- Startseite
- Forum
- Wissen
- Versicherung
- Sachbeschädigung m. Fahrerflucht - Verursacher ermittelt und versucht den Spieß umzudrehen !
Sachbeschädigung m. Fahrerflucht - Verursacher ermittelt und versucht den Spieß umzudrehen !
Hallo liebe MT-Gemeinde,
heute schreibe ich mal über einen aktuellen Fall aus dem Familienkreise.
Mein Vater fährt einen Audi S4. Dieser parkt täglich vor seiner Arbeitsstelle, einem kleinen stark frequentierten Parkplatz.
Dieser Parkplatz ist recht klein, sodass es fasst wöchentlich zu irgendwelchen "anstößen" bei Fahrzeugen kommt.
Alleine unser S4 wurde in den letzten 3 Jahren 4x angefahren, jedesmal mit Fahrerflucht, niemand greifbar.
Aber zum Glück gibts ja die Vollkasko, die sowas reguliert.
Am Montag ist es wieder passiert, irgendeiner ist wieder an das parkende Auto gefahren, und abgehauen.
Diesmal gab es aber einen aufmerksamen Zeugen, der das Nummernschild aufgeschrieben hat.
Er brachte meinen Vater einen Zettel, mit dem Nummernschild, und sagte, grad ist dir einer ins Auto gefahren und abgehauen.
Weiteres, was wie wo, war nicht bekannt, und der Zeuge schon wieder weg.
Bin dann auch dazugekommen, und hab mir die Sache mal angesehen. Die Stoßstange wurde hinten angedotzt, verkratzt und nach vorne geschoben.
Direkt danach Versicherungsnotruf und Polizei angerufen, so haben wir die Daten des Verursachers bekommen.
Eine ältere Dame, Mercedes, 1935 gebohren...
Polizei meinte wir sollen tags darauf zur Aufnahme vorbeischauen.
Ich bin anschließend zu der von der Versicherung mitgeteilten Adresse gefahren, und wollte mal wissen was sache ist, und das ein Schaden entstanden ist. Ob Sie denn "überhaupt" was gemerkt hat, und wir von einer Anzeige wg. Fahrerflucht aufgrund des Alters etc. absehen würden, vorrausgesetzt Sie gibt die Schuld zu. Es hat ja auch keinen Sinn, einer Frau über 80 ein Verfahren ans Bein zu binden.
Was mich dann erwartete, ließ mich fast vom Glauben abfallen.
Habe mit der älteren Dame gesprochen, Sie meinte, ja, ich habe was gemerkt. Hab aber nachgeschaut, und da war nichts.
Wenn was sein sollte, geb ich "paar Märker" und gut ist.
Dann kam ihr Sohn ins Spiel, nein meine Mutter ist nirgends gegengefahren etc.
Der ist gleich mit dem Zollstock zu dem Auto meines Vaters und hat nachgemessen.
Er meinte dann gleich, die Stoßstange hat ja schon Lackschäden an anderen stellen das war Sie nicht.
Hab ihm dann klar gemacht, das es nicht um Lackschäden geht, sondern das sie Verschoben ist, und kein Spaltmaß mehr stimmt.
Nein meine Mutter war das nicht, das ist Versicherungsbetrug etc.
Er hat dann an dem Auto seiner Mutter noch nachgemessen, und fragt mich, wo denn ein Schaden an ihrem Auto wäre.
Als ich mir dann ihr Auto angeschauen habe, wurde mir so einiges klar. Alter 190er Benz, Spaltmaße das Finger dazwischen passen, und komplett ringsum alle Schutzleisten verkratzt. Also auf die schnelle nicht definierbar, mit welchem Teil sie getroffen hat.
Als ich ihn dann auf die Aussage seiner Mutter ansprach:"ja was gemerkt, aber da war nichts" reagierte er gleich mit "das habe ich nicht gehört"
Dann wollte er von uns noch den Namen des Zeugens, aber die Daten hatten wir selber nicht, da der Zeuge schon wieder weg war.
Jedenfalls ist der Sohn dann zur Polizei, Versicherungsbetrug, angeblich gegengefahren, war meine Mutter aber nicht, Zeuge ist unbekannt, das ist Versicherungsbetrug. Er hat also versucht den Spieß umzudrehen.
Aber die Polizei war auch nicht ganz doof, und hat am nächsten Tag den Zeugen ermittelt, der Aussagte, das die ältere Dame mit ihrem Mercedes Rückwärts gegen unser Auto gefahren ist, und sich dann einfach abmachte.
