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Suche Audi Cabrio günstig - worauf achten

Audi
Themenstarteram 2. November 2016 um 10:31

Hallo,

möchte mir einen Audi (80) Cabrio zulegen.

Wieviel muss man für ein gutes Exemplar anlegen? habe so an 2.500 EUR gedacht.

Auf was muss ich besonders achten? Welche Motorisierung ist zu empfehlen? Gibt es bestimmte Baujahre, die besser sind? Bei mobile habe ich mal geschaut, das scheint mir aber alles wenig Auto für viel Geld mit vielen km zu sein.

Danke!

Beste Antwort im Thema
am 8. November 2016 um 9:51

Moin Schrottkarrn,

vielleicht noch ein paar persönliche Erfahrungen aus meiner Audi Cabriolet-Zeit:

Motorisierung:

Ich schließe mich hier grundsätzlich erst einmal denen an, die einen 2,3l oder einen 2,8l Motor empfehlen. Der 5-Zylinder steht für lange Haltbarkeit und "uriges" Laufgeräusch. Der 2,8l für durchzugsstarkes Cruisen und, bei entsprechender Pflege, laufruhiges "Dahinfliegen" :D.

Die 4-Zylinder waren/sind einfach zu schwach auf der Brust und nach einiger Zeit etwas ermüdend, wenn man auch mal etwas zügiger im Verkehr mitschwimmen möchte. Vor diesem Hintergrund ist der Spritverbrauch mEn denn auch ziemlich hoch. Darüber hinaus ist der Sound einfach...nicht so schön ;).

Einen 2.6l bin ich nie gefahren, daher dazu keine Angabe. Diesel auch nicht, daher desgleichen.

Rost:

Ich persönlich habe mit den vollverzinkten (Tauchbad, keine Feuerverzinkung afaik) Karossen nie ernsthafte Rostprobleme gehabt. Hier also eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. ACHTUNG: Die "Elefantenahaut" unten auf dem Karosserierahmen testen (vor allem nahe der Radkästen). Einfach mal kräftig draufdrücken: Ist die Elefantenhaut hart und liegt sauber an, hast Du keine Probleme. Ist sie weich, kann Wasser/Luft darunter sein. Dann sollte man überprüfen, wie weit die Korrosion schon vorgedrungen ist. Möglicherweise muss dann schon geschweisst werden!

"Hardware"

Das AUDI-Cabriolet war für mich immer ein recht genügsamer Zeitgenosse, was die Hardware angeht. Simple Technik, vernünftige Qualität und meistens hat man Ruhe. Grundsätzlich schadet es natürlich nicht, einen Wagen mit frischem TÜV zu kaufen, da man dann von einem gewissen "garantierten" Wagenzustand ausgehen sollte (klappt natürlich leider nicht immer). Bei Wagen mit 150.000 plus empfehle ich aber grundsätzlich die üblichen Verdächtigen:

-Krümmer überprüfen

- Lagerspiel prüfen (insbesondere Radlager der Vorderachse, Domlager vo/hi, Querlenker) ACHTUNG: Manchmal werden die alten Lager eingefettet, um mit dem Glanz eine gewisse "Neuwertigkeit" vorzugeben (gerne auch vor dem TÜV-Besuch)

- Unterbodenschutz

- Zustand der Bremssättel und Leitungen

- Faltenbalge an den Achsen (auch auf der Getriebeseite!)

-SPALTMAßE!

 

Motorraum:

Hier insbesondere auf Verölungen am Motorblock und auf dem Unterfahrschutz achten. Bei den V6 Motoren verabschieden sich sehr gerne die Zylinderkopfdichtungen. Wie oben beschrieben liegt das an thermischen Bedingungen in Tateinheit mit den verwendeten Materialien. Der Tausch ist, insbesondere dank der vorne aufgestülpten "Riesenanaconda" :D sehr aufwendig und erfordert umfangreichere Motorenkenntnisse. Außerdem SOLLTE man die Oberfläche planen lassen (!) was zusätzliche Kosten entstehen lässt.

