Strafferes Fahrwerk / Lenkung?
Nabend,
ich wollte mal das Thema Lenkung ansprechen beim 63er (eventuell generell W218). Ich habe das Gefühl, dass die Lenkung etwas zu viel Spiel hat oder zu schwammig ist. Aber vielleicht habe ich auch falsche Erwartungen. Es ist kein Auto für die Rennstrecke und mehr auf Luxus / Komfort angelehnt. Ich hatte vorher eine kleine Rennsemmel und da war die Lenkung extrem Straff und hatte null Spiel. So finde ich es bei höheren Geschwindigkeiten und Kurven auf jeden Fall viel angenehmer. Ich bin heute mit 250+ kmh auf der AB gewesen und da war mir schon leicht mulmig. Es hat sich so angefühlt, als ob ich nicht die volle Kontrolle hätte, weil der Wagen auf winzige Korrekturen mit dem Lenkrad nicht direkt reagiert hat.
Ich würde jetzt davon ausgehen, dass das bei so einem Auto relativ normal ist. Leider gibt es in den Einstellunge keine Möglichkeit das zu ändern. Bei meinem vorigen wurde die Lenkung im Sportmodus direkt straff. Was hätte man für Möglichkeiten, möglichst viel Spiel aus dem Lenkrad zu nehmen? Außer einem neuen Fahrwerk, das lohnt nicht. Oder ist das vielleicht NICHT normal und habe ich ein technisches Problem?
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14 Antworten
Hallo Nuwandax
Das Lenkspiel darf nicht mehr als max. 2 Finger breit sein. Alles darunter ist technisch okay (ist sogar eine Prüfungsfrage beim Führerschein).
Ich denke, du bist das anders gewohnt und vergleichst es deshalb.
Wir hatten mal einen SLK (lag wie ein Brett) und eine B-Klasse. Bin ich die B-Klasse gefahren, hatte ich immer das Gefühl in der Kurve umzukippen. Davon war ich aber Meilenweit entfernt. Ich will damit nur sagen, das einem das Gefühl gerne Streiche spielen kann.
Teste also mal dein echtes Lenkspiel und ansonsten versuch eine Probefahrt eines identischen Modells zum Vergleich.
Gruß Jens
Hallo,
wenn man das AMD RIDE CONTROL Fahrwerk auf Sport stellt, dann sollte auch die Lenkung automatisch "etwas schwergängiger" werden (dies geschieht künstlich, da es eine elektronische Lenkung ist) und hierdurch ein etwas direkteres Verhalten vorgaukeln.
Welchen Zustand haben deine Spurstangen, Traggelenke und Querlenker? Ist dein Fahrwerk korrekt eingestellt? Wann war die letzte Spur/Sturz-Vermessung?
Mein CLS350d 4M SB ist alles andere als schwammig bei hohen Geschwindigkeiten... kann ich nicht bestätigen.
Sternengruß.
Ich kann das auch nicht bestätigen! 400er SB 4matic aus 09/2017 mit Airmatic. Null Spiel, reagiert auf jede Bewegung ohne Verzögerung. Im vorherigen E350 BT 4matic ohne Airmatic aus 09/2015 das gleiche.
Ich denke auch, dass es ein wenig was mit dem Fahrzeug vorher zu tun hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein CLS und gar der SB vom Fahrwerk so ausgelegt und straff sind, dass sie auf der Piste ähnlich aggressiv zu fahren sind wie so kleine Rennsemmeln. Wenn das Lenkrad gerade steht und ich ein paar mm nach links oder rechts drehe, dann passiert da eigentlich nichts. Und das bin ich halt nicht so gewohnt bzw. finde, dass man bei hohen Geschwindigkeiten nicht so viel Kontrolle hat über das Auto.
