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Simson S51: Sprit läuft nicht durch
Hallo zusammen,
vorneweg: Keine Ahnung, ob ich mit meiner S51 hier richtig gelandet bin, denn die einzusortieren ist schwierig: Ein LKR ist sie nicht, Motorroller ist sie nicht, Oldtimer mit "nur" 32 Jahren auch nicht wirklich. Naja, sollte es nicht passen, bitte einfach verschieben :-)
Kurz zu mir, weil ich hier zum ersten Mal schreibe: Eigentlich bin ich mal mit meinem alten Vectra auf MT gelandet, weil da die Community riesig ist und der Redebedarf über diese Kisten auch. Seit der nicht mehr ist, geistere ich hauptsächlich im Subaruforum herum und weil mich meine S51 zum ersten Mal wirklich ratlos macht, nun auch einmal hier.
Kurz ein paar Takte zum Patienten, das ist eine 89er S51-B4. Nicht mehr ganz original, so z.B. mit einer nachgerüsteten VAPE, aber das macht auch nichts, denn sie ist zum Fahren da.
Geschraubt wurde bislang alles selbst, und bislang auch alles (früher oder später) erfolgreich, und das möchte ich beibehalten.
Jetzt endlich zum Problem:
Irgendwie läuft der Sprit nicht mehr zuverlässig vom Tank in den Vergaser durch. Im Prinzip ist ständig Luft im Benzinschlauch zu sehen, mal mehr, mal weniger. An sich macht eine Luftblase im Benzinschlauch ja nichts, weiß ich auch, aber manchmal ist die so groß bzw. es läuft derart wenig Sprit ausm Tank in den Vergaser, dass der Motor auch mal aussetzt oder ausgeht. Und damit ist der Leidensdruck so groß, dass ich das Thema angehen möchte/muss.
Wenn jedoch die Luftblase klein ist, läuft die Simme wie geölt.
Was ist der Stand der Fehlersuche:
- Am Benzinhahn mit Filter und Wassersack liegt's nicht, denn wenn man den Benzinschlauch vom Vergaser abzieht und den in ein Marmeladenglas hält, läuft der Sprit richtig schön gleichmäßig raus.
- Den Vergaser hab ich aber auch nicht im Verdacht, denn erstens wurde der vor einem halben Jahr komplett überholt und neu eingestellt, und zweitens ist er ja "hinter" dem Problem. Würde z.B. der Schwimmerschalter klemmen, liefe halt einfach kein Sprit durch und ich hätte die Luftblase nicht.
- An der Tankbe-/entlüftung liegt es auch nicht, denn es macht absolut keinen Unterschied, wenn ich den Tankdeckel abnehme.
Und nein, es ist genug Sprit im Tank, das macht sie auch, wenn frisch wirklich randvoll getankt wurde.
Was mich aber zusätzlich verwirrt: Woher kommt die Luft denn? Von oben geht eigentlich nicht, weil da der Benzintank, von unten auch nicht, weil da der Vergaser mit (hoffentlich gefüllter) Schwimmerkammer ist.
So, wo ist mein Denkfehler? Ich würde nämlich ungern anfangen, wild Teile zu tauschen, ohne das Problem verstanden zu haben.
Vielen Dank euch schonmal!
Grüße,
Raph
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13 Antworten
Hallo.
Hast ja fast alles durch.
Aber der Vergaser (Schwimmerkammer) hat und braucht eine Be/Entlüftung.
Habe den Vergaser nun nicht vor Augen aber wenn die Schwimmerkammer nicht belüftet wird
muß die Luft die da drinn ist ja irgedwo hin und die geht nach oben raus.
Schau auch bitte nach dem Startventiel da sollte das Gummi heile sein.
Beide Züge, Gaszug und Startzug, sollten ca 1mm Luft haben am Vergaser.
Mal drann Zupfen am Vergaser dann merkst Du schon einen Wiederstand
nach dem besagten 1 mm.
Testen und Berichten was geworden ist.