Der Polizist meinte dann noch, das er die Akte einen Tag liegen lassen würde, und wir uns bitte in der Zeit gütlich einigen sollen, da die Beweise eindeutig sind, und man der Frau das Verfahren ersparen wolle.
Mein Vater hat dann bei ihr angerufen, und sie hat am Telefon zugegeben, das sie dagegen gefahren ist. Heute Nachmittag treffen sich die beiden um weiteres zu besprechen...
so long.... ich werd weiter berichten
Grüße
Beste Antwort im Thema
Alter schützt vor Strafe nicht.
Ähnliche Themen
9 Antworten
Alter schützt vor Strafe nicht.
Die Aussage der Polizei irritiert mich doch etwas! Laut Aussage eines Polizisten (ist ein Kunde von mir), ist Fahrerflucht ein Offizialdelikt. Die Polizei muss ein (Straf-?)Verfahren einleiten.
Ob es nachher wg. Geringfügigkeit bzw. Ordnungsgeld eingestellt wird ist ja eine andere Geschichte...
Sehr interessanter Bericht, ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und wünsche euch allen Erfolg! Als außenstehender Laie kann ich die Situation kaum beurteilen, ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Sohn seiner Mutter hier eher größeren Schaden zufügt, als ihr einen Gefallen tut.
Ich tippe doch mal, dass es sicherlich auch ein paar relevante Paragraphen dafür gibt, anderen vorsätzlich und fälschlicherweise Versicherungsbetrug zu unterstellen?
Die Frau gehört angezeigt ohne jegliche Diskussion. Das ihr noch überlegt...... nicht zu fassen.
Zitat:
Original geschrieben von gezzi
......Eine ältere Dame, Mercedes, 1935 gebohren...
......Es hat ja auch keinen Sinn, einer Frau über 80 ein Verfahren ans Bein zu binden.....
Wobei die Frau, oder der Mercedes, gerade mal 74 Jahre "jung" ist.
Wenn sie 1935 gebohrt sind.
Und in dem Alter kann man ein Verfahren noch ans Bein binden,
denn sie fährt ja auch noch, und somit für ihr Tun und Handeln
auch verantwortlich.
Wenn die von ihr bei anderen verursachten Schäden (paar Märker) ihr egal sind, dann kann es ihr ja auch egal sein, wenn sie wegen Unfallflucht einen vor den Latz bekommt...
Die Leute lernen es anscheinend nur, wenn es ihnen "weh" tut!
Keine Gnade (vor Recht).
Hi,
gerade bei den älteren Herrschaften würde ich das grundsätzlich immer offiziell machen. Nur dann besteht die Chance das eine Fahrtauglichkeitsprüfung angeordnet wird.
Auch denn es für die Person natürlich schlimm ist,viele sind einfach eine Gefahr für sich und andere. Ich kannte da auch so einen dem ist andeuernd jemand gegen sein Auto gefahren Wenn doch mal raus kam das er es wahr hat er immer freiwillig alles aus eigener Tasche bezahlt. Weil er genau wußte das er den Lappen sonst los ist.
Wenn man schon nen Stock braucht um die Türe zu schließen ist echt alles zu spät
Inzwischen hatte das Schicksal aber ein einsehen und hat den "guten" Mann unter die Erde gebracht bevor er jemanden dorthin befördert hat
GRuß Tobias
Man kann der älteren Dame aber auch sagen, sie konnte an ihrem an allen Ecken angebuftes Auto keinen neuen Schaden erkennen.
Wenn der Audi auch schon kleine Beulen hatte, so konnte sie keinen Neuschaden erkennen.
Folglich keine Fahrerflucht da kein Schaden von ihr erkennbar.
Im Zweifel für den Angeklagten. So sah es wohl auch die Polizei.
MfG
Naja ein Schaden besteht schon, indem die Stoßstange nach vorne verschoben ist und noch mehr verkratzt ist.
Sind ca 4-5 cm, und Spaltmaß stimmt ebenfalls nich mehr. Luft nach vorne hinten hat sie auch.
Haben heute noch mal ein Gespräch mit ihr gehabt, wo sie explizit zugegeben hat, das sie gegengefahren ist.
Soll jetzt über die Versicherung laufen. Versicherung ist informiert, Schadensnummer haben wir auch, sowie morgen einen Termin für ein Kurzgutachten bei meinem Gutachter.
Das sie Rückwärts gegengefahren ist, erklärt auch, wie die braune Farbe und der graue Mörtel an unser Auto gekommen sind...
Das hängt nämlich auch an ihrer Stoßstange hinten, sowie am Ursprungsort, nämlich ihrer Garageneinfahrt
Denke das dies jetzt alles seinen lauf nehmen wird.
Grüße