Mit der ride control habe ich noch nicht so viel probiert. Die hatte ich aber zu der Zeit nicht aktiviert. Das könnte denke ich wirklich helfen. Zumindest, dass man mehr Nähe zum Asphalt spürt. Ob die Lenkung an sich dadurch verändert wird, habe ich ehrlich gesagt noch nicht drüber nachgedacht. Ich dachte nur, dass die Federung halt weicher/härter wird.
Hallo Zusammen,
sicher gibt es Autos die direkter sind als AMG Limousinen, aber ich bin da mehr bei @Der_Landgraf .
Wenn die Fahrwerksteile nur ein bisschen ausgelutscht sind - weit entfernt von gefährlich viel Spiel - dann merkt man das, besonders wenn man den Vergleich hat.
Man kann es natürlich auch beeinflussen wie sich das Fahrwerk über Zeit und Kilometer entwickelt. Wenn man das Auto jeden Randstein hoch quält, immer von Anschlag zu Anschlag lenkt im Stand, hat das seine Auswirkungen.....
Viele Grüße
Karlheinz
Aufgrund dessen, dass es eine elektronische Lenkung ist, kann ich mir auch nicht vorstellen, wo da das Spiel herkommen soll - ausser an der Mechanik VA, Räder etc. pp.
Ich habe den Wagen halt selbst relativ neu, daher kann ich nicht beurteilen, wie "straff" so ein 63er CLS sein sollte. Viel mehr als das, was bei mir ist, kann ich mir fast nicht vorstellen. Weil das wäre wie gesagt dann schon Rennsemmel-Niveau (Golf R, OPC etc). Bei so einem schweren Auto, welches mehr für Langstrecken gebaut wurde und auf angenehmes, entspanntes fahren, das würde sich wiedersprechen.
Aber ich kann bei der Inspektion mal nachfragen, ob sie sich das Fahrwerk mal anschauen können. Der Wagen hat gerade frisch die 100.000 km geknackt. Das ist jetzt denke ich nicht so der Bereich, wo das typischerweise schon so weit fortgeschritten was Verschleiß betrifft in dem Bereich. Aber ist natürlich alles mögllich. Selber prüfen kann ich da glaube ich nichts ohne Hebebühne.
Zitat:
@Nuwandax schrieb am 9. März 2021 um 09:09:58 Uhr:
Bei so einem schweren Auto, welches mehr für Langstrecken gebaut wurde und auf angenehmes, entspanntes fahren
Das ist - denke ich - der entscheidende Punkt. Die Baureihe 218, egal ob als C oder X, ist grundsätzlich ein komfortables Reisefahrzeug mit sportlicher Attitüde.
Aber, auch wenn das vielleicht dem ein oder anderen etwas weh tut: Der CLS ist einfach mal sowas von überhaupt gar kein Sportwagen. Es ist ein Fahrzeug für Kunden, denen eine E-Klasse zu unprätentiös und eine S-Klasse zu fett und opulent ist.
Zum Thema Sportwagen darf man gerne mal bei Lotus, Porsche (obwohl die mittlerweile zu über 75% Geländewagen bauen...), Aston Martin und den üblichen Verdächtigen aus Italien gucken. Oder - wenn man im Hause mit dem Stern bleiben will - einen AMG GT Roadster/Coupé bzw. SLS AMG kaufen.
Der CLS ist eben ein sportlich angehauchtes Fahrzeug mit wahlweise beeindruckendem Leistungsüberschuß, das man aber im Alltag bewegen kann, ohne daß einem bei Fahrbahnunebenheiten der Kitt aus der Brille fällt.
Da ist ein Lotus Elise beispielsweise ein ganz anderes Kaliber: Hat zwar nur gut halb soviel Leistung, wie mein 500er - wiegt aber auch keine 800 kg. Mit dem Ding kann man Kreise um einen mit Vollgas beschleunigenden CLS fahren. Das ist ein echter Sportwagen: Klein, wendig, klebt förmlich auf der Straße, hat ein überdurchschnittliches Leistungsgewicht und keinen nennenswerten Komfort - der ist nur zum sportlichen Fahren gebaut.
