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Suzuki Vitara 1.6 klackern

Themenstarteram 11. Juni 2013 um 20:13

Hallo,

mein Vater fährt einen Suzuki Grand Vitara 1.6 (Benzin mit 94 PS) Baujahr 2004.

Der Wagen hat nun etwa 110.000km gelaufen und sieht eigentlich noch sehr gut aus, wenn das Motorproblem nicht wär'...

 

Und zwar hat der Wagen folgendes:

 

Morgend beim Starten klackert der Motor und nagelt ähnlich, wie ein Diesel. Das Geräusch ist am lautesten um 2.000 Touren und mildet etwas ab, wenn man das Gaspedal ganz durchtritt.

Das Nageln wird außerdem weniger, wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist, verschwindet aber nie komplett. Einzig, mit geöffneter Tür ist das Nageln noch im warmen Zustand wahrzunehmen.

 

Ich hatte eigentlich die Hydrostößel im Visier, doch musste ich nach kurzer Recherche feststellen, dass der Motor angeblich keine Hydros hat. 

 

Nach weiterem Stöbern las ich, dass die alten Suzuki-Motoren oft zu Kolbenkippern neigen (überhöhtes Kolbenspiel, der Kolben schlägt gegen den Block, weitet sich aber im warmen Zustand und lässt das Geräusch verschwinden), doch das scheint relativ teuer zu werden...

 

Ich fahre seit etwa 30.000km mit dem Problem und es hat sich seither leicht verschlimmert. 

 

Habt ihr 'ne Ahnung, was dem Motor fehlen könnte? Ist das wahrscheinlich ein Kolbenkipper?

 

Danke im Voraus!

 

MfG

Beste Antwort im Thema

Es müssen natürlich alle 4 Zylinder aufgebohrt werden, damit die 4 neuen Übermaßkolben passen.

Das bedeutet:

Motor zerlegen, auch Kurbelwelle raus, Zylinder schleifen und Übermaßkolben einbauen. Wenn man das vernünftig macht (wovon ich ausgehe, wenn es sich um professionelle Motoreninstandsetzer handelt) hält er für den Rest seines noch zu erwartenden "Autolebens"!

Aber 2.000,-€ kannst Du einplanen (verschiedene, seriöse Angebote einholen!)

Einen gebr. Motor würde ich nicht in Erwägung ziehen, denn die Gefahr ist zu groß, das such der schon klappert (oder aber in Kürze damit anfängt). Es gibt doch praktisch keine, mit geringer Laufleistung.

Wenn es meiner wäre, würde ich weiterfahren, bis das Geräusch beängstigend wird. Wie schon geschrieben, habe ich sehr viele von den Motoren erlebt, aber nur ganz, ganz wenige sind "verreckt".

 

Grundsätzlich finde ich es aber traurig, dass Deine Erfahrungen mit den SUZUKI-Benzinern so negativ sind. Naja, der misslungene 2,0-V6 (1995-1998)war natürlich eine peinliche Fehlleistung der SUZUKI-Ingenieure, und das Kolbenkipper-Problem bei den älteren Schätzchen sollte man auch nicht schönreden, aber eigentlich sind die Benziner die Zuverlässigkeit schlechthin. Gerade die Steuerkettenmotoren-Neukonstruktionen ab 1998 sind nahezu unkaputtbar.

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ich hatte mal einen Vitara, allerdings den 2,5 Liter V6, daher weiß ich nicht, ob sich das Problem übertragen läßt...

jedenfalls hat mein Motor auch geklackert (ähnlich dem nageln eines Diesels) und bei mir war der hydraulische Kettenspanner der Steuerkette nicht mehr der Beste - also je mehr Gas man gibt und je mehr Öl durch den Spanner gepumpt wird, desto leiser wurde das Geräusch... ähnlich deinem Problem.

war auch keine billige Reperatur - glaub deutlich über 1000 Euro...

aber ob das mit deinem Problem vergleichbar ist, weiß ich nicht.

