Super - Super Plus - Klopfsensoren
Hi,
lt. BMW haben die E46 Modelle ab BJ2000 einen Klopfsensor, der merkt, ob man Super oder Super+ tankt und dementsprechend den Zündzeitpunkt anpasst.
Nun meine Frage:
Wenn der Sensor von Super+ auf Super RUNTERregelt, wann regelt der denn bitte wieder hoch wenn ich super+ tanke, denn dann gibs ja kein Klopfgeräusch mehr ?!?!
Gruß
Mike
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10 Antworten
Hi,
hier geht immer wieder das "Gerücht" um, dass man mindestens 2 Tankfüllungen verbrauchen sollte, bis der Klopfsensor nen Unterschied feststellt...
In meinen Augen ist das nicht nötig, da der Klopfsensor doch sehr zeitnah "probiert", wie früh die Zündung einsetzten kann, ohne dass eine klopfende Verbrennung stattfindet... Um wirklich 98 ROZ im Tank zu haben, ist es jedoch evtl dennoch nötig, 2 Mal von leer auf voll zu tanken, da ja bei jedem Tankstellenbesuch ein Rest Sprit mit weniger Oktan im Tank verbleibt...
Auch immer recht hilfreich: wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klopfsensor
Gruß
Jan
Das Steuergerät regelt mit den akustischen Sensoren immer wieder an die Klopfgrenze heran, unabhängig davon, welcher Sprit getankt wurde. Allerdings tut es das auch nur im Rahmen eines Kennfelds, was bedeutet, daß SuperPlus zwar das Klopfen besser verhindert als SPrit mit weniger Oktan, aber das heißt nicht, daß es auch zu einer größeren Leistung kommen muß.
An dieser Stelle gibt es den größten Spielraum bei einer Kennfeldoptimierung für Ottos ohne Turbolader: Sie würden mit angepaßten Kennfeldern auf höher-oktanigen Sprit dann auch mehr Spitzenleistung abgeben können und nicht nur besseres Ansprechverhalten und Drehmoment bei neidrigeren Drehzahlen bringen, was man typischerweise davon erwartet und auch bekommt.
R.
Übrigens: Klopfsensoren gabs bei BMW schon in den 80er Jahren.
R.
Der Zündzeitpunkt wird anhand eines Kennfeldes eingestellt. Wird eine klopfende Verbrennung festgestellt, wird zylinderselektiv der Zündzeitpunkt in Richtung "spät" verstellt.
Es kann also vorkommen, dass ein Zylinder etwas später als andere Zylinder zündet.
Das Steuergerät versucht nach kurzer Zeit wieder den Zündzeitpunkt "anzutesten", der vom Kennfeld vorgegeben wird.
Für 98 Oktan und für 95 Oktan gibt es jeweils solch ein Kennfeld.
Stellt das Steuergerät fest, dass es andauernd in den klopfenden Bereich reinregeln "müsste", um klopffrei zu verbrennen, dann haben sich die Entwickler gesagt, dass es wenig Sinn macht, andauernd in den "schädlichen" Bereich "antesten" zu lassen.
Das Steuergerät wechselt also in das Kennfeld für 95 Oktan-Sprit und das Spiel geht von vorne los.
Erst wenn das Steuergerät in diesem Kennfeld mit dauerhaft späteren Zündzeitpunkten "glücklich" ist und nie eine klopfende Verrennung feststellt, wird nach einer Dauer von 1.000 - 2.000 km wieder das 98-Oktan-kennfeld ausprobiert.
Denn damit das Steuergerät erkennt, was für ein Sprit drin ist, muss es grundsätzlich in die klopfende Verbrennung regeln und jedes einzelne Klopfen schadet dem Motor nachhaltig.
Und es macht keinen Sinn vor diesen 1.000 km das nächst höhere Kennfeld auszuprobieren, da der 20-Euro-Tanktourist diese Strecke auf jeden Fall braucht, um wieder 98 Oktan in den Motor zu bekommen.