Der CLS hat als 63 AMG beeindruckende Leistung ab Werk und ist besser motorisiert, als 99,5% aller anderen Verkehrsteilnehmer - aber als echter Sportwagen geht er halt nicht durch.
Zitat:
Aber ich kann bei der Inspektion mal nachfragen, ob sie sich das Fahrwerk mal anschauen können. Der Wagen hat gerade frisch die 100.000 km geknackt. Das ist jetzt denke ich nicht so der Bereich, wo das typischerweise schon so weit fortgeschritten was Verschleiß betrifft in dem Bereich. Aber ist natürlich alles möglich.
Das Problem bei den AMGs ist m.E., daß der typische Erstbesitzer sich nicht um Verschleiß schert, da das Auto i.d.R. nach 2-4 Jahren wegkommt und ohnehin sein Fünft-Wagen mit entsprechend geringer Laufleistung ist.
Der typische Zweit- oder Drittbesitzer kann oder will sich ein Fahrzeug dieser Preisklasse erst dann leisten. Und er will viel Power für vergleichsweise wenig Geld. Und dann einfach nur fahren, fahren, fahren. Das geht bei solchen Motorisierungen und Fahrzeug-Gewichten aber deutlich auf die Fahrwerkskomponenten und Lager, das Geld für Wartung und Unterhalt sitzt aber deutlich weniger locker, als beim Erstbesitzer.
Daher sind runtergerittene AMGs leider auch in relativ jungen Jahren durchaus keine Seltenheit.
Zum Abschluss noch ein persönliches Resümee:
Die elektrisch unterstützte Zahnstangen-Direktlenkung ist die beste und präziseste Lenkung, die mir in über 30 Jahren Mercedes jemals untergekommen ist.
Beim 63er in maximal möglicher Sport-Einstellung finde ich die ausgesprochen knackig für solch ein Auto - intaktes Fahrwerk vorausgesetzt.
Wer mal einen Daimler mit indirektem Lenkverhalten fahren will, dem sei die klassische Kugelumlauf-Lenkung ans Herz gelegt, beispielsweise in der BR 126...
Ich kann @ 211222 nur recht geben. Es ist A die Abstimmung und B der Verschleiß.
Es ist nicht so richtig vergleichbar, da komplett passives Fahrwerk, aber als ich meinen AMG SLK55 gekauft habe hatte er 12 Tkm und der Vorgänger hatte den nur mehr zum Anschauen und am Sonntag mal um den Kamin zu blubbern.
Ich fahre mit dem ca. 10Tkm im Jahr und von den Anfahrten in die Alpen oder zu anderen kurvigen Spaß-Strecken abgesehen, wird der artgerecht gehalten.
Hier rede ich nicht von Vollgas-Autobahn, sondern von Kurven räubern auf schmalen Bergstraßen. Da wird dem Auto nichts geschenkt und er hat jetzt gut 60Tkm. Das Fahrwerk hat schon merklich nachgelassen. Da muss ich spätestens nächstes Jahr einiges erneuern, sonst verliere ich den Spaß daran.
Gruß
Karlheinz
Von schwammig kann beim 218er eigentlich keine Rede sein.
Ich bin ja schon einge Autos gefahren. Aber so präzise wie der X218 mit 4M ist mir noch keiner untergekommen.
Fährt stoisch geradeaus, auch bei Spurrillen oder Wellen. Und wenn man das Lenkrad anschaut fährt er in die gewünschte Richtung.
Wenn er schwammig ist muss aus meiner Sicht ein Problem vorliegen.
@Nuwandax Ich denke wirklich es kommt daher, dass Du vorher (im Vergleich) nur Gokart-Rennsemmeln gefahren bist.
Ich habe noch einen 997.2 im Zugriff und der ist logischerweise eine ganz andere Nummer als der CLS, gerade als der noch etwas schwerere CLS SB.
