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Schweißprimer in Verbindung mit WIG-Schweißen

Hallo Schweißprofis,
folgende Aufgabenstellung steht in kürze bei mir an: An einem Kfz. sollen neue Blechteile eingeschweißt werden. Teils stumpf verschweißt, aber auch überlappend punktgeschweißt. Beides möchte ich mittels WIG bewerkstelligen; auch MMA steht zur Verfügung.
Da insbesondere überlappend punktverschweißte Bleche im Überlappungsbereich kaum mehr mit Korrosiensschutz versehen werden können, wollte ich diese Überlappungsbereiche zuvor mit sog. Schweißprimer behandeln. Zu beidem fehlt mir bisher die Erfahrung. Funktioniert das so, wie von mir gedacht, oder wie löst man das Problem besser? Ein MIG/MAG-Schweißgerät habe ich allerdings nicht.
Beim WIG-Schweißen müssen bekanntlich die zu verschweißenden Blechteile penibel sauber sein. Wie verhält sich da Schweißprimer oder ein anderer Korrosionsschutz? Gibt es da etwas passendes?
Freue mich auf zahlreiche Beiträge mir Euren Erfahrungen zu diesem Thema.
Beste Grüße - Reinhard

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14 Antworten

Egal was du nimmst - es brennt beim Schweißen weg. Wenn du danach reichlich verdünnte Farbe über die Überlappung gibst, wird es auf der anderen Seite wieder ebenso reichlich rauslaufen; die Kapillarwirkung erledigt den Rest für dich. Kannst ja mal zwei Bleche zusammen heften und danach wieder trennen, dann sieht man es sehr gut.

mfg

Hallo zusammen
und danke für die bisherige Antwort. Mir ist schon klar, dass im unmittelbaren Schweißbereich der Primer wegbrennt. Beim WIG-Schweißen müssen alle Teile absolut sauber und passgenau sein. Deswegen wollte ich auch WIG-Schweißen und keine rostigen Bleche zusammenbrutzeln ;) bzw. zu verschweißen.
Wie ist denn das mit Schweißprimer in Verbindung mit MAG oder alternativ mit MMA? Bringt das dort was, bzw. geht das damit besser als mit WIG?
Was käme denn in Frage, wenn bei punktgeschweißten, überlappenden Blechen zukünftig Nahtrost sicher verhindert werden soll? Das Rostproblem bildet sich ja immer zuerst in den Fälzen. Bis man's richtig sieht, sind schon größere Bereiche rostunterwandert.
Ich habe auch aufgetrennte Falzbereiche, wo eine Seite zwar durch Rostnaben etwas rauh geworden ist, aber von der Substanz das Blech noch sehr gut ist, sodass man da nichts wegschneiden würde. Ich dachte daran diese Nahtbereiche zu verzinnen - aber wie verbinde ich dann die beiden Bleche wieder, die original damals nur punktgeschweißt waren?
Man kann doch auch Bleche löten. Gibt es die Möglichkeit des Lötens auch mit WIG?
Können verzinnte Bleche gelötet werden oder schließt sich dies gegenseitig aus?
Wer kann zu diesen Problemen etwas sagen oder hat diesbezüglich schon Erfahrungen?
Würde mich sehr freuen,
beste Grüße - Reinhard

Ich schweiße nur Mag, Bleche so wenig wie möglich ( 5 mm ) überlappen, und dann wie schon beschrieben Korrosionsschutz zwischen laufen lassen. Rostiges soweit wie möglich ausschneiden...

Und die "Nähte" innen und außen mit Karosseriekleber versiegeln.

Zitat:

@ASW29 schrieb am 1. August 2018 um 16:57:39 Uhr:


Und die "Nähte" innen und außen mit Karosseriekleber versiegeln.

Das kommt erst danach und alleine ist das auch kein Allheilmittel. Du wirst staunen, wie unter dem Karosseriekleber teilweise schon der Rost sitzt. Wenn irgendwo mal Feuchtigkeit eingedrungen ist unterwandert der Rost auch den Karosseriekleber - leider. Deswegen möchte ich es anders und möglichst besser machen.

Habe jetzt etwas über WIG-Löten gelesen. Hat dazu jemand Erfahrung?

Würde ganz einfach nur Mag schweißen

Habe kein MAG und würde das Rostproblem gerne besser lösen! Hat das noch niemand versucht? Sollte ich der Erste sein, kaum zu glauben ;).

Zitat:

@reidiekl schrieb am 2. August 2018 um 10:20:26 Uhr:


Habe kein MAG und würde das Rostproblem gerne besser lösen! Hat das noch niemand versucht? Sollte ich der Erste sein, kaum zu glauben ;).

