Spass beiseite: Tachomanipulation
Hat man eine Chance, ein gebrauchtes Fahrzeug irgendwo prüfen zu lassen, ob die angezeigten Kilometer wirklich den gefahrenen entsprechen?
Hintergrund: Möchte für meine Frau eine A-Klasse ODER C-Klasse (Kombi) kaufen, allerdings gebraucht.
Gerade bei Langstreckenfahrzeugen könnte begründeter Verdacht bestehen, oder?
Danke für Tips.
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24 Antworten
Re: Spass beiseite: Tachomanipulation
Zitat:
Original geschrieben von gerd2020
Hat man eine Chance, ein gebrauchtes Fahrzeug irgendwo prüfen zu lassen, ob die angezeigten Kilometer wirklich den gefahrenen entsprechen?
Hintergrund: Möchte für meine Frau eine A-Klasse ODER C-Klasse (Kombi) kaufen, allerdings gebraucht.
Gerade bei Langstreckenfahrzeugen könnte begründeter Verdacht bestehen, oder?
Danke für Tips.
Ich würde einfach bei der MB Werkstätte anrufen, wo das Auto gewartet wurde. Die haben im Computer ja drinnen, bei welcher Kilometerständen das Ding dort war. Wurde die letzte Inspektion bei 130.000 durchgeführt, obwohl dein Tacho nur 70.000 anzeigt, dürfte was nicht stimmen
In der Tat ist das ein Problem. Zwar soll an mehreren Stellen im Fahrzeug-System die tatsächliche Laufleistung gespeichert sein, aber selbst DC-Mitarbeiter kennen offenbarnicht alle Winckel und die Tachofälscher sind häufig besser informiert.
Da bleibt eben nur, das Fahrzeug beim Händler zu kaufen, die Historie des Fahrzeuges zu verfolgen sowie auf ungewöhnliche Verschleißerscheinungen zu achten. Dies könnten sein
- Reifenmarke entspricht nicht der Erstausrüstung trotz geringer Kilometer (siehe z.B. Reserverad)
- Ungewöhnlich Abnutzungen bei Polster, Pedalen, Schaltknauf oder Türgriffen
- der berühmte Ölwechsel-Beleg im Motorraum
- das Scheckheft (regelmäßiger oder unregelmäßiger Wartungsintervall?)
- usw. (wer hat noch Ideen?)
Gruß
pewie
Es kann auch vicy versa laufen. Das Scheckheft unseres Lupos wurde von VW nicht richtig gepflegt. Wir haben den Wagen immer brav einmal pro Jahr zur Inspektion gebracht und die Hampel haben eine Inspektion vergessen einzutragen und bei einer anderen Inspektion stimmt der Kilometerstand nicht. Der Wagen müsste quasi rückwärts gelaufen sein. Total beschissen sowas für den Wiederverkauf und VW nimmt sich davon nichts an und wollen trotz Belegen in ihren PCs kein neues Scheckheft ausstellen.
ich denke, auch der Kauf eines Wagens bei DC bietet hier keine Sicherheit. Wenn jemand immer kurz vor dem Service den Tacho zurückstellt, dann hat das Fahrzeug die doppelte Km-Leistung und trotzdem ein einwandfreies Serviceheft. Googel mal nach "Tachojustierung", da siehst du, wie viele Anbieter es da gibt.
Gruss Thomas
Re: Re: Spass beiseite: Tachomanipulation
Zitat:
Original geschrieben von sportivo
Ich würde einfach bei der MB Werkstätte anrufen, wo das Auto gewartet wurde. Die haben im Computer ja drinnen, bei welcher Kilometerständen das Ding dort war. Wurde die letzte Inspektion bei 130.000 durchgeführt, obwohl dein Tacho nur 70.000 anzeigt, dürfte was nicht stimmen
Schätze eher, da kommt dann sowas wie:
Machen wir telefonisch auf keinen Fall
Könnte ja jeder kommen
Datenschutz
Selber hinbemühen könnte wohl weiterhelfen, aber auch nur, wenn der Lden um die Ecke liegt...