Ventilspiel pruefen

Wahlweise mit Stethoskop (Grosser Schraubenzieher) checken wo der Radau ueberhaupt herkommt

am 12. Juni 2013 um 7:27

Kann man die Zündkerzen nacheinander abziehen? Beim Kolbenkipper muss dann der Zylinder mit dem Defekt leise werden.

Beim Kolbenkipper steigt idR auch die Temperatur an.

mfg

Wenn der keine Hydros hat, dann sollte eventuell doch mal das Ventilspiel geprüft werden.

Wie schaut denn der Ölstand aus und wann wurde gewechselt?

Zitat:

Original geschrieben von BENZinblueter

Ich hatte eigentlich die Hydrostößel im Visier, doch musste ich nach kurzer Recherche feststellen, dass der Motor angeblich keine Hydros hat. 

Hat er auch nicht...

Zitat:

Original geschrieben von BENZinblueter

Habt ihr 'ne Ahnung, was dem Motor fehlen könnte? Ist das wahrscheinlich ein Kolbenkipper?

Ist zumindest nicht unwahrscheinlich, die Symptome würden passen, und der G16 (mit Zahnriemen, daher kann's auch kein Steuerkettenspanner sein) war dafür empfänglich.

Prüfen ohne aufzuschrauben kann man's an sich nur über einen Kompressionstest.

Gruß

Derk

Themenstarteram 12. Juni 2013 um 20:33

Danke erstmal!

Den V6 hatte mein Vater auch schon mal im Vitara (Vorgänger) und der hatte das gleiche Problem und lief danach nie wieder richtig rund... Der neue hat aber einen Zahnriemen.

Die Motortemperatur ist bei uns nicht angestiegen...

Meint ihr, dass das mit den Zündkerzen so einfach geht, oder sollten wir lieber direkt die Kompression messen? Weil das mit den Zündkerzen könnte man ja noch zuhause erledigen. Ich habe nämlich Bedenken, dass es ungesund sein könnte, wenn der Motor auf drei Pötten läuft.

MfG

Dein erster Vedacht (Kolbenkipper) ist garantiert, und auch leider, der richtige!

Ich kenne SUZUKI-Motoren seit mehr als 25 Jahren, und habe schon einige mit diesem Symptom kennen gelernt. Da steigt keine Temperatur an, da fehlt auch nirgends ernsthaft Kompression. Auch Ventilspiel kannst Du vergessen (wobei dies schon ab und zu mal eingestellt werden sollte)

Ein, odere mehrere Kolben, haben zuviel Spiel im Zylinder, das sich bei steigender Motortemperatur und damit verbundener Materialausdehnung wieder verringert. Leider typisch für diesen Motor (der SJ 413/Samurai und der erste Jimny-Motor waren davon auch betroffen). Ich würde sagen, jeder dritte 1,6 Ltr. Vitara-Motor (egal ab 8 oder 16 Ventiler) hat(te) dieses Problem, wenn er sich den 100.000 Km näherte (allerdings nicht die Motorengeneration, die im JT / ab 2005 verbaut wird!!!)

Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1. Fahren bis er "alle Viere von sich streckt" (das kann durchaus noch 100.000 Km gutgehen),

2. oder aber Übermaßkolben einbauen (habe ich bei meinem ersten 16V Vitara bei 80.000 Km gemacht, bei 230.000 Km war der Karosse leider nicht mehr zu retten, der Motar aber war immer noch top-fit)

Diese Reparatur ist natürlich nicht billig!

Themenstarteram 13. Juni 2013 um 10:43

Das hört sich ja gar nicht so rosig an ...

Bis jetzt hatten wir nur Pech mit Suzuki-Motoren. Der in meinem ersten Vitara von 1998 hatte damals ein Problem mit der Steuerkette und lief, wie gesagt, danach nie wieder richtig rund. Und der jetzige hat 'nen Kolbenkipper...

Sollten wir evtl. wirklich mal die Kompression messen lassen, um zu erfahren, ob es vielleicht was mit den Ventilen zu tun hat, oder ist das auszuschließen?

