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Sehr kurze Lieferzeiten: Absatzflaute beim 1er
Mir sind beim stöbern hier ein paar Beiträge aufgefallen, die von extrem kurzen Lieferzeiten zwischen 3 Wochen und 2 Montaten berichten?
Verkauft BMW derzeit überhaupt noch 1er, wenn man einen Neuwagen so schnell bekommt? Scheinbar setzt der neue A 3 und auch der Golf VII dem 1er zeimlich zu! Habt Ihr da detailiertere Infos?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Asperin
Das ist einfach falsch.
Ohne uns den Luxus eines Arguments zu gönnen?
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31 Antworten
Lieferzeiten belaufen sich seit genau 1 Jahr zwischen 4 und 8 Wochen, ,momentan eher 4-5, also nix besonders. Die neuen A Klassen werden mittlerweile auch innerhalb von 2 Monaten geliefert, obwohl Mercedes mit unerwarteten Bestellungen protzt, also normal.
Vielleicht haben sie einfach nur ein optimiertes Supply Chain Management. Es kann ja weder im Interesse des Kunden, noch des Händlers/Herstellers sein, dass man lange auf die Auslieferung wartet.
Hinzu kommt der Faktor Produktionsplätze. Die 1er laufen ohne Unterbrechung vom Band, werden also nicht nur auf Bestellung produziert. Hat BMW einen absehbaren Überschuss, gibt es besondere Rabattaktionen für Großkunden (Mietflotten etc.), um jedes Fahrzeig abzusetzen.
Wie lang die Lieferzeit für den Kunden ist, richtet sich nicht nach der Auslastung des Werks (die ist immer 100%), sondern danach, welcher der nächste Produktionsplatz Deines Händlers ist. Mir wurde bei der Bestellung angeboten, den Platz eines Vorführers zu bekommen, den man noch meiner Bestellung entsprechend ändern konnte. Lieferzeit wäre dann etwa fünf Wochen gewesen. Der nächste Platz war dann Bau Ende Dezember, Lieferung Mitte Januar in München.
So kommt es auch zustande, dass der eine Händler in drei Wochen liefern kann, der andere erst in neun Wochen oder wann auch immer. Die Händler werden ja nicht unterschiedlich prioritär behandelt.
Das kann ich mir nicht so vorstellen, wie soll BMW wissen was noch zu verkaufen wird beim Endkunde - weniger extras oder mehr und zwar welche? Die können nicht so einfach blind irgendwelche Autos täglich produzieren ohne zumindest Ahnung vom Verkäufer oder Endkunde zu haben, da gibt es zu viele Extras heutzutage.
Vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt.
Die Nachfrage ist hoch genug, um Wochen/Monate im Voraus alle Fahrzeuge verkauft zu haben.
Kommt es zu einem "absehbaren Überschuss", wie ich geschrieben hatte, sprich stellt BMW heute fest, bspw. im März sind Produktionsplätze unvergeben, gibt es "Auffüllangebote" für spezielle Kundenkreise. Für BMW (und wahrscheindlich jeden Autohersteller) ist es günstiger, immer mal ein paar Rabatte über der Norm zu gewähren, als die Bänder stillstehen zu lassen und zu warten, was passiert.
Ein Beispiel, das ich mal mitbekommen habe: Ich glaube im Baujahr 2009 hat ein Mietwagenkonzern eine ganze Reihe 1er Fünftürer bestellt, alle identisch ausgestattet, die 12 Monate später auffällig den Markt "überschwemmt" haben. Schwarz, braunes Leder, Navi Business, Holzarmaturen, ... . Damals gab es zig von diesen Autos als Geschäftswagen zu kaufen, was mein mir mit dieser Geschichte erklärt hat. Ich hatte mich nämlich gewundert, dass so viele identische Autos auf einen Schlag auf den Markt kamen. Sonst tauschen die Mietkonzerne ja sukzessive aus.
Zitat:
Original geschrieben von GoTiLa
Hinzu kommt der Faktor Produktionsplätze. Die 1er laufen ohne Unterbrechung vom Band, werden also nicht nur auf Bestellung produziert. Hat BMW einen absehbaren Überschuss, gibt es besondere Rabattaktionen für Großkunden (Mietflotten etc.), um jedes Fahrzeig abzusetzen.
Wie lang die Lieferzeit für den Kunden ist, richtet sich nicht nach der Auslastung des Werks (die ist immer 100%)
Das ist einfach falsch.
Zitat:
Original geschrieben von Asperin
Das ist einfach falsch.
Ohne uns den Luxus eines Arguments zu gönnen?
BMW denkt mit irhen kurzen Lieferzeiten einfach kundenorientiert, solch eine Frechheit wie beispielsweise VW sich erlaubt würde ich niemals mit machen, ich find es klasse das BMW so arbeitet.