Ich meine gehört zu haben, dass der Motor bis 79 Oktan klar kommt, aber dann schon im Notbetrieb mit dem spätest möglichen Zeitpunkt zündet.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Zündzeitpunkt
Da stellt sich natürlich die Frage, wann der Motor kaputt geht, wenn man nur 95 oder gar 91 Oktan tankt ...
Das ist wie mit einem prozessor, den man übertaktet, der hält dann eben nur noch 100 Jahre anstatt 200 Jahre. Wen juckt's?
Und der Motor eben nur 2.000.000 km anstatt 4.000.000 km - auch das juckt niemanden, weil der Motor aufgrund von anderen Effekten viel eher das Zeitliche segnen wird, Pleuellagerschäden stellen bei den BMW-Motoren in der Regel das Lebensende dar.
... meine Infos sind nur nach besten Wissen udn Gewissen - ich habe keine Quellen und keine Forschungsberichte vorliegen (nur so zur Info ... *g*)
Gruß, Frank
Schön und logisch erklärt! Auch die "Spanne" bis zum nächsten Versuch, wieder ins andere Kennfeld zu regeln, klingt logisch.
Als kleines Gedankenspiel:
Nehmen wir mal an, dass die Entwickler festgelegt haben, nach 1.000 km (oder nach X Millionen Zündungen im Motor) soll ein früherer Zündzeitpunkt ausprobiert werden.
Nehmen wir mal an, dieser Zeitpunkt ist genau jetzt. Der KS stellt fest, "mööp, klopft" und regelt nach spätere Zündung. Nun fahre ich meine Freundin besuchen, dann noch die Omma zum Supermarkt und anschließend hole ich meinen Bruder vom Bahnhof ab. Nehmen wir mal an, ich war für diese Fahrten 400 km unterwegs. Nun stelle ich fest, ich müsste mal wieder Tanken und lasse bei dieser Gelegenheit Super Plus in den Tank.
Der nächste "Versuch" des Klopfsensors wird dann ja schon nach weiteren 600 km erfolgen. Wahrscheinlich regelt der dann noch nicht voll ins 98-Oktan-Kennfeld, weil ich durch die Mischung im Tank ja "nur" 97 Oktan bieten kann, oder? Fällt die Verbrennung dann dennoch wieder ins 95-ROZ-Kennfeld zurück? Oder gibt es ausreichen viele Kennfelder, um verschiedene Spritqualitäten abzudecken und dennoch eher an der oberen Grenze zu verbrennen?
Gruß
Jan
also bei mir ist das Umschalten auf höhere Kennfeld schonmal nach 120km gewesen, Tank war vorher fast leer und wurde mit Ultimate 100 aufgefüllt(nicht von mir ) Habs dann nach dieser Kurzen Distanz schon gemerkt, fällt mir schon dahingehend auf wieviel die Ecometeranzeige anzeigt wenn ich 100km/h halte(Super Plus knapp über 6Liter und mit Super ca. knappe 8liter ). Wenn man da immer ein Auge draufhat fällt das echt auf.
Greetz Silvio
Hallo Frank,
schön, dass dein Motor die 2.000.000 km schafft. :-)
Gruß
Bernd
Zitat:
Original geschrieben von bella_b33
Habs dann nach dieser Kurzen Distanz schon gemerkt, fällt mir schon dahingehend auf wieviel die Ecometeranzeige anzeigt wenn ich 100km/h halte(Super Plus knapp über 6Liter und mit Super ca. knappe 8liter ).
Also ich konnte keinen Minderverbrauch feststellen. Leistungsmäßig merke ich auch keinen Unterschied.
Daher hab ich nach vier Super+ Füllungen wieder auf Super umgestellt.
Anders war das noch beim E36, da allerdings zwischen Normal und Super.
Da konnte man den Mehrverbrauch deutlich ablesen.
cheers
Reinhard
Zitat:
Original geschrieben von lncognito
Wird eine klopfende Verbrennung festgestellt, wird zylinderselektiv der Zündzeitpunkt in Richtung "spät" verstellt.
Es kann also vorkommen, dass ein Zylinder etwas später als andere Zylinder zündet.
Hallo,
wenn ein Motor 2 Klopfsensoren hat, den einen zwischen 2 und 3 den anderen zwischen 4 und 5, wie soll den das Steuergerät bitte wissen welcher der 6 Zylinder nun klopft?
