S211 E220 CDI mit Mängeln - kaufen oder Finger weg?
Hallo Zusammen,
aktuell fahre ich einen acht Jahre alten Citroen C3 mit gerade mal 100.000km auf dem Tacho.
Bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Auto, nur blöderweise verbraucht der Motor bei dieser Laufleistung schon 1l Öl auf 1300km, Tendenz steigend. Zudem rupft immer öfters die Kupplung.
Durch Zufall habe ich jetzt von einem Bekannten einen Mercedes S211 E220 CDI 5G Automatik von Mitte 2007 mit ca. 195.000km für etwas weniger als 3000€ angeboten bekommen.
Ausstattung sieht wie folgt aus:
Xenon
Sitzheizung
Klimaautomatik
Licht-/Regensensor
Automatisch abblendender Innenspiegel
PDC vorne/hinten
16 Zoll Mercedes Alufelgen
Der Wagen ist außen und innen ein bisschen verlebt und hat ein wenig Wartungsstau. Seit drei Monaten ist die HU/AU abgelaufen. Die MKL ist an, laut billig OBD Adapter soll wohl die Leistung vom DPF nicht mehr ausreichend sein und irgendein Saugrohrsensor ist defekt.
Dazu kommt noch ein sporadisches Ruckeln beim Hochschalten vom Getriebe. In den letzten zehn Jahren Haltedauer wurde allerdings noch nie das Getriebe gespült oder ein Wechsel vom Öl vorgenommen. Ich schätze, dass das aber auch nicht bei den zwei Besitzern davor geschehen ist.
Ölwechsel wurde wohl auch grundsätzlich nur alle zwei Jahre vorgenommen, dafür stand der Wagen die meiste Zeit aber auch nur rum bzw. in zehn Jahren wurden ganze 80.000km gefahren.
Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass die Vorderreifen porös und alt sind, die Klima ist defekt bzw. AC blinkt, die Kindersicherung für die hinteren Fensterheber klemmt und die Batterie ist wohl nach dem eingestanzten Wert auf dem Pol von KW16/07.
Im Gegenzug zu den negativen Punkten, wurden in den letzten zwei Jahren fast 2000€ in die Wartung gesteckt.
Dazu zählen:
mehrmals Bremsklötze vorne
Krafstofftemperatursensor
Axialgelenk VA
Spurstange VR
Hardyscheibe Kardanwelle
Gelenkscheibe
Bremsschläuche hinten
Achsvermessung + Radlagerspiel vorne eingestellt
Sommerreifen hinten
Ölwechsel
Ich bin den Wagen mehrmals gefahren und finde das Fahrgefühl sehr gut, trotz MKL und soweit ich das überhaupt einschätzen kann. Einen S204 Benziner mit Automatik bin ich ebenfalls öfters gefahren und habe mich mittlerweile in das Fahrverhalten von so einem Mercedes verliebt, vor allem in der Kombination mit Automatik.
Da mein Auto ohnehin einen immer weiter steigenden Ölverbrauch hat, bin ich nun wirklich am überlegen, den Wagen zu holen und die Mängel zu beseitigen.
Mein Plan wäre es, den Wagen vor Kauf auf eigene Kosten beim TÜV vorzustellen und die 150€ Gebühr hinzulegen, in der Hoffnung, dass bis auf den zwei Fehlern im Fehlerspeicher nichts weiter am Fahrzeug ist.
Nach kurzer Recherche, werde ich wohl für den DPF und das Getriebe um die 1000€ ausgeben müssen. Zwei Reifen werden wohl um die 250€ sein, Batterie und dieser Saugrohrsensor dürften bei 150€-200€ liegen.
Klima wäre dann erst im Sommer fällig, Ölwechsel würde ich selbst machen.
Wie ist denn eure Einschätzung zu dem Fahrzeug?
Lohnt sich das Ganze oder sollte ich doch Abstand vom Wagen nehmen und meinen C3 bis zum Ende weiterfahren?
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12 Antworten
Auch wenn ich meinen 211er sehr mag. Aus heutiger Sicht würde ich keinen mehr kaufen und auch keinem mehr empfehlen einen 211er zu kaufen. Warum? Weil immer mehr Ersatzteile nicht mehr lieferbar sind.
Du hast einen C3 den du kaum 10tkm pro Jahr fährst. Möglicherweise kommt daher auch der Ölverbrauch.