ALLERDINGS: Durch die Bekanntheit dieser Anfälligkeit (übrigens auch gerne mal bei den anderen Motoren, ich will hier kein V6-Bashing starten!) wird gerne mal vorschnell dieser Fehler vermutet. Weitere Hinweise sind Leistungsverlust (idR nur durch bereits "versierte" Fahrer erkennbar), Bläuen, stark weisse Abgase bei warmem Motor, Öl im Kühlwasser, niedriger Kühlwasserstand/Kühlwasserverlust.

Also genau prüfen, woher das Öl kommt. Andere häufiger auftretende Fehlerstellen sind:

- Dichtungen der Hydroölpumpe

- Ventildeckeldichtung

- Deckel der Ölpumpe (vor allem bei den V6 mittig zwischen den Bänken)

- Simmerringe

Alles nicht ohne Aufwand zu beseitigen. Dennoch: Ein gewisser Ölverlust ist bei den Modellen motorfunktionsbedingt und kann mMn bis zu einem halben Liter auf 1000 Km betragen. Vielleicht noch ein Tipp am Rande: Wenn der Verkäufer erzählt er hat toll auf 5w30 oder gar 5w40 umgestellt; keine gute Idee. Diese modernen Öle sind für die alten Motoren zu fein und erzielen nach kurzer Zeit keine ausreichenden Schmierung mehr. Der Motorverschleiß nimmt dann rapide zu!

"Software":

Verdeck: Muss nicht elektronisch sein, ich persönlich empfehle sogar ausdrücklich das manuelle Verdeck! Nicht nur der Reparaturaufwand hält sich in Grenzen (eigentlich nicht vorhanden :P), die frühen Cabriolet Verdecke hatten auch einen anderen entscheidenden "Nachteil": Beim Faltvorgang musste für die korrekte Verstauung idR selbst mit Hand angelegt werden. Ansonsten kann es passieren, dass das Dach verknautsch verstaut wird und auch vom Deckel an den Seiten eingeklemmt wird. Dadurch können Schäden am Dach (Dichtigkeit/Struktur) entstehen. Aussteigen muss man also so oder so. Daher klare Empfehlung für das manuelle Verdeck.

Weiterhin: Vorne oben befinden sich an der Verdecken Ablaufrinnen aus Gummi. Diese verhindern das "herumlaufen" des Wassers um die Wulst und das eindringen oben an den vorderen Fensterscheiben. Diese Gummis reißen altersbedingt gerne mal weg oder werden porös. Hier drauf achten!

Elektronik/Elektrik: Klar, alle elektronischen/elektrischen Systeme auf Funktion prüfen. Insbesondere auf die ordnungsgemäße Funktion der Anzeigen in den Armaturen achten. Bei Klimaanlagen auf die Kühlfunktion testen, bei der Sitzheizung die Beifahrerseite nicht vergessen. Eventuell nach Nachrüstungen durch die Besitzer fragen. Ich persönlich habe hier sehr viel Leid durch Dilettantismus erfahren. Elektrische Nachrüstungen (z.B. BC, Auto-Check) können dir bei nicht fachgemäßem Geschlampe das Auto binnen kürzester Zeit vermiesen. Du willst BC und Auto-Check? Dann kauf einen mit Einbau ab Werk (klingt plakativ, aber ISSO)

Wärmetauscher: Muss ich hier zum GROßEN Thema machen. Überprüfe die ordnungsgemäße Funktion des Wärmetauschers!! (Anders ausgedrück: Kommt es aus der Lüftung bei warmem Auto auf höchster Stufe auch bolle-warm heraus?) Falls nicht: Lass es!, es sei denn:

1. Du oder ein Freund hast/hat das Know How (UND...DEN...BOCK! :P) um die gesamte Frontarmatur inkl. Luftkanäle etc. wegzubauen, um dann ein 10-Euro-Teil zu tauschen...

