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Starke Probleme mit Tartarini LPG-Anlage im Audi A6 4F
Hallo zusammen,
mein Vater hat sich vor rund vier Jahren einen Audi A6 4F mit dem 2.4 Liter V6 Benziner gekauft. Das Auto hatte beim Kauf eine Tartarini Gasanlage verbaut, welche 2006 in einer Audi Vertragswerkstatt im Auftrag des Vorbesitzers verbaut wurde. Seit gut einem Jahr macht die Anlage nun vermehrt Probleme, welche ich euch im Folgenden mal genauer erläutern möchte:
Das Auto läuft grundsätzlich bei Benzinbetrieb immer absolut normal - so viel schonmal vorneweg, weshalb wir uns auch sicher sind, dass die Probleme in Zusammenhang mit der Gasanlage stehen.
Anfänglich äußerten sich die Probleme dadurch, dass die Anlage erst sehr spät auf den Gasbetrieb umgeschaltet hat. Oftmals war es auch im Sommer erst nach rund 15km der Fall, obwohl der Motor schon längst seine Betriebstemperatur erreicht hatte. Wenn die Anlage dann mal umgeschaltet hat, geschah dies nur mit einem heftigen Ruck, der durch das ganze Auto geht. Oftmals versuchte die Anlage umzuschalten, doch es gab einen noch heftigeren Schlag und die Anlage ging auf Störung, das Auto lief auf Benzin weiter. Hat man dann die Taste am Umschalter betätigt und die Anlage quasi "neu gestartet", dann klappte das Umschalten meist wieder.
Irgendwann hatte dieser Ruck beim Umschalten dann das im Audi verbaute Multitronic-Getriebe zerstört, welches letzten Winter für gut 7.000€ erneuert wurde.
Nun hatten wir endlich eine Werkstatt in der Nähe gefunden, welche noch Service für Tartarini Anlagen anbietet. Seit das Auto allerdings dort beim Service war, sind die Probleme eher mehr geworden als weniger...
Nun brennt die Motorkontrollleuchte, im Fehlerspeicher steht ein Fehler wegen zu magerem Gemisch. Die Problematik beim Umschalten von Benzin- auf Gasbetrieb besteht noch immer, wobei inzwischen immerhin der Umschaltvorgang nach rund 3km Fahrstrecke erfolgt. Außerdem stirbt das Fahrzeug sporadisch beim Rangieren ab. Ab und an fängt die Motordrehzahl stark an zu schwanken, wenn man an der Ampel steht, bis auch dann irgendwann der Motor einfach aus geht. Danach lässt er sich aber wieder sofort starten und sobald man auf Benzinbetrieb umschaltet, läuft ohnehin alles einwandfrei.
Die Werkstatt hat beide Gasfilter ausgetauscht und die Gasanlage angeblich neu eingestellt. Laut Auskunft der Werkstatt müssen wohl beide Rails erneuert werden. Alleine die Materialkosten dafür würden sich auf gut 600€ belaufen, dazu käme dann noch die Arbeit und man könne nicht garantieren, dass die Probleme dann behoben wären.
Nochmal 600€ zu investieren bei unbekanntem Ergebnis möchten wir allerdings auf keinen Fall, denn bis das Geld mit dem Autogas wieder reingespart wurde, vergeht einige Zeit.
Daher erhoffen wir uns eventuell von euch ein paar Tips, hat jemand hier schonmal ein ähnliches Problem gehabt oder eventuell einen Ansatz, was man unbedingt noch prüfen sollte?
Leider haben wir auch keinerlei Angaben zum Typ der verbauten Anlage. Wir haben lediglich die Teilenummer "TAT061006" von Audi bekommen. Unter dieser Teilenummer war der Einbau bei Audi im System hinterlegt, doch unter dieser Nummer konnte ich im Netz absolut nichts finden. Gibt es irgendeine andere Möglichkeit, den genauen Typ der Anlage in Erfahrung zu bringen? Der Telefonsupport von Tartarini ist leider eine bodenlose Frechheit und hilft absolut nicht weiter.
Vielen Dank schonmal im Voraus!
Viele Grüße
Sebastian
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7 Antworten
Fahr lieber noch mal eine zweite Meinung einholen, könnte ja auch nur der Verdampfer sein, wenn die Membrane hart geworden ist, magert er auch irgendwann ab. Am besten man ist dabei wenn das erforscht wird, dann sieht man auch was die machen. Meistens haben die ja einfach keine Lust, verkaufen lieber eine neue Anlage, als in alten Fremdanlagen rumzustochern.
Vielleicht währe es ja auch besser auf eine andere Anlage umzusteigen unsere Emmegas z.B. schaltet die Zylinder erst nach und nach um, dadurch spürt man dann auch kein Umschaltrucken.
