Standheizung startet nicht
Hallo, ich habe eine Werksstandheizung. Zu Ende des Winters hat sie nicht mehr gestartet. Jetzt wollte ich der Ursache mal auf den Grund gehen. Wie kann ich die bei den aktuellen Temperaturen starten? Nur über OBD?
Als Fehler steht "Kommunikationsproblem", aber wenn die Heizung bei 20 Grad nicht startet, kann ich ja gar nichts machen.
Gruß
Michael
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6 Antworten
Die Standheizung ist diagnostizierbar. Meist gibt es Probleme mit dem Temperaturgeber oder mit Wasser auf der Elektronik... Dazu das Aggregat einfach mal ausbauen und prüfen, wenn es nicht auf die Diagnose reagieren sollte...
Ich tippe auch auf Kontaktprobleme im Stecker. Was mir auch aufgefallen ist, über OBD zeigt er Überhitzung
Dann ist der Temperaturfühler defekt. Habe ich vor Jahren schon mal ausgetauscht und seit dem funktioniert die einwandfrei.
Ich muss nochmal mein altes Thema hochholen. Ich habe einige Fehler gefunden. Der Diesleschlauch am Pumpenausgang war leicht undicht. Er hat nicht getropft, aber war feucht. Dadurch ist das Diesel von der Heizung zurückgelaufen und der Schlauch zwischen Pumpe und Heizung war leer. Mit den paar Sekunden Pumpentakte hat sich der Schlauch nicht gefüllt und die Heizung ging immer auf Störung. Das Problem ist beseitigt und schon ist das nächste Problem da: jetzt kocht sie. Die Wassertemperatur geht auf über 100 Grad und die Heizung wieder auf Störung. Die erste Zusatzpumpe an der Heizung hast Kontaktprobleme, mal lief sie, mal nicht (auf der Werkbank). Wenn sie lief, hatte sie auch Lagergeräusche. Hab mir dann eine Gebrauchte besorgt. Die lief stabil und ohne Geräusche (auf der Werkbank). Eingebaut läuft sie sofort bei Heizungsstart. Man fühlt Vibrationen an Pumpengehäuse und Schlauch. Dann geht die Temp rauf. Oben an der Entlüftungsschraube kann ich dann Dampf ablassen. Als wenn die Pumpe das Wasser nicht weg bekommt. Heute mal das Doppelrückschlagventil am Motor geprüft: heile. Als nächstes würde ich die Heizung mal über Schläuche an einem Wassereimer betreiben. Dann sehe ich, ob das heisse Wasser gefördert wird.
Kennt jemand dieses Problem?
Gruß
Michael
Moin,
Dein Fahrzeug hat vermutlich eine Webasto-Standheizung der etwas älteren Ausführung TT-C oder-E, genaues findest Du auf dem Typenschild der Heizung. (Hersteller, Typ, Artikel-Nr.)
Die Standheizung hat eine Eigendiagnose und einen eigenen Fehlerspeicher und wenn es sich um eine fahrzeugspezifische Ausführung handelt ist sie in das Fahrzeugsystem eingebunden.
Dann kann der Fehlerspeicher über die vollständige Fahtrzeugdiagnose ausgelesen und Fehlereinträge auch gelöscht werden.
Bei eingeschränktem Zugang des verwendeten Diagnosesystems gilt das nicht unbedingt.
Eine Webasto- Heizung hat am Steuerstecker einen Pin für eindrähtige Datenleitung, bei den älteren , mit Pluspotential an Pin 1 gestarteten TT-C / E kann es Pin 2 für die Webasto-Diagnose sein.
Bei etwas neueren Geräten, auch TT-C / -E, ist auf Pin 1 der so genannte "W-Bus". Darüber ist der Start z. B. mit einer ovalen Webasto-Uhr oder Telestart-Empfänger mit W-Bus-Ausgang und W-Bus-Diagnose möglich.
Für Webasto-Diagnose wird ein passender Adapter, Laptop und Webasto- Software wtt.... benötigt.
Wenn Du die Daten vom Typenschild der Heizung angibst lässt sich noch genaueres sagen.
Die Heizung hat eine eigene Temperaturmessung und bei etwa 80°C wird die Flamme abgeschaltet.
Wenn die Kühlflüssigkeitspumpe die Kühlflüssigkeit abtransportiert und die Temperaturmessung der Steuerplatine fehlerfrei funktioniert ist kein "kochen" möglich.
Bei stehender Kühlflüssigkeit kann die Abschaltung unter Umständen nicht schnell genug erfolgen, so dass die Restwärme in der Heizung kurzfristig zum sieden der stehenden Flüssigkeit führt. Dann bleibt das Kühlsystem selbst eher kalt.
Ich habe schon sehr viele TT-C repariert und dabei altersbedingt eine Abnahme der Empfindlichkeit des Temperaturmesswiderstandes festgestellt. In der Diagnose kann der aktuelle, von der Heizung gemessene Temperaturwert angezeigt werden und ich vergleiche mit einem Thermometer am Ausgang.
Ältere Geräte heizen dann auch mal 10°C höher auf als in der Diagnose angezeigt wird.
Ein erhöhter Schaltpunkt ist ungünstig, ein heißer Motor hat eine hohe Wärmeabstrahlungen und dadurch wird die Heizzeit unnötig verlängert. 100°C bei Abschaltung ist aber auch bei älteren Geräten ungewöhnlich, bei schlechtem Kühlflüssigkeitstransport und hoher Abschalttemperatur ist aber dann "sieden" wahrscheinlicher.
Ein Fehler "Überhitzung" wird von der Heizung erst bei mehr als 120°C abgelegt, das passiert normalerweise erst, wenn in der Heizung Kühlflüssigkeit durch Dampf ersetzt wurde und dadurch Kühlung fehlt.
Gruß
Pendlerrad
Zitat:
@Heli1 schrieb am 8. März 2025 um 19:27:02 Uhr:
..
Die erste Zusatzpumpe an der Heizung hast Kontaktprobleme, mal lief sie, mal nicht (auf der Werkbank). Wenn sie lief, hatte sie auch Lagergeräusche.
...
Die Pumpe ist bürstenlos.
Eine magnetische Glocke trägt den Pumpenflügel, schwebt über einen Dom des Gehäuses und wird von Spulen im Innern angetrieben.
Die Pumpe muss im Betrieb von (sauberer) Flüssigkeit umgeben sein, Trockenlauf verträgt sie nicht.
Das Bild in der Anlage stammt von einer baugleichen Pumpe, die in einem Heizsystem mit viel Stahl gelaufen hat. Bei einem Fahrzeug sieht es nicht so krass aus.
Aber wenn die Kühlflüssigkeit überaltert ist fehlen Korrosionsschutzzusätze.Metallteile beginnen zu korrodieren und die Magnete fischen eisenhaltige Teilchen heraus. Oft sind das kleine schwarze Partikel und die verstopfen dann den Raum in der Pumpe. Sie läuft schlecht an und macht Geräusche.
Manchmal hilft Zerlegung und Reinigung, aber wenn die Pumpe auch nach Reinigung bei Betrieb in Wasser nicht sicher anläuft ist die Elektronik geschädigt.
Ein rechtzeitiger Wechsel der Kühlflüssigkeit verlängert nicht nur das Leben der Pumpe, es schützt auch vor Undichtigkeiten im Kühlsystem. Korrosionsprodukte an Flanschen können Weichstoffdichtungen unterwandern.
(Beispiel eines MB , Wasserpumpe "schwitzt" rundum)
Gruß
Pendlerrad
