmal ans Steuergerät anzuklemmen. Vielleicht messe ich das alte Ventil irgendwann mal mit nem Oszilloskop, falls ich mal an eins ran komme.
Na, das hört sich doch sehr gut an...
Freut mich, dass Dein Jazz nun endlich wieder ruckelfrei schnurrt... und dies hoffentlich auch noch länger so macht *fingers crossed*.
Dann weiterhin gute Fahrt... und danke für Dein Update!