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teilautonomes Fahren?

Mercedes E-Klasse
Themenstarteram 25. März 2019 um 12:14

Guten Tag,

Nicht, dass ich es vermissen würde, aber ich frage mich, welchen Assistenten ich nicht habe, der ein teilautonomes Fahren auf neuer AB mit gut sichtbaren Fahrbahnmarkierungen tatsächlich sinnvoll ermöglichen würde.

Ich habe neben der Distronic, die Assis

- Seite (Totwinkelwarner)

- Lenk- und

- Spurhalteassi

 

Aktiviere ich die Distronic sowie die 2 Tasten beim "Lichtschalter"mit dem grünen Lenkrad und dem Spurhaltesystem erreiche ich folgenden Betriebszustand:

Auf der AB

- Abstand zum Vordermann wird gut gehalten, manchmal allerdings sehr spät und unnötig heftig bremsend

- Auto fährt leichte Schlangenlinie auf einer Spur

- Spurwechsel durch Betätigen des Blinkers funktionieren zu 90%, dauern lange und gehen i.d.R. zunächst viel zu weit an den neuen Fahrbahnrand - erneut wird korrigiert, gegenkorrigiert, usw.

- je schneller, desto eher muß ich manuell eingreifen, um nicht von der Straße zu fliegen oder

- es ertönt der Warngong, dass ich die Steuerung übernehmen muß

- Spurverengungen und / oder Baustellen würden in sofortiger Kaltverformung enden, hier ist das System zu 100% nutzlos / überfordert

Auf der Landstraße

- breiten wir den Mantel des vornehmen Schweigens darüber und belassen es bei der funktionierenden Distronic.

 

Ja, ich weiß, dass ich nicht in einem Tesla sitze, welcher einen übrigens problemlos durch das Baustellenchaos auf dem Berliner Ring steuert (Michendorf!), ohne dass man auch nur ein einziges Mal eingreifen muss.

Aber irgendwo habe ich einen Vergleich gelesen, wo auch einem 213er "teilautonomes Fahren" bescheinigt wurde - aber davon ist mein Fahrzeug so weit entfernt, wie ein Golf I von ABS und ESP, obwohl er auch eine Zweikreisbremse hatte.

Entweder hat mein Fahrzeug diesbezüglich "einen Schuß" oder es fehlt ihm ein Assi, oder?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@manatee schrieb am 25. März 2019 um 13:14:54 Uhr:

Guten Tag,

Nicht, dass ich es vermissen würde, aber ich frage mich, welchen Assistenten ich nicht habe, der ein teilautonomes Fahren auf neuer AB mit gut sichtbaren Fahrbahnmarkierungen tatsächlich sinnvoll ermöglichen würde.

Ich habe neben der Distronic, die Assis

- Seite (Totwinkelwarner)

- Lenk- und

- Spurhalteassi

 

Aktiviere ich die Distronic sowie die 2 Tasten beim "Lichtschalter"mit dem grünen Lenkrad und dem Spurhaltesystem erreiche ich folgenden Betriebszustand:

Auf der AB

- Abstand zum Vordermann wird gut gehalten, manchmal allerdings sehr spät und unnötig heftig bremsend

- Auto fährt leichte Schlangenlinie auf einer Spur

- Spurwechsel durch Betätigen des Blinkers funktionieren zu 90%, dauern lange und gehen i.d.R. zunächst viel zu weit an den neuen Fahrbahnrand - erneut wird korrigiert, gegenkorrigiert, usw.

- je schneller, desto eher muß ich manuell eingreifen, um nicht von der Straße zu fliegen oder

- es ertönt der Warngong, dass ich die Steuerung übernehmen muß

- Spurverengungen und / oder Baustellen würden in sofortiger Kaltverformung enden, hier ist das System zu 100% nutzlos / überfordert

Auf der Landstraße

- breiten wir den Mantel des vornehmen Schweigens darüber und belassen es bei der funktionierenden Distronic.

 

Ja, ich weiß, dass ich nicht in einem Tesla sitze, welcher einen übrigens problemlos durch das Baustellenchaos auf dem Berliner Ring steuert (Michendorf!), ohne dass man auch nur ein einziges Mal eingreifen muss.

Aber irgendwo habe ich einen Vergleich gelesen, wo auch einem 213er "teilautonomes Fahren" bescheinigt wurde - aber davon ist mein Fahrzeug so weit entfernt, wie ein Golf I von ABS und ESP, obwohl er auch eine Zweikreisbremse hatte.

Entweder hat mein Fahrzeug diesbezüglich "einen Schuß" oder es fehlt ihm ein Assi, oder?