Doch, wurde doch beschrieben, Zwischen Blechüberlappungen Korrosionsschutzmittel laufen lassen, blanke Bleche verdünnte Farbe, oder Bob und danach Bob grundiereung oder wenn angerostet Owatrol durchlaufen lassen, und mit Mig bringst Du meiner Meinung nach viel zuviel Wärme ins Blech...

Zitat:

@reidiekl schrieb am 1. August 2018 um 17:31:01 Uhr:



Zitat:

Das kommt erst danach und alleine ist das auch kein Allheilmittel. Du wirst staunen, wie unter dem Karosseriekleber teilweise schon der Rost sitzt. Wenn irgendwo mal Feuchtigkeit eingedrungen ist unterwandert der Rost auch den Karosseriekleber - leider. Deswegen möchte ich es anders und möglichst besser machen.
Habe jetzt etwas über WIG-Löten gelesen. Hat dazu jemand Erfahrung?


Hier war doch aber die Rede von neuen Blechen und nicht von angerosteten Blechen. Die Autofirmen versiegeln die Falze doch genau so. Merke....wo kein Sauerstoff und keine Feuchtigkeit hinkommen, gibt es auch keinen Rost.Man kann aber noch zusätzlich G4 vorher in die Falze einbringen.

Punktschweißen mit WIG ist, glaube ich, nicht sehr populär. Die WIG-Götter schweißen stumpf, und dann hast du das Überlappungsproblem ja nicht. Wenn dann aber Fremdmaterial in der Schmelze rumschwimmt, macht das sofort keinen Spaß mehr.
Ich hab mal ein WIG-Punktschweißverfahren ausprobiert, wo es keinen Rand gibt. Von hinten drückt ein Stück Kupfer gegen den Blechpunkt und führt die Wärme ab sowie drückt die Bleche zusammen, hinten muss auch das dünnere Blech sein, wenn man zwei verschiedene hat. Von vorne knallt man nun recht kurz mit einem normalerweise viel zu großen Strom den Lichtbogen auf die Stelle, bis das Schmelzbad gefühlt das Kupfer erreicht hat. Das geht auf der Werkbank ganz gut, da kann man sogar sehr verschiedene Materialstärken stabil zusammenschweißen. Nur ist auf der Werkbank "vorne" immer auch "oben". Am Auto ist mir das eher unvollkommen gelungen. Schon allein, weil man meist eher schlecht zusammendrücken kann, und die Gravitation tut das ihre.
Die Idee, dass das obere Blech Löcher haben könnte wie bei bei MAG, ist zwar charmant, endet bei mir aber auch stets im Desaster. Vielleicht kann das jemand, vielleicht ist das auch "im Prinzip" ganz einfach, aber für den Gelegenheits-Autobrater ist das definitiv nichts. Es brennt alles weg, was man sich vorstellen kann.
Ich weiß ja nicht, "wie herum" Du auf diese Anforderung kamst - wenn es so lief wie bei mir (eines dieser vielseitigen Invertergeräte gekauft nach dem Motto "wird schon gehen";), dann muss ich leider erzählen, dass dann doch noch ein MAG-Gerät hinterhergekauft wurde (und auch das hätte ruhig Faktor 10 besser sein können, was ich damals gespart habe, ärgere ich mich jetzt 10-fach.)
Auch das mit dem Löten ist so ein Ding. Prinzipiell geht das, man benutzt den Lichtbogen für den Wärmeeintrag und verwendet dann Speziallote (kennt man unter Autoschraubern eher seltener, es soll mittlerweile Bleche geben, die nur noch gelötet werden dürfen, aber was der TÜV bei einer konventionellen Schwellerreparatur dazu sagt, weiß ich auch nicht). Nur: diese Lote brauchen Flussmittel, keinen Primer. Du hast dann nicht nur keinen Korrosionsschutz, sondern auch noch Phosphorsäure o. Ä. dazwischen (geht als Flussmittel bei Edelstahl ganz gut. Bei Karosserieblech weiß ich nicht).
Grüße,
Michael

Erst mal danke für die letzten Beiträge.
Verständnisfrage: Was ist BOB bzw. BOB-Grundierung? Und was ist bitte G4? Habt Ihr dazu einen Link?
@ Michael - danke für die Schilderung Deiner umfangreichen Erfahrungen bei Schweißarbeiten am Auto.