Gruß aus Stemwede
Peter
Hallo Peter,
danke erstmal! :-) Ja eben, fast alles erledigt... Nur die Nadel im Heuhaufen nicht.
Apropos Nadel: Die Schwimmerkammer hat einen Überlauf, der wahrscheinlich auch der Belüftung dient und der sich auch im Verschmutzungsbereich befindet. Werde ich als nächstes mal durchstupfen, vielleicht hilft das was.
Startvergaser wurde bei der besagten Revision auf einen ohne Zug, also mit Hebel direkt am Vergaser umgebaut, was damals auch einige Probleme aus der Richtung gelöst hatte. Entsprechend jung ist der Gummipfropfen, sollte also heile sein. Das ist aber was, was man leicht checken kann, wäre der zweite Step.
Der Gaszug hat das vorgeschriebene Spiel.
Das sind aber Sachen, die eher andere Symptome verursachen, das weiß ich aus leidvoller Erfahrung, und entsprechend kann ich versichern, dass das im Moment eigentlich (ja, was "eigentlich" halt so wert ist) passt.
Gruß
Hast Du schon mal einen langen Schlauch auf den Vergaser gesteckt
und dann beobachtet was dann ist?
Erst werden Blasen kommen aber wenn der Vergaser voll ist
nicht mehr.
Wenn der Schwimmer die Nadel verschlossen hat darf nix mehr kommen
und der Spritstand sollte in eine Höhe bleiben.
Der schlauch ist nicht zu gross das es da Luft zieht ?
Na ja wenn er zu gross wäre dann würde auch Sprit neben dem Anschluss
rauskommen.
Möglich ist alles.
Gruß Peter
Kommt denn wirklich genug Kraftstoff aus dem Hahn?
Messen! (Menge / Zeit)
Oftmals löst sich die Gummidichtung auf.
Alles unter 350ml/Minute wäre schlecht.
Besser 400-500ml/Minute.
Guten Morgen zusammen,
weiter herzlichen Dank für euren Input!
Folgende Experimente:
Überlauf des Vergasers ist frei. Konnte mit einem Drähtchen locker durch und das hatte auch keinen Einfluss auf den Stand im Benzinschlauch. Wäre da was gewesen, hätte dieser ja mindestens schwanken müssen bei der Übung.
Dann den Schlauch (kam bei der Revision neu, ist so kurz wie möglich und sitzt stramm) am Hahn abgezogen. Der Sprit stand auch dann im Schlauch wie angegossen, das Schwimmerventil ist also wie erwartet ok.
Dann ein Gurkenglas mit Skala versehen und wie gewünscht gemessen, siehe angehängtes Bild (nach 1min Hahn offen). Also scheint auch der Hahn in Ordnung zu sein.
Bin echt ratlos...
Wenn alles nix hilft und ihr oder ich keine weiteren Ideen habe:
Ich hab noch nen alten, fertigen Vergaser rumliegen, den ich ohnehin mal noch revidieren und als fertiges Ersatzteil einlagern wollte. Als Ultima Ratio könnte ich den mal flott machen und dann als ganzes tauschen. Sollte der Fehler dann weggehen, ist es der Vergaser, sollte er bestehen, ist der Fehler in der Tankanlage (oder ich hab bei zweimal revidieren zweimal den selben Fehler gemacht).
Aber eigentlich mag ich das nicht, ohne Sinn und Verstand da auf gut Glück rumzutauschen...
Grüße
Raph
Das ist schon eigenartig. Aber irgedwo liegt es drann.
Mal so zum Tipp.
Habe mit einen kelinen Plastikpott gemacht mit einem
Anschluss für nen Spitschlauch. Den hänge ich hoch und
schliese den dann am Vergaser an um zu testen ob das
Nadelventiel schliesst.
Wenn Du nun die Tankanlage ausschliesen willst, oder in Verdacht hast,
könntest Du ja das gleiche machen.
Dann hast Du schon mal den Tank dazwischen raus.