Also, ich kann dir nicht mit Sicherheit sagen was deinem Auto fehlt, da ich gleich das große Gesamtpaket geordert hatte. Aber ich finde auf Anhieb jetzt nichts was ich mehr hätte. Allerdings kann es sein, dass bei der Kombination von Einzelsystemen (oder dem, meiner Erinnerung nach, auch erhältlichen "kleinen" Paket von Assistenzsystemen) die Vernetzung der Assistenzsysteme anders ist.

Natürlich ist das System keineswegs perfekt und hinkt der Werbung, wie eigentlich immer bei Werbung m.E., hinterher. Dennoch empfinde ich das Gesamtpaket insbesondere auf der Autobahn als große Hilfe und als "Backupsystem" sehr nützlich. Genau das ist es eigentlich, aus meiner Sicht, ein Backupsystem das zwar eigene Fehler hat, aber eben andere wie ich als Mensch. Das ergänzt sich dann ganz gut. Ist wie bei der Autokorrektur in Textprogrammen oder der Spracherkennung im Allgemeinen. 99,8% Erkennungsrate klingt toll, aber bei tausenden von Worten bleibt noch ne Menge übrig für das gute alte Schulwissen und die Handarbeit am Text.

Distronic:

Die Distronic ist meines Erachtens das Beste an den ganzen Systemen und funktioniert fast perfekt. Nur eins habe ich daran auszusetzen: Bei Geschwindigkeitsbegrenzungen bremst es, bei mir jedenfalls, immer erst ab Schild. Zumindest bei dicht aufeinander folgenden Begrenzungen (z.B. 120-100-80) ist das oft zu spät, dann ist die letztendliche Geschwindigkeit erst deutlich hinter dem letzten Schild erreicht. Muss mal sehen ob man das anders einstellen kann. Fehlende Schilder, widersprüchliche Schilder, "fake" Schilder, sowie Fahrbahnzustand und Kurvenradius sind nur einige Faktoren die dem Perfektionismus ansonsten Grenzen ziehen.

Die meisten von die geschilderten "Probleme" sind fast immer den anderen Verkehrsteilnehmern geschuldet. Das System kann z.B. natürlich nicht vorausahnen, wann vor dir jemand auf deine Spur wechselt. Je nach deiner Geschwindigkeit, und dem Abstand zu dem Fahrzeug das die Spur wechselt, kann dann die Bremsung die notwendig ist um den Sicherheitsabstand zu wahren recht heftig ausfallen. Da ist dann das "System" Mensch gefragt. Zum Beispiel wenn ein PKW schon hinter einem LKW "rumwackelt", sagt mir meine Erfahrung: Der zieht garantiert bei der nächsten Lücke größer als 5m, auf die linke Spur, um mit max. 110 km/h den Lastwagen zu überholen. Also bremse ich schon mal an auch wenn der noch nicht mal den Blinker gesetzt hat, der komm sowieso erst nach dem Spurwechsel oder genau dabei, wenn überhaupt. Das kann man von keinem automatischen System erwarten.

Generell macht wirkliches autonomes Fahren wohl nur Sinn, wenn alle Verkehrsteilnehmer entsprechende Systeme an Bord haben, und miteinander vernetzt sind. Ebenso sind aktive oder zumindest teilaktive Verkehrssignale und Fahrbahnmarkierungen notwendig. Sonst endet das im Chaos. Insbesondere da, genau genommen, wohl alle "menschlichen" Verkehrsteilnehmer alles andere als den Regeln entsprechend unterwegs sind (schließe mich da nicht aus, mea culpa).

Selten, aber gelegentlich hat die Distronic Probleme die Fahrzeuge vor einem in die richtige Spur zuzuordnen (in Kurven eventuell, bei mehrspurigen Fahrbahnen, wenn die Vorhausfahrenden wild die Fahrspuren wechseln etwa), was in zu überraschenden Bremsmanövern oder Beschleunigungen führen kann. Aber nichts was man mit den Händen am Lenkrad oder dem Fuß am Gas-/Bremspedal nicht einfach korrigieren kann.

Fahrspurassistent / Lenkassistent:

Gilt zunächst wieder wie Oben: Das System geht natürlich davon aus, dass sich alle an die Verkehrsregeln halten, also sind einige Fehlinterpretationen aus den genannten Gründen (andere Fahrer etc.) vorprogrammiert. Ansonsten hat man gerade dieses System anscheinend sehr konservativ ausgelegt. Es steigt im Zweifel recht schnell aus und überlässt dem Fahrer das Lenken, mag manchmal enttäuschend sein. Aber, lieber der Fahrer baut den Bockmist als die Automatik. Ist aus Sicht des Herstellers verständlich. In Amiland ist man da etwas lockerer (trotz starker Haftungsregeln), Tesla gibt seinen Systemen weitreichendere Vollmachten. Das funktioniert oft erstaunlich gut, aber wenn`s schief geht dann meist leider richtig (google mal: Tesla, Unfall).