2. Du hast das Kleingeld für den Freundlichen :D

Probefahrt:

Ist vielleicht etwas "over the top", aber möglicherweise hilft es ja doch... Einige Tipps zur Probefahrt, die mir immer geholfen haben:

- Nur eine ausreichende Probefahrt akzeptieren! "Ma' eben um' Block" ist GRÜTZE und bringt dir gar nichts.

- Den Wagen nicht lange vorher warm laufen lassen, sondern warm fahren! Manche Fehler oder Fehlerhinweise sind nur bei kaltem Motor bzw. in der Warmlaufphase zu erkennen. Gerne gemacht bei Autohändlern (auch kein Bashing!): "Willste ma' hören?". Dann "hört" man 10 Minuten und fährt dann mit dem bereits warmen Auto die Probefahrt. Lieber starten ? ausreichend hinhören ? abstellen und abkühlen lassen ? direkt mit der Probefahrt beginnen.

- Bremsen auf seitendifferente Bremswirkung testen: Dazu geradeaus fahren, Steuer loslassen und normal Bremsen. (Bitte niemanden behindern) Zieht der Wagen nach links oder rechts können die Bremsen fehlerhaft sein. ACHTUNG: Die Straßen sind für den besseren Wasserablauf gewölbt oder leicht schräg ausgerichtet, ein ganz leichte Kurvenfahrt ist also untergrundbedingt!

- Eine Straße mit schlechtem Belag befahren. Auffällig lautes "Klappern" und "Kollern" kann auf Fahrwerks-/Lagerschäden hindeuten.

- Wagen ausfahren! Prüfen, ob die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird (Bitte nur bei warmem Motor)

- Nimm jemanden mit Ahnung mit, falls du dir selber nicht genug zutraust. Auch wenn, nimm TROTZDEM einen zweiten mit. 4 Augen sehen mehr als 2!

 

Ich hoffe, es hilft dir etwas und erschlägt dich nicht. An alle anderen: Ich bin für Verbesserungen und Korrekturen bzw. Ergänzungen SEHR dankbar, frei nach dem Motto: Man lernt nie aus!

MfG

bw3001

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Es ist heutzutage kaum noch möglich ein günstiges gutes Cabrio zu bekommen. Meine kostete 1300€ und das gleiche habe ich nochmal reingesteckt für ein "technisch" TÜV taugliches Fahrzeug. Optisch allerdings noch einiges zu machen

Die Motoren an sich sind alle ganz gut, was Laufleistung angeht. Persönlich empfehle ich den 5 Zylinder, weil er die beste Haltbarkeit und den schönsten Klang bietet. Dem entgegen steht allerdings die Kosten wenn der Motor bzw. die Einspritzanlage Probleme bereitet.

Die V6 haben öfters Probleme mit den Zylinderkopfdichtungen und Ölundichtigkeiten hinten, das ist meist thermisch bedingt. Wenn würde ich gleich den 2.8L nehmen, er kostet kaum mehr und der Verbrauch ist quasi gleich.

Die 4 Zylinder sind bis auf den 2.0L 16V alle etwas überfordert mit dem Gewicht, außer man cruist wirklich nur durch die Gegend.

Wenn man es mag kann man auch den Diesel nehmen, von dem habe ich bisher nichts schlechtes gehört. Allerdings dürfte der nichtmal eine Gelbe Plakette bekommen, was für viele ein K.O. Kriterium ist.

Ansonsten, das übliche halt. Der Wagen ist vollverzinkt und sollte wenn er keinen Bumms abbekommen hat nirgendwo rosten.

Das Dach natürlich sollte dicht sein. Ein optisch guter Zustand ist leider kein Garant für Dichtigkeit, mein erstes Cabrio sah am Verdeck top aus, war jedoch bei Regen wie ein Schwamm und im Innenraum eine Dusche. Die manuellen Verdecke sind mir persönlich lieber, denn Ersatzeile für das hydraulische sind sehr teuer.