Zitat:
Original geschrieben von tztz2000
ich denke, auch der Kauf eines Wagens bei DC bietet hier keine Sicherheit. Wenn jemand immer kurz vor dem Service den Tacho zurückstellt, dann hat das Fahrzeug die doppelte Km-Leistung und trotzdem ein einwandfreies Serviceheft. Googel mal nach "Tachojustierung", da siehst du, wie viele Anbieter es da gibt.
Ja, gegen systematischen Betrug ist hier wohl kein Kraut gewachsen.
Aber zumindest die Hobby-Gauner, die kurz vor dem Verkauf den Tacho zurückdrehen (lassen), kann man mit den von meinen geschätzten Vorrednern genannten Tipps ausbremsen. Und zum Glück sind ja die meisten Gauner auch nicht schlauer als der Durchschnitt der Menschheit.
Tja, ich denke auch, dass es fast unmöglich ist, das rauszufinden. Es gab da mal einen Bericht im Fernsehen, wo sie den Tacho haben zurückdrehen lassen. Obwohl MB behauptet, dass man das nachher rausfinden kann, haben sie nix gefunden. Es brauchte allerdings eine befreundete MB Werkstatt, die die Fehlerspeicher gelöscht hat. War aber eben wie in dem Bericht gezeigt kein Problem.
In dem Bericht haben sie vermutet, dass MB auch gar kein Interesse daran hat, das zu verhindern, da ja dadurch für Vielfahrer der Wiederverkaufswert erhöht wird.
Ich würde also dazu raten, entweder von privat von einer vertrauenswürdigen Person zu kaufen, oder vielleicht von einer Werkstatt/Niederlassung, wo das selbe Fahrzeug auch tatsächlich immer gewartet wurde (weil die, wenn sie von der Fälschung wissen, sich wahrscheinlich nicht die Finger schmutzig machen wollen).
Den Aufwand, den Tacho jedes Mal vor dem Service zurück zu drehen, machen sich wahrscheinlich nicht wirklich viele Leute.
Ich hab mal einen A3 Probe gefahren, der meiner Meinung nach 100% zurückgedreht war (ca. 20tkm, fuhr sich aber wie mindestens 100tkm). Der stand beim MB-Händler, aber der hat ihn nur im Auftrag für den Besitzer verkauft (wollte also auch nicht seine Hand dafür ins Feuer legen). Das Serviceheft war 1a von einem Audi-Händler in der Nähe, aber als ich da anrief, wollte er mir keine Auskünfte geben. Ich denke, die steckten da alle unter einer Decke.
Ok, genug Geschichten. Am besten gehst du zu einem MB-Händler deines Vertrauens. Viel Glück!
Ich denke die Laufleistung ist gar nicht sooo entscheidend. Viel wichtiger ist, WIE das Auto gefahren wurde.
Ein Fahrzeug, das von einem besonnenen Fahrer 200 tkm Langstrecke bewegt wurde (hoher Autobahnanteil, kaum Kurzstrecken), wäre mir lieber, als eine Kiste, die 50 tkm von einem Heisssporn mit 5 Leuten Besatzung über sämtliche Feldwege geprügelt wurde, inkl. Kaltstarts mit 6000 U/min, Burnouts und allem was so dazugehört.
Sieht die Front schön gesprenkelt aus (viele Steinschläge), weil der Fahrer ständig auf der Autobahn im Kofferraum des Vordermanns rumfährt, deutet das auch auf einen aggresiven Fahrstil hin.
Also den (die) Vorbesitzer genau unter die Lupe nehmen, eventuell auch mal anrufen.
100%ig ausschliessen kann man Tachopfuscherei wohl nie. Bei Dieseln die weniger als 10tkm im Jahr gelaufen sein sollen, werde ich jedoch misstrauisch. Fehlendes Scheckheft ist auch kein gutes Zeichen.