Wenn man bei der Beseitigung von Rostpartien am Auto nicht gerade nur ein neues Blech über schadhafte Stellen drüberbraten möchte, dann kommt man auf dem langen Weg 'wie kann ich's besser machen und zukünftig diese Schäden verhindern' auf allerlei neue Gedankenansätze. Insbesondere, wenn erst mal gar nicht sooo viel Rost äußerlich zu sehen ist. Aber beim Freilegen, Rausschneiden, Aufbohren etc. immer mehr zum Vorschein kommt - gerade unter werkseitig "gut und dick" versiegelten oder verschmierten Blech- und Falzbereichen. Da reicht ein kleiner Haarriss oder eine offengebliebene Pore, um längerfristig Feuchtigkeit kapilar ans Blech zu ziehen und schon rostet es, langsam aber sicher über Jahre hinweg, bis irgendwo der Schaden sichtbar und dann auch noch größer geworden ist.
Wenn man jetzt alles freilegt, um den letzten Rost auch noch zu finden, spätestens dann kommen die Gedanken 'wie kann ich gleiche Rostschäden zukünftig verhindern'? Man erkennt schnell, die punktgeschweißten Fälze im Automobilbau sind so ziemlich das Schlechteste was es gibt!
Aus diesem Grund bin ich auf das WIG-Schweißverfahren gekommen, um auch dünne Bleche stumpf zu verschweißen und um nicht Reparaturbleche absetzen und überlappend verschweißen zu müssen, mit den schon geschilderten Nachteilen hinsichtlich Fugenrost.
Aber nicht alle Bleche lassen sich ausschließlich stumpf verschweißen, insbesondere wenn es konstruktiv vorgegeben ist.
MAG oder MIG-Löten ist gerade für verzinkte Bleche ein relativ neues Verfahren zum Verbinden solcher Bleche. Auch sollen im Automobilbau harte Bleche nicht verschweißt werden dürfen, da diese dann spröde werden. In diesem Zusammenhang frage ich mich, was mit MIG / MAG funktioniert sollte doch mit WIG ebenfalls möglich sein.
Lot rostet nicht, und so kamen mir die Gedanken hinsichtlich gelöteter Blechverbindungen, gerade bei Falzbereichen und wenn das dann noch mit verzinkten Blechen klappen würde, wäre das ideal - aber sooo einfach, wie ich mir das jetzt denke, wird es wohl nicht sein.
Mein WIG hat schon mal einstellbare Pulsfunktionen, mit denen der Einbrannt resp. das Lot-aufschmelzen gesteuert werden könnte - so meine Vorstellung. Praktische Versuche stehen noch aus, aber vielleicht finden sich ja hier noch weitere User, die gerade dazu auch schon eigene Erfahrungen gesammelt haben. Im Netz habe ich zu diesem Thema auch schon ein oder zwei Videos gefunden.
Beste Grüße - Reinhard

Hier: https://www.vc-24.de/g4-grundierung-126-406-group.html

Ja, ich kann Deine Gedanken durchaus nachvollziehen. Muss aber sagen, dass die Quälerei, die man sich mit WIG antut (bedingt durch die viel höheren Anforderungen) in keinem Verhältnis steht zu dem üblichen Punktschweißen mit Draht. Bei letzterem kann man mit Lamellenzink vorbehandeln (auch wenn das Schweißen dadurch etwas anspruchsvoller wird), und alle Überlappungen sowie auch die originalen Falze lassen sich durchaus mit dünnflüssigen, kriechenden Konservierungen behandeln.
Sowohl bei Owatrol-Öl als auch bei Oxyblock-N sieht man, wie die Kapillarwirkung das Material in die Spalte zieht, bei letzterem noch schneller. Da passiert hinterher nichts mehr, zumal, wenn anschließend noch mit Farbe und / oder Fett / Wachs gearbeitet wird.
Grüße,
Michael

Hallo Michael,
mir ist schon klar, dass Mag-Punktschweißen bei Karosseriearbeiten das übliche und damit wohl auch einfachste Verfahren ist. Wie ich schon schrieb habe ich kein solches MAG-Gerät. Das Quälen wäre auch nicht das Problem, wenn es denn so gelingt, wie ich mir das vorstelle - die Ansprüche sind da schon recht hoch, ob ich sie letztlich auch erfüllen kann, ist wieder etwas anderes.
Verstehe nicht was Du genau mit "Inverterschweißgerät" meinst, zu dem Du dann noch ein ein MAG-Gerät hinterhergekauft hast, welches hätte um den Faktor 10 besser sein können, damit es Deinen Anforderungen entspricht. Was war da so schlecht?
Ich hoffe mein WIG erfüllt, was es verspricht, was man aber leider immer erst hinterher weiß.
Wie sieht es denn mit Punktschweißen mittels MMA aus - das kann mein Gerät auch. Wäre das eine Alternative zu MAG?
Die Konservierung der Fälze und der Hohlräume erfolgt in jedem Fall. Die hier in den obigen Beiträgen benannten Mittel werde ich ordern und ausprobieren.
Nochmals vielen Dank an alle mit
besten Grüße - Reinhard

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