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Sturm = Baum = Totalschaden = Fragen Wertermittlung Selbstausbau
Hallo Leute,
ich mache hier mal aus gegebenem Anlass dieses Thema auf.
Gestern hat ein Baum bei Sturm mein Wohnmobil komplett zerlegt.
Montag ist der Termin mit einem Gutachter der DEKRA und ich möchte mich und ihn dafür bestmöglich auf die Wertermittlung vorbereiten. Fahrzeug und Einbauten/Ausstattung sind relativ klar definierbar / belegbar - ich suche Vergleiche zu üblichem Aufwand zu üblicher Vergütung.
Was muss auf an Euro den Tisch, damit etwas Vergleichbares wieder auf dem Hof steht, wenn es jemand herstellt.
Es ist ein Selbstausbau, qualifiziert ausgeführt von mir (Qualifikation nachweislich vorhanden), auf einem Basisfahrzeug Peugeot Boxer H3L3 mit Ausstattungsumfang und -niveau XY.
Abgesehen von Basisfahrzeug (Alter, Laufleistung usw) und Ausstattung/Materialien sind ca. 1000 Arbeitsstunden angefallen, zusätzlich unzählige Stunden für Recherche, Planung, Kommunikation, Einkauf etc. (Steckt mehr drin als man auf den Fotos denken würde.. )
(Wenn es euch interessiert stelle ich auch Angaben zu Basisfahrzeug und der Ausstattung ein.)
Ich würde mich freuen, eure Meinungen dazu zu hören und ggf eure natürlich absolut unverbindliche Einschätzung. Ggf hat auch jemand Links oä zu vergleichbaren Ausbauten, die als valide Referenz herangezogen werden können.
Natürlich gerne auch eure Meinungen dazu, inweit weit es realistisch ist, einen Selbstausbau so zu beziffern. Natürlich wäre es einfacher, ich hatte das Auto in einer Manufaktur herstellen lassen und dafür die Rechnung über 50.000 Ausbaukosten.
Da es sich aber versteht, dass Einbauten nicht von alleine ins Auto fliegen und ich fachkompetent bin
muss meine Arbeitsleistung ja etwas wert sein.
In diesem Sinne dankbare Grüße
Niko
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114 Antworten
Das wird schwer. Wir kämpfen zur Zeit auch um jeden Cent mit der Versicherung. War aber Hochwasser. Es wird schwer nachzuweisen welchen Wert das Fahrzeug hat. Kann man nur mit Rechnungen belegen und wenn du Glück hast einen gewissen Stundensatz für deine Arbeitsleistung. Bei uns als Flutopfer liegt der Stundensatz bei 12,50.
@Ralf997 Autsch. Flut ist ev nochmal ne andere Größenordnung. Ich schätze wir werden hier in Zukunft noch mehr klimabezogene Themen erwarten.. ^^ 12,50e für was? Ist das der Mindestlohn oder wo kommt der Wert her? Ist das für Eigenleistung bei Wiederaufbau oä, Art Aufwandentschädigung?
Ich glaube auch, das wird schwer. Wenn Stundensätze angegeben werden, dann sind auch Gerichte dabei recht zurückhaltend und legen die Latte sehr tief an. Zwischen 10 und 20 €. Dazwischen liegt die Wahrheit, mehr kommt nicht raus. Vergleichswerte für den Arbeitsaufwand wird der Gutachter haben. Da wird beim Hersteller auch gene mal 100 € und mehr angesetzt, aber nur da, nicht bei Selbstausbau.
Wenn du das Fahrzeug privat nutzt, bekommst du die MwSt dazu. Ist das Fahrzeug geschäftlich genutzt, behalten sie die WwSt ein. Du zahlst zwar die identischen Versicherungsprämien, wirst aber auch schon dort übers Ohr gehauen.
Wenn du eine Hausratversicherung hast, dann sieh doch mal genau nach was alles im Fahrzeug zu Schaden gekommen ist .... aber nicht überladen ...
Das tut richtig Weh wenn man das sieht. Hilft dir sowas für ne Einschätzung? Bj und km beachten
Bj. ges. km ??
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
Hatte auch Flutschaden und Versicherung übernahm 12,50€ pro Stunde für die Helfer.
Also sollte 12,50€ als Stundensatz schon ein realistischer Wert zu sein die.
12,50 Euro für Helferarbeiten sind nachvollziehbar, wenngleich mehr je nach Situation schöner wäre, gerade in Notsituationen wie Flut, in der sicherlich viele (für andere Sachen qualifiziertere) Leute anpacken.