Fahre auf der AB fast nur noch mit aktiven Assistenzsystemen, selbst bei Baustellen klappt das bei mir oft ganz gut. Vor allem wenn die Einfahrt in dieselbe geschafft ist, da gibt es ab und zu Probleme die zum Eingreifen zwingen. das Spurhalten in der Baustelle geht dann erstaunlich gut. Aber ich würde nie dabei das Steuer aus der Hand lassen, was ich gelegentlich sonst bei einfachen Fahrsituationen mache. Klappt auch bei Bundesstraßen ganz gut.

Das Schlingern bei aktiv eingeschaltetem Lenk-/Spurhalteassistent, kann ich nur extrem selten beobachten, kommt aber vor. Hilft meistens mal kurz abschalten. Bei Gegenlicht, insbesondere in Kombination mit tief stehender Sonne ist je nach Fahrbahnbelag (Spiegelungen) ist mit dem Fahrspurassistent allerdings schnell Ende Gelände. Man sieht allerdings selbst kaum noch die Markierungen, da ist dann das Gefühl und die Erfahrung der einzige „Assistent“.

Der Fahrspurwechsel, dauert länger als von "Hand" stimmt. Aber vermutlich auch weil man selbst oft zu schnell und unbedacht die Fahrspur wechselt. Das sehe ich jedenfalls jetzt mit anderen Augen, wenn ich das Spurwechselverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer mit dem der "Automatik" vergleiche. Ansonsten ein Tipp: Etwas mitlenken, dann geht`s auch schneller.

Das mit dem Fahrbahnrand kann ich, sowie ich das System benutze, auch nur in sehr seltenen Ausnahmen feststellen. Ist aber logischerweise extremer je höher die Geschwindigkeit.

 

Vergessen bei allem sollt man aber nicht, dass diese Systeme auch passiv mitlaufen, und neben anderen Systemen (Totwinkel-, Querverkehr-, Notbrems- und andere Systeme) im Hintergrund wachen und im Notfall warnen oder auch mal eingreifen wenn`s eng zu werden droht. Auch wenn das gelegentlich nervt, ist das für mich wie eine Versicherung. Die hat man, hofft das man sie nie braucht, deckt (leider) auch nicht alles ab, beruhigt aber etwas, und rettet einem manchmal doch den Arsch.

Tja, ich hab hoffentlich nichts vergessen. Aber ist eh schon lang genug, also mein Respekt an alle, die genug Geduld hatten bis hierher zu lesen. Aber da es ein anspruchsvolles und widersprüchliches Thema ist, fühlte ich mich doch genötigt da mal etwas ausführlicher Stellung zu nehmen.

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Nein dir fehlt nichts, aber es ist ein Assi und kein autonomes bzw. Auch kein teilautonomes System.(alles andere lässt die aktuelle Gesetzeslage auch gar nicht zu). Dem Fahrer obliegt zu 100% zu jeder Zeit die Verantwortung. Und das der hochgelobte Super-Tesla auch nicht mehr kann, haben ja mehrere schwere bzw. tödliche Unfälle in den USA mittlerweile bewiesen.

Themenstarteram 25. März 2019 um 13:48

Zitat:

@dcmichel schrieb am 25. März 2019 um 13:37:01 Uhr:

Nein dir fehlt nichts, aber es ist ein Assi und kein autonomes bzw. Auch kein teilautonomes System.

Das ist falsch, DrivePilot wird von Mercedes selbst als teilautonomes Fahren beworben, die Verkäufer und auch die gesamte Journaille benutzen diesen Begriff. Google hilft.

Zitat:

@dcmichel schrieb am 25. März 2019 um 13:37:01 Uhr:

(alles andere lässt die aktuelle Gesetzeslage auch gar nicht zu).

Auch das ist falsch, derzeit ist vor allem die Dauer des teilautonomen Betriebs streng limitiert, deshalb hat unsere E-Klasse dieses Systeme gesetzeskonform an Board - aber mit der bekannten Zeitschaltung.

Ebenso wird ein Model S völlig legal und nicht am KBA vorbei in Deutschland verkauft, insofern hast entweder Du recht oder alle anderen gehören vor den Kadi.

Zitat:

@dcmichel schrieb am 25. März 2019 um 13:37:01 Uhr:

Und das der hochgelobte Super-Tesla auch nicht mehr kann, haben ja mehrere schwere bzw. tödliche Unfälle in den USA mittlerweile bewiesen.

Entschuldige, aber es wäre der sachlichen Diskussion dienlicher, Du würdest nur über Dinge so absolut urteilen, die Du auch beurteilen kannst. Dies ist hier aber nicht der Fall.

