Substanzrettung bei Rost - sinnvoll oder Groschengrab?
Wir haben einen Vectra Caravan B 1.8 Bj 2002 geerbt. Mir gefällt das Auto sehr gut und ich würde es gern halten, weil es Platz und Komfort auf überschaubarer Grundfläche zu überschaubaren Kosten bietet. Meine Frage ist, ob es angesichts des fortschreitenden Rostes sinnvoll nach dem TÜV 11/22 zu halten ist. Finanziell ist ein neues Auto drin, nötig ist es aber nicht.
Selbst schrauben/schweißen kann und will ich nicht. eine fähige freie Werkstatt habe ich aber zur Hand. Wie schätzt ihr die Situation ein/was würdet ihr tun?
Der Wagen kommt aus dem Mittelgebirge und stand in einer beheizten Garage. Rost ist deswegen vorhanden, aber nur 80.000 km auf dem Zähler.
Roststellen:
Die hinteren Radläufe sind vor vier Jahren gemacht worden (Ersatzteil eingeschweißt), allerdings hemdsärmelig von der Opel-Werkstatt. Die Radläufe sind weiter eine Baustelle, da es unter dem Reparaturblech rostet. Vorne geht die Pest an den Radläufen innen los. Außerdem rostet der Schweller an der Tür vorne links von oben, wahrscheinlich aber nur oberflächlich von außen. Die Längsholme kann ich nicht so recht einschätzen, weil die dick mit Unterbodenschutz eingeschmiert sind. Eine offene Stelle hat reichlich Rost von außen - war beim TÜV aber noch kein Thema.
Ein paar Hintergrundinformationen:
Mit dem Auto fahren wir jetzt seit gut 1,5 Jahren. Ein paar Sachen haben wir bisher für etwa 2.000 € machen lassen:
Kühlmittelthermostat, Lüftungssteuerung, Außentemperatursensor, Scheibenwischer, Inspektion & TÜV, Koppelstangen vorne, Lambdasonde, kleine Schweißarbeit für den TÜV an den hinteren Radläufen und neue Reifen.
Anstehende Reparaturen
- Zahnriemen + Wasserpumpe (das letzte Mal 2016 gemacht --> seit 2020 fällig - km noch nicht ausgeschöpft)
- Kurbelwellensimmerring (Ölverlust TÜV-relevant)
- Auspuff (kleines Loch im Krümmer, Flexrohr fast komplett aufgelöst, Mittelschalldämpfer schon geschweißt)
- Erneuerung Kühlmittelleitung auf der Rückseite des Motors (leichte Undichtigkeit)
- alle Überraschungen, die ein so altes Auto bereithält ;-)
Danke!
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28 Antworten
Wenn du davon nix selber machen kannst wird böse,
da bekommst du schon ein erheblich jüngeres Fahrzeug für.
Alleine für Zahnriemen und KW Simmerring biste schon 1000€ los.
Ohne den Rest der da noch bei kommt.
Auch wenn er ein schönes Auto ist würde ich nix mehr reinstecken.
Hallo VPL,
also die Radläufe hinten und die Schwelle hab ich auch machen lassen, waren ca. 700€ je Seite in nee freien Werkstatt. Es wurden jeweils Reparatursätze verwendet.
Das gleiche auch bei den Längsträgern.
Mittlerweile fahre ich seit 5 Jahren nicht mehr im Winter, will meinen auch bis zum Oldtimer erhalten. Seit vorigem August wieder frischen TÜV.
Grüße, René
Mittelgebirge und beheizte Garage. Das ist zuviel Liebe.
Ein Carport wäre besser gewesen oder ne zugige Garage.
Die niedrigen Km halten das Auto leider nicht zusammen.
Durch die Kurzstrecken hat sich auch die Aga von vorne bis hinten aufgelöst.
Wie sehen denn die Bremsleitungen aus?
Zitat:
@paps3 schrieb am 12. August 2021 um 06:52:38 Uhr:
Wie sehen denn die Bremsleitungen aus?
Keine Ahnung, war beim TÜV 11/2020 kein Thema. Müsste man wohl aber dann auch mal checken.
Zitat:
@rentner wagen schrieb am 11. August 2021 um 20:27:36 Uhr:
Mittelgebirge und beheizte Garage. Das ist zuviel Liebe.
Ein Carport wäre besser gewesen oder ne zugige Garage.
Die niedrigen Km halten das Auto leider nicht zusammen.
Durch die Kurzstrecken hat sich auch die Aga von vorne bis hinten aufgelöst.
Vollkommen richtig. Wobei der Vectra bei dem Alter wahrscheinlich so oder so weggrostet wäre ;-)
Die Aga ist tatsächlich schonmal partiell getauscht worden. Würde man den noch 5 Jahre fahren wollen, wäre aber wahrscheinlich eine Kompletterneuerung fällig (um die 1.000 €?).
Zitat:
Wenn du davon nix selber machen kannst wird böse, da bekommst du schon ein erheblich jüngeres Fahrzeug für.
Wobei man bei einem jüngeren Fahrzeug ja auch eine Wundertüte kaufen kann. Aber dann geht das Auto wohl eher zum Schrott. Einen zwingenden Bedarf haben wir eigentlich nicht.
Zitat:
Alleine für Zahnriemen und KW Simmerring biste schon 1000 € los.
Ohne den Rest der da noch bei kommt. Auch wenn er ein schönes Auto ist würde ich nix mehr reinstecken.
Ich würde schätzen mit den Pflichtreparaturen für den TÜV sind es wohl gute 2.000 €.
