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Technische Streitfrage zur Kupplung ;)
Hi,
ich habe mich vorhin mit einem Freund unterhalten und über die Drehmomententwicklung vom N43 Motor gesprochen.
Mein Kollege (auch ein 118i N43 wie ich unter der Haube) musste mit 130k km seine Kupplungsbeläge wechseln lassen. Dabei meinte ich die Kupplung hätte vielleicht länger gehalten, wenn er mit 1500 Umdrehungen anfährt statt 2500, wie er es gerne macht..
Mein Kollege meinte daraufhin, dass die höhere Drehzahl unproblematisch für die Kupplung sei weil der N43 Motor bei 1500 und 2500 Umdrehungen fast gleich wenig NM (ca. 165 Nm bei 1500 Um und ca. 175 Nm bei 2500 Um) auf die Kupplung knallt...
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen... Denke eher, dass die höhere Drehzahl den Belag "schneller abreibt"!
Mich würde mal interessieren, wer recht hat und wie das technisch aussieht ! Was meint ihr ?
Beste Antwort im Thema
Hallo!
Entscheidend ist die Drehzahldifferenz und die Wirkzeit!
Je höher die Drehzahldifferenz und je länger die Wirkzeit, desto höher der Abrieb.
Das heißt im Umkehrschluss: Je geringer die Drehzahl (Differenz) und damit verbunden ist auch die kürzere Wirkzeit (Zeit des Schleifens der Kupplung), desto weniger Verschleiß.
Es spielt auch noch der Anpressdruck eine Rolle, soll jetzt aber mal außen vor bleiben.
Das Drehmoment des Motors (von dem oben die Rede ist) ist das maximale Drehmoment (bei Volllast). Das hat mit dem beim Anfahren normal anliegenden Drehmoment nichts zu tun. Es ist in der Regel geringer.
Gruß Jan
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46 Antworten
Hallo!
Entscheidend ist die Drehzahldifferenz und die Wirkzeit!
Je höher die Drehzahldifferenz und je länger die Wirkzeit, desto höher der Abrieb.
Das heißt im Umkehrschluss: Je geringer die Drehzahl (Differenz) und damit verbunden ist auch die kürzere Wirkzeit (Zeit des Schleifens der Kupplung), desto weniger Verschleiß.
Es spielt auch noch der Anpressdruck eine Rolle, soll jetzt aber mal außen vor bleiben.
Das Drehmoment des Motors (von dem oben die Rede ist) ist das maximale Drehmoment (bei Volllast). Das hat mit dem beim Anfahren normal anliegenden Drehmoment nichts zu tun. Es ist in der Regel geringer.
Gruß Jan
die Differenzdrehzahl zwischen Motorausgang und Getriebeeingang und das real übertragene Drehmoment bestimmen die Leistung, mit der die Kupplung erhitzt wird.
Mal unterstellt, dass die Einkuppelzeit gleich lang ist, wird die Kupplung bei hoher Differenzdrehzahl erheblich wärmer und auch das kann selbstverständlich zu einem höheren Verschleiß führen.
Zitat:
@brunoe81 schrieb am 16. Februar 2018 um 22:40:50 Uhr:
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen... Denke eher, dass die höhere Drehzahl den Belag "schneller abreibt"!
...und damit hast Du völlig recht.
oder er verglast z.B., wegen zu hoher Temperaturen...
Drehmoment spielt nur ne Rolle, wenn der Belag schon soweit abgeschliffen ist, das die Kupplung beim Gasgeben zu rutschen beginnt.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 17. Februar 2018 um 19:03:03 Uhr:
Drehmoment spielt nur ne Rolle, wenn der Belag schon soweit abgeschliffen ist, das die Kupplung beim Gasgeben zu rutschen beginnt.
ne, Drehmoment spielt bei der Abnutzung und bei der Erwärmung beim Kupplungsschleifen immer eine Rolle.