Denn WENN Du einen aktuellen Tesla bereits selbst gefahren WÄREST, dann würdest nicht mal im Traum daran denken, so etwas hier zu postulieren.

Ein Model S fährt dich, wenn du es willst, von Berlin SXF zum Supercharger bei Leipzig, ohne das Du in normalen Verkehrssituationen eingreifen müßtest. Du kannst das jederzeit kostenfrei nachvollziehen und mit einem 213 vergleichen. "DrivePilot" schafft hier keine 3km, bis du eingreifst. (Es sei denn, Du klemmst Dich mit 99km/h hinter einen LKW, aber spätestens an der Baustelle war es das auch, da ist DrivePilot verloren)

Ich behaupte nirgendwo, dass Tesla (oder nimm von mir aus Volvo mit vergleichbaren Systemen von UBER betrieben) "perfekt" ist. Stattdessen:

Es klafft zwischen den Systemen von Mercedes und Tesla eine vergleichbare Lücke wie zwischen iPhone3G und iphone Xs Max. (Übertreibung dient der Verdeutlichung :) )

Ich möchte auf keinen Fall meinen Mercedes schlecht reden, ich mag mein Auto und bin sehr zufrieden mit ihm, wenn ich lieber einen Tesla hätte, dann hätte ich auch einen, ganz sicher.

Ebenso habe ich gar kein Verlangen nach "Autonomen Fahren".

Zu ACC Systemen mußte ich damals (ab 2009) erst mal Vertrauen aufbauen, aber die regelten dann zu 99% korrekt und sorgen seither in allen meinen Fahrzeugen für deutliche Entspannung und Entlastung.

Der Lenkassi hingegen sorgte sschon in meinem S212 nur für permanent nerviges Gegenlenken und ist ohne manuellen Eingriff nutzlos bis gefährlich.

Das ich dabei kein Einzelfall bin, sondern "works as designed" - habe ich mittlerweile einigen Berichten im Netz entnommen. Da es auch kein System gibt, welches sinnvolle Nutzung erlaubt, ist das Thema insofern auch abgehakt.

Dann bleibt das weiterhin aus und gut ist. ;)

Da der Tonfall hier grundlos recht zynisch wird, möchte ich hier nur einen Link einfügen, wenn schon gefachsimpelt wird:

 

https://www.dondahlmann.de/?p=24974

Es wird offiziell von verschiedenen Leveln gesprochen, was Autonomie angeht. Mercedes bewegt sich auf Level 2 und auch TESLA, weil wie geschrieben wurde, Deutschland aktuell gar nicht mehr erlaubt.

TESLA kann mehr und auch Mercedes kann theoretisch mehr.

Ob das System jetzt von TESLA zuverlässiger ist oder nicht, kann man vermutlich nur in der Praxis testen, was manatee scheinbar getan hat und ich glaube ihm auch, dass TESLA dabei zuverlässiger wirkt, denn vom Schlingern und öfteren Aussteigen des Systems bei kleinen ABweichungen vom Standard, hat man ja schon viel gelesen bei Mercedes.

Aber es ist auch nicht von der Hand zu weißen, dass mit einem höheren Autonomielevel durch TESLA schon in mehreren Situationen Unfälle mit Todesfolge aufgetreten sind. Ich hätte es lieber, solange die Technik nicht vollausgereift ist, dass der Assistent eher mal aussteigt, als zu optimisitisch in eine Gefahr zu fahren. Denn wer möchte schon, dass man selbst oder ein naher Angehöriger von einem computergesteuertem Auto zu Tode gefahren wird...

Von daher kann ich hier beiden Aussagen zustimmen.

Warum der Tonfall direkt wieder so negativ ist, kann ich aber wiederrum nicht nachvollziehen...

Zitat:

@manatee schrieb am 25. März 2019 um 13:14:54 Uhr:

Guten Tag,

Nicht, dass ich es vermissen würde, aber ich frage mich, welchen Assistenten ich nicht habe, der ein teilautonomes Fahren auf neuer AB mit gut sichtbaren Fahrbahnmarkierungen tatsächlich sinnvoll ermöglichen würde.

Ich habe neben der Distronic, die Assis

- Seite (Totwinkelwarner)

- Lenk- und

- Spurhalteassi

 

Aktiviere ich die Distronic sowie die 2 Tasten beim "Lichtschalter"mit dem grünen Lenkrad und dem Spurhaltesystem erreiche ich folgenden Betriebszustand:

Auf der AB

- Abstand zum Vordermann wird gut gehalten, manchmal allerdings sehr spät und unnötig heftig bremsend

- Auto fährt leichte Schlangenlinie auf einer Spur

- Spurwechsel durch Betätigen des Blinkers funktionieren zu 90%, dauern lange und gehen i.d.R. zunächst viel zu weit an den neuen Fahrbahnrand - erneut wird korrigiert, gegenkorrigiert, usw.