Für Simmering + Zahnriemen nimmt meine Werkstatt gute 800 €.
Zitat:
@ReneSTL schrieb am 11. August 2021 um 19:54:19 Uhr:
Also die Radläufe hinten und die Schweller hab ich auch machen lassen, waren ca. 700€ je Seite in nee freien Werkstatt. Es wurden jeweils Reparatursätze verwendet.
Das gleiche auch bei den Längsträgern.
Ich war heute mal auf Stippvisite beim Karosseriebauer. Die Ausführung der Reparatur der Radläufe hinten fand er bemerkenswert schlecht - da sollte man eigentlich nochmal dran. Wenn es nur noch 1-2 TÜV-Phasen halten soll, kann man es aber unter Vorbehalt auch so lassen.
Schweller links und Radlauf vorn rechts müssen wahrscheinlich beide geschweißt werden. Kostet ab 250 €. Unters Auto hat er allerdings nicht geschaut - da könnte noch mehr kommen. Klingt erstmal
Zitat:
Mittlerweile fahre ich seit 5 Jahren nicht mehr im Winter, will meinen auch bis zum Oldtimer erhalten. Seit vorigem August wieder frischen TÜV.
Bis zum H-Kennzeichen müsste man optisch leider noch sehr viel machen - wahrscheinlich sogar eine Neulackierung wegen der Ausbesserungsstellen. Der Weg ist mir wohl etwas zu lang. 5 Jahre Nutzungsdauer würden mir schon reichen. Zumal ich hier im Ruhrgebiet auch mit Fahrverboten bis zum endgültigen H-Status rechnen muss.
Gehn oder bleiben. Was ist es geworden?
Ich mochte den B wirklich sehr gerne, aber ich hoffe doch sehr dass sich dieses Exemplar zum Ende der HU in Richtung Schrottplatz bewegt. Sonst wirft man das gute Geld zum Fenster raus.
Wenn man sich einen B als Oldtimer bewahren will, gibts zwar wenige, aber doch einige sehr gut erhaltene Schätzchen, deren Erstbesitzer eine aufwändige eigene Rostvorsorge betrieben haben. Insbesondere die werksseitig besser geschützten FL Modelle bieten sich da an.
Zitat:
Gehn oder bleiben. Was ist es geworden?
Noch ist er da. Würde ihn auch gerne halten. In der Summe der Eigenschaften passt er gut zu uns.
Zitat:
@schrotti_999 schrieb am 14. September 2021 um 12:04:44 Uhr:
Ich mochte den B wirklich sehr gerne, aber ich hoffe doch sehr dass sich dieses Exemplar zum Ende der HU in Richtung Schrottplatz bewegt. Sonst wirft man das gute Geld zum Fenster raus.
Wenn man sich einen B als Oldtimer bewahren will, gibts zwar wenige, aber doch einige sehr gut erhaltene Schätzchen, deren Erstbesitzer eine aufwändige eigene Rostvorsorge betrieben haben. Insbesondere die werksseitig besser geschützten FL Modelle bieten sich da an.
Hast schon Recht. Wobei er momentan ohne Versicherung und Steuern, die wir danke des "Erbes" nicht zahlen müssen, tatsächlich unschlagbare 23 Cent/km inkl. Tanken kostet. da kommt man schon ins Grübeln, ob man nicht doch noch etwas investiert. Zanhriemen/Simmering + Rost für die nächsten 3 Jahre wären gut im Budget. Der Auspuff inkl. Krümmer ist in meinen Augen eher das Killer-Kriterium.
Langfristig erhaltungswürdig ist das Auto definitiv nicht. Aber es passt wegen des guten Länge/Innenvolumen-Verhältnisses gut zu unserem innerstädtischen Wohnort. Jeder aktuelle Kompaktkombi ist 15-25 cm länger. Das schmerzt arg bei der Parkplatzsuche.
[EDIT] ist ein FL-Modell von 2001
Hmmm, bei einem Schätzchen zur Endverwertung würde ich auf den ZR pfeifen, bzw. habe es bei unserem genau so gemacht. Simmerring sowieso nur wenn er saut.
Krümmer und komplette Auspuffanlage kosten, im Netz besorgt, nicht die Welt und sind bis auf das Problem der eventuell abreißenden Krümmerschrauben fast mit 2 linken Daumen zu tauschen.
Schweller und oder Radlaufdurchrostungen sind definitiv nicht für 250.- Euronen zu beseitigen, denn das ist ne Menge Arbeit und erfordert zumindest einen brauchbaren Schrauber.
Mach nen Haken an die Kiste und schmeiß sie weg. Zur Trauerbewältigung kannst ja ein Schleifchen um die Antenne binden.
Das Votum hier war ja recht eindeutig. Dann trennen sich die Wege wohl Ende 22.
So richtig sentimental werde ich da jetzt auch nicht ;-)
Habe eher wenig Lust mich mit einem passenden aktuellen Ersatz zu beschäftigen. Ein Astra K wäre ganz verlockend, ist mir aber eigentlich zu lang. Na mal sehen, was es dann wird.
Nach dem unser J mit dem BiTurbo im Frühjahr gestorben worden ist, fiel die Wahl auf einen K mit dem stärksten Diesel. Der K hat zwar Leistungsmäßig null Chancen gegen den BiTurbo, der im J echt Laune machte, aber gut ausgestattet macht er seine Sache echt gut und vor allem sehr sparsam (unter 5 Liter/100 bei flotter Fahrweise).