Es geht ja um die Sache bzw den Anspruch an die zu erfüllende Leistung bzw notwendige Qualifikation. Ich kann auch nicht einem Lageristen ein Skalpell in die Hand drücken und sagen 'mach mal Hirnchirurgie'. Ist jetzt ein Extrem. Aber ein KFZler kostet was er kostet, ein Schreiner kostet was er kostet. Ich würde keinen Chirurgen beauftragen das Lager einzuräumen für 250e die Stunde. Wäre das andere Extrem. Aber man braucht eine Grundqualifikation für die Arbeit XY, hier den Womoausbau.
Dass Hersteller 100e/h ansetzen ist schon recht heftig, selbst alles zusammengerechnet, Geschäftsnebenkosten zzgl reinem Lohn.
Ich zb nehme je nach Leistung unterschiedliche Preise (Planung, Konzept, Beratung, etc) und kann für den Ausbau fachliche Kompetenz nachweisen - aber nicht mehr verlangen, als jemand der es auch und üblicherweise machen könnte. Zb ein Schreiner für Schreinerarbeiten. Was es jetzt für Womoausbauten bedeutet, welche Qualifikation es dafür braucht: sicherheitsrelevante Einbauten, technische Abnahmen, bauphysikalisch, rechtlich, gewährleistungstechnisch, Gas, Wasser, Elektrik usw usw - das ist was sehr Spezielles. Das kann ein Schreiner alleine (aus der nur auf Schreinerwissen bezogenen Sicht) nicht. Wenn er das alles andere auch qualifiziert kann, dann wird er nicht nur den Schreiner kosten. So oder so, den Schreiner bekommt man auch nicht unter 50e.
Ich nehme die Einschätzung von 10-20e jetzt gerne erstmal mit, als wie auch immer begründete gerichtliche Auffassung, glaube ich gerne und vielen Dank dafür.
Diese ist leider fernab von gut und böse in Bezug auf Wiederbeschaffungswert.
Tatsächlich, so gerne ich auch den Ausbau gemacht habe (Anfang 2019 bis jetzt, weitestgehend fertig, nur noch bisschen Farbe und Chi Chi, also ein SUPER Timing für den Baum!) so ist das ein Faktor, wo man dreimal nachdenken sollte ob man baut oder kauft. Eins von der Stange, Baum drauf, stellt man dir ein neues hin.
Ich denke die Überlegungen sind klar und vermute, ihr stimmt mir da zu
Mal sehen was der Gutachter sagt, wenn er sich an von Gerichten definierten 10/20e orientiert, wird das kaum anzufechten sein. Und bestimmt gibt es irgendwo auch übliche Zeitsufwände für Ausbau (hat da vllt jemand Infos zu??)
Ob ich dann der Meinung bin Gerichte wären weltfremd in dem Punkt ist Wurst.
:/
@Bitboy das ist ein Nugget nach Liste. Der wäre einfach zu bewerten..
Mit irgendwas musste ja vergleichen können und mehr zu fordern vom Gutachter mit den o.ä. Vergleichen ist ja mal ein Ansatz. Du willst doch deine Arbeit bezahlt haben. 1000std. mal 15,00 ist schon mal ein Anfang
Zitat:
@nikoberlin schrieb am 22. Okt. 2021 um 19:51:48 Uhr:
12,50e für was? Ist das der Mindestlohn oder wo kommt der Wert her?
Das ist der Lohn für Eigenleistung. Für alles was man kann und macht.
Dass dafür 1.000 Std anerkannt werden, halte ich für absolut unwahrscheinlich.
Der Sachverständige wird eine Bewertung vornehmen, dagegen anzugehen dürfte nicht leicht werden.
Noch etwas, was ggf relevant ist: wenn man die reinen 'Personenkosten' heranzieht kommt es ev hin. In dem Beispiel einer Handwerkerstunde (tun wir mal so, dass das als offizielle Qualifikation für einen Ausbau ausreicht) von 44 Euro ist es aufgeschlüsselt in:
"Er setzt sich vielmehr aus den Lohnzusatzkosten, den Gemeinkosten und dem Stundenlohn zusammen. Was dann noch übrig bleibt, ist der Gewinn. Berechnet ein Handwerker zum Beispiel eine Arbeitsstunde mit 44 Euro, so entfallen davon etwa 13 Euro auf den Stundenlohn, 11,74 Euro auf Lohnnebenkosten und 17,06 Euro sind Gemeinkosten. Dem Betrieb verbleiben unter dem Strich nur 2,20 Euro Gewinn."