- je schneller, desto eher muß ich manuell eingreifen, um nicht von der Straße zu fliegen oder

- es ertönt der Warngong, dass ich die Steuerung übernehmen muß

- Spurverengungen und / oder Baustellen würden in sofortiger Kaltverformung enden, hier ist das System zu 100% nutzlos / überfordert

Auf der Landstraße

- breiten wir den Mantel des vornehmen Schweigens darüber und belassen es bei der funktionierenden Distronic.

 

Ja, ich weiß, dass ich nicht in einem Tesla sitze, welcher einen übrigens problemlos durch das Baustellenchaos auf dem Berliner Ring steuert (Michendorf!), ohne dass man auch nur ein einziges Mal eingreifen muss.

Aber irgendwo habe ich einen Vergleich gelesen, wo auch einem 213er "teilautonomes Fahren" bescheinigt wurde - aber davon ist mein Fahrzeug so weit entfernt, wie ein Golf I von ABS und ESP, obwohl er auch eine Zweikreisbremse hatte.

Entweder hat mein Fahrzeug diesbezüglich "einen Schuß" oder es fehlt ihm ein Assi, oder?

Also, ich kann dir nicht mit Sicherheit sagen was deinem Auto fehlt, da ich gleich das große Gesamtpaket geordert hatte. Aber ich finde auf Anhieb jetzt nichts was ich mehr hätte. Allerdings kann es sein, dass bei der Kombination von Einzelsystemen (oder dem, meiner Erinnerung nach, auch erhältlichen "kleinen" Paket von Assistenzsystemen) die Vernetzung der Assistenzsysteme anders ist.

Natürlich ist das System keineswegs perfekt und hinkt der Werbung, wie eigentlich immer bei Werbung m.E., hinterher. Dennoch empfinde ich das Gesamtpaket insbesondere auf der Autobahn als große Hilfe und als "Backupsystem" sehr nützlich. Genau das ist es eigentlich, aus meiner Sicht, ein Backupsystem das zwar eigene Fehler hat, aber eben andere wie ich als Mensch. Das ergänzt sich dann ganz gut. Ist wie bei der Autokorrektur in Textprogrammen oder der Spracherkennung im Allgemeinen. 99,8% Erkennungsrate klingt toll, aber bei tausenden von Worten bleibt noch ne Menge übrig für das gute alte Schulwissen und die Handarbeit am Text.

Distronic:

Die Distronic ist meines Erachtens das Beste an den ganzen Systemen und funktioniert fast perfekt. Nur eins habe ich daran auszusetzen: Bei Geschwindigkeitsbegrenzungen bremst es, bei mir jedenfalls, immer erst ab Schild. Zumindest bei dicht aufeinander folgenden Begrenzungen (z.B. 120-100-80) ist das oft zu spät, dann ist die letztendliche Geschwindigkeit erst deutlich hinter dem letzten Schild erreicht. Muss mal sehen ob man das anders einstellen kann. Fehlende Schilder, widersprüchliche Schilder, "fake" Schilder, sowie Fahrbahnzustand und Kurvenradius sind nur einige Faktoren die dem Perfektionismus ansonsten Grenzen ziehen.

Die meisten von die geschilderten "Probleme" sind fast immer den anderen Verkehrsteilnehmern geschuldet. Das System kann z.B. natürlich nicht vorausahnen, wann vor dir jemand auf deine Spur wechselt. Je nach deiner Geschwindigkeit, und dem Abstand zu dem Fahrzeug das die Spur wechselt, kann dann die Bremsung die notwendig ist um den Sicherheitsabstand zu wahren recht heftig ausfallen. Da ist dann das "System" Mensch gefragt. Zum Beispiel wenn ein PKW schon hinter einem LKW "rumwackelt", sagt mir meine Erfahrung: Der zieht garantiert bei der nächsten Lücke größer als 5m, auf die linke Spur, um mit max. 110 km/h den Lastwagen zu überholen. Also bremse ich schon mal an auch wenn der noch nicht mal den Blinker gesetzt hat, der komm sowieso erst nach dem Spurwechsel oder genau dabei, wenn überhaupt. Das kann man von keinem automatischen System erwarten.

Generell macht wirkliches autonomes Fahren wohl nur Sinn, wenn alle Verkehrsteilnehmer entsprechende Systeme an Bord haben, und miteinander vernetzt sind. Ebenso sind aktive oder zumindest teilaktive Verkehrssignale und Fahrbahnmarkierungen notwendig. Sonst endet das im Chaos. Insbesondere da, genau genommen, wohl alle "menschlichen" Verkehrsteilnehmer alles andere als den Regeln entsprechend unterwegs sind (schließe mich da nicht aus, mea culpa).

