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Technik der MMI - Bedieneinheit

Audi A6 C6/4F
Themenstarteram 23. Oktober 2016 um 15:53

Habe gerade mal wieder eine MMI-Platine zur Fehler-Untersuchung auf meinem Arbeitsplatz, und da schien mir die Gelegenheit günstig, etwas über dieses Teil zu schreiben, und das bei Bedarf fortzusetzen. Fange mal an mit dem Lautstärkeregler (LR).

Sicherlich haben sich schon manche gewundert, was das für ein komisches Poti ist. Das kann man im Gegensatz zu "normalen" Potis nicht nur in einem Drehbereich von 270° drehen, nix, das kann man unendlich in selber Kreisrichtung drehen.

Dieser LR hat zwar die üblichen 3 Anschlüsse, aber ein ohmscher Widerstand ist dazwischen nicht zu messen. Wenn die richtige Spannung anliegt, lässt sich die Art der Schaltung aber erkennen. Bei jeder Drehbewegung über eine Rasterstufe wird an zwei Anschlüssen die Polarität geändert, also von z.B. null Volt auf plus 5 Volt. Die nächste Rasterbewegung ändert dann beide As wieder auf Null.

Und wie erkennt man jetzt das Signal für "rechts drehen"? Mit einem Multimeter gar nicht. Selbst ein einfaches Oszilloskop nützt nichts. Mit einem Mehrkanal Speicher-Oskar kommt man dem Schlingel auf die Spur: Je nach Drehrichtung wird eines der beiden Signale zuerst ausgegeben, das andere folgt 25 Milli-Sekunden später. Das ist der vierzigste Teil einer Sekunde. Und der auf der Platine verbaute Micro-Controller hat keine Probleme mit solch kurzen Zeiten, auch nicht, um beide Signale gleichzeitig zu beobachten. Bild zwei zeigt "rechts rum", Bild 3 "links rum", Bild 4 etwas deutlicher die Zeitverschiebung zwischen beiden Signalen.

Grüße, lippe1audi

Lautstaerkeregler
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Themenstarteram 23. Oktober 2016 um 15:53

Habe gerade mal wieder eine MMI-Platine zur Fehler-Untersuchung auf meinem Arbeitsplatz, und da schien mir die Gelegenheit günstig, etwas über dieses Teil zu schreiben, und das bei Bedarf fortzusetzen. Fange mal an mit dem Lautstärkeregler (LR).

Sicherlich haben sich schon manche gewundert, was das für ein komisches Poti ist. Das kann man im Gegensatz zu "normalen" Potis nicht nur in einem Drehbereich von 270° drehen, nix, das kann man unendlich in selber Kreisrichtung drehen.

Dieser LR hat zwar die üblichen 3 Anschlüsse, aber ein ohmscher Widerstand ist dazwischen nicht zu messen. Wenn die richtige Spannung anliegt, lässt sich die Art der Schaltung aber erkennen. Bei jeder Drehbewegung über eine Rasterstufe wird an zwei Anschlüssen die Polarität geändert, also von z.B. null Volt auf plus 5 Volt. Die nächste Rasterbewegung ändert dann beide As wieder auf Null.

Und wie erkennt man jetzt das Signal für "rechts drehen"? Mit einem Multimeter gar nicht. Selbst ein einfaches Oszilloskop nützt nichts. Mit einem Mehrkanal Speicher-Oskar kommt man dem Schlingel auf die Spur: Je nach Drehrichtung wird eines der beiden Signale zuerst ausgegeben, das andere folgt 25 Milli-Sekunden später. Das ist der vierzigste Teil einer Sekunde. Und der auf der Platine verbaute Micro-Controller hat keine Probleme mit solch kurzen Zeiten, auch nicht, um beide Signale gleichzeitig zu beobachten. Bild zwei zeigt "rechts rum", Bild 3 "links rum", Bild 4 etwas deutlicher die Zeitverschiebung zwischen beiden Signalen.

Grüße, lippe1audi

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mhhh... Überschrift dann eher auf "wie arbeitet der Poti" ändern ? :D

Wie es mit dem Rest aussieht würde mich jetzt mehr iteressieren.. da mein MMi aktuell mal seit 2 Tagen dunkel bleibt und alle Komponenten (Tel, Navi;Radio, USB, Beleuchtung Mittelkonsole und alle Tasten ohne funtin) auch

am 23. Oktober 2016 um 16:46

Das schimpft sich dann auch Drehrichtungserkennung :)

Aber echt gut erklärt und mit den Bildchen schön dargestellt. Die neue Überschrift wäre dann aber auch falsch, das ist kein Poti :)

Ich denke, dass das fachlich korrekt ein Inkrementalgeber ist.