Bestellfahrzeuge werden natürlich nach Kundenwunsch just in time gebaut, wie sollte das sonst funktionieren, meint ihr vielleicht BMW würde sich eine Million Autos hin stellen um jede Ausstattungsvariante abzudecken und natürlich werden auch Lagerfahrzeuge in Freizeiten gefertigt, dies hat aber nicht mit den kurzen Lieferzeiten zu tun.
Gottlob hatte ich unlängst an der Uni eine Vorlesung aus BWL mit einem Vortragenden, der bereits bei BMW und VW in Beschaffung und Logistik beschäftigt war. Die Sache klingt für den Laien sehr komplex, daher kurz und bündig: Es gibt eigene Studiengänge, die sich mit Beschaffung & Logistik befassen, und BMW hat sicher die Ressorcen, um solche Absolventen zu binden, die nichts anderes tun als sich den Kopf darüber zu zerbrechen, welche Einsparungspotenziale durch gut funktionierende Beschaffungsnetzwerke erschließbar sind. Gerade in der Automobilindustrie (Just in Time usw.) immens wichtig, da es sich heute keiner mehr leisten kann, eine hohe Kapitalbindung durch volle Lagerhallen zu bezwecken.
Zitat:
Original geschrieben von GoTiLa
Zitat:
Original geschrieben von Asperin
Das ist einfach falsch.
Ohne uns den Luxus eines Arguments zu gönnen?
Das kommt sobald ich Zeit habe. Also jetzt.
Die BMW AG produziert Fahrzeuge NUR auf Bestellung. Niemals auf Vorrat.
Auch ist es nicht das Ziel die Werke auf lange Sicht ständig bei 100% Auslastung zu fahren. Eher knapp darunter. Das ist aber sehr theoretisch.
Anyway: Die Fahrzeuge die aus den Werken rollen sind alle von irgendwem bestellt worden.
Auch Showroom Fahrzeuge etc. sind immer bestellt (z.B. von einem Haendler).
Was die Ausstattung dieser Fahrzeuge an geht, hat da sehr oft Statistik die Finger im Spiel. Die Fahrzeuge werden idR so ausgestattet, wie es Kunden in der Vergangenheit in der Masse auch gemacht haben.
Natuerlich gibt es auch direktes Geschaeft zwischen der BMW AG und Unternehmenskunden (wie z.B. Sixt). Allerdings werden am Tag, ganz grob geschaetzt, >1000 BMW 1er in Deutschland produziert. Da taugen selbst die Mengen die Autovermieter abnehmen nicht um die einen merkbaren Ausschlag in der Auslastung zu hinterlassen.
Naja - wenn man von der möglichen Lieferzeit auf eine Flaute oder gut laufendes Geschäft schließen wollte, hätte man bei z.B. Audi schon vor 10 Jahren annehmen müssen, dass man a) etwas ganz Exklusives und b) extrem Gefragtes ordert. In zwei Fällen (1x A3 und 1x A4 Avant) hatte ich z.B. mehrere Monate warten müssen - beim A4 sogar mit zusätzlichen Verzögerungen, weil angebotene Ausstattungsmerkmale erst nur mit Verzögerung in Aussicht gestellt wurden und schlussendlich (nach mehreren Monaten Wartezeit) dann gar nicht kamen. Schlußendlich konnte man in den letzten Jahren diesem Hersteller eher kein rückgängiges Absatzverhalten nachsagen und ich denke, dass das beim BMW auch nicht der Fall ist.
Tatsächlich hatte mich sehr angenehm überrascht, wie kurzfristig unser 1er mit wirklich vielen Extras lieferbar war - UND: das vereinbarte Lieferdatum wurde exakt gehalten. Das war ein ganz dickes Plus für BMW.
Beim erstgenannten Hersteller hat das nur 1x (nach Verzögerung) funktioniert - im zweiten Fall haben wir dann erst monatelang warten müssen um dann nach Verzicht auf ein Ausstattungsdetail einen Termin abzusprechen (taggenau war da nicht möglich) und das Fahrzeug dann aber plötzlich 14 Tage vorher zu bekommen (und nehmen zu müssen) - nachdem wir die Leasingzeit des alten Fahrzeuges kurz davor nochmal verlängern mussten, um überhaupt noch mobil zu sein). Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich im Nachhinein annehme, dass das sogar mehr am Händler lag (der heute trotz gutem Standort in einer Großstadt gar kein richtiger Audi-Händler mehr ist ....). Probleme wegen zunächst angepriesener und dann nicht lieferbarer Ausstattung lagen dagegen klar beim Hersteller und war im Übrigen wegen der Banalität des Ausstattungsdetails fast schon peinlich. Gut - dafür wurden wir durch ein letztlich sehr zuverlässiges und gutes Fahrzeug entschädigt ...
Ich denke, dass es heutzutage tatsächlich gerade bei solchen Fahrzeugen möglich sein sollte, in so kleinen Zeitfenstern zu arbeiten - erstaunlich finde ich aber auch, dass ein eher kleiner Hersteller wie BMW das schafft, der VW-Konzern/Audi aber nicht. Eigentlich sollte das fast umgekehrt sein.
Zitat:
Original geschrieben von Asperin
Die BMW AG produziert Fahrzeuge NUR auf Bestellung. Niemals auf Vorrat.
Eben das sage ich ja. Kommt das nicht rüber?
Wenn BMW eine Phase mit dünner Auftragslage kommen sieht, sie also noch nicht da ist, sorgen sie einer Überproduktion vor, indem sie im Vorhinein diese Produktionsplätze verkaufen; eben um sich nicht Lagerfahrzeuge hinstellen zu müssen, mit denen sie nichts anfangen können. Dass jeder Vorführer, jedes X und jeder Y von irgendwem bestellt ist, ist klar - sei es Autohaus, sei es Kunde, sei es was weiß ich wer.
Wie mein mir sagte, arbeitet BMW sogar Just in Sequence (wenn ich mich richtig an den Begriff erninnere), sprich jedes Bauteil jedes Fahrzeugs wird in der Reihenfolge geliefert, wie es am Band verbaut wird. Dabei sei es praktisch unmöglich, Leerplätze zu lassen - man kann ja schlecht leere Paletten durch die Gegend schaukeln bzw. in einer Kiste mit Außenspiegeln einen Platz mitten drin frei lassen. Das Fehlerrisiko sei dabei zu hoch. Kommt das System nämlich durcheinander, ist die gesamte Produktion fehlerhaft, bis der Fehler bemerkt wird. Daher vermeide BMW mit aller Macht, Produktionsplätze nicht zu verkaufen.
Zurück zum Thema: Daraus resultiert, dass die Bestellungen nicht einfach nacheinander bei BMW eingehen und in dieser Reihenfolge abgearbeitet werden, sondern dass BMW mit einer eigenen Logistik-Abteilung bemüht ist, einen lückenlosen Plan von Produktionsplätzen zu erstellen und sich manch ein Kunde freuen kann, seinen neuen 1er schon drei Wochen nach Bestellung zu erhalten.
100% Auslastung ist - wiederum nur laut meinem - nicht die Maximalleistung, die das Werk theoretisch erbringen kann, sondern ein frei festgelegter Wert einer bestimmten Produktionsleistung. Es kann bei starker Nachfrage auch auf 110, 120 oder sonst wieviel % gesteigert werden (dann auf reale 100%), unter 100% (also unter die Normalauslastung) aus genannten Gründen nur schwerlich fehlerfrei und daher in möglichst wenigen Fällen.
Da ich leider nicht in der BMW-Logistik arbeite, kann ich hier nur mittelbares Wissen weitergeben. Ich halte das aber für sehr schlüssig.
Wenn wir uns hier übrigens alle auf "das ist einfach falsch" oder "ganz genau" beschränken, können wir das Forum auch gleich schließen.
Ich glaube die Produktionsabläufe sind bei BMW einfach nur gut durchdacht. Der 1er F20 wird in Leipzig und Regensburg gefertigt und der F21 nur in Regensburg. In diesen beiden Werken werden aber auch noch andere Modelle produziert. Somit wäre ein Absatzminus oder -plus von sagen wir mal 20% beim F2X für BMW nicht weiter tragisch, weil dann eben andere Modelle eingeschoben werden und die Lieferzeiten dadurch nicht wesentlich kürzer oder länger wären. Außerdem wissen wir ja nicht mit welcher Lieferzeit BMW plant.
Zitat:
Original geschrieben von Asperin
Natuerlich gibt es auch direktes Geschaeft zwischen der BMW AG und Unternehmenskunden (wie z.B. Sixt). Allerdings werden am Tag, ganz grob geschaetzt, >1000 BMW 1er in Deutschland produziert. Da taugen selbst die Mengen die Autovermieter abnehmen nicht um die einen merkbaren Ausschlag in der Auslastung zu hinterlassen.
Ich tippe eher auf ~600 F20 und F21 pro Tag.
Und Sixt ist kein kleiner Abnehmer mit über 20.000 BMWs pro Jahr nur in Deutschland. Wenn in deren Vertrag steht: Lieferzeit in Ausnahmefällen von bis zu 4 Monaten möglich, dann kann man damit schon ein paar Schwankungen bei der Nachfrage ausgleichen.
Ich denke auch, dass BMW anderen Herstellern bezüglich Lieferzeiten etwas voraus hat. Auch der 3er BMW hat trotz reger Nachfrage verhältnismäßig kurze Lieferzeiten.
Insbesondere VW hat bezüglichder Lieferzeiten m.E. ein echtes Problem. Ich hatte mich mal Anfang Juli nach eine Passat 2.0 TDI erkundigt. Der Händler erzählte mir was von ca. 5 Monaten, aber nur beim Handschalter. Mit DSG würde es noch länger dauern. Das war für mich der entscheidende Moment, mich mal bei anderen Herstellern umzusehen. Der Passat verkauft sich zwar gut, aber sicherlich nicht deutlich besser als von VW geplant, also müssen die langen Lieferzeitenbei VW noch andere Ursachen haben.