Leder gefällt mir besser, es sollte natürlich gepflegt und ohne Risse sein. Wem das nicht gefällt gibt es ja auch Stoffsitze

Schrott gibt es um die 1000 Euro. Was ordentliches mit Laufleistungen um die 150tkm, ohne größeren Reparaturstau für 4000-6000 Euro. Tendenz steigend.

Motor ist Geschmacksache wobei man beim AAR schon eher Probleme mit der Ersatzteilversorgung bekommen kann.

Hallo,

wenn 2500 € Deine Obergrenze ist, wirst Du schwer ein 80er Cabrio finden! In dieser Preisklasse muß i.d.R. einiges gemacht werden. Was genau kann man nicht sagen. Ist von Auto zu Auto völlig verschieden. Du solltest also zum Kaufpreis noch eine Reserve an Euro`s kalkulieren.

Habe von Audi 4, 5 und 6-Zylinder gefahren. Alle ok!

Mir persönlich reicht im Cabrio der 2.0 ABK Motor mit 115 PS völlig aus. Meiner hat jetzt die 200 Tsd erreicht und läuft super. Kein Ölverbrauch und Sprit so um die 8 Liter auf 100 KM. Will ja nicht mit dem Auto und 200 KMH über die BAB hetzen. Muß halt jeder für sich entscheiden.

Manuelles Verdeck ziehe ich ebenfalls vor. Für den Winter habe ich mir ein Hardtop besorgt.

Bei den Sitzen bevorzuge ich Teilleder.

Viel Spaß beu der Suche!

Themenstarteram 2. November 2016 um 11:30

Danke für die Antworten. Wenn ich also 4000 anlege, kann ich schon was gutes ohne große Probleme oder Reparaturstau erwarten. Mehr möchte ich nicht ausgeben, das wäre es mir ehrlich gesagt nicht wert.

Die Frage ist, kannst du selbst schrauben, oder brauchst du für alles eine Werkstatt.

Willst du nur 1-2 Jahre fahren oder soll der noch 10 Jahre halten?

Ich habe 2010 einen für 4T gekauft, noch 1T reingesteckt, und der wird den Besitzer nicht wieder wechseln.:D

Für 4000 € gibt`s schon was . Aber auch da bist Du vor Überraschungen nicht sicher. Siehe Kommentar vorher (1000 € investiert). Und die sind schnell verbraten.

Selber schrauben wäre natürlich gut. Die Autos sind halt um die 20 Jahre alt.

Da reicht schon wenn das Verdeck im Eimer ist. 1000 Euro sind da wie heiße Luft.

Fahrwerk und Bremsen sind dafür sehr günstig zu reparieren.

Themenstarteram 2. November 2016 um 13:18

Danke für eure Antworten. Selber schrauben kann ich eigentlich nicht. Habe das früher gemacht, da waren die Autos aber noch etwas einfacher aufgebaut. Habe auch keine Bühne oder Grube oder sowas. Bei einfachen Sachen gibts wahrscheinlich eine Menge Youtube Videos, die das erklären, das traue ich mir dann schon zu.

Es wäre also sehr wichtig, auf die Qualität des Verdecks zu achten, am besten schon mal erneuert worden. Sonst noch was?

Prinzipiell würde ich das Auto auch nicht wieder hergeben, es könnte auch ein Klassiker werden. Wenn uns aber der TÜV oder ein Motorschaden oder sowas trennt, dann ist das halt so.

DANKE!

In Kurzform: 2014 für 2600,- gekauft, Verdeck dicht, Heckscheibe relativ neu. Motor 2,0 E mit 115 PS (reicht IMHO völlig), Fahrwerk naja, optisch okay aber schon mit ein paar Stellen.