Sicher könnte man sich wohl auch software und Kabel besorgen und die Anlage beobachten wenn sie rummuckt, dann wäre man nicht unbedingt auf die "Kompetenz" anderer angewiesen.
Hi Maschinenschrauber,
ich fahr jetzt nicht unbedingt eine Tartarinianlage, aber grundsätzlich funktionieren die Anlagen immer annähernd gleich, einzig die Softwarelösungen können ein wenig differieren.
Nachdem was du geschildert hast, hätte ich 2 Ansatzpunkte, die es zu verfolgen / überprüfen gilt.
1. Nachdem die Werkstatt daran "herumgeschraubt" / eingestellt hat, läuft der Motor zu mager?! Da muss man sagen, die Werkstatt hat keine Ahnung was sie tut. Abhilfe: Fahrzeug hinbringen und richtigstellen lassen!!
2. Ich würde aufgrund deiner Schilderungen darauf tippen, dass eine Undichtigkeit / Druckverlust zwischen Gasdruckregler und Eingasdüsen vorhanden ist, was zu diesem Ruckeln beim Umschalten führt. Es könnte in diesem Fall aber auch sein, dass entweder der Druck am Gasdruckregler zu gering eingestellt ist, Ein / Mehrere Eingasventile undicht sind, bzw. die Zuleitung dorthin, oder der Gasdruckregler selbst nicht mehr richtig arbeitet (Membran defekt, oder klemmender Kolben).
Ich fahre mittlerweile schon den 2. V6 (1 x Peugeot, 1 x Suzuki) mit unterschiedlichen Anlagen (Lovato, BRC und CWS) und Alle hatte sie dieses oder ähnliche Probleme. Letztendlich habe ich beim aktuellen Fahrzeug die Eingasdüsen so eingebaut, dass sie tatsächlich senkrecht zum Motor schauen (wegen Parafin) und den Querschnitt der Zuleitung vom Eingasventil zur Eingasdüse im Ansaugkrümmer von 6 mm auf 5 mm reduziert. Seit dieser Aktion habe ich keine Probleme mehr und die Umschaltung ist nicht mehr spürbar. Normalerweise sollten diese Zuleitungen alle gleich lang sein und nicht länger als ca. 10 - 15 cm. Ich habe mittlerweile (weil aus techn. Gründen nicht anders möglich) 21,5 cm und durch die Querschnittsverringerung trotzdem keine Probleme.
Vielleicht macht es einfach auch einmal Sinn, ein paar aussagefähige Bilder zu machen, damit man sich einmal einen Überblick verschaffen kann, wie denn die Anlage überhaupt verbaut ist. Manchmal ist es einfach so, dass die Kollegen in der Einbauwerkstatt nicht wirklich wissen was sie überhaupt tun (selbst erlebt und in einer mehr als 60-seitigen Dokumentation Dekra Deutschland zur Verfügung gestellt).
Zitat:
@Maschinenschrauber schrieb am 19. April 2018 um 11:01:48 Uhr:
... Das Auto hatte beim Kauf eine Tartarini Gasanlage verbaut, welche 2006 in einer Audi Vertragswerkstatt im Auftrag des Vorbesitzers verbaut wurde. ...
Irgendwann hatte dieser Ruck beim Umschalten dann das im Audi verbaute Multitronic-Getriebe zerstört, welches letzten Winter für gut 7.000€ erneuert wurde.
...
Hallo Maschinenschrauber
Ihr habt einen (vermutlichen älter als BJ 2006) alten Audi A6 für 7.000 Euro reparieren lassen?
Das ist doch hoffentlich ein Schreibfehler, oder?
Eigentlich sollte ein LPG-Fachbetrieb doch in der Lage sein, die Anlage vernünftig zum Laufen zu bringen. Wie hoch sollen sich den die Gesamtkosten zum Abstellen des Fehlers belaufen?
Viel Erfolg und viele Grüße
der Michael Mark
Hallo zusammen,
zuerst einmal vielen Dank für eure Antworten! Ich gehe das mal der Reihe nach durch:
@Rostpopel:
Eine zweite Meinung wollten wir uns bereits einholen, allerdings ist bei uns im tiefen Süden das Servicenetz von Tartarini sehr dürftig. Die nächste Servicesteller laut Hersteller wäre in Nürnberg - gut 300km einfache Strecke. Wir waren auch bereits bei einer anderen Gaswerkstatt, die auch bereits unseren Audi 100 Baujahr 1989 vor rund zehn Jahren auf Autogas umgerüstet hat. Allerdings sagen alle anderen Werkstätten, dass sie für diese Anlage kein Diagnosekabel hätten und ohne das die Fehlersuche relativ sinnbefreit wäre.