Selten, aber gelegentlich hat die Distronic Probleme die Fahrzeuge vor einem in die richtige Spur zuzuordnen (in Kurven eventuell, bei mehrspurigen Fahrbahnen, wenn die Vorhausfahrenden wild die Fahrspuren wechseln etwa), was in zu überraschenden Bremsmanövern oder Beschleunigungen führen kann. Aber nichts was man mit den Händen am Lenkrad oder dem Fuß am Gas-/Bremspedal nicht einfach korrigieren kann.

Fahrspurassistent / Lenkassistent:

Gilt zunächst wieder wie Oben: Das System geht natürlich davon aus, dass sich alle an die Verkehrsregeln halten, also sind einige Fehlinterpretationen aus den genannten Gründen (andere Fahrer etc.) vorprogrammiert. Ansonsten hat man gerade dieses System anscheinend sehr konservativ ausgelegt. Es steigt im Zweifel recht schnell aus und überlässt dem Fahrer das Lenken, mag manchmal enttäuschend sein. Aber, lieber der Fahrer baut den Bockmist als die Automatik. Ist aus Sicht des Herstellers verständlich. In Amiland ist man da etwas lockerer (trotz starker Haftungsregeln), Tesla gibt seinen Systemen weitreichendere Vollmachten. Das funktioniert oft erstaunlich gut, aber wenn`s schief geht dann meist leider richtig (google mal: Tesla, Unfall).

Fahre auf der AB fast nur noch mit aktiven Assistenzsystemen, selbst bei Baustellen klappt das bei mir oft ganz gut. Vor allem wenn die Einfahrt in dieselbe geschafft ist, da gibt es ab und zu Probleme die zum Eingreifen zwingen. das Spurhalten in der Baustelle geht dann erstaunlich gut. Aber ich würde nie dabei das Steuer aus der Hand lassen, was ich gelegentlich sonst bei einfachen Fahrsituationen mache. Klappt auch bei Bundesstraßen ganz gut.

Das Schlingern bei aktiv eingeschaltetem Lenk-/Spurhalteassistent, kann ich nur extrem selten beobachten, kommt aber vor. Hilft meistens mal kurz abschalten. Bei Gegenlicht, insbesondere in Kombination mit tief stehender Sonne ist je nach Fahrbahnbelag (Spiegelungen) ist mit dem Fahrspurassistent allerdings schnell Ende Gelände. Man sieht allerdings selbst kaum noch die Markierungen, da ist dann das Gefühl und die Erfahrung der einzige „Assistent“.

Der Fahrspurwechsel, dauert länger als von "Hand" stimmt. Aber vermutlich auch weil man selbst oft zu schnell und unbedacht die Fahrspur wechselt. Das sehe ich jedenfalls jetzt mit anderen Augen, wenn ich das Spurwechselverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer mit dem der "Automatik" vergleiche. Ansonsten ein Tipp: Etwas mitlenken, dann geht`s auch schneller.

Das mit dem Fahrbahnrand kann ich, sowie ich das System benutze, auch nur in sehr seltenen Ausnahmen feststellen. Ist aber logischerweise extremer je höher die Geschwindigkeit.

 

Vergessen bei allem sollt man aber nicht, dass diese Systeme auch passiv mitlaufen, und neben anderen Systemen (Totwinkel-, Querverkehr-, Notbrems- und andere Systeme) im Hintergrund wachen und im Notfall warnen oder auch mal eingreifen wenn`s eng zu werden droht. Auch wenn das gelegentlich nervt, ist das für mich wie eine Versicherung. Die hat man, hofft das man sie nie braucht, deckt (leider) auch nicht alles ab, beruhigt aber etwas, und rettet einem manchmal doch den Arsch.

Tja, ich hab hoffentlich nichts vergessen. Aber ist eh schon lang genug, also mein Respekt an alle, die genug Geduld hatten bis hierher zu lesen. Aber da es ein anspruchsvolles und widersprüchliches Thema ist, fühlte ich mich doch genötigt da mal etwas ausführlicher Stellung zu nehmen.

Hier ein Video aus 2013, also mehr als 5 Jahre her ! ..... die können mehr als sie dürfen.

https://www.youtube.com/watch?v=0uSph0asNsk

Abgesehen davon, dass das Video bzgl. Hintergrundwissen und korrekter Verwendung der Systeme von den Redakteuren nicht gerade eine Glanzleistung war, hat sich seitdem viel getan. Bei Tesla kommt mittlerweile eine neue Autopilot-Generation zum Einsatz, die deutlich mehr und weiter blickende Kameras sowie verbesserte Umfeldsensoren nutzt.