Gruss
Meinen jetztigen Wagen habe ich bei einem Mercedesvertragshändler gekauft und dort meinen alten mit 220tkm in Zahlung gegeben. Als ich später dort nochmal vorbeigefahren bin, stand 120tkm im Schild (der Tacho hatte keine 100tkm Stelle, zeigte also nur 20tkm an), obwohl ich die Laufleistung richtig im Ankaufvertrag vermerkt hatte und das abgestempelte Serviceheft beilag.
Naja, bei meinem können sie bei den angezeigten 60.000 Jahreskilometern des Vorgängers nicht viel unterschlagen habe, hoffe ich zumindest.
An Holt:
ERNSTHAFT???
D.h., offizieller MB Händler und trotzdem zurückgedreht???
Das ist doch wohl der absolute Hammer, was dann bedeuten würde, auch bei einem MB bzw. DC Händler keine Sicherheit einzukaufen.
Am besten wäre doch direkt mit dem Autokauf, die dazugehörige Rechtschutzversicherung abzuschliessen und schonmal den Termin beim RA zu machen.
Ich habe von den Tachodrehern gehört, dass die selbst den/die Speicher im Motormanagement auslesen und ändern können.
Zitat:
Original geschrieben von Holt
Meinen jetztigen Wagen habe ich bei einem Mercedesvertragshändler gekauft und dort meinen alten mit 220tkm in Zahlung gegeben. Als ich später dort nochmal vorbeigefahren bin, stand 120tkm im Schild (der Tacho hatte keine 100tkm Stelle, zeigte also nur 20tkm an), obwohl ich die Laufleistung richtig im Ankaufvertrag vermerkt hatte und das abgestempelte Serviceheft beilag.
Naja, bei meinem können sie bei den angezeigten 60.000 Jahreskilometern des Vorgängers nicht viel unterschlagen habe, hoffe ich zumindest.
-bin einfach nur sprachlos ! -lebe ich eigentlich immer noch in Deutschland, oder sind wir schon alle längst in meiner Heimat-Polen hier ...! - und ich-ein doffe Pole dachte immer, sowas kann man nur in dem Euro-Osten "abziehen " ...! -krasser geht wohl kaum noch ...!!!
-schöne Grüße! -Jacek
Ich kann die ganze Empörung hier durchaus verstehen. Allerdings muss ganz klar gesagt werden, dass die Manipulation des Kilometerstands in Deutschland absolut legal ist und nicht den Straftatbestand des Betrugs erfüllt. Unmoralisch bleibt es natürlich auch in meinen Augen trotzdem.
Üble Sache, die Tachodreherei. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es unmöglich ist, die Elektronik so einzurichten, dass es keinen löschbaren Fehlerspeicher gibt.
Mir scheint, die Autoindustrie hat keinerlei Interesse, sich diesem Problem anzunehmen. Die verbreiten doch nur Parolen wie "kann bei Ihrer MB-Niederlassung nicht passieren" etc. Als ich vor zwei Monaten meinen Wagen gekauft habe, habe ich ein sehr junges Modell mit wenig Kilometern bei DC gekauft. Angst hatte ich trotzdem und zwar so große, dass ich wirklich geschwankt habe 10.000 EUR mehr auszugeben und einen Neuen zu nehmen. Ist doch der Traumslogan für den Neuwagenvertrieb: "nur hier sind Sie sicher, dass der Kilometerstand auch stimmt".
@Holt
...ich gehe schwer davon aus, dass Du soviel Zivilcourage hast und wenigstens SOFORT Strafanzeige wegen VORSÄTZLICHEM Betrug bei der nächsten Polizeidienstelle gestellt hast ?
Ich hätte das jedenfalls unverzüglich getan und auch Mercedes selbst darüber informiert. Solche Händler müssen von der Bildfläche verschwinden.