Das Teil vom MMI-Knopf auch.

Und es soll sich ja nicht auf die Knöpfe beschränken, Wenn ich das richtig verstanden habe.

Für einige Bastler könnte es vielleicht interessant sein was da für LED drauf sind, wegen anderer Farbe.

Was sind die Schwachpunkte der Bedieneinheit, mal abgesehen vom "Land-Unter-Effekt" durch Kaffee, Softdrinks oder einfach Wasser?

Was ist bei der Demontage (nicht Ausbau, da gibt's schon ne Anleitung zu; Ich meine das Auseinandernehmen) genau zu beachten, damit man nicht unnötig was zerstört? (Die Dinger kosten ja ein Schweinegeld neu, selbst gebraucht nicht günstig und mit unbekannter Vorgeschichte).

Gibt's sinnvolle...Erweiterungsmöglichkeiten die Audi nicht vorgesehen hat, aber technisch machbar wären? (Mir fällt gerade selbst nix ein...)

Und solche Sachen halt.

Ich find's gut.

MfG

am 23. Oktober 2016 um 16:53

Inkrementalgeber, oh da kommen böse Erinnerungen an meine Meisterprüfung hoch ;)

Die IHK kann aber auch Fragen stellen, da dauert das verstehen der Frage länger, als die anschließende Lösung der Aufgabe :)

@Top44 : Besten Dank für den Hinweis, habe übernächste Woche BQ. ;)

Beim HQ sollen die mich damit aber bloß in Ruhe lassen...

am 23. Oktober 2016 um 17:10

Bei der BQ ist die Zeit echt verdammt knapp bemessen, da darfst Dir nicht viel Zeit beim Nachdenken lassen. HQ dagegen ist so viel Zeit, da kannst 2 Prüfungen ablegen. Lustig war nur, dass fast nix aus der Vorbereitung dran gekommen ist :)

Zurück zum Thema. Schön zu wissen. Nachdem Lesen des Beitrages war mir klar das es ein Inkrementalgeber ist. Das hat Pxacbulli richtig erkannt. Somit kann ich jetzt nicht damit angeben :D. Ha ha.

In der Industrie kann man somit an Motoren nicht nur die Drehzahl messen, sondern auch die Drehrichtung bestimmen. Interessant, dass solche Technik auch beim Automobilbau benutzt wird. Was mich noch interessiert, wie gibt das Ding mechanisch diese zeitversetzten Pulse ab? In industriellen Inkrementalgebern sind dort optische Scheiben verbaut die mit Hilfe von Licht Impulse erzeugen. Ist da noch ne Elektronik dahinter bevor es zum MicroController geht? Muss ja irgendwie.

Tschüssi

am 24. Oktober 2016 um 6:49

Kann auch mit 2 leicht versetzten Schleifkontakten realisiert werden, wovon ich hier ausgehe, da es nur um die Lautstärke geht die zu regeln ist und das eben nicht weiter tragisch wäre, wenn ein Signal mal nicht sauber erkannt wird.

Es kommt eben nur drauf an, welches der Signale voreilend ist um zu erkennen in welche Richtung gedreht wir. Danach werden vom Controller nur noch die eingehenden Impulse gezählt um eben um diese Anzahl entsprechend die Lautstärke zu erhöhen, was dann eh die SW übernimmt. Eigentlich ne recht simple Geschichte.

Mit optischer Erkennung geht das Ganze dann auch noch fast verschleißfrei.

lippe1audi

Kannst du eventuell sagen warum der Knopf nur noch in einer ganz bestimmten Stellung das Radio in mute schalten lässt ?

Themenstarteram 24. Oktober 2016 um 7:31

Guten Morgen!

So rege Reaktionen hatte ich nicht im Ansatz erwartet. Werde die Liste der Untersuchungen nach euren Anregungen noch erweitern müssen/ dürfen. Bitte erwartet nicht zuviel, weil ich das Teil nur insoweit testen kann, als es ohne Kontakt über den CAN-Bus freiwillig hergibt, und ich das im MicroController abgelegte Programm natürgemäß nicht kenne. Danke für die HInweise, auch z.B. auf die fachliche Bezeichnung "Inkrementalgeber". Ob man das Wort auch nach dem Genuss von Portwein noch aussprechen kann?:rolleyes::D

Gruß, lippe1audi

Teufel noch eins, das könnte glatt meine Platine sein :)

Aber besser "Inkrementalgeber" als "Exkrementalgeber", das wäre vielleicht eine Schei... ;)

Bin gespannt auf weitere Testergebnisse.

