Temperatur geht während der Fahrt hoch und runter
Hallo zusammen,
der 206+ (Bj. 2012, 1,4 Benziner, 73 PS) meiner besseren Hälfte legt seit gut drei Wochen ein seltsames Verhalten an den Tag. Und zwar schwankt die angezeigte Kühlwassertemperatur je nach Fahrsituation zwischen 80 und 100 Grad (egal ob 15 oder 25 Grad Außentemperatur) - "normal" wären statische 90, im Sommer konnte die angezeigte Temperatur bei längeren Autobahnfahrten zeitweise auch mal auf ~97 klettern - aber nie unter 90.
Jetzt habe ich hier und auch in anderen Foren gesucht, aber irgendwie ist da nie folgendes Verhalten beschrieben (wegen den Geschwindigkeiten: Österreich, mit Tempo 80 im Freiland):
- Anzeige verhält sich bei Kaltstart ganz normal - braucht 1-2 Minuten und beginnt dann langsam auf 90 zu klettern
- Bei normalem Fahrverhalten (50er-Zone) bleibt's zuerst auch auf 90 (+/- 2 Grad)
- An der Ampel geht die Temperatur binnen 30 Sekunden auf 100 und der Lüfter geht an -> Weiterfahrt, die Temp. geht wieder auf 90 und der Lüfter aus
- Fährt man dagegen längere Zeit ohne Stop und vor allem auf der Landstraße (80er-Beschränkung) fällt die Temperatur binnen einer Minute auf 80 Grad (der Lüfter läuft nicht)
- auf der Autobahn (130-140) bleibt die Temperatur ziemlich konstant auf 90 Grad (mit derselben minimalen Schwankung der Nadel wie bei Tempo 50)
- hier in der Nähe ist eine kleine Bergstraße, 4 Kilometer, relativ steil aber zweispurig ausgebaut: Bergauf im dritten Gang mit Bleifuß -> 100 Grad nach 2 Kilometern, höher geht er nicht. Bergab im Schubbetrieb -> 80 Grad nach 2 Kilometern.
Die Heizung (ohne Klima) funktioniert übrigens 1a, damit lässt sich der Temperaturanstieg unter Last auch beeinflussen. Es dauert dann wesentlich länger bzw. braucht mehr Last, um die Temperatur auf 100 zu bekommen.
Aufgefallen ist uns das alles aber erst vor drei Wochen in Südfrankreich, dort war die Außentemperatur 30-35 Grad und alles um 10 Grad nach oben verschoben: "normal" war 100 Grad, je nach Last (bergauf, bergab, viel Fahrtwind oder nicht) ging die Temperatur auf 110 (die 2. Lüfterstufe singt ganz ordentlich?) oder auf 90. (der rote Bereich fängt bei 120 an, da es aber nie in die Richtung ging, wurden wir nur halb-nervös... ^^)
Keine Ahnung, ob das Verhalten da anfing oder ob es davor schon war - frau schaut beim Fahren offenbar nicht auf die Temperaturanzeige...
Die Werkstatt hat den Temperatursensor getauscht, aber das machte keinen Unterschied. Ich selber habe im im Stand (Motor kalt) mal die Schläuche zum Kühler beobachtet: der zum Lüfter hin war handwarm (Auto stand in der Sonne), der wegführende kalt. Blieb auch so, bis das Auto knapp über 85 Grad anzeigte, dann machte der Thermostat auf: Zuführung wird fast heiß, der untere Schlauch wurde gut warm. Scheint soweit also zu funktionieren. Allerdings fiel die angezeigte Temperatur dabei auf 75 Grad, ehe sie langsam wieder nach oben kletterte.
Bevor ich jetzt in der Werkstatt auf Verdacht ein Bauteil nach dem anderen tauschen lasse - passt dieses Verhalten zu irgendwas? Im Fehlerspeicher war offenbar nichts. Soweit ich das als Laie, der alles mögliche im Forum gelesen hat, sehe, wären noch möglich:
- Zylinderkopfdichtung beginnt sich zu verabschieden
- Wasserpumpe tut nicht mehr ganz so wie sie soll
- Thermostat
- die Dämpfung der Temperaturanzeige ist defekt und es zeigt die Temperatur jetzt "ehrlich" an
Allerdings weiß ich nicht, was davon zu den Symptomen passt - jemand eine Idee? :-)
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9 Antworten
hi,hast du schon mal den Thermoschalter im Kühler kontrollieren lassen,Thermostat,Wasserpumpe,Temperatursonden,Wasserkühler,Heizungskühler?hört sich an als sei der wasserfluß irgendwie beeinträchtigt,das das Kühlwasser nicht richtig zirkuliert
Tja, das ist eben die Frage, was genau dieses Verhalten auslösen könnte. Zuwenig Kühlung scheint ja eher nicht der Fall zu sein, sonst würde die Temperatur nicht so schnell unter "normal" abfallen bei wenig Last bzw viel Fahrtwind?