Drehmoment ist für den Verschleis erstmal sekundär. Verschleis entsteht durch Reibung. Die Reibung wird verursacht durch zu große Drehzahlunterschied und zu langsames einkuppeln (schleifen lassen). Ergibt zwangsläufig Hitzebildung. Jenachdem wie stark der Kraftschluß ansteht kommt das Drehmoment zur Geltung. Ergo, Kupplung schleifen lassen ist der schnellste Tod einer Kupplung.
Zitat:
@navec schrieb am 17. Februar 2018 um 19:09:38 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 17. Februar 2018 um 19:03:03 Uhr:
Drehmoment spielt nur ne Rolle, wenn der Belag schon soweit abgeschliffen ist, das die Kupplung beim Gasgeben zu rutschen beginnt.
ne, Drehmoment spielt bei der Abnutzung und bei der Erwärmung beim Kupplungsschleifen immer eine Rolle.
Klar spielt es dahingehend ne Rolle, in wie weit bei schleifender Kupplung, der Motor an Drehzahl verliert.
Aber es dürfte wohl bei ein und den selben PKW, mit unterschiedlicher Motorisierung, absolut keine Rolle spielen, ob ich bei 1500U/min mit 10Nm anfahre, oder mit 25Nm. In beiden Fällen wird der Motor, beim normalen Anfahren, garantiert nicht in ein Drezahlloch fallen. Und somit wird auch der Kupplungsbelag nicht anders belastet, wenn nach ca. 1 1/2 Sekunden die Kupplung komplett losgelassen ist.
Ist der Kupplungsbelag aber schon verhältnismäßig weit abgenutzt, dann spielt das Drehmoment eben doch ne Rolle, wenn sie zu rutschen beginnt. Merkt man ja immer daran, das sie anfänglich erst mal nur im mitteleren Drehzahldrittel rutscht und darüber hinaus nicht mehr.
Der Motor hat da zwar oben rum mehr Leistung, aber weniger Drehmoment, weshalb dann im oberen Drehzahlbereich die Kraft nicht ausreicht, den, durch Abnutzung, geringeren Haftwiderstand zu überwinden.
Zitat:
@ceinsler schrieb am 17. Februar 2018 um 20:22:18 Uhr:
Drehmoment ist für den Verschleis erstmal sekundär. Verschleis entsteht durch Reibung. Die Reibung wird verursacht durch zu große Drehzahlunterschied und zu langsames einkuppeln (schleifen lassen). Ergibt zwangsläufig Hitzebildung. Jenachdem wie stark der Kraftschluß ansteht kommt das Drehmoment zur Geltung. Ergo, Kupplung schleifen lassen ist der schnellste Tod einer Kupplung.
Vor allem erhöht eine hohe Drehzahl beim Anfahren zugleich die Zeit, die man braucht um beide Drehzahlen anzugleichen. Je weniger desto kürzer und zudem desto geringer der zu überwindende Drehzahlunterschied.
Hier sieht man was Drehzahl beim Anfahren anrichtet: https://www.youtube.com/watch?v=LOVM5xZBTm0
Zitat:
@isaucheinname schrieb am 17. Februar 2018 um 22:26:11 Uhr:
Hier sieht man was Drehzahl beim Anfahren anrichtet: https://www.youtube.com/watch?v=LOVM5xZBTm0
Habe ich da in meinem Poste weiter oben was falsches geschrieben?
Ne, haste nich.
Aber das Video zeigt ja nochmal gut, wie sich das im Extremfall auswirkt und bestätigt ja deinen Post.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 17. Februar 2018 um 22:56:39 Uhr:
Ne, haste nich.
Aber das Video zeigt ja nochmal gut, wie sich das im Extremfall auswirkt und bestätigt ja deinen Popst.
Ich fand das Video echt super, sowas kann jedem Technikbanausen weiter helfen.
Eine hohe Drehzahl erhöht die Verlustarbeit in der Kupplung dramatisch (diese steigt - bei gleichen Randparametern - in grober Näherung quadratisch zur Motordrehzahl)