Sowas wie Dein Problem habe ich auch noch nicht gehabt
obwol ich schon so ziemlich alle durch habe.
Der letzte Fall war ein Standmotor beidem die Keilnut um 15 Grad !!
versetzt war. Lima und Polrad waren neu !!. Der Motor lief damit nahm
aber schlecht Gas an. Neue Nut reingemacht und das Ding geht wie ne Eins.
Da kannste machen was Du willst da hilft nur immer wieder testen.
Gruß Peter
das Problem kenne ich auch. Da ich kein Aussetzer hatte habe ich dem transparenten Schlauch durch einen schwarzen ersetzt
Kannst du den Schlauch durch einen mit größeren Lumen ersetze, so das die Blasen besser aufsteigen können ?
Guten Abend,
hab da wohl ein Verständnisproblem bei Eimer und Schlauch in Bezug auf mein Thema: Zum einen diagnostiziere ich ja nur, ob bei "keinem Verbrauch" im Stand auch wirklich nichts nachläuft. Das ist bei mir ja gegeben, ganz abgesehen davon, dass es so ziemlich das Gegenteil meines Problems ist.
Zudem muss ich zur Reproduktion meines Problems Verbrauch generieren, also fahren. Mit nem offenen Pott voll Sprit im Schoß? Nenene, du...
Und zum schwarzen Schlauch: Die Augen vor einem Problem zu verschließen ist jetzt nicht so meine Art, zumal mir bewusst ist, dass das wohl auch nicht so gut für den Motor ist, weil er vor und nach den Aussetzern ja auch kurzzeitig deutlich zu mager laufen dürfte, wenn man so drüber nachdenkt.
Und einfach den Schlauchquerschnitt erhöhen ist erstens kompliziert und fehleranfällig, weil der Querschnitt eigentlich durch die Flansche an Benzinhahn und Vergaser vorgegeben ist und zweitens ein unnötiges Rumdoktern an Symptomen ohne Beseitigung der Fehlerursache, sogenannter Pfusch. Es fahren seit vierzig Jahren tausende dieser Kisten rum und die bekommen das (fast) alle auch mit dem Serienquerschnitt hin.
Werde wohl nicht umhin kommen, doch mal den Vergaser auszubauen und aufzumachen, auch wenn ich mir nicht viel von erwarte. Aber ne andere Idee hab ich auch nicht mehr...
Zitat:
@raphrav schrieb am 04. Sep. 2021 um 22:7:37 Uhr:
Werde wohl nicht umhin kommen, doch mal den Vergaser auszubauen und aufzumachen, auch wenn ich mir nicht viel von erwarte. Aber ne andere Idee hab ich auch nicht mehr...
Ich denke auch, das ist die beste Idee...
Guten Morgen zusammenm
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 4. September 2021 um 23:38:35 Uhr:
Zitat:
@raphrav schrieb am 04. Sep. 2021 um 22:7:37 Uhr:
Werde wohl nicht umhin kommen, doch mal den Vergaser auszubauen und aufzumachen, auch wenn ich mir nicht viel von erwarte. Aber ne andere Idee hab ich auch nicht mehr...
Ich denke auch, das ist die beste Idee...
Jap, aber so weit kommt es (erstmal) nicht. Ich bin ein Depp. Aber der Reihe nach...
Ich hab gestern Abend noch einmal ein bisschen recherchiert und gegrübelt. Und bin Explosionszeichnungen durchgegangen. Und da fiel mir ein Teil auf: Die dicke Plastescheibe zwischen Vergaser- und Zylinderflansch. Die wurde da nämlich als "Isolierflansch" bezeichnet.
Ich hab die bei der Revision damals nicht verbaut. Warum? Ich dachte, die sei dazu da, nicht vernünftig geplante Flansche trotzdem irgendwie dicht zu bekommen. Und da ich vernünftig geplant hatte und entsprechend die Chose beim ersten Anlauf mit nur einer Papierdichtung dicht wurde, war die Scheibe für mich optional und flog in die Teilekiste.
