- Startseite
- Forum
- Auto
- Volvo
- Volvo Elektrofahrzeuge
- Softwareproblem mit der Antriebsschlupfregelung?
Softwareproblem mit der Antriebsschlupfregelung?
Gestern hätte ich meinen XC40 Extended Range beinahe "geschrottet".
Auf einer Autobahnzufahrt hatte ich aus dem Kurvenbereich heraus beschleunigt und der Volvo brach hinten komplett aus (wild weit nach links geschleudert). Nur haarscharf konnte ich einer Kollision mit der Leitplanke entgehen.
Noch nie in meinem langen Autofahrerleben hatte ich zuvor so eine extreme Reaktion in solch einer Situation mit einem Auto.
Ich war gerade beim Händler und der Wagen wird überprüft. Ich vermute allerdings, dass dabei nichts wirklich bei herauskommt. Der Servicemitarbeiter meinte, dass wäre beim Ioniq 5 mit Heckantrieb nicht anders.
Einen Antrieb dessen Leistung man im Millisekundenbereich regeln kann und dann so etwas.
Ich als Fahrer muss also trotz modernster Technik an Bord jeweils die Reibwerte des Strassenbelags beurteilen und dann entscheiden wie weit ich das Strompedal nutzen darf?
Alle vorherigen Fremdmarkenfahrzeuge regelten die Leistung, wenn erforderlich, sofort herunter und es kam zu keiner gefährlichen Situation (Front-, Heck- oder Allradantrieb).
Falls kein Fehler vorliegt, müsste da dringend softwaretechnisch nachgebessert werden oder beim Verkauf und seitens Volvo hingewiesen werden (was eigentlich bei aktuellen Fahrzeug ein Unding wäre).
Das erhöhte Drehmoment des MY24 und der neue Heckantrieb sind so eine gefährliche Kombination.
27 Antworten
Du schreibst nichts über die Straßenverhältnisse…
Physik kann immer nur bis zu einer gewissen Grenze von der Elektronik im Zaum gehalten werden. Bei dem enormen Drehmoment, was ich auf die Antriebsachse beim E-Auto loslassen kann, kann das eben auch schon einmal nicht mehr möglich sein. Vor allem, wenn dann noch Querbeschleunigung Kräfte dazukommen, die ja erst einmal durch dich selbst verursacht wurden und nicht vorher schon vom Fahrzeug beeinflusst werden konnten.
Minimal feucht und weit entfernt von nass.
Zudem hatte ich am Kurvenausgang beschleunigt.
Heute habe ich das auf gerader Strecke getestet.
Ergebnis - er bricht hinten unkontrolliert aus. Von eingreifenden elektronischen Helferlein nichts zu merken. Einzig, dass ich sofort Strom weggenommen habe, hat geholfen.
Das ist nicht das erwartbare Verhalten eines aktuellen Fahrzeugs - Drehmoment hin oder her.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich einen Twin genommen, aber das kann ja nicht die Lösung für eine Sicherheit beim Fahren mit einem BEV sein.
So etwas ist mir bisher mit keinem Fahrzeug vorher, bei einer fast 7stelligen km-Fahrleistung, passiert (ausser mit einem MB TE aus den 90igern, aber das war normal und erwartbar, dass mit dem Popo gewackelt wurde/werden konnte).
Ich bin durch das Ereignis gestern echt geschockt und mein Vertrauen in den XC40 ist gestört.
Hi,
das klingt nicht so, als dürfe das so sein.
Erinnert mich an eine Volvo-Odysee von mir ca. 2007…
Mal schauen ob ich sie finde.
Schönen Gruß
Jürgen
Hier gefunden. War 2008. Lesenswert, weil geile Story mit richtig Aktion, musste da echt ein Fass aufmachen und auch noch haargenau zu deinem Problem passend - Achtung, dabei die Weiterentwicklung auf ca. Mitte der 3. Seite (ab 21.3.2008) beachten!
Einzig das Fahrzeug war doch sehr anders: Allrad, V8 und groß.
https://www.motor-talk.de/forum/dstc-vermutlich-defekt-t1735361.html
Damals wurde bei mir das DSTC-Steuergerät, der Lenkwinkelsensor und zwei ABS-Sensoren (hinten) ausgetauscht.
Wiki: DSTC war die damalige Bezeichnung für die Antriebsschlupfregelung.
Zitat:
@Gustaf_Larson schrieb am 12. November 2024 um 19:52:47 Uhr:
Minimal feucht und weit entfernt von nass.
Zudem hatte ich am Kurvenausgang beschleunigt.
Heute habe ich das auf gerader Strecke getestet.
Ergebnis - er bricht hinten unkontrolliert aus. Von eingreifenden elektronischen Helferlein nichts zu merken. Einzig, dass ich sofort Strom weggenommen habe, hat geholfen.
Das ist nicht das erwartbare Verhalten eines aktuellen Fahrzeugs - Drehmoment hin oder her.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich einen Twin genommen, aber das kann ja nicht die Lösung für eine Sicherheit beim Fahren mit einem BEV sein.