Das mit der anderen Anlage habe ich mir bereits auch überlegt. Grob gesagt kostet eine neue Anlage rund 2.000€, wenn wir nun 600€ in neue Rails investieren und dann vielleicht doch Verdampfer und oder Steuergerät kaputt wären, wäre das wohl unter'm Strich doch die günstigste Variante.
Danke auch für deine Links! Ich habe mir auch schonmal überlegt, ein Diagnosekabel für diese Anlage zu kaufen. Habe auch bereits VCDS, allerdings habe ich im Netz gelesen, dass Tartarini nicht bei allen Anlagen einen einheitlichen Stecker verbaut hat. Da wir nicht sicher wissen, welche Anlage verbaut ist, wäre das vermutlich ein Glücksspiel, ob das Kabel dann passt, oder eben nicht.
@jobo2811:
Die Werkstatt sagt, dass durch die angeblich defekten Rails keine bessere Einstellung mehr möglich wäre und sie daher nur wieder Hand anlegen würden, wenn sie auch die Rails tauschen würden, da anderenfalls keine Verbesserung mehr erzielt werden kann. Ich werde bei Gelegenheit mal ein paar Fotos von der Anlage im Motorraum machen und hier hochladen, vielleicht kann man dann noch den ein oder anderen Ansatzpunkt finden.
@Michael Mark:
Nein, das mit der Reparatur war kein Schreibfehler. Der A6 ist Baujahr 2006 und ist wenig gelaufen, zudem sehr gut ausgestattet. Warum dürfte man denn in so ein Auto kein Geld mehr stecken? Das neue Getriebe wird nun vermutlich den Rest des Autos überleben, wenn das Problem mit der Gasanlage schnell behoben wird. Und wenn man vor hat, sein Auto länger als nur ein paar Jahre zu fahren, finde ich so eine Investition durchaus legitim. Denn dann dürfte wohl hier auch niemand mehr seinen Golf IV oder sonstiges auf Autogas umrüsten lassen, da die Investition ebenfalls zu hoch wäre im Vergleich zum wirtschaftlichen Wert. Um es noch spitzer beispielhaft zu formulieren: "Warum tankst du deinen 2er Golf noch voll? Da ist ja die Tankfüllung schon mehr wert, als das restliche Auto."
Eine genaue Auskunft von der Werkstatt haben wir nicht bekommen, da sie ja leider nicht garantieren können, dass die Anlage nach dem Tausch der Rails wieder einwandfrei läuft. Fakt ist folgender:
Bisher wurden die beiden Filter erneuert und die Anlage neu eingestellt, was insgesamt 160€ gekostet hat. Dazu kämen dann die 600€ für neue Rails plus Arbeit. Die Arbeitszeit hierbei kann ich leider überhaupt nicht einschätzen, würde aber mal grob auf rund 100€ tippen. Macht also 860€ gesamt. Würde die Anlage noch immer nicht laufen und man tatsächlich in Richtung Verdampfer oder Steuergerät gehen würde, würde ein Verdampfer laut Internet auch nochmal mindestens 300€ plus Arbeit kosten und so weiter und so weiter. Natürlich kann ich auch die Werkstatt verstehen, die nunmal irgendwo mit der Fehlersuche beginnen muss und nach und nach alles austauschen muss. Allerdings hat man mir am Telefon bereits am Anfang gesagt, dass es zu 99% mit neuen Filtern abgetan wäre. Anschließend sagt man, dass nach der Einstellung vermutlich alles gut wäre. Nun heißt es, dass die Rails gerne Probleme machen und sie sehr wahrscheinlich das Problem sind. Den Verdampfer hingegen würde man "kategorisch ausschließen".
Fakt ist, dass der Verdampfer nun ja bereits 12 Jahre verbaut ist, wir haben das Auto seit viereinhalb Jahren, in unserem Besitz wurde am Verdampfer nie etwas überholt. Leider ist für die Gasanlage seitens des Vorbesitzers keine Dokumentation vorhanden, was wann wenn überhaupt repariert oder überholt wurde. Daher ist der Verdampfer nun für mich durchaus auch eine Anlaufstelle.
Viele Grüße
Sebastian
Die Verdampfermembranen sind Verschleißteile, die nach der Zeit mit Sicherheit gewechselt werden sollten. Kann man auch selber machen, Anleitungen gibts bestimmt auch bei youtube oder so.
Kabel ist ja nicht besonders teuer, auch wenn es das Falsche ist. Vorher einfach mal nachsehen, was da bei euerm für ein Stecker drann ist. Meist hängt der irgendwo am Kabelbaum und hat eine Schutzkappe drauf.
Welche Rails sind denn verbaut? Mach mal Fotos. Die T03 Rails kann man instandsetzen für wenig Geld! wenn Evo07 Verbaut sind kannst die gegen Evo08 tauschen...2 3er Rails kosten ca. 260€!