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Sich nach einem Unfall wieder ans Lenkrad trauen
Hallo zusammen,
(Ich hoffe, das Forum hier passt zum Thema)
meine Freundin hatte vor mittlerweile vielleicht vier Jahren einen Unfall innerhalb einer Ortschaft an einer Kreuzung. Ihr ist ein anderer Wagen mit 90 Km/h seitlich reingefahren und hat ihren Wagen überschlagen. Ihr ist zwar damals nichts passiert, aber seitdem hat sie sich nicht mehr getraut, Auto zu fahren und hat auch als Beifahrerin ein sehr unangenehmens Gefühl. Zu allem Übel hatte sie vor drei Janre als Beifahrerin einen leichten Unfall, als jemand in der Absicht, sie "zu therapieren", im Winter extra schnell gefahren ist und den Wagen gegen die Begrenzung gesetzt hat.
Meine Tante hatte mal einen schweren Unfall und fährt nur deswegen wieder, weil sie damals sofort wieder angefangen hat. Bei meiner Freundin hat sich die Abneigung zum Auto leider schon etwas eingewachsen. Habt ihr Tipps, was man da sinnvollerweise machen könnte? Kennt ihr vielleicht spezielle Kurse und Trainings (im Raum NRW), die einem in so einer Situation helfen können?
Gruß
Beste Antwort im Thema
Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, sie sollte mal einen Psychotherapeuten aufsuchen.
Das wird sie nicht steuern können, denn es kommt vom Kopf.
Ist eine Angst/Panikstörung, man sollte sie auch nicht (unter Druck) setzen.
Ich kenne es nur zu gut von mir!
Habe vor 13 Jahren einen Crash mit 200 Km/H gehabt, ohne Schaden an mir.
Dachte ich, das mit der Psyche wurde immer schlimmer.
Mit einem Sicherheitstraining wird das nicht mehr gehen.
Hört sich schlimm an, aber ist eigentlich nicht schlimm.
Einfach mal ein Termin machen und das Gespräch suchen.
Denn wird Sie bald wieder mit grinsen im Gesicht einsteigen, oder sogar das weibliche nerven kommt wieder: "Wann wollen wir denn los fahren".
ch33rz
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16 Antworten
Hmmmm... Schwieriges Thema...
Ich würden mal beim ADAC Fahrsicherheitscenter anfragen... Mehr fällt mir spontan nicht ein. Denke mal, dass dort Profis am Werk sind.
Wir hatten dieses Jahr ein Fahrsicherheitstraining von der Firma durchgeführt (beim ADAC in Lüneburg) War sehr professionell gemacht. Die Trainer hatten alle auch eine Fahrlehrerausbildung, waren also keine Laien. In wieweit sie allerdings in der Lage sind, ein Trauma abzubauen, kann ich selber nicht beurteilen. Einfach mal nachfragen!
Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, sie sollte mal einen Psychotherapeuten aufsuchen.
Das wird sie nicht steuern können, denn es kommt vom Kopf.
Ist eine Angst/Panikstörung, man sollte sie auch nicht (unter Druck) setzen.
Ich kenne es nur zu gut von mir!
Habe vor 13 Jahren einen Crash mit 200 Km/H gehabt, ohne Schaden an mir.
Dachte ich, das mit der Psyche wurde immer schlimmer.
Mit einem Sicherheitstraining wird das nicht mehr gehen.
Hört sich schlimm an, aber ist eigentlich nicht schlimm.
Einfach mal ein Termin machen und das Gespräch suchen.
Denn wird Sie bald wieder mit grinsen im Gesicht einsteigen, oder sogar das weibliche nerven kommt wieder: "Wann wollen wir denn los fahren".
ch33rz
bei meiner schwiegermutter wahr das vor ein paar jahren ähnlich...
sie hatte einen unfall, an dem sie zu allem überfluß auch noch schuld war...
nachdem ihre gesundheit es wieder zuließ, hat sie sich nicht mehr hinter das steuer getraut.
sie war auch bei einem psychotherapeuten. hat geholfen, echt!
in zusammenarbeit mit einer fahrschule (sie hat nochmals ein paar fahrstunden genommen, freiwillig!!!!)
hat der kerl ganze arbeit geleistet!