So etwas ist mir bisher mit keinem Fahrzeug vorher, bei einer fast 7stelligen km-Fahrleistung, passiert (ausser mit einem MB TE aus den 90igern, aber das war normal und erwartbar, dass mit dem Popo gewackelt wurde/werden konnte).
Ich bin durch das Ereignis gestern echt geschockt und mein Vertrauen in den XC40 ist gestört.
Blinkt die orange Anzeige des ESC?
Für mich klingt das nach einem Defekt, zumal ansonsten alle neuen AAOS Volvos so gut wie gar nichts zulassen, in Sachen durchdrehende Räder, ausschalten geht bekanntlich auch nicht mehr, ausgenommen beim EX30, aber der regelt auch sofort rein, wenn nur schon wenig Lenkwinkel anlegt.
Ein Test auf einem Verkehrsübungsplatz mit Rüttelplatte oder auch nur Schmierfläche (Kreisbahn) würde da schnell Klarheit geben.
Mir hat der Test auf gerader Strecke gereicht.
Bei meinem Freundlichen gibt es momentan einen anderen Ansprechpartner und der Werkstatttermin ist erst in 2 Wochen.
Der Neue machte mir einen überforderten Eindruck und war nicht auf schnelle Abhilfe aus.
Bei einem so sicherheitsrelevanten Verhalten und zunehmend schlechterer Witterung ein Unding.
Ich werde mich nun direkt an Volvo wenden.
... leider ist es da eher Standard, dass du an den Händler zurückverwiesen wirst. Mal schauen...
Ich hatte damals sehr intensive und direkte Kontakte über den zuständen Regionalvertreter und auch durch andere Dinge schon vorher mit dem Support, damals kannte ich schon den Ansprechpartner. Jahre später hat er den Job gewechselt und sich bei mir persönlich verabschiedet.
Was erwartest du dir mit Intervention bei Volvo direkt?
Solange noch nicht mal die Fehlercodes ausgelesen geschweige denn Hand angelegt wurde, haben sie keinerlei Handhabung.
Wie ist denn der Zustand der Bereifung?
Das Auto ist etwas über ein Jahr alt, 25.000 km gelaufen und immer moderat gefahren.
Auch bei schlechten Reifen müss(t)en die Helferlein eingreifen!
Das ESP sollte IMMER so ausgelegt sein, dass in solchen Situationen der Ausbruch hinten vermieden wird. Ein Heckausbruch beim Gasgeben ist heute eigentlich bei Volvo nicht mehr vorgesehen und müsste nahezu immer durch das System unterbunden werden.
Etwas anderes wäre es, wenn der Ausbruch eben bei nasser Straße im Grenzbereich passiert. Es gibt eben nur eine begrenzte Kraft, die die Reifen zur Straße mitmachen - wenn die z.B. durch Kurvenbeschleunigung bis zur Grenze ausgereizt ist (da spielt dann eben auch der Zustand der Reifen eine Rolle), dann kann auch der sachteste Gasstoß für den Ausbruch sorgen. Aber danach hören sich die Fahrsituationen hier nicht an.
Trotzdem muss man erst einmal schauen, was die Werkstatt sagt und ausliest.
Zitat:
@Gustaf_Larson schrieb am 13. November 2024 um 13:59:07 Uhr:
Das Auto ist etwas über ein Jahr alt, 25.000 km gelaufen und immer moderat gefahren.
Auch bei schlechten Reifen müss(t)en die Helferlein eingreifen!
Die Physik kann keine Fahrdynamikregelung überlisten.
Wie sehen denn die Ganzjahresreifen nach 25000km mit 420Nm aus? Bei mir mit Allrad ist ein Satz nach deutlich weniger km schon verschlissen gewesen.
Derzeit sehe ich an verschiedenen Stellen Reif und Glatteis auf Strassen und Plätzen, obwohl es im Flachland nicht unter 0° ist, die Luftfeuchtigkeit und der Wind helfen da nach.
Bei dem Ereignis waren es 9 °C. Der Strassenbelag war nur feucht (kein sichtbarer Film).
Profiltiefen vorne 5 bis 6 und hinten 4 bis 4,5 mm.
Neureifen liegen je nach Hersteller und Art bei 6 bis 8 mm. Winter- und Allwetterreifen liegen im oberen Rangebereich.
P.S.: Wenn 420 Nm maximal als Erklärung herhalten sollen, stellt sich die Frage, was beim neuen Heckantrieb von VW und dessen Derivaten, bei 545 Nm dann passiert.
Komisch, hatte mit meinem C40 Twin 3 Jahre lang nie das geringste Problem, auch nicht bei Schnee und Eis. Einfach die Geschwindigkeit und Fahrweise anpassen, auch die ausgefeilteste Elektronik kann schwierige Strassenverhältnisse, unangepasste Fahrweisen und schlechte Fahrer nicht kompensieren.