Inzwischen ca. 1400,- reingesteckt, hauptsächlich Fahrwerk und Bremsen. Deutlich besseres Fahren ;-)

Kann natürlich immer was sein, brauchst halt ne günstige Werkstatt.

Viele Grüße

Das ist schon ein Klassiker.

wenn du zeit hast bekommst du auch gute für 2500 euros ,

musst halt gedult haben

selbst wenn der motor fratze ist oder geht

motoren gibs egal welcher für 100 bis 400 euro an jeder ecke

meine frau hat den 2,0 mit 115 ps , selbst der langt für alles

für 4t euro solltest du ein gutes autobekommen

gruss

Hallo fahre seit 17 Jahren einen 2.6 er

Rost ist ein Thema . Die vorderen Kotflügel haben den Steinschlag rost an den Kanten .

Der Kofferaum deckel hat auch schon mal Problemew enn die Kofferaum dichtung wasser rein lässt !

Die Bremsanlage ist halbar aber die Bremsleistung aus eine anderen Zeit ! Das umrüsten auf die Doppelkolben bring nicht viel . Die vom S2 ist die Teurere Altenative . Das Cabrio fähr schöner mit den 16 Zöllern mit 17 Zöllern

ist er in jeder Spurrille. Bis 2.6 hat er einen 4er Lochkreis. Die Traggelenke sind im Visier von TÜV auch ohne Mangel ! Der Auspuff ist haltbar -ausser die Verbindungen muss halt mal geschweisst werden !

Wenn das E Verdeck sich öffnen lässt ist alles ok . Wenn nicht ist es fummel arbeit aber zu schaffen .

Die Verschleissteile sind günstig . Der Verbauch liegt ebin 2.6 zwischen 9 und 12 Liter die Steuer ist günstig wegen den 2600 ccm. Der Zahnriemen und Oel und Wasser pumpe müssen regelmässig gewartet werden.

Dann sind die 400.000 auch kein Probelm -meiner fährt mit den 230TK wie am ersten Tag .

Wenn er den Keramikkat aht und der ist hin wird teuer .

am 8. November 2016 um 9:51

Moin Schrottkarrn,

vielleicht noch ein paar persönliche Erfahrungen aus meiner Audi Cabriolet-Zeit:

Motorisierung:

Ich schließe mich hier grundsätzlich erst einmal denen an, die einen 2,3l oder einen 2,8l Motor empfehlen. Der 5-Zylinder steht für lange Haltbarkeit und "uriges" Laufgeräusch. Der 2,8l für durchzugsstarkes Cruisen und, bei entsprechender Pflege, laufruhiges "Dahinfliegen" :D.

Die 4-Zylinder waren/sind einfach zu schwach auf der Brust und nach einiger Zeit etwas ermüdend, wenn man auch mal etwas zügiger im Verkehr mitschwimmen möchte. Vor diesem Hintergrund ist der Spritverbrauch mEn denn auch ziemlich hoch. Darüber hinaus ist der Sound einfach...nicht so schön ;).

Einen 2.6l bin ich nie gefahren, daher dazu keine Angabe. Diesel auch nicht, daher desgleichen.

Rost:

Ich persönlich habe mit den vollverzinkten (Tauchbad, keine Feuerverzinkung afaik) Karossen nie ernsthafte Rostprobleme gehabt. Hier also eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. ACHTUNG: Die "Elefantenahaut" unten auf dem Karosserierahmen testen (vor allem nahe der Radkästen). Einfach mal kräftig draufdrücken: Ist die Elefantenhaut hart und liegt sauber an, hast Du keine Probleme. Ist sie weich, kann Wasser/Luft darunter sein. Dann sollte man überprüfen, wie weit die Korrosion schon vorgedrungen ist. Möglicherweise muss dann schon geschweisst werden!