Den Gewinn ziehen wir hier ab (auch wenn der bei Wiederbeschaffungswert eines Womos von der Stange natürlich DRIN ist) - aber seien wir großzügig.
Vielleicht ist das tatsächlich auch die Krux bzw die Frage der Definition hier. In meinem Fall ist das Womo mehr als 10% betrieblich, also betrieblich. Auch als solches abgerechnet etc. Ausgebaut von mir, betrieblich. In betrieblichem Kontext, Büro mit Werkstatt an Gewerbeadresse. Dort HABE ich Nebenkosten bzw Gemeinkosten (Miete, Versicherungen, Strom etc). Lohnnebenkosten wäre jetzt wieder etwas kompliziert, denn diese gehen wenn auch an dem Angestellten erstmal vorbei als Steuer usw, so doch teilweise auch wieder zu ihm zurück in Form von Rente, Sozialleistungen, Ausfall Krankheit usw.
Wenn ich jetzt meinen Lohn nehme und mich als Handwerker einstufe, dazu die betrieblichen Beikosten, dann koste ich einen Wert XY bzw erschaffe durch meine Arbeitsleistung in dem Ausbau einen Wert XY, der in den ggf PRIVAT erbrachten, in der Freizeit gebauten Ausbauten nicht widergespiegelt wird.
Heisst, man müsste betrieblich ausgebaut und privat ausgebaut differenziert betrachten!
Oder was meint ihr??
Zitat:
@Ralf997 schrieb am 22. Oktober 2021 um 21:12:19 Uhr:
Zitat:
@nikoberlin schrieb am 22. Okt. 2021 um 19:51:48 Uhr:
12,50e für was? Ist das der Mindestlohn oder wo kommt der Wert her?
Das ist der Lohn für Eigenleistung. Für alles was man kann und macht.
Macht Sinn. Deshalb kam ich eben auf den Gedanken bzw die Frage: was ist Eigenleistung. Das ist eine mehr oder weniger frei von sonstigen Kosten erbrachte persönlich bzw personelle Leistung - denke ich.
Wie hast du das Fahrzeug denn versichert?
Hast du für den aufwendigen und hochwertigen Innenausbau entsprechende Zuschläge gezahlt?
Wenn ja, dann hast du eine Chance, wenn nicht, dann sieht es schlecht aus.
Zitat:
@Oetteken schrieb am 22. Oktober 2021 um 21:19:34 Uhr:
Dass dafür 1.000 Std anerkannt werden, halte ich für absolut unwahrscheinlich.
Der Sachverständige wird eine Bewertung vornehmen, dagegen anzugehen dürfte nicht leicht werden.
Nachvollziehbar, davon gehe ich auch nicht aus. Daher ist die zweite wichtige Frage: was ist ein üblicher Aufwand für den Ausbau eines Womo?
Es gibt eine sehr gute Projektdokumentation eines Ausbaus, der ist bis u.a. in einen Artikel auf promobil geschafft hat. Wilhelm Klinke ist der Ausbauer, ehemaliger Flugzeugkonstrukteur, super Ausbau. Ich habe ihn hier in Berlin mal auf ein Bier getroffen, da ich dasselbe Auto H3L3 ausgebaut habe. Er hat, sorgfältig aber strukturiert, ebenfalls 1000h für den Ausbau gebraucht, OHNE Planung etc. Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Zimmermann, der hat mit einem Kollegen (Schreiner/Tischler, eigene Werkstatt, Erfahrung) ein Womo ausgebaut, die kamen bei nonstop Arbeit auf knappe 600 Stunden - dabei weiss ich nicht, was sie alles gemacht haben. Ich habe sehr viele Features drin in meinem..
Ein gewisses Maß an Zeit geht ebenfalls IMMER auch für Planung, Recherche, Kommunikation drauf, auf in der Werkstatt, das ist Teil der notwendigen Leistung. Keiner kann realistisch irgendwas hinzaubern bzw die Ausbauleistung ist kein maschinelles einbauen nach Ikea-Plan.
So oder so, 1000h insgesamt für alles sind nicht unrealistisch. Solange einfach nur ne Matratze in den Transporter werfen schon ein Wohnmobil ist.
Ob das Gutachter auch so sehen? Wenn sie sich auskennen sollten sie. Ob sie es so machen? Gute Frage