Schlag in der Bremsscheibe
Hallo,
ich habe seit einiger Zeit Probleme mit meinem Vectra B Caravan, der während der Fahrt stark vibriert. Das erste mal trat es Ende letzten Jahres auf, kurz nachdem ich die Winterreifen montiert habe. Beim Abbremsen auf der Autobahn hat das Auto plötzlich angefangen stark zu vibrieren - auch nachdem ich aufgehört hab zu Bremsen. Die Vibrationen wurden mit geringer bzw. höherer Geschwindigkeit auch langsamer bzw. schneller.
Bin dann direkt auf einen Parkplatz und hab geprüft, ob ich ein Platten hab und alle Radschrauben fest sind - war aber alles in Ordnung. Nach dem Losfahren waren aber keine Vibrationen mehr vorhanden.
Ich habe vermutet, dass es an den Reifen lag und bin zur Werkstatt zum Auswuchten - die Reifen waren jedoch schon optimal ausgewuchtet - lediglich ein Reifen soll ein Höhenschlag haben. Da ich weiterhin die Reifen im Verdacht hatte bin ich über den Winter wenig gefahren. Ein Tausch der vorderen und hinteren Reifen hatte auch nix gebracht.
Seit dem kommt sporadisch zu Vibrationen, die erst nach 1-2min von allein wieder aufhören - manchmal auch erst, nachdem ich das Fahrzeug kurz abgestellt habe. Anfangs traten die Vibrationen nur 2-3x im Monat auf. In letzter Zeit bei jeder längeren (15min+) Fahrt.
Ich habe bisher keine Regelmäßigkeiten feststellen können, wann die Vibrationen beginnen (bestimmte Geschwindigkeit etc), oder wodurch sie wieder aufhören.
Heute habe ich wieder die Sommerreifen montiert und habe gleich 20min eine Probefahrt gemacht --> keine Vibrationen.
2. Probefahrt --> Vibrationen nach ca. 15min, nachdem ich von einer Ampel losgefahren bin.
3. Probefahrt --> Vibrationen nach ca. 10min, nachdem ich zuvor stark gebremst habe - hier war es auch das erste mal, dass ich beim Bremsen starke Vibrationen im Pedal gemerkt habe. Zuvor ist mir nie was beim Bremsen aufgefallen.
Eben habe ich das vordere linke demontiert und wollte schauen, ob ich was an der Bremsscheibe erkenne. Ich habe ein Schraubenzieher am Bremssattel fixiert und die Bremsscheibe gedreht. Es sieht so aus, als würde der Abstand zwischen Schraubenzieher und Bremsscheibe im Laufe einer Umdrehung um ca. 1-2mm variieren (geschätzt).
Nun meine Frage: Wäre ein Schlag/Unwucht in der Bremsscheibe allein eine Erklärung für die beschriebenen Vibrationen oder kann da noch mehr sein?
Wenn ja: Bringt es was die Bremsscheibe(n) abzudrehen, oder soll eine neue her?
Hier noch paar Fakten:
- Bremsscheibe / Beläge letztes Jahr getauscht. Seit dem wurden ca. 6000km gefahren.
- Reifendruck wurde mehrmals geprüft.
- Das ganze Fahrzeug vibriert stark. Fühlt sich an als würde man über eine Rüttelstrecke fahren.
- Seit den ersten Vibrationen wurden ca. 2000km gefahren.
Ähnliche Themen
15 Antworten
Zitat:
@ElJon schrieb am 28. März 2016 um 18:48:35 Uhr:
Zitat:
Nun meine Frage: Wäre ein Schlag/Unwucht in der Bremsscheibe allein eine Erklärung für die beschriebenen Vibrationen oder kann da noch mehr sein?
Das kann eine Ursache sein, aber auch Stoßdämfer, Spiel beim Querlenker oder Spur und Koppelstange
Zitat:
Wenn ja: Bringt es was die Bremsscheibe(n) abzudrehen, oder soll eine neue her?
Ich würde sie nicht abdrehen sondern neue Scheiben und Klötze einbauen, aber keine Billigteile
Zitat:
Hier noch paar Fakten:
- Bremsscheibe / Beläge letztes Jahr getauscht. Seit dem wurden ca. 6000km gefahren.
Wo gekauft, billige Dinger sind beim Einbau schlechter als qualitativ Gute wenn se fertig sind
Wenn du eine gute alte manuelle Drehbank und einen der sich noch damit auskennt zur Hand hast, ist es doch ein Einfaches die Scheiben auf einen größeren Schlag zu überprüfen. Ein geringer Schlag ist normal und juckt nicht.
Wir haben früher die Scheiben immer geplant, wenn sie leicht riefig waren. Wichtig ist das Einpannen und Ausrichten mittels Uhr, geringer Druck und beide Seiten mit einem Spannen bearbeiten.