Wie würde das mit dem Übermaßkolben denn laufen? Ich habe mal mit einem Werkstattmeister darüber geredet, der meinte, man könne nicht einfach nur einen Zylinder, der den Schaden hat, erneuern, sondern man müsste gleich alle vier neu machen. Grund: Sonst hat der Motor auf einem Zylinder mehr Druck (durch mehr Hubraum) und das geht auf Lasten der Kurbelwelle. Stimmt das ?

Dann frage ich mich aber, ob es Sinn macht, den Motor wieder instand zu setzen, oder ob man ihn lieber bis ins Nirvana fahren sollte, um sich dann einen Austauschmotor zuzulegen. Also was würde so eine Reparatur denn kosten? (Also den Motor wieder zu reparieren)

 

MfG

Es müssen natürlich alle 4 Zylinder aufgebohrt werden, damit die 4 neuen Übermaßkolben passen.

Das bedeutet:

Motor zerlegen, auch Kurbelwelle raus, Zylinder schleifen und Übermaßkolben einbauen. Wenn man das vernünftig macht (wovon ich ausgehe, wenn es sich um professionelle Motoreninstandsetzer handelt) hält er für den Rest seines noch zu erwartenden "Autolebens"!

Aber 2.000,-€ kannst Du einplanen (verschiedene, seriöse Angebote einholen!)

Einen gebr. Motor würde ich nicht in Erwägung ziehen, denn die Gefahr ist zu groß, das such der schon klappert (oder aber in Kürze damit anfängt). Es gibt doch praktisch keine, mit geringer Laufleistung.

Wenn es meiner wäre, würde ich weiterfahren, bis das Geräusch beängstigend wird. Wie schon geschrieben, habe ich sehr viele von den Motoren erlebt, aber nur ganz, ganz wenige sind "verreckt".

 

Grundsätzlich finde ich es aber traurig, dass Deine Erfahrungen mit den SUZUKI-Benzinern so negativ sind. Naja, der misslungene 2,0-V6 (1995-1998)war natürlich eine peinliche Fehlleistung der SUZUKI-Ingenieure, und das Kolbenkipper-Problem bei den älteren Schätzchen sollte man auch nicht schönreden, aber eigentlich sind die Benziner die Zuverlässigkeit schlechthin. Gerade die Steuerkettenmotoren-Neukonstruktionen ab 1998 sind nahezu unkaputtbar.

am 13. Juni 2013 um 19:43

Das ein Motor mit Kolbenkipper nicht "verrecht", kann ich bestätigen.

Hatte ich vor Jahren bei einem G13B in meinem Swift. Dieser wurde trotz des Schadens noch ein dreiviertel Jahr jeden Tag 260km über die Autobahn gescheucht, auch mit Drehzahl. Stehengeblieben oder verreckt ist er trotzdem nicht. :D

Zitat:

Original geschrieben von kruemeldriver

Das ein Motor mit Kolbenkipper nicht "verrecht", kann ich bestätigen.

Hatte ich vor Jahren bei einem G13B in meinem Swift. Dieser wurde trotz des Schadens noch ein dreiviertel Jahr jeden Tag 260km über die Autobahn gescheucht, auch mit Drehzahl. Stehengeblieben oder verreckt ist er trotzdem nicht. :D

Ich weiß der Thread ist alt und eigentlich soll man die ja nicht ausgraben aber falls jemand mal das selbe Problem hat:

Mein Baleno hat auch ein Kolbenkipper sogar auf 2 Zylindern. Den hat der Baleno jetzt aber auch schon seit gut 130000 Kilometern :) Es fing irgednwann an zu klappern, wurd aber seit da auch nicht lauter.

Wichtig ist dann aber vor allem, dass der Motor IMMER richtig schön warm gefahren wird, bevor man ihn fordert. Ist ja klar, dass sich der Kolben dann etwas ausdehnen kann und dadurch kein Spiel mehr vorhanden ist. Sobald der Motor aber auch im warmen Zustand laut klappert, muss sich (mit Übermaskolben) drum gekümmert werden...

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