Jedoch muss ich sagen, dass der X218 mit AIRMATIC und 4MATIC und mit 18" oder 19" Bereifung wirklich über jeden Zweifel erhaben ist und durchaus stressfrei "sehr sportlich" bewegt werden kann. Das habe ich schon mehrfach auf Eifel-Landsträßchen probieren können...
Allerdings fahre ich selten über 200 km/h mit dem Wagen... bin lieber effizient unterwegs.
Bei schneller Autobahn-Hatz hatte ich nur ein nerviges Problem, die Bremsanlage. Da habe ich derweil abgeholfen und die AMG Line 344mm Bremsanlage auf die 360mm Monobloc-Sättel vom 500er umgerüstet. Nun bin ich mehr als happy und habe kein spürbares Fading oder Rubbeln mehr.
Zudem werde ich noch den hinteren Stabi austauschen, gegen die leicht verstärkte Variante vom 63er - das hast Du ja aber alles bereits in Serie, beste Bremse und verstärktes Fahrwerk.
Die Lenkung ist auch im CLS eher indirekt ausgelegt und das weil es mehr Limousine als Sportwagen ist. Dennoch aber ist sie sehr direkt wie ich finde und eine der besten elektrischen Lenkungen die ich kenne und das obwohl es damals das Erstlingswerk für die großen Mercedes mit Heckantrieb war.
Zitat:
@211222 schrieb am 9. März 2021 um 09:57:01 Uhr:
Zum Abschluss noch ein persönliches Resümee:
Die elektrisch unterstützte Zahnstangen-Direktlenkung ist die beste und präziseste Lenkung, die mir in über 30 Jahren Mercedes jemals untergekommen ist.
Beim 63er in maximal möglicher Sport-Einstellung finde ich die ausgesprochen knackig für solch ein Auto - intaktes Fahrwerk vorausgesetzt.
Wer mal einen Daimler mit indirektem Lenkverhalten fahren will, dem sei die klassische Kugelumlauf-Lenkung ans Herz gelegt, beispielsweise in der BR 126...
100% Zustimmung und ich habe sogar noch einen W126 mit extrem wenig Lenkradspiel in der Garage stehen, also deutlich besser als bei den meisten W123, W124 oder W201...
Die elektrische Lenkung im "alten" CLS ist über jeden Zweifel erhaben, bin auch jedes Mal aufs Neue total begeistert.
Sternengruß.
@Nuwandax Kann mich nur anschließen die Lenkung beim cls oder gernerell Mercedes ab 2012 ist direkt und straff ausgeprägt.
Die 2.2 Tonnen kaschiert der 63er verdammt gut weg.
Wenn es schwammig ist würde ich in erster Linie mal die motorlager begutachten sofern es keinen Unterschied zu C und Sportplus Fahrwerk Modus gibt.
Die gehen gerne eher in die Knie als das Fahrwerk beim 63er.
Ansonsten kannst du gerne vorbei kommen und meinen 63er sb testen.
Der hat erst vor 1200km neue Motorlager bekommen und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Mfg
.... vielleicht liegt es auch an schlechten Reifen oder zu niedrigem Luftdruck ? MfG
Zitat:
@Hyperbel schrieb am 9. März 2021 um 10:32:22 Uhr:
Von schwammig kann beim 218er eigentlich keine Rede sein.
Ich bin ja schon einge Autos gefahren. Aber so präzise wie der X218 mit 4M ist mir noch keiner untergekommen.
Fährt stoisch geradeaus, auch bei Spurrillen oder Wellen. Und wenn man das Lenkrad anschaut fährt er in die gewünschte Richtung.
Wenn er schwammig ist muss aus meiner Sicht ein Problem vorliegen.
Absolut. Und diese Spurtreue führt dann dazu, dass auch das berühmte PET-Fläschchen am Lenkrad nicht schwappt
Bzw., dass verträumtes Halten des Lenkrads dem FAP nicht genügt