Ich kann deiner Freundin auch nur eine Psychotherapie vorschlagen. Es gibt nichts besseres und effizienteres um eine so festsitzende Phobie auf zuarbeiten. Es sind erstmal viele Gespräche notwendig um das Erlebte zu verarbeiten. Erst dann kann sie wieder versuchen sich hinters Steuer zu setzen.
Die Psychotherapie müsste eigentlich noch die Haftpflichtversicherung des damaligen Unfallgegners übernehemn. Aber sie hat wahrscheinlich damals keine Ansprüche gestellt und ob das nach so vielen Jahren noch möglich ist müsste ein Rechtsanwalt klären.
Und dann würde ich mit einem Fahrlehrer an der Seite wieder ganz vorsichtig anfangen mich an den Verkehr zu gewöhnen.
Alles was mit Schocktherapie gemacht wird ist absolut kontraindikativ
Zitat:
Original geschrieben von Toni-P
Ihr ist zwar damals nichts passiert, aber seitdem hat sie sich nicht mehr getraut, Auto zu fahren und hat auch als Beifahrerin ein sehr unangenehmens Gefühl. Zu allem Übel hatte sie vor drei Janre als Beifahrerin einen leichten Unfall, als jemand in der Absicht, sie "zu therapieren", im Winter extra schnell gefahren ist und den Wagen gegen die Begrenzung gesetzt hat.
Bei meiner Freundin hat sich die Abneigung zum Auto leider schon etwas eingewachsen. Habt ihr Tipps, was man da sinnvollerweise machen könnte?
Hallo Toni,
das ist wirklich kein einfaches Thema. Wenn sie sich selbst nicht mehr hinter das Steuer traut, wäre ein Fahrsicherheitstraining im Moment aus meiner Sicht nicht die richtige Wahl. Das hieße, den zweiten vor dem ersten Schritt zu machen. Sollte sie sich beim Autofahren irgendwann wieder besser fühlen, ist so ein Training zur Ergänzung sicher für jeden eine gute Sache. Wenn ich es richtig verstanden habe, war sie bei beiden Unfällen unschuldig und hätte auch mit perfekter Fahrzeugbeherrschung nichts ändern können. Die jetzt eingetretene generelle Angst vor dem Autofahren würde ihr die Teilnahme wahrscheinlich unmöglich machen.
Besser wäre es, wenn sie einen Fahrer hätte, der ruhig, umsichtig und sicher fährt und zu dem sie auch ansonsten volles Vertrauen hat. Jemand, der sie wieder langsam an ein Auto gewöhnt und sie nicht auslacht oder verhöhnt, wenn sie in Panik aus dem Auto raus will oder sonst irgendwie nicht "normgerecht" handelt. Einen Fahrer mit Geduld, für den Empathie nicht nur ein griechisches Fremdwort ist. Keinen Versuchs-Walter-Röhrl-Fahrer, der seine eigenen Grenzen nicht kennt. Wenn sie langsam als Beifahrerin wieder Vertrauen aufbauen kann, wird sie auch irgendwann wieder selbst fahren wollen.
Falls die Versuche in Eigenregie nicht fruchten, bleibt - wie oben von den anderen Mitgliedern bereits erwähnt - noch der Gang zum Therapeuten. Der kann die Sache bei BEDARF für den ÜBERGANG auch medikamentös unterstützen.
Letztendlich kann Dir niemand genau sagen, was für Deine Freundin die beste Möglichkeit wäre. Keiner kennt sie und die Menschen sind alle sehr unterschiedlich strukturiert. Zudem handelt es sich hier - wie bei mir - eher um laienhafte Aussagen.
Ich hatte aber bei einem scheinbar ähnlichen Fall mit (salopp gesagt) Geduld und Spucke tatsächlich Erfolg. Eine Freundin wollte nach einem sehr schweren Unfall, bei dem sie fast zu Tode gekommen wäre, nichts mehr von Autos wissen. Nach ihrer Darstellung hat es ihr sehr geholfen, daß ich sie ernst genommen habe (nicht: ach, die hat jetzt eh einen Knall), Geduld hatte und immer ruhig geblieben bin. Eigentlich selbstverständlich und scheinbar doch nicht selbstverständlich. Für die menschliche Psyche gibt es aber natürlich keine Patentrezepte.