Ob die Scheiben nach dem Bearbeiten rund bleiben ist unsicher, aber wenn sie einen Schlag haben, kannst nicht viel kaputt machen.
Also habe jetzt die Bremsen vorne gewechselt, aber das Problem besteht weiterhin... Wenn auch nicht mehr ganz so stark (kann aber auch Einbildung sein).
Immer nach 5-10min beginnen die Vibrationen..
- Koppelstangen wurden letztes Jahr zusammen mit den Bremsen getauscht
- Querlenker scheinen kein Spiel zu haben
Werde mal jetzt noch die hinteren Bremsscheiben anschauen.
Antriebswelle unwuchtig ...?
Lässt sich das irgendwie ohne Werkstatt prüfen?
Wenn es vibriert, dann ist es egal ob ich 10km/h oder 100 fahre, sie sind immer da, nur eben langsamer bzw. schneller. Es ist auch egal, ob ein/ausgekuppelt ist oder ob beschleunigt/gebremst wird, die vibrationen bleiben gleich stark.
Auch eine normale Werkstatt wird keine Antriebswellen prüfen können.
Eine Vibration, die man schon bei 10 Km/h spürt, sollte man doch einigermaßen lokalisieren können?!? Nimm doch mal eine Person mit funktionierendem "Popometer" auf eine Probefahrt mit und lass eventuell auch mal den Sitzplatz wechseln.
eine unwuchtige Antriebeswelle erkennt man u.U. beim Auswuchten am Fahrzeug.
Rad korrekt auswuchten lassen, ans Auto montieren und dann am Auto wieder wuchten. Gibts dann eine Unwucht, kommt sie sicher nicht vom Rad... weiss allerdings nicht, was sowas kostet.
Die lange Antriebswelle rechts hat ein Ausgleichsgewicht. Wenn das verrutscht ist, gibts unter bestimmten Umständen Schläge. Hatte ich auch. Ich durfte keine Felgen mit ET < 49 montieren, sonst waren AB-Fahrten unlustig...
Also habe jetzt die hinteren Bremsen gecheckt - rechts hinten hatten die Beläge nur noch 2-3mm, links sind sie wie neu. Die Rechte Bremsscheibe lässt sich auch nur eine halbe Umdrehung drehen und sitzt dann fest.
Vermutlich sitzt der Bremskolben fest, wodurch sich die Bremsscheibe durch die hohen Temperaturen verformt hat (?).
Hinten sind 2 Kolben. 2-3mm und links wie neu ist aber feste übertrieben.
Warum sollte das übertrieben sein? Habe bisher die Bremse noch nicht auseinander gebaut und nur die äußeren Belege gesehen. Auch wenn es rechts 4mm sind und links 10 tut das ja nix zur Sache. Fakt ist, dass auf der einen Seite deutlich (!) weniger Belag ist, was normalerweise nicht sein sollte. Folglich stimmt was mit einem oder beiden Bremskolben auf der Seite nicht - - > "dauerhaftes" bremsen - - > hohe Temperaturen - - > Verformung der Bremsscheibe, was die Vibrationen erklären würde
Mach mal auf der dünnen Seite das Rad runter. Das hört sich nach kaputtem Bremssattel, bzw nach einem festen Kolben an.
Wenn du eine kleine Runde ohne viel Gebremse fährst, solltest du dann auch einen Temperaturunterschied zwischen der abgefahrenen (heiß) und der dickeren Bremsbelagseite (nicht so heiß) feststellen können.
Aber vorsicht, da verbrennt man sich schnell mal die Finger.
Hab ich schon gemacht, die dünne Seite war deutlich heißer... Werde jetzt mal die Bremse auseinander bauen und mir den Kolben anschauen.
Also.. Hinten auf beiden Seiten Beläge und Scheiben getauscht, die kolben ließen überraschend leicht zurückstellen. Auf der rechten Seite war der äußere Belag bei ca. 3mm und der innere ca. 7mm. Auf der linken Seite beide 10mm (wie neu)
Die Vibrationen sind jetzt zwar weg, allerdings wird die rechte bremsscheibe immer noch deutlich wärmer/heißer, als die linke... Bin jetzt 50km gefahren, aber immer das gleiche. Habe heute nochmal folgendes getestet :
12km mit 50-100kmh und nur 2x kurz gebremst beim abbiegen - -> linke Scheibe kalt, rechte leicht warm. Danach 3km 50-100kmh und immer wieder abgebremst - - > links warm, rechts heiß und starker Gestank (Bremsbelag)
Kann es irgendwie sein, dass das rechte Rad stärker gebremst wird? Ein Festsitzen eines Bremskolbens würde ich ausschließen, da alle kolben sich mit wenig Kraft zurückstellen ließen.
Es kann ja nur der Bremssattel (Kolben) sein.
Was soll denn so ein Bremskolben einer Schraubzwinge entgegen zu setzen haben? Nix !