Nehmen die Sensoren ein Klopfen auf, so wird die Zündung sofort auf allen Zylindern zurückgenommen und regelt sich langsam hoch bis zur Klopfgrenze.
Und es ist mir auch mehr als fremd das es 98 95 und 91 Oktan Kennfelder giebt, also müssen nun die die vor dem V-Pover gebauten Steuergeräte ihr 100 Oktan Upedate bekommen, weil sie die Zündstellung nicht im Kennfeld haben?
Nein, die Steuergeräte können auch 90-92-93-94-96-97-99-100-101 und noch etwas darüber.
Dem Streuergerät ist es egal was für Oktan durch den Motor gehen, es nimmt nur ledeglich solange die Zündung zurück, bis nichts mehr klopft.
Da das Steuergerät immer an der Regelgrenze ist, kann auch die Zündung nach und nach bei der besseren Spritsorte wieder vor gesetzt werden.
Dieser Zyklus spielt sich mehrmals in einer Minute ab, und nicht erst nach xyz Kilometern.
MfG und bye
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
wenn ein Motor 2 Klopfsensoren hat, den einen zwischen 2 und 3 den anderen zwischen 4 und 5, wie soll den das Steuergerät bitte wissen welcher der 6 Zylinder nun klopft?
Der 6-Zylinder hat zwei Sensoren, das ist richtig. Bei einem 4-Takt-Motor gibt es alle 2 Umdrehung eine Verbrennung im Zylinder. Bei einem Drehwinkel von 720° also 6 Zündungen.
Alle 120° Kurbelwellenwinkel eine Zündung, das ist für das Steuergerät sehr einfach zu erkennen, welches Klopfsignal zu welchem Zylinder gehört.
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
Nehmen die Sensoren ein Klopfen auf, so wird die Zündung sofort auf allen Zylindern zurückgenommen und regelt sich langsam hoch bis zur Klopfgrenze.
Nein, es ist zylinderselektiv, dies ist schon allein zur Erreichung der Euro4-Abgasnorm erforderlich.
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
Und es ist mir auch mehr als fremd das es 98 95 und 91 Oktan Kennfelder giebt, also müssen nun die die vor dem V-Pover gebauten Steuergeräte ihr 100 Oktan Upedate bekommen, weil sie die Zündstellung nicht im Kennfeld haben?
Es gibt kein Kennfeld oberhalb von 98 Oktan. Ich habe eine Kennfeldoptimierung bei mir vornehmen lassen. Ich spüre recht deutlich, wenn ich mal nur 95 Oktan drin hab. Das 98er-Kennfeld ist das oberste Kennfeld, denn es ist nicht möglich, den Zündzeitpunkt noch weiter in Richtung früh zu verstellen.
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
Nein, die Steuergeräte können auch 90-92-93-94-96-97-99-100-101 und noch etwas darüber.
sicher?
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
Dem Streuergerät ist es egal was für Oktan durch den Motor gehen, es nimmt nur ledeglich solange die Zündung zurück, bis nichts mehr klopft.
Das ist leider falsch.
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
Da das Steuergerät immer an der Regelgrenze ist, kann auch die Zündung nach und nach bei der besseren Spritsorte wieder vor gesetzt werden.
Nein, der Zündzeitpunkt ist nicht dauerhaft an der Regelgrenze, denn das würde viel zu häufig eine klopfende Verbrennung hervorrufen.
Zitat:
Original geschrieben von BMW-RacerMH
Dieser Zyklus spielt sich mehrmals in einer Minute ab, und nicht erst nach xyz Kilometern.
Richtig, das ist die Kurzzeiteinstellung.
Diese "Kurzzeiteinstellung" wird bei jeder Zündung neu auf Drehzahl und Last angepasst:
http://www.jokin.de/obd/diagramm.php?file=1163857020
... da sieht man, wie groß der Regelbereich ist. von -13° bis 40° ist alles drin.
Interessant, wie sich der Zündwinkel auch mit der Motortemperatur verändert ...
Gruß, Frank