Und nun möchtest du dir einen Diesel kaufen, welcher einige Probleme hat und in den gute 2-3000€ fließen, bevor er wieder vernünftig ist? Und den Diesel bewegst du wieder so wie den C3?
Das ist der falsche Ansatz für mich.
Bei dem ganzen Reparaturstau würde ich Abstand nehmen von dem Fahrzeug.
Du weißt nicht was noch kommt.
Bei deinem Ölverbracuh beim Citroen würde ich mal nachfragen was zu machen ist. 100.000 Km sind auch für einen Citroen nicht viel.
Ein Mopf Kombi um 3 Scheine ist ja erstmal eine Ansage. Auch wenn nochmal soviel reingeht und dann Ruhe ist, wäre das noch ein guter Ausgangspunkt.
ABER
Der Wagen ist trotzdem alt und hat einiges auf der Uhr. Rechne bzw. check folgende Dinge:
Luftfedern HA und Kompressor dazu
Die restlichen Teile der VA
Federn vorn
Bremsleitungen nach hinten
Rost im Bereich der Heckklappe (sichtbar) aber schlimmer im Bereich der Radmulde innen (schwer sichbar)
Differenzial trocken?
Scheinwerferabdeckungen klar oder schon milchig?
Naja, so pauschal würde ich das Auto nicht in Abrede stellen.
Der 320 CDi meiner Frau hatte bereits 260 Tkm auf der Uhr, defekt an der SBC und einen defekten HA-luftdämpfer.
Alles für ca. 3,5 K Euronen vor 3 Jahren.
Jetzt 3 Jahre, 2 k Teuros und 50 Tkm später ist das Autto (immer noch) einfach schön zu fahren und wird auch von meiner Frau nicht mehr hergegeben.
VG Gerhard
Was ich ein bisschen seltsam finde wenn der so wenig gefahren wurde warum mehr,als die Bremsklötze VA wechseln?
Mein Kumpel hat einen mit 190.000km gekauft, der war gedreht und hatte in Wirklichkeit 260.000km drauf. Normalerweise rennt so ein Diesel mindestens 20.000km Pro Jahr.
Und auch sonst ist die Mängelliste einfach zu lang, selbst wenn du alles selbst machen kannst kommt schon einiges zusammen an Teilen.
Mein Fazit, Finger weg.
Aber wenn du den 211er magst such dir einen anderen im Netz gibts genug.
Abend,
wer einen Citroen fährt kann sich doch mit fast jeden anderen Auto nur verbessern ;-)
Die Mängel sind allseits bekannt und lassen sich mit einem überschaubaren finanziellen Auswand richten. Wir haben mal einen DPF mit einem Reiniger für 20€ wieder hinbekommen. Der 220cdi läuft nun schon 40tkm ohne das die MKL wieder ausgeleuchtet ist. Die Automatik braucht eine Spülung ohne Reiniger, sollte für 400€ zu bekommen sein. Wenn AC blinkt ist die Klimaanlage leer d.h. sie hat ein Leck. Meist ist der Kondensator durch Steinschlag beschädigt. Schätze das bekommt man für 500€ wieder hin. Eine Varta G14 kostet 175€, Tüv 180€. Sind ungefähr 1500€ mit zwei neuen / gebrauchten Reifen.
Dafür hast du einen Kombi mit reichlich Platz, ein insgesamt sehr solides Auto und einen quasi unkaputtbaren Motor.
Vielleicht kannst du den Wagen ja auch für 2000€ eintüten, weil er keinen Tüv hat. Das wäre doch ein Deal.
Grüße Christian
aus eigener Erfahrung: kein Auto kaufen mit ohne Tüv und zuvielen unüberschaubaren Mängeln.
Warum: Risiko, das weitere Probleme auftreten ist fast unausweichlich.
Ohne TÜV sollte kein showstopper sein, wenn man ein paar Möglichkeiten hat. Aber wenn man den Wagen kauft, anmelden geht und dann mit den Taferln das Auto holt, weil weder ein Stellplatz noch die Möglichkeit von Werkstattkennzeichen da sind und auch keine guten Freunde, die hier helfen, dann stimmt was oben geschrieben steht.