"Hardware"

Das AUDI-Cabriolet war für mich immer ein recht genügsamer Zeitgenosse, was die Hardware angeht. Simple Technik, vernünftige Qualität und meistens hat man Ruhe. Grundsätzlich schadet es natürlich nicht, einen Wagen mit frischem TÜV zu kaufen, da man dann von einem gewissen "garantierten" Wagenzustand ausgehen sollte (klappt natürlich leider nicht immer). Bei Wagen mit 150.000 plus empfehle ich aber grundsätzlich die üblichen Verdächtigen:

-Krümmer überprüfen

- Lagerspiel prüfen (insbesondere Radlager der Vorderachse, Domlager vo/hi, Querlenker) ACHTUNG: Manchmal werden die alten Lager eingefettet, um mit dem Glanz eine gewisse "Neuwertigkeit" vorzugeben (gerne auch vor dem TÜV-Besuch)

- Unterbodenschutz

- Zustand der Bremssättel und Leitungen

- Faltenbalge an den Achsen (auch auf der Getriebeseite!)

-SPALTMAßE!

 

Motorraum:

Hier insbesondere auf Verölungen am Motorblock und auf dem Unterfahrschutz achten. Bei den V6 Motoren verabschieden sich sehr gerne die Zylinderkopfdichtungen. Wie oben beschrieben liegt das an thermischen Bedingungen in Tateinheit mit den verwendeten Materialien. Der Tausch ist, insbesondere dank der vorne aufgestülpten "Riesenanaconda" :D sehr aufwendig und erfordert umfangreichere Motorenkenntnisse. Außerdem SOLLTE man die Oberfläche planen lassen (!) was zusätzliche Kosten entstehen lässt.

ALLERDINGS: Durch die Bekanntheit dieser Anfälligkeit (übrigens auch gerne mal bei den anderen Motoren, ich will hier kein V6-Bashing starten!) wird gerne mal vorschnell dieser Fehler vermutet. Weitere Hinweise sind Leistungsverlust (idR nur durch bereits "versierte" Fahrer erkennbar), Bläuen, stark weisse Abgase bei warmem Motor, Öl im Kühlwasser, niedriger Kühlwasserstand/Kühlwasserverlust.

Also genau prüfen, woher das Öl kommt. Andere häufiger auftretende Fehlerstellen sind:

- Dichtungen der Hydroölpumpe

- Ventildeckeldichtung

- Deckel der Ölpumpe (vor allem bei den V6 mittig zwischen den Bänken)

- Simmerringe

Alles nicht ohne Aufwand zu beseitigen. Dennoch: Ein gewisser Ölverlust ist bei den Modellen motorfunktionsbedingt und kann mMn bis zu einem halben Liter auf 1000 Km betragen. Vielleicht noch ein Tipp am Rande: Wenn der Verkäufer erzählt er hat toll auf 5w30 oder gar 5w40 umgestellt; keine gute Idee. Diese modernen Öle sind für die alten Motoren zu fein und erzielen nach kurzer Zeit keine ausreichenden Schmierung mehr. Der Motorverschleiß nimmt dann rapide zu!

"Software":

Verdeck: Muss nicht elektronisch sein, ich persönlich empfehle sogar ausdrücklich das manuelle Verdeck! Nicht nur der Reparaturaufwand hält sich in Grenzen (eigentlich nicht vorhanden :P), die frühen Cabriolet Verdecke hatten auch einen anderen entscheidenden "Nachteil": Beim Faltvorgang musste für die korrekte Verstauung idR selbst mit Hand angelegt werden. Ansonsten kann es passieren, dass das Dach verknautsch verstaut wird und auch vom Deckel an den Seiten eingeklemmt wird. Dadurch können Schäden am Dach (Dichtigkeit/Struktur) entstehen. Aussteigen muss man also so oder so. Daher klare Empfehlung für das manuelle Verdeck.

Weiterhin: Vorne oben befinden sich an der Verdecken Ablaufrinnen aus Gummi. Diese verhindern das "herumlaufen" des Wassers um die Wulst und das eindringen oben an den vorderen Fensterscheiben. Diese Gummis reißen altersbedingt gerne mal weg oder werden porös. Hier drauf achten!