Hatte mir überlegt, dass ein hängender Thermostat in Mittelstellung sowas auslösen könnte, aber er schließt definitiv, kalt läuft der Motor auf dem kleinen Kreislauf und macht dann auf.
Morgen kommt ein ODB2-Dongle, bin schon gespannt was für eine Temperatur dort angezeigt wird.
Prüfen lassen ist so ne Sache... Heißt bei Markenwerkstätten für gewöhnlich "auf Verdacht tauschen" und das könnte hier ganz schön eskalieren (WaPu + Keilriemen oder ZKD). Den Thermostat würd ich auf Verdacht wohl noch tauschen lassen, das kostet ja nicht die Welt.
hast du mal geschaut, ob das in deinem ausgleichsbehälter blubbert. also luftblasen hochsteigen.
kann nämlich ein kleiner defekt in der zylinderkopfdichtung sein.
da ging die anzeige auch immer hoch und runter.
hatt ich mal bei einem anderen fahrzeug. zkd getauscht und gut war es.
gruß
hans
Nein, da blubbert (eben) nichts. Zumindest hätte ich das wieder im kalten oder warmen Zustand je gesehen.
Ging die Temperatur damals nur hoch und fiel wieder auf normal oder ging's auch darunter?
ging hoch und runter.
teilweise leistungsverlust.
Leistungsverlust haben wir bislang keinen festgestellt, das Auto scheint ganz normal zu funktionieren. Nur macht eben die Temperatur Mucken. Hier hat's heute nur 13 Grad und bei einer Bergabfahrt ging die Temp sehr schnell auf 78 Grad und blieb da auch bis zur Ebene, wo's aber auch nie über 85 ging, außer im Stand, da geht's in einer Rotlichtphase gleich auf 95. Da mach ich mir schon eher Sorgen wegen Unterkühlung im Winter als wegen Überhitzung im Sommer.
Übermorgen wird der Thermostat getauscht, dann sieht man weiter.
(Nettes Spielzeug, diese OBD2-Dongles. Jetzt versteh ich auch das mit der Dämpfung der Temp-Anzeige im Auto. Die zeigt schon genau an, also auch 88 oder 93 Grad - aber verzögert, nicht jede Schwankung sofort. Dachte bisher dass in einem gewissen Temp-Bereich einfach immer 90 angezeigt wird.)
Bei VW ist das auch so. Wenn einmal Betriebstemperatur erreicht ist, wird da praktisch immer 90° angezeigt, so lange nichts kaputt ist.
Bei meinem 206 war das eigentlich schon immer so, wie Du das von Eurem beschreibst. Die Anzeige ist halt nicht "beruhigt".
Tja, bei dem hier war das bis vor ein paar Wochen eben noch nicht so. Und die zweite Lüfterstufe war auch unbekannt, ebenso wie 80 Grad bei der Bergabfahrt (egal ob bei 25 Grad oder 10 Grad Außentemperatur) oder von 85 auf knapp 100 Grad in 20 Sekunden an der roten Ampel. ;-)
Hat sich erledigt.
Heute wurde der Thermostat getauscht und siehe da, jetzt bleibt die Temperatur um die 90 herum - von Rotphasen an der Ampel mal abgesehen, aber das ist ja normal.
Die Analoganzeige zumindest in diesem Peugeot-Model zeigt relativ ehrlich an, nur bewegt sich die Nadel eben träger als der Wert vom Motorsteuergerät und gleicht dadurch kurzfristige Schwankungen aus. (Ich schreib das nur, weil scheinbar gerade bei Autos aus dem VW-Konzern die Nadel wirklich auf 90 festgenagelt ist und wer schaut heutzutage schon permanent auf die Anzeige...)
Man sieht jetzt schön, dass der Thermostat bei 86 Grad aufgeht und vor allem auch wieder schließt, wenn man im Schubbetrieb bergab fährt. Davor ging's auf 78 und blieb da wie angenagelt. Hier hat's heute knapp 20 Grad und auch bergauf geht die Temperatur jetzt nicht über 92 (ohne Lüfter), wo es bisher recht schnell auf 97/98 ging und blieb (da geht der Lüfter an). Bei Fahrten zwischen 50 und 100 pendelt es sich um 88 ein, bei 140 bei 90 Grad.
Bleibt als Fazit höchstens noch, dass in der Werkstatt zuerst der Sensor getauscht (und bezahlt) wurde - umsonst.
Und dass ein defekter Thermostat nicht nur im geschlossenen oder permanent offenen Zustand stecken kann, wie man's in Foren und "Ratgebern" liest. Der hier blieb, nachdem er mal geöffnet hatte, offenbar in der Mitte stecken und war sehr träge (wenn der Motor kalt war am Morgen, war der Thermostat definitiv zu - geschlossen hat er also irgendwann). Optisch war er zwar unauffällig, aber intakt definitiv nicht mehr.
PS: Ist vermutlich reine Einbildung, aber irgendwie läuft er jetzt auch ruhiger. Nicht, dass der Motor davor "unrund" gelaufen wäre, aber irgendwas ist anders. Ist ja auch was schönes. :-)