Aber TÜV allein ist halt auch kein Freibrief für die Unsterblichkeit. Manche Tester scheinen auf beiden Augen blind zu sein, andere sind überakribisch. In AT gibts sowas wie einen Ankaufstest, nicht nur beim Freundlichen, dort heisst es Zustandsüberprüfung, aber bei den Automobilclubs. Das hilft schonmal, ein paar Mängel abzuklopfen, also Fahrwerk, Rost, Beleuchtung etc. Versteckte Mängel à la Luftfederung werden natürlich nicht erkannt, da ohne Zerlegungsarbeiten.
Persönlich wäre mir gepflegte Erscheinung, Spaltmass, Reifenbild, Sauberkeit Innenraum/Kofferraum, keine Ölflecken unterm Auto, wichtiger als ein abgelaufener TÜV, was ja wie oben geschrieben Raum für Preisgestaltung öffnet.
Ich habe einen w211 geschenkt bekommen und bisher knapp unter 2000€ in Ersatzteile investiert. Für das Geld könnte ich einen Citroen c3 mehrmals vollständig neu aufbauen.
Hallo Zusammen,
vielen Dank erstmal für Eure ganzen Antworten.
Zum C3, inwiefern hängen Ölverbrauch und geringe Kilometerleistung pro Jahr zusammen?
In zwei Jahren bin ich 30.000km damit gefahren und der Ölverbrauch ist ein wohl häufiger auftretendes Problem bei den VTi Ölriemenmotoren, was mit steigender Laufleistung schlimmer wird.
Fahre mit dem C3 nur Langstrecke bzw. mindestens 40km am Stück. Kürzere Strecken sieht der nie, dafür hab ich ein anderes Fahrzeug.
Wenn man nach dem Baujahr geht, dann müsste der Zahnriemen nächstes Jahr getauscht werden, was sich in meinen Augen aber nicht lohnt, bei dem vorhandenen Ölverbrauch.
Was eine Überholung des Motors plus Kupplungstausch kostet, weiß ich nicht. Schätze aber mal, dass es in Richtung 3000€ aufwärts geht.
Bin sonst ganz zufrieden mit dem Wagen, die Federung ist weich und der Verbrauch liegt bei 5,0l - 5,7l E10.
Steuern sind mit 48€ jährlich und 30€ Versicherung pro Monat sehr günstig. In den zwei Jahren Haltedauer, habe ich auch abgesehen von Öl, Filtern, Zündkerzen und Scheibenwischern nichts investieren müssen.
Das der Mercedes vermutlich in jeglicher Hinsicht teurer und doppelt so alt ist, ist mir schon klar. Wäre einfach ein Zugewinn an Komfort.
Zum Mercedes. Haben alle S211 hinten eine Luftfederung oder war das Sonderausstattung? Einen "Hängearsch" nach längerer Standzeit hat der Wagen definitiv nicht.
Von unten habe ich das Fahrzeug nicht gesehen. Ölflecken auf dem Boden sind mir aber nicht aufgefallen.
Die Scheinwerferabdeckungen sind klar und nicht vergilbt oder trüb.
Rost an der Heckklappe habe ich nicht gesehen, Radmulde kann ich mir anschauen.
Wenn laut Rechnung die hinteren Bremsleitungen gemacht worden sind, kann ich davon ausgehen, dass die komplett getauscht sind? :D
Der Kilometerstand ist echt und mittels Rechnungen und HU/AU Untersuchungen dokumentiert.
Bei den Bremsklötzen habe ich mich vertan, diese wurden an der VA/HA vor 60.000km getauscht und vor 10.000km erneut an der VA. Der Wagen wurde überwiegend in der Stadt bewegt.
Der Preis ist fix bei 2800€.
Das Fahrzeug kann ich quasi komplett durch die HU/AU bringen bzw. dieses reparieren lassen, bevor ich den Wagen auf mich ummelde. Abgemeldet wäre das glaube ich auch äußerst schwierig :D
Ansonsten hat das Fahrzeug schon viele optische Mängel, also Kratzer hier, Schramme dort, hinten ist ein nicht reparierter Schaden an der Stoßstange, der Stern ist abgebrochen und innen sind hier und da auch Flecken auf den Sitzen.
Könnte das Fahrzeug am Sonntag noch mal anschauen, allerdings ohne es zu fahren.
Luftfederung an der HA ist beim S211 Serie, wegen des möglicherweise ständig wechselnden Zuladegewichtes. An der VA ist es Sonderausstattung.