Elektronik/Elektrik: Klar, alle elektronischen/elektrischen Systeme auf Funktion prüfen. Insbesondere auf die ordnungsgemäße Funktion der Anzeigen in den Armaturen achten. Bei Klimaanlagen auf die Kühlfunktion testen, bei der Sitzheizung die Beifahrerseite nicht vergessen. Eventuell nach Nachrüstungen durch die Besitzer fragen. Ich persönlich habe hier sehr viel Leid durch Dilettantismus erfahren. Elektrische Nachrüstungen (z.B. BC, Auto-Check) können dir bei nicht fachgemäßem Geschlampe das Auto binnen kürzester Zeit vermiesen. Du willst BC und Auto-Check? Dann kauf einen mit Einbau ab Werk (klingt plakativ, aber ISSO)

Wärmetauscher: Muss ich hier zum GROßEN Thema machen. Überprüfe die ordnungsgemäße Funktion des Wärmetauschers!! (Anders ausgedrück: Kommt es aus der Lüftung bei warmem Auto auf höchster Stufe auch bolle-warm heraus?) Falls nicht: Lass es!, es sei denn:

1. Du oder ein Freund hast/hat das Know How (UND...DEN...BOCK! :P) um die gesamte Frontarmatur inkl. Luftkanäle etc. wegzubauen, um dann ein 10-Euro-Teil zu tauschen...

2. Du hast das Kleingeld für den Freundlichen :D

Probefahrt:

Ist vielleicht etwas "over the top", aber möglicherweise hilft es ja doch... Einige Tipps zur Probefahrt, die mir immer geholfen haben:

- Nur eine ausreichende Probefahrt akzeptieren! "Ma' eben um' Block" ist GRÜTZE und bringt dir gar nichts.

- Den Wagen nicht lange vorher warm laufen lassen, sondern warm fahren! Manche Fehler oder Fehlerhinweise sind nur bei kaltem Motor bzw. in der Warmlaufphase zu erkennen. Gerne gemacht bei Autohändlern (auch kein Bashing!): "Willste ma' hören?". Dann "hört" man 10 Minuten und fährt dann mit dem bereits warmen Auto die Probefahrt. Lieber starten ? ausreichend hinhören ? abstellen und abkühlen lassen ? direkt mit der Probefahrt beginnen.

- Bremsen auf seitendifferente Bremswirkung testen: Dazu geradeaus fahren, Steuer loslassen und normal Bremsen. (Bitte niemanden behindern) Zieht der Wagen nach links oder rechts können die Bremsen fehlerhaft sein. ACHTUNG: Die Straßen sind für den besseren Wasserablauf gewölbt oder leicht schräg ausgerichtet, ein ganz leichte Kurvenfahrt ist also untergrundbedingt!

- Eine Straße mit schlechtem Belag befahren. Auffällig lautes "Klappern" und "Kollern" kann auf Fahrwerks-/Lagerschäden hindeuten.

- Wagen ausfahren! Prüfen, ob die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird (Bitte nur bei warmem Motor)

- Nimm jemanden mit Ahnung mit, falls du dir selber nicht genug zutraust. Auch wenn, nimm TROTZDEM einen zweiten mit. 4 Augen sehen mehr als 2!

 

Ich hoffe, es hilft dir etwas und erschlägt dich nicht. An alle anderen: Ich bin für Verbesserungen und Korrekturen bzw. Ergänzungen SEHR dankbar, frei nach dem Motto: Man lernt nie aus!

MfG

bw3001

Themenstarteram 8. November 2016 um 13:51

Vielen Dank an Alle! Insbesondere an bw3001 für die ausführliche Beschreibung!!! Die Liste werde ich mir ausdrucken und mitnehmen, wenn ich einen anschaue.

Ich werde mich mal auf die Suche machen und hoffen, dass ich was geeignetes finde.

Danke und VG!

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