Und wozu ist die wirklich gut? Und warum hat die "Isolier" im Namen? Weil die isoliert? Genau!
Genauer: Dass der Zylinder nicht den Vergaser über die Wärmeleitung durch die Flansche abkocht.
Und genau das ist offenbar passiert.
Und jetzt macht auch alles Sinn: Das beschriebene Problem hab ich, seit es Sommer wurde. Und ich hab es, wenn ich Feuer gebe. Nicht, weil dann (wie ich dachte) so unglaublich viel Sprit durch muss, sondern weil dann der Vergaser kocht und der Dampfdruck gegen den Benzinstrom arbeitet. Hab natürlich jetzt nicht genau buchgeführt, wann das auftrat, aber ganz grob haut das schon hin...
Also hab ich heute Morgen das Ding wieder mit zwei Papierdichtungen eingepflanzt (anschließender Bremsenreinigertest negativ, also erfolgreich) und getestet: Die Luftblase im Schlauch wurde auch bei 10min Dauervollgas schonmal nicht größer und der Vergaser war noch immer kühl (klar, der kühlt ja durch seinen Job auch ab).
Noch traue ich der Sache nicht. Das muss jetzt erstmal auf Dauer funktionieren, z.B. in der Nachmittagshitze. Ist halt immer schwierig bei einem Fehler, der sich nicht zuverlässig reproduzieren lässt. Abwarten.
Wenn's das nicht war und das Problem wieder auftritt, dann werde ich mich hier natürlich wieder melden.
Wenn's das war, bin ich gleichzeitig verärgert über meine Dummheit und froh darüber, dass nun Ruhe ist.
So weit auf jeden Fall schon einmal herzlichen Dank euch allen, dass ihr mir so konstruktiv geholfen habt!
Grüße
Raph
der Isolierflansch zwishen Ansaugkrümmer und Vergaser sollte schon montiert sein.
Soll bei heißem Motor verhindern dass die Motorwärme auf den Vergaser übergeht
und somit Dampfblasen entstehen,die zu Abmagerung führen.
Die Tankbelüftung (Deckel) wird ja ok sein?
J.
Ja, ist auch unmittelbar wieder rein gekommen, als ich verstanden hatte, wozu das gut ist.
Hoffe, dass das auch die Ursache für mein wohl eher unübliches Problem war.
Tankbelüftung sollte ok sein, ja, wie oben beschrieben. Zum einen ist das Theater vollkommen unabhängig davon, ob der Deckel drauf ist oder nicht, zum anderen ist der Deckel sauber und optisch völlig unauffällig. Testen ist bei dem schwierig, weil der die Entlüftungslöcher auf der Unterseite in der Ecke hat. Schwer zu beschreiben, aber auf jeden Fall kann man eben nicht so einfach mit einem Drähtchen "ums Eck" reinstupfen...
Hallo zusammen,
noch ein Nachtrag hier: Durch die nun wieder eingebaute Isolierung wurde das Problem zwar besser, aber noch nicht gut. Mir ist die Kiste zwar nie wieder deswegen ausgegangen, aber die Luftblase war trotzdem permanent da, mal größer, mal kleiner.
Weil die günstig sind und der Tausch null Aufwand bedeutet, hab ich beim letzten Teilekauf einfach doch mal einen neuen Tankdeckel mitbestellt und ausprobiert, und - siehe da: Ruhe ist, und zwar dauerhaft (jetzt bestimmt schon einen Monat). Keine Luft mehr im Schlauch, der Motor bockt nicht, tiptop!
Die Erkenntnisse also:
Die Tankanlage reagiert recht langsam auf Druckänderungen. Nur mal kurz Deckel aufmachen beim Fahren hilft wohl nicht, die Luft aus den Leitungen zu bekommen.
Und: Also hat der alte Tankdeckel doch einen weg.
Da das aber ein schöner alter Chromdeckel ist, den ich gerne behalten würde - wie bekomme ich den wieder fit bzw. durchgängig?
Beste Grüße