Da sieht man dann "leider", wie schnell die Technik voranschreitet, wenn schon ein zwei Jahre altes Video wieder zum alten Eisen gehört und nicht den aktuellen Stand zeigt.

Einige Situationen, in denen das AP-System aussteigt, meistert es mittlerweile spielend - das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Ob sich das System im W213 seitdem auch so weiterentwickelt hat kann ich nicht sagen, ich habe es nur einmalig eine längere Zeit getestet und da hat es mich auch nicht überzeugt.

Moin zusammen,

ich muss Manatee beipflichten.

Distronic ist perfekt!

Aber der andere Spielkram, namentlich DrivePilot (als ich ihn gekauft hatte, hieß es so) ist grausam.

Auf der Autobahn habe ich immer eine Geradeausfahrt wie ein Betrunkener. Dadurch bedingt ständige Lenkradbewegung. Ich möchte den Wagen schnurgerade fahren und immer diese Lenkradbewegungen durch das System... grausam!

Dazu möchte er einen plötzlich bei einer Ausfahrt auf den Verzögerungsstreifen lenken. Oder auf einer Autobahn in einer wirklich leichten Linkskurve auf die rechte Fahrbahn lenken. Schön in einen Lkw...

Das ist dann für mich ein mörderischer Assistent.

Deshalb ist das Teil (leider) meistens aus. Nur im Stau in der Innenstadt ist das Teil immer an.

Stau auf der Autobahn klappt auch nicht. Dort klemmt er sich nicht hinter ein Auto (Verfolgungsfahrt bei Rettungsgasse), sondern möchte dort Spurmittig fahren. Also wieder kräftig gegen lenken.

Warum Tesla mit der Monokamera bessere Ergebnisse erzielen kann, liegt an der Software. Diese ist bei Mercedes leider billigst entwickelt worden.

Und es wird auch keine Updates geben. Warum auch. Eine Steigerung zum W214er muss ja noch möglich sein, ohne allzu große Entwicklungskosten.

Anfangs dachte ich, ein Fehler an meinem Wagen... die zahlreichen Werkstattersatzwagen jüngeren Datums fuhren genau so beschi...

Zusammen mit der bescheidenen Parking App -Funktion sind die beiden Haupt-Kaufgründe leider bei mir nicht erfüllt worden.

Sonst trotzdem ein schönes Auto. Obwohl ich meinen alten 212er (gehört jetzt meiner Frau) immer noch gerne fahre.

Peter

PeterHB70

Ich kann keiner deiner Probleme verifizieren. Meiner ist allerdings Bj. 2018.

Halleluja, ich hoffe du bist gläubig. Bei einer Autobahnausfahrt den "Autopiloten" mal machen lassen? Das würde ich auch keinem Tesla überlassen. Habe ich also nie getestet und kann das nicht kommentieren. Oder meinst du beim vorbeifahren an einer Ausfahrt? Hatte ich noch nie Probleme, habe bislang 10.000 km Autobahn hinter mir seit ich den Wagen fahre. Der wollte noch nie auf den Standstreifen, Abfahrt oder nicht.

Es gibt noch kein autonomes Fahren, ist weder erlaubt noch beabsichtigt z.Z. Wenn ihr Alles oder Nichts wollt, dann wählt doch auch nichts, denn Alles gibt es bis auf Weiteres in diesem Bereich nicht, bei keinem Autohersteller!

Was also soll das ganze Zeug. fragt sich da mancher? Nun, zum Einen soll es ja mal irgendwann soweit sein, also fängt man nach den Tests auf abgesperrtem Gelände das was schon geht in der Praxis einzusetzen. Zum Anderen ist das eine Unterstützung bei langweiligen und öden Situationen und Verkehrsverhältnissen etwas gelassener und entspannter Unterwegs zu sein.

Die grundlegenden Systeme sind eh schon als Sicherheitsfeatures vorgesehen und vorhanden, sofern gewünscht und bestellt (Totwinkelassistent, Querverkehrassistent, Notbremsassistent, adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent usw.). Also kann man das doch kombinieren und so oft das fahren angenehmer und entspannter zu gestalten. Nicht mehr und nicht weniger.

Niemand muss den Drivepilot nutzen, wer aber die Sicherheitsassistenten will und an Bord hat, hat die Hardware dafür auch schon da. Und so bietet MB diese Möglichkeit im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften und MB eigenen Vorstellungen, sowie den Kundenwünschen (jedenfalls so wie sie bei MB wahrgenommen werden) auch an.