Themenstarteram 25. Oktober 2016 um 8:26

Da bist nicht nur du gespannt, und nun kommt auch noch ein spannender Grund dazu: Bin einer mysteriösen Angelegenheit auf die Spur gekommen. Ich nenne sie mal: Das "MMI-Lotto: Vier aus 33 mit doppelter Gewinnchance".:eek:

Will sagen: von 33 SMD-Transistoren verhalten sich genau 4, die alle denselben Typ haben, auffällig. Entweder sind die defekt, oder - schluck - ich kenne diesen Typus noch nicht. Da bin ich gerade dran. Ende offen, meine Glaskugel spuckt weder das Ergebnis noch die Zeitvorgabe aus.

gruß, lippe1audi

Ich kenne mich ja nicht aus, aber sind damit vielleicht die vier Steuertasten rund um den drehbaren Hauptsteuerknopf in der Mitte gemeint? Denn die funktionierten nach der "Behandlung" mit Magensäure ja nur noch nach dem Zufallsprinzip, was ja deinem "MMI-Lotto" entsprechen würde, oder ist das noch was ganz anderes, was da jetzt aufgetaucht ist?

Themenstarteram 29. Oktober 2016 um 15:58

Die Tage der scheinbaren Ruhe brachten zwei Ergebnisse:

- von den beiden o.g. Alternativen traf leider die zweite zu: während der Messungen in der MMI-Platine war ich auf einen Transistortyp (TT) gestoßen, der sich bei den Messungen quasi tot stellte, und mich glauben ließ, er und seine 3 Kumpels wären defekt. Dieser Glaube wurde dadurch bestärkt, dass die aufgedruckte Kennzeichnung nach Inet-Recherche auf einen TT wies, dessen Datenblatt das „tote“ Messergebnis unterstützte. War aber ein Irrtum, es war ein anderer TT, und die Kumpels waren alle in Ordnung.

---------------

-Auf einer MMI-Platine, die ich schon seit einiger Zeit als Experimentiermuster hier liegen habe, entdeckte ich heute gleich zwei Schäden. Normalerweise wird über einzelne Probleme oder Reparaturen in den dazu passenden Freds berichtet, aber weil es in diesem Fred um Grundsätzliches des MMI geht, stelle ich das Prinzip hier vor. Wer Interesse an technischen Einzelheiten incl. der Fotos hat, möge bitte hier nachschauen: http://www.motor-talk.de/.../...in-der-mittelkonsole-t2702993.html?...

Flüssigkeitssturz auf die MMI-Bedienkonsole – das ist hier dutzende Weise geschildert. Fast immer bestand die Vermutung, dass durch die Flüssigkeit ein Kurzschluss entstanden sein könnte. Den Beweis habe ich heute gefunden.

Auf der o.g. Platine hat es einen formidablen Kurzschluss gegeben: Es zerriss nicht nur einen Leistungstransistor, sondern auch noch eine stramme Leiterbahn !

Solch grobe Schäden hätte ich bis dato nicht für möglich gehalten, aber die Defekte auf der Platine liegen vor mir. Gerechnet hätte ich immer damit, dass sich der Micro-Prozessor verschluckt, oder dass ein Kleinsignal-Transitor in die Walhalla befördert wird. Hier hatte es gewaltig geblitzt, der Strom muss mindestens 2 Ampere oder mehr betragen haben. Da wurden also mindestens 25 Watt elektrische Leistung in Hitze transformiert!

Was tun, wenn eine Flüssigkeit auf die Bedien-Konsole stürzt?

Wenn die F stürzt, während irgendwas in der Konsole in Betrieb ist, hat man nur wenig Chancen. Wer einschaltet, um zu schauen, obs noch funktioniert, hat im Moment des Einschaltens verloren. Wer sicher gehen will, muss das Auto innen zerlegen, die Platine ausbauen und trocknen. Schäden müssen nicht immer eintreten, es gibt Fälle von Glück. Aber mindestens eben so viele vom Gegenteil, und dann sind ein paar Hunderter fällig.

Grüße, lippe1audi

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