Ich wünsche Dir und Deiner Freundin, daß sie wieder in die Spur kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Schwatzmaul
Vielleicht hilft ja auch Hypnose? Ansonsten gibts ja noch öffentliche Verkehrsmittel, oder hat sie davor auch Angst?
1. Medikamentöse Unterstützung wäre die letzte, aber auch wirklich letzt Methode.
Es wird Dir kein Psychotherapeut sofort Tabletten geben.
Ich habe solche Probleme gehabt und da kamen ganz andere Schritte, denn es raten alle ab vom Medikament!
Wenn denn wird vorher eine stationäre Behandlung kommen, welche viel mehr Sinn hat als die Form des Medikamentes.
Eigentlich wird je nach schwere, einmal wöchentlich ein Gespräch geführt, denn zu oft hintereinander hilft nicht, da man es denn nicht verarbeiten kann !
2. Mit Sicherheit wird Sie auch kein Bus & Bahn nutzen.
Und das denke ich, ist nicht gerade der richtige Smiley.
ch33rz
Dann bleibt nur noch das Fahrrad, freut sich auch die Umwelt
Anscheinend haben es noch mehr mit der Psyche.
Wenn man das nicht behandeln lässt, denn wird Sie bald garnichts fahren, sondern sich noch nicht mal aus dem Haus trauen.
@TE
google mal nach Angstneurose, Panikstörung und Belastungsstörung.
Oben wurde doch schon mehrfach Lösungswege mit so einem Psychodoktor genannt. Falls die alle nicht helfen, dann ist das schlecht, dann muss man sich halt um Alternativen Gedanken machen .
Da hast Du wohl recht.
Das kann man aber erst nach ein paar Jahren (incl. Wartezeit) beurteilen.
Bei den meisten Ärzten hat man eine Terminwartezeit von 1 - 3 Jahre.
Und was soll es denn für ne Alternative geben?
Da gibt es keine und da brauch man sich auch keine gedanken drüber machen.
ch33rz
Ich muß mich da auch mal zu Wort melden.
Mir fällt da gerade meine Schwiegermutter ein. Sie hatte zwar keinen angstbildenden Unfall, war früher aber eine leidenschaftliche Autofahrerin, bis sie sich mal ein Bein gebrochen hatte und ein Jahr deswegen nicht autofahren konnte. Seitdem hat sie auch etwas Unbehagen, fährt allerdings wieder auch einfach weil sie muß. In der Ecke, wo sie wohnt, ist alles sehr weitläufig und ÖPNV ein Fremdwort.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mal ein Vierteljahr kein Auto hatte, ich mußte das Autofahren quasi wieder neu lernen, einige Griffe saßen nicht mehr so intuitiv drin wie vorher.
Zum Thema noch etwas: Ich habe mehr oder weniger große Angstzustände, wenn ich auf dem Beifahrersitz oder noch schlimmer hinten sitze, das gilt auch für Busse, Bahnen, Flugzeuge, ... Damit ich diese Zustände überhaupt aushalte, muß ich ein sehr großes Vertrauen zu dem Fahrzeugführer haben, dann ist es immerhin "nur noch" anstrengend.
Derzeit gibt es genau zwei Leute, bei denen dieses Zutrauen überhaupt ausreichend groß ist.
Liebe Grüße
Meehster
Willkommen in der Irrenanstalt
Wir sollten hier eine Couch aufstellen . Worin ist deine Mitfahrpanik denn begründet? Müssen ja schlechte Erfahrungen gewesen sein, wie bei es bei jedem Trauma der Fall ist, oder?
Danke für eure Antworten!
Es ist nicht so schlimm, dass sie sich als Beifahrer nie in ein Auto trauen würde. Wohl fühlt sie sich aber nicht und muss sich anstrengen. Auch das Selbstfahren weißt sie nicht sofort von sich und würde es vielleicht mal Nachts versuchen, wenn kein Verkehr herrscht. Ansonsten ist der Tipp mit der Therapie bestimmt der Beste.