Stauassistent zum Beispiel ist super. Kommt manchmal überraschend das Stauende, und dann mal nicht ganz genau aufgepasst, und nun? Dann im Stau, Sau langweilige Situation, aber man muss eigentlich jede Sekunde aufpassen weil der Vordermann jederzeit abrupt, eventuell sogar grundlos, in die Eisen geht. Fahrer wechseln ohne Vorwarnung die Spur weils da ja bestimmt schneller geht. Nicht umsonst krachts in und um Staus besonders oft. Aber klar euch passiert so was ja nicht, nein nie, immer top am Ball, ja nee ist klar. Ich hoffe nur das bald möglichst viele LKW aber auch PKW z.B. einen Notbremsassistenten haben, nach Hinten hilft meiner natürlich nicht.

Ich kann jedenfalls im Stau ein bischen was quatschen oder entspannt Musik hören, trinken, essen. Es genügt ein Auge auf den Verkehr zu haben und nur latent bereit zu sein einzugreifen ohne gleich akut Blech, Leib und Leben aufs Spiel zu setzen. Mein Benz passt mit auf, und ist immer aufmerksam wo ich mal säumen könnte. Nicht das ich das bräuchte, bin ja der perfekte, und immer aufmerksame Fahrer. ;)

Das Lenk-/Spurassistent Feature beim Drivepilot ist doch das gleiche, lenken soll man ja schon noch selbst (das darf das Auto alleine sogar eigentlich gar nicht). Es hilft in vielen Situationen in der Spur zu bleiben und warnt oder schreitet ein wenn man mal nicht aufpasst. besonders wenn ich die Hände am Lenkrad lasse hab ich so gut wie nie Spurhalteprobleme. Und ich benutze den Drivepilot auch bei 180 km/h wenn es der Verkehr, die Verkehrsregeln und mein Beifahrer zulässt, aber nur mit Hände am Steuer natürlich.

Besser kann man das nicht beschreiben

Mal eine Detailfrage: Distronic regelt automatisch die Geschwindigkeit auf erkannte Limits runter. Fähr der Benz dann strich oder lässt sich wie bei der neuen Audi-Generation eine gewisse Toleranz einstellen (z. B. 10 Km/h drüber)? Wäre zum Mitschwimmen im Verkehr nicht verkehrt. Zumal die Tachos eh immer ein wenig mehr als die reale Geschwindigkeit anzeigen.

Er wird immer genau das erkannte Geschwindigkeitslimit übernehmen. Man muß es dann manuell übersteuern.

Wenn ein Wiederholungsschild erkannt wird behält er das eingestellte Tempo. Wenn ein abweichendes Schild erkannt wird geht das Spioel von vorne los

Na gut... das ist ein Kompromiss mit dem Übersteuern. Ganz gut gelöst!

Themenstarteram 26. März 2019 um 12:29

@Maexchen2012 Du hast recht, ich hab mich anpieken lassen, das war unnötig.

Bevor ich mißverstanden werde:

Mir fehlt kein (teil-)-autonomes Fahren und außer Totwinkelwarner und Distronic war keiner der besagten Assis explizit in der Ausstattungsliste meines 213ers, die gabs mit dazu und ich hab sie halt ausprobiert. Mir fehlt also nichts und ich wechsle deshalb auch nicht zu Tesla oder will MB bashen.

So, jetzt zu den Aussagen:

@GuSeFi Der @PeterHB70 muss gar nicht gläubig sein, um einen Tesla die Ausfahrt nehmen zu lassen - genau das macht der nämlich. Wer es nicht glaubt, einfach Probefahrt machen - ist ein ziemlich cooler Spaß :D - verpflichtet ja nicht zum Kauf, man sieht aber mal, "was geht" - und das ist verdammt viel. Hat aber keine 6 Pötte in Reihe! :D

Ansonsten muss ich @GuSeFi leider auch freundlich widersprechen:

Ein Assistent, welcher unter Idealbedingungen (trockene Fahrbahn, Tageslicht ohne Gegenlicht, neue Fahrbahnmarkierungen, vorbildliche andere Verkehrsteilnehmer) zu den von @PeterHB70, mir und auch in etlichen Testeberichten im Netz geschilderten "Rumeiern" oder, wenn nicht sofort (!) vom Fahrer übersteuert, zur finalen Kaltverformung führt, ist in meinen Augen das Gegenteil eines "zusätzlichen Sicherheitsgewinns".

Solcherart sind das permanente Gegenlenken, Korrigieren, Übersteuern und die dauernden visuellen, haptischen und akustischen Meldungen nur nervig.

Jedenfalls für mich - und deshalb bleiben die beiden Knöppe links aussen immer aus.

(Ich hoffe, es war